Jürgen Heller - Das Refugium
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Er geht noch kurz bis zum Bürgersteig und schaut links und rechts die Straße hinunter, kein Mensch zu sehen. Überhaupt scheinen hier alle in ihren Häusern zu stecken oder irgendwo unterwegs zu sein. Das schöne Wetter hat die Menschen wohl noch einmal herausgelockt. Die Badesaison ist zwar lange vorbei aber man kann bestimmt noch gut draußen sitzen. Bruno ist das im Prinzip egal, er geht ohnehin nicht mehr baden, aber draußen sitzen ist eine gute Alternative. Ihm fällt auch schon ein lohnendes Ziel ein, Harry. Wieder im Auto versucht er noch einmal Karla telefonisch zu erreichen. Nix. Bruno setzt den Wagen zurück, dreht rückwärts in die schmale Straße hinein und fährt dann etwas schneller als es die 30-Zone Schilder vorschreiben Richtung Heimat. Genau an der Kreuzung Hermsdorfer Damm sieht er dann auf der gegenüberliegenden Straßenseite doch noch Menschen. Normalerweise würde ihn das nicht beunruhigen. Jetzt weiß er nicht, was er davon halten soll. Das nebeneinander spazierende Pärchen nimmt ihn gar nicht wahr, ist scheinbar sehr in ein Gespräch vertieft. Die dunkelhaarige Frau hat Bruno noch nie gesehen aber die andere sieht aus wie Karla, und er muss nicht genauer hinsehen, um zu wissen, es ist Karla. Obwohl der Querverkehr große Lücken bietet, in die er sich einordnen könnte, bleibt er immer noch stehen. Es wartet auch kein Auto hinter ihm, so dass er ohne Probleme abwarten kann, bis die zwei in seinem Rückspiegel auftauchen.
Na viel fehlt nicht und ich würde sagen, sehr vertraut. Sollte Karla etwa…? Quatsch! Vielleicht ist es ja auch ganz harmlos. Frauen gehen doch auch immer zusammen aufs Klo. Aber wieso hat sie mir nichts davon erzählt? Weshalb rennt die hier mit dieser Lady rum, während ich die ganze Zeit verzweifelt versuche sie zu erreichen. Dann war das wohl auch der Grund, weshalb sie gestern nicht bei mir geblieben ist. Na dann soll sie mich jetzt mal gerne haben. Ich schicke ihr noch eine Nachricht, dass ich sie nicht erreicht habe, mehrmals nicht erreicht habe, und dass ich zu Harry gehe. Dann kann sie ja nachkommen, wenn sie will…
Bruno schießt in die nächste Lücke, jetzt ziemlich riskant, wäre eigentlich nicht nötig gewesen. Er kann im Rückspiegel auch erkennen, dass der Fahrer irgendeine bezeichnende Geste macht. Eigentlich hat Bruno in seinem Leben ausreichend Gelegenheit gehabt, um mit solchen Situationen gelassen umgehen zu können. Trotzdem, allein der Fahrstil, mit dem er jetzt die Straße entlangfegt, zeigt, dass er alles andere als cool reagiert. Zum Glück verfügt sein schon etwas älteres Automobil nicht über die technischen Daten, um Brunos angeheizte Stimmung auch auf die Straße zu bringen. Es hat eigentlich eher einen defensiven Charakter, sehr solide und abwartend. Insofern passen sie im täglichen Leben ideal zueinander, zumindest wenn alles normal läuft, wenn Karla ihn nicht versetzt, um mit einer ihm fremden Frau spazieren zu gehen, wobei spazieren gehen und spazieren gehen, also da gibt es feine Abstufungen. Er kommt unfallfrei zu Hause an und entschließt sich, den Wagen auf seinem Platz abzustellen und den Rest des Weges zu Fuß zu gehen. Es ist inzwischen Nachmittag geworden und Bruno spürt auch einen leichten Appetit, aber blöde Zeit, zum Essen zu spät oder zu früh, wie man's nimmt und Kaffee und Kuchen ist so gar nicht geeignet unseren Bruno zu retten. Er überlegt kurz, ob er noch einmal nach oben in seine Wohnung gehen soll, um die Zeit etwas zu überbrücken aber sein Smartphone meldet sich, 'In The Mood', Karla.
