Martin Renold - Ein Mann zwei Leben

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Auf der Grenze zwischen Leben und Tod erlebt ein Mann seine Geburt in ein Leben, das mehr als 150 Jahre zurückliegt. Von da an gibt es immer wieder Augenblicke, in denen er in sein früheres Leben zurückversetzt wird. Langsam ergibt sich ein abgerundetes Bild jener etwas zwielichtigen Existenz. Er beginnt zu erkennen, weshalb sein bisheriges Leben so und nicht anders verlaufen ist und wo manche seiner Gefühle und Empfindungen ihre Wurzeln haben. Auch seine Beziehungen zu einigen Menschen erhalten ein neues Gesicht. Darüber hinaus ist dieser Roman eine schöne Liebesgeschichte

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Ich gab endgültig auf. Auch Karin war also nicht so sehr auf die Astrologie festgefahren, dass sie mir in manchem nicht recht gegeben hätte.

So waren oft unsere Diskussionen gewesen, als wir noch diskutieren konnten, ohne dass daraus ein Streit wurde.

Jetzt, da mir das Buch über Astro-Graphologie in die Hände kam, erwachte in mir plötzlich der Wunsch, mehr über Graphologie zu erfahren. Ich bat Angelika, mir sämtliche Bücher aus der Buchhandlung zu holen, die sie dort über dieses Thema finden würde. Ich hatte jetzt ja nicht nur die Zeit zum Lesen, ich wollte mich auch gründlich in ein Gebiet einarbeiten, das ich mir vielleicht für einen kleinen Nebenverdienst nutzbar machen konnte. Dabei ging es mir weniger um meine finanzielle Lage, die so weit gesichert war, als darum, mich geistig anregend betätigen zu können und um das Gefühl, auch selbst noch etwas für meinen Unterhalt beitragen zu können.

Angelika brachte mir einen ganzen Stoß von Büchern, und ich begann noch am gleichen Tag mit meinem Studium. Ich ließ die Bücher, die für einen oberflächlichen Selbstgebrauch gedacht waren, beiseite und beschäftigte mich nur mit den ernsthaften, wissenschaftlichen Publikationen. Bald war ich so weit, dass ich einige Schriften von Freunden und Bekannten, von denen ich noch handgeschriebene Briefe besaß, analysieren konnte. Auch Hedwig und Martin gaben mir Schriftproben, als sie bei einem ihrer Besuche von meinem neuen Steckenpferd hörten.

Von Karin besaß ