Ralph Ardnassak - Der Zornige - Werdung eines Terroristen

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Der Zornige: Werdung eines Terroristen: краткое содержание, описание и аннотация

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Denn der Tod war etwas, dem niemand entging und im Sterben und im Tode wurden alle Menschen wieder gleich und die Gegensätze zwischen ihnen schwanden angesichts des Todes dahin, das hatte ich schließlich oft genug hier in der Klinik erlebt.
Der Tod war der einzig wahre und wirkliche Gleichmacher, der über die Menschen damit kam, wie die große Französische Revolution, die mit ihrem Terror auch alle gleich gemacht hatte.
Der Tod war der große Gleichmacher. Er war derjenige, der aus den verfeindeten und sich bekämpfenden und beneidenden Menschen am Ende doch endlich wieder Brüder machte, indem er sie alle dasselbe erleiden ließ und sie in sich wieder vereinte.
Vor diesem Hintergrund war es vollkommen sinnlos, dem Tode durch Gier entrinnen zu wollen.

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„Versorgungsmentalität“ schimpfen die Mächtigen dreist und schamlos den Wunsch ihrer Bürger, möglichst wissen zu wollen, was sie in der kommenden Woche in der Lohntüte vorfinden werden und sie deklarieren es als Lebensuntüchtigkeit und Gier.

Den Wunsch der reichen Anleger, jedoch möglichst wissen zu wollen, dass ihre Zinsen und Zinseszinsen auch im kommenden Quartal wieder exponentiell steigen werden, verstehen sie und nennen ihn milde Investitionsrechnung oder schlicht Value Investing.

Nein, Freiheit hatte der kleine Mann nicht gewonnen, seitdem er im vereinten Deutschland leben musste, stattdessen war jedoch all das in erschreckender Art und Weise wahr geworden, was Marx und Engels und Lenin in ihren Lehrbüchern über den Kapitalismus und den Imperialismus geschrieben hatten. Alles, was man uns einst im Staatsbürgerkundeunterricht eingetrichtert und vorgebetet hatte, wie den Konfirmanden den Katechismus und was uns sicherlich einst ebenso gelangweilt hatte, war heute plötzlich fürchterliche Realität geworden und erschreckte uns mit seiner Kälte, mit seiner Skrupellosigkeit und mit der Abwesenheit sämtlicher Werte und ethischen Maßstäbe außerhalb der beiden Kategorien aus Ich und Geldverdienenwollen.

Mit Freiheit hatte das, was der kleine Mann heute gezwungen war, tagtäglich zu erleben, nur insoweit zu tun, als er dabei frei war von Einkommen, frei von Chancen, frei von Wertschätzung, oft frei von Arbeit und immer öfter auch frei von einer festen bleibe und selbstverständlich auch frei von Gesundheit und frei von menschenwürdigen Lebensumständen!

Scheinbar ein überaus erstrebenswerter Zustand, den landauf und landab fanden sie vor allem die Betroffenen stillschweigend damit ab und schickten sich wie die Lämmer, blökend zwar gelegentlich, doch im Grunde widerspruchslos, in ihr Schicksal!

Zweifellos neigte der Mensch dazu, mitzumachen bei jeder Art von Egoismus und Unmenschlichkeit, sich korrumpieren zu lassen und sich anzupassen; nicht aber dazu, sich untereinander zu solidarisieren, abzugeben und miteinander zu teilen; für die Schwachen und die Leidenden Partei zu ergreifen und sich gegen ein zum Himmel schreiendes Unrecht zu erheben.

Die Realität da draußen, vor den Mauern des Klinikums, sie erinnerte an das Märchen „Des Kaisers neue Kleider“, aufgeschrieben durch die Gebrüder Grimm. Nackt ging der Kaiser durch die Straßen und alle, die ihn sahen, wussten im Grunde ganz genau, dass er vollkommen nackt war und auch der Kaiser wusste es. Aber niemand fand den Mut dazu, es endlich einmal auszusprechen und alles überbot sich stattdessen in Lobpreisungen und Huldigungen der vermeintlichen Kleider, die der Kaiser trug. Und vielleicht funktionierte jegliches menschliches Gemeinwesen im Grunde, ob es sich nun sozialistisch oder kapitalistisch nannte, am Ende auf der Illusion. Auf der Illusion und der immer wieder enttäuschten, dabei aber dennoch niemals tot zu kriegenden Hoffnung der kleinen Leute. Und auf den beiden fundamentalen Eckwerten jeder menschlichen Gemeinschaft, nämlich auf Betrug und Selbstbetrug.

Der Chef betrog den Angestellten am Zahltag und der Angestellte betrog seinerseits den Handwerker, den er gerufen hatte, weil der Wasserhahn in der Küche tropfte. Der Handwerker betrog wiederum das Finanzamt und das Finanzamt betrog den kleinen Handwerker. Alle betrogen sie einander gegenseitig und fortlaufen. Und am Ende betrogen sie sogar sich selbst, indem sie sich einredeten, wie schön und wie gerecht doch diese Welt war und dass es schon nicht so schlimm kommen würde, wie befürchtet. Dies waren die grundlegenden Funktionsmuster der menschlichen Zivilisation, die, einhergehend mit einer lawinenartig anwachsenden Amoralität, mit dem Geld und dem Privatbesitz in die Welt gekommen waren, wie Lucifer als das personifizierte Böse, indem er aus dem Himmel gefallen war.