"Sag mal wieso bist du denn vorhin so einfach an uns vorbeigefahren. Hast du uns nicht gesehen?"
"Dir auch einen schönen guten Tag. Wann bin ich wo vorbeigefahren?"
"Ach, jetzt bist du auch noch beleidigt, prima."
"Bin ich nicht, aber ich habe mindestens dreimal versucht dich zu erreichen. Dann bin ich zu dir gefahren und da warst du auch nicht. Was sollte ich denn tun? Da bin ich wieder nach Hause gefahren. Ich hab dich nicht gesehen, wirklich nicht. Dann hätte ich doch angehalten."
"Hast du ja auch, hast uns wohl im Rückspiegel beobachtet."
"Du redest immer von uns. Mit wem warst du denn zusammen?"
"Das kann ich dir jetzt am Telefon nicht sagen. Sehen wir uns heute noch?"
Berlin, Sonntag, 04.10.2015
So locker wie heute ist Bruno lange nicht aus dem Bett hochgekommen. Vielleicht liegt es ja doch an den 300 Gramm, die er in der letzten Woche abgenommen hat, genauer gesagt 298,6. Er besitzt nämlich seit sechs Wochen eine Digital-Personenwaage mit WiFi. Die vorinstallierte Software erfasst sämtliche Daten und wertet sie aus. Es ist nur eine Frage der Einstellungen und der Konfiguration des 'Dashboards' auf seinem PC, welche Ergebnisse und welche Kurvenverläufe auf einem Blick sichtbar werden. Er hätte die dazugehörige APP auch auf seinem Smartphone installieren können, aber das geht ihm zu weit. Außerdem besteht dann natürlich die Gefahr, dass Karla mal durch Zufall…, naja, sie nimmt schon mal Brunos Handy in die Hand, wenn er gerade verhindert ist. Sicher, er weiß auch, dass eine normale Waage seine Gewichtsproblematik genauso aufzeigen würde, aber das ist viel frustrierender, so endgültig und schonungslos, so auf den Punkt gebracht, raufstellen und Paff, Übergewicht! Seine neue Waage zeigt hingegen auch den sogenannten Body-Mass-Index und den Körperfettanteil mittels bioelektrischer Impedanzanalyse. Das ist natürlich etwas ganz anderes, viel differenzierter. Übergewicht mit der Option, dass es auch von der Muskelmasse herstammen könnte. So als alter Technikfreak interessiert er sich ja auch mehr für den Funktionsumfang der Waage, nicht so sehr für die Ergebnisse. So eine stinknormale Waage kann ja noch nicht mal feststellen, ob man richtig auf ihr steht. Da könnte man ja jedes Messergebnis anzweifeln. Die neue kann das, allerdings fehlt zur vollständigen Absicherung natürlich eine Referenzmessung. Bruno hat neulich schon kurz überlegt, ob er nicht eine zweite Waage…, schließlich hat aber seine Rationalität gesiegt, auch weil ihm klar ist, dass die eigentliche Ursache für Gewichtsveränderung in seiner Lebensart liegt, und die steht in einem direkten Verhältnis zu den Messergebnissen. Daran würde sich auch nichts ändern, wenn er zehn Waagen einsetzen würde. Zuviel Kilokalorien und wenig Bewegung versus wenig Kilokalorien und viel Bewegung, das Ergebnis kann man mit hoher Wahrscheinlichkeit voraussagen. Wie auch immer, sonntags hat Bruno sowieso wiegefrei, geht sofort in die Küche, wo sich Karla schon mit dem Frühstück abmüht.
