Hans Durrer - Wie geht das eigentlich, das Leben?

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Wir leben in süchtigen Zeiten, halten es für normal, dass wir von allem und jedem immer mehr wollen und dass nichts genügt. Mehr-Mehr-Mehr ist uns selbstverständlich, den Hals nicht vollzukriegen sowieso, Gier als Leitprinzip unserer auf Wachstum fixierten Gesellschaft so recht eigentlich unabdingbar.
Für die, welche mit dem herrschenden Konsumwahnsinn nicht klarkommen und sich in Süchte und andere seelische Krankheiten retten, stellt die Gesellschaft Hilfsangebote zur Verfügung – vom Psychiater über die Psychologin zum Sozialarbeiter – , die diese aus dem System Gefallenen wieder funktionstüchtig machen sollen. Bei denen, die das wollen und an die von den Krankenkassen finanzierten Hilfen glauben, besteht durchaus die Möglichkeit, dass dies gelingen kann. Denn es ist vor allem der Glaube, auf den es ankommt.
Denjenigen hingegen, die weder an staatlich diplomierte Seelenhelfer glauben, noch zu einem gut funktionierenden Rädchen im kapitalistisch-kannibalistischen Raubtierkapitalismus werden wollen, hat die Gesellschaft wenig anzubieten. An diese wendet sich dieses Buch.
"Wie geht das eigentlich, das Leben?" erzählt Geschichten, nicht nur von der Sucht, sondern vor allem davon, wie destruktiv angelegte Menschen lebensbejahend auf und in der Welt sein können. Ganz unterschiedliche Frauen und Männer kommen zu Wort und zu sehr verschiedenen Themen, einzig die Richtung ist vorgegeben: Das Ziel ist, bei sich zu sein, Meister seiner selbst zu werden.

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Es gibt übrigens genau sieben Gründe, weshalb einer säuft, schlecht drauf ist oder ganz einfach an der Welt leidet: Montag, Dienstag, Mittwoch …

Brücken bauen

I have no area of expertise outside of my imagination

but that has to be enough because that's what I have.

Jim Harrison: Off to the Side

Ich bin kein Therapeut, jedenfalls keiner im klassischen Sinne. Ich habe keinen anerkannten Abschluss in Psychologie, Psychiatrie oder Sozialarbeit gemacht. Auch bin ich nicht jemand, der Biografien studiert und sich damit auseinandersetzt, wie der Psychotherapeut und Coach Martin Miller seine Arbeit definiert.

Was ich von Therapie weiss, weiss ich hauptsächlich aus Büchern. Natürlich habe ich im Laufe meines Lebens auch therapeutisch Tätige getroffen. Was sie hatten, wollte ich nicht, so wie sie sein, reizte mich nicht.

Ich bin eigensinnig. Und voreingenommen. Dogmatisch bin ich nicht.

Für mich sind Therapeuten Garanten des Systems. Ihre Aufgabe besteht darin, diejenigen, welche nicht funktionieren, wieder funktionstüchtig beziehungsweise systemtüchtig zu machen. Dass viele von ihnen das wissen, ja mehr, unser kapitalistisches Konsumwahnsinnsystem heftig kritisieren, ändert daran gar nichts, solange sie ihre Honorare über die Krankenkassen abrechnen. Schliesslich ernährt jedes System auch seine Kritiker, sofern sie nicht auf die Barrikaden steigen, sondern mitmachen und nicht aus der Rolle fallen. Glaubwürdigkeit kann man nicht besser herstellen.

Wenn also kein Therapeut, was bin ich dann? Einer, der Sucht aus eigener Erfahrung kennt, der sie, mit Hilfe von anderen Süchtigen, konfrontiert und dabei gelernt hat, mit ihr umzugehen. Und jetzt seine reflekierten Erfahrungen teilt. Gelegentlich. Als Berater und Coach.

Meine Suchtberatung gründet zwar auf den 12-Schritten, ist jedoch kein 12-Schritte-Programm– dieses gibt es kostenlos bei den einschlägigen Selbsthilfegruppen. Den Bad Herrenalb Mitbegründer Walther H. Lechler erinnerten 12-Schritte-Meetings an Exerzitien. "Ich befand mich in einer klassenlosen Gesellschaft von der Art, wie es sich Politiker und Kirchenmänner vom Schlag eines Hans Küng nicht einmal im Traum vorstellen können", notiert er in "Wach auf und lebe!".

Was ich anbiete, ist das, was mir selber geholfen hat und hilft: meine Version der 12-Schritte sowie meine Einsichten in die menschliche Natur, die ich nicht der Schulweisheit verdanke, sondern dem Unterwegssein in sehr unterschiedlichen Kulturen, ganz vielen und ganz unterschiedlichen Büchern und vor allem den Menschen, die bereit gewesen sind, ihre Erfahrungen mit mir zu teilen.

Ich habe an 12-Schritte Meetings in Afrika, Amerika, Asien und Europa teilgenommen und trinke seit über 27 Jahren nicht mehr. Zudem habe ich an der Universität von Stirling, Schottland, das 'Certificate in Drug and Alcohol Studies' erlangt (meine Abschlussarbeit befasste sich mit der Frage, ob das 12-Schritte-Programm wirksam sei), an der Psychosomatischen Klinik im süddeutschen Bad Herrenalb eine Hospitation gemacht und vor Ort miterlebt, wie das Hazelden Treatment Center in Minnesota sowie private Einrichtungen auf Mallorca, in der Algarve, der Schweiz, in Südengland und Nordindien operieren.