Wie lautete das schreckliche Motto des Turbokapitalismus und der Superreichen? Zuviel ist nie genug!

Ein entsetzliches Krebsleiden, welches den Leib der Menschheit unaufhörlich zersetzte und vollständig auffraß.

Betrug und Selbstbetrug waren das Blut und die Lymphe der modernen Gesellschaft. Gier und Skrupellosigkeit waren ihre Essenz.

Schlimm, dass diese Tugenden des Turbokapitalismus bereits im Kindesalter verinnerlicht wurden und mit dem Lesen und Schreiben erlernt werden konnten.

War es tatsächlich das einzige, das höchste und letzte Ziel der menschlichen Gesellschaft des 21. Jahrhunderts, wonach wenige Superreiche immer mehr Besitz in ihren Händen konzentrieren mussten, selbst um den Preis, dass dabei der Rest der Menschheit versklavt wurde und zugrunde ging? War es das Credo der Menschheit, dass sich alles, was sie erschuf und erdachte, dem Profit und der Geschäftemacherei unterordnen musste? War es gewollt, dass alle ethischen Normen und Werte und mit ihnen alle Moral, sich zu Beginn des 21. Jahrhunderts allmählich sang- und klanglos aus dem öffentlichen Bewußtsein verabschiedeten?

War es der Sinn des Daseins, sich von wenigen Superreichen herum kommandieren und schikanieren zu lassen? Von Superreichen, deren einzige Qualifikation meist darin bestand, ganz besonders vermögend und gleichzeitig ganz besonders egoistisch und brutal zu sein? Von Superreichen, deren Fleiß und charakterliche Qualitäten indirekt proportional waren zu ihrer Gier und kriminellen Energie?

Was für eine arme und klägliche Welt war dies im Grunde, deren Rückgrat allein drauf bestand, möglichst finanziell mit dem Arsch an die Wand zu kommen und dabei alle menschlichen Tugenden möglichst frühzeitig und möglichst vollständig über Bord zu werfen!

Jeder war sich selbst der Nächste! Den Kapitalisten gehörte allmählich das ganze Universum und der Rest führte den Krieg des Jeder gegen Jeden und Alles, um dabei vielleicht einige der Abfälle von den Tafeln der Mächtigen ergattern zu können.

Welch armseliges, würdeloses und kümmerliches Dasein, dessen einziger Inhalt entweder darin bestand, von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang für einen Hungerlohn zu schuften, der nicht einmal die elementarsten Kosten deckte oder aber sich auf den Ämtern in die Schlangen der Zerlumpten, der Hungernden und Frierenden und Kranken einzureihen, um von einem übellaunigen und ungebildeten Sachbearbeiter vielleicht ein jämmerliches Almosen zu erbetteln.

Wenn dies das Dasein der Masse der Menschen des 21. Jahrhunderts sein sollte, dann hatte sich im Grunde seit der Antike, seit den finsteren Tagen des Mittelalters, nichts wirklich geändert, geschweige denn gebessert! Zwar gab es heute Smartphones und Laptops und SMS und WhatsApp, aber das Elend des Daseins war im Grunde über die Jahrtausende hinweg stets dasselbe geblieben! Welch ein Armutszeugnis für das Menschengeschlecht! Welche ungeheuerliche und zum Himmel empor schreiende Schande!

Der Kapitalismus hatte einst in seinen Medien getönt und er tat es noch heute, der Stalinismus sei mit der allgegenwärtigen Angst der Menschen vor der Verhaftung verbunden gewesen und erst in der Demokratie eines bürgerlichen Staates könne der Mensch frei von Angst leben.

Nun jedoch, in der gepriesenen Demokratie der freien Marktwirtschaft, die im Grunde weder frei, noch eine Marktwirtschaft war, in der Angebot und Nachfrage die Spielregeln bestimmt hätten, war der Mensch plötzlich mit der sehr elementaren und realen Angst vor wirtschaftlichem Niedergang und Obdachlosigkeit, vielleicht sogar vor dem Verhungern und Erfrieren, konfrontiert.

Um diesem Schicksal zu entgehen, konnte man entweder nur zum moralischen Schwein werden, dass die Reichen und Mächtigen darin noch übertraf; sich bei ihnen anbiedern, um vielleicht zum Kapo, zum Leuteschinder, zum Vorarbeiter oder Aufpasser werden zu können, der sich heutzutage Manager nannte oder Team Leader oder Site Leader oder man musste in das steinzeitliche Stadium der Jäger und Sammler zurück fallen, indem man die alten Frauen auf den Straßen beklaute und im von rivalisierenden und gewaltbereiten Obdachlosen-Gangs beherrschten Terrain der Innenstädte und der Parkanlagen in einem unbeobachteten Moment dort in den überquellenden Papierkörben nach Leergut fischte.

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