"Ich nehme nur schnell einen Kaffee, muss noch unter die Dusche."
Karla schaut ihn mit hochgezogener Augenbraue an.
"Na, viel mehr als Kaffee gibt es in deinem Haushalt sowieso nicht. Hast du vergessen einzukaufen?"
"Ja, eigentlich schon und irgendwie auch wieder nicht. Durch diesen blöden Feiertag gestern bin ich völlig durcheinander gekommen. Alle hatten zu. Zum Schluss bin ich bei Ünal gelandet und habe dort gefrühstückt. Ans Einkaufen habe ich dann gar nicht mehr gedacht. Schon gar nicht als ich euch zusammen gesehen habe."
"Oh je, Bruno, jetzt fang nicht wieder damit an."
Eine ernstgemeinte Warnung nach dem gestrigen Abend. Bruno hatte bei Harry noch nicht einmal bestellt, da tauchte schon Karla auf. Sie schien keinen guten Tag bis dahin gehabt zu haben. Aber Bruno liebte es, wenn sie diesen strengen Blick aufsetzte. Sie erinnerte ihn dann immer an eine temperamentvolle Filmdiva mit feurigen Augen und Wut im Bauch. Da sie auch ansonsten ziemlich aufregend aussah, konnte Bruno nicht anders. Er bat sie um Verzeihung für sein Verhalten, obwohl er das nicht als besonders fehlerhaft einstufte, aber das war eben der Preis. Die Gegenwart seines Freundes Harry gab ihr den Rest. Keiner kann so entwaffnend nett zu Frauen sein wie Harry. Nach nur einem Glas Wein war die Gewitterluft verzogen, ohne auch nur den leisesten Donner erzeugt zu haben. Bruno war als erster vollständig versöhnt und das Essen, ein zart rosa gebratener Lammrücken auf pikantem Linsensalat, verschaffte ihnen für den Rest des Abends beste Laune. Erst als sie wieder auf der Straße waren, fing Karla dann doch an zu reden. Zunächst zögerlich, dann immer weiter ausholend und erklärend. Bruno vermied es sie zu unterbrechen, er weiß, dass sie dann ausflippen würde, wollte also auf keinen Fall die Stimmung wieder kippen lassen. Oben in seiner Wohnung setzten sie sich noch auf die Couch im Wohnzimmer und Bruno holte die Weißweinflasche von Ünal aus dem Kühlschrank. Der Grüne Veltliner war fantastisch und Brunos Stimmung konnte nicht besser sein, schon weil Karla nicht mehr fahren durfte. Aber auch sie war aufgekratzt, hätte ansonsten ja auch ein Taxi nehmen können. Auf jeden Fall wusste Bruno am Ende des Abends, dass Karla eine alte Freundin wiedergetroffen hatte. Eine sehr gute alte Freundin. Man könnte sagen, die beste Freundin, die sie je hatte. Warum Karla sie die ganze Zeit geheim gehalten hätte, war dann Brunos geschickt formulierte Frage, und ob sie vielleicht etwas mehr als Freundinnen wären. Und da kann man mal wieder sehen, was ein guter Wein zu leisten in der Lage ist. Karla sprang jetzt nicht auf, um ihm die Augen auszukratzen, sondern brach in schallendes Gelächter aus. Bruno hatte sie lange nicht mehr so lachen gesehen. Am Ende fühlte er sich ein wenig wie der Trottel, aber Karla erwies sich danach als lebendiger Beweis, dass er mit seiner Vermutung, oder noch schlimmer, Befürchtung, hinsichtlich ihrer sexuellen Orientierung völlig danebengelegen hatte. Ab und zu lohnt es sich doch, für Wein ein wenig mehr auszugeben, obwohl, in diesem Falle war es ja ein Geschenk, Wiedervereinigungsgeschenk im doppelten Sinne.
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