Meine Überzeugung, dass die 12-Schritte wirksam sind, gründet sich unter anderem darauf, dass die 12-Schritte-Prinzipien jahrhundertealte menschliche Weisheit verkörpern; dass der undoktrinäre Ansatz und unkomplizierte Zugang hilfreich und attraktiv ist; dass die Gruppenzugehörigkeit (sich anderen zugehörig zu fühlen und sich gegenseitig zu helfen) ein fundamentales menschliches Bedürfnis ist sowie dass das 12-Schritte-Leitprinzip, durch Handeln sein Denken zu ändern, sich nicht auf das Warum des Saufens konzentriert, sondern aufzeigt, wie man praktisch sein Verhalten ändern kann. Konkret: Sich aufs Heute konzentrieren, das erledigen, was gerade vor der Nase liegt, die Forderungen des Tages erfüllen.

Für mich waren und sind die 12-Schritte eine Offenbarung. Erst im Laufe der Zeit habe ich wirklich begriffen, wie revolutionär sie sind, da sie sich weder mit Ursachenforschung beschäftigen noch die Problemeinsicht schärfen wollen, sondern eine klare, konkrete Handlungsanweisung bieten.

***

Als ich einem auf Sucht spezialisierten Arzt, mit dem zusammen ich für ein Genesungszentrum auf Mallorca im Einsatz war, meinen Beratungsansatz erläuterte, meinte er, im Grunde tue ja jeder Therapeut nichts anderes, als sich selber anzubieten.

Der Psychologe Ulrich Buchner argumentiert in „Wenn Irre Irrenärzte werden“, dass im Grunde jeder Mensch im Alltag psychotherapeutisch tätig sein könne, da die menschliche Psyche gar nicht so variabel sei wie man sich das gemeinhin vorstelle. „Ein offenes Ohr für seine Mitmenschen, das Anwenden vernünftigen Denkens und Zulassen von Mitgefühl und vielleicht das Kennenlernen der ein oder anderen psychotherapeutischen Technik (die ja alle letztendlich dem Alltag entspringen), können schon genügen.“

Mein Coaching/meine Beratung beruht auf dem Geschichten-Teilen. Die Geschichten können dabei ganz unterschiedlich sein. Von den klassischen mit Anfang, Mittelteil und Ende bis zu Merksätzen, von Faustregeln bis zu philosophischen Einsichten wie dieser von Paul Valéry (in: „Ich grase meine Gehirnwiese ab“ ), mit der ich mich bestens identifizieren kann: „Spezialität ist mir unmöglich. Ich werde belächelt. Sie sind kein Dichter. Sie sind kein Philosoph. Sie sind weder Geometer noch sonst etwas. Sie betreiben nichts gründlich. Mit welchem Recht sprechen Sie von dieser Sache, da Sie sich ihr nicht mit Ausschliesslichkeit widmen? Ach ja, – ich bin wie das Auge, welches sieht, was es sieht. Es braucht sich nur ein klein wenig zu bewegen, und die Mauer verwandelt sich in eine Wolke; die Wolke in eine Uhr; die Uhr in Buchstaben, die sprechen. – Vielleicht ist das meine Spezialität. Meine Spezialität, das ist mein Geist.“

Geschichten können motivieren. Diese hier zum Beispiel, sie stammt von Antoine de Saint-Exupéry: Stellen Sie sich eine Gruppe von Menschen an einem Fluss vor. Es gibt weder eine Brücke noch eine passierbare Stelle, um auf die andere Seite zu gelangen. Als einzige Möglichkeit bleibt ein Boot zu bauen. Niemand aus der Gruppe hat bisher ein Boot gebaut, niemand weiss, wie das geht. Wie motiviert man nun eine solche Gruppe, ein Boot zu bauen? Indem man ihr Schritt für Schritt zeigt, wie ein Boot gebaut wird – das ist die eine Möglichkeit. Die andere ist, der Gruppe so lange von der anderen Seite des Flusses vorzuschwärmen, dass sie sich schlussendlich von sich aus und ohne Anleitung an den Bootsbau macht. Ich ziehe manchmal die erste, manchmal die zweite Variante vor. Und manchmal einen Mix aus den beiden.

Die Geschichten brauchen keine positiven zu sein. Erzähle ich zum Beispiel von den Fehlern, die ich selber in anderen Kulturen gemacht habe, wird mir die grösstmögliche Aufmerksamkeit sicher sein, denn so blöd wie ich will schliesslich niemand sein.

Auch brauchen die Geschichten keinen praktischen Bezug zu einer konkreten Problemstellung zu haben. So kann ich zum Beispiel davon erzählen, dass Fotografien nichts anderes als perfekte Illusionen sind – alles ist bekanntlich im Fluss, unser Hirn produziert keine festen Bilder mit Rahmen, die Bilder in unserem Kopf gehen übergangslos ineinander über. Und was soll mir eine solche Erkenntnis nützen? Nun ja, trotz der Tatsache, dass es Fotos gar nicht geben kann, gibt es sie. Der Grund? Wir kreieren sie. Und glauben an sie. Genauso wie wir die Welt, in der wir leben, kreieren. Und an sie glauben. „Man is made by his belief. As he believes, so he is“, heisst es in der Bhagavad Gita. Jedenfalls teilweise. Und das meint: wir können diese (unsere) Welt auch anders gestalten.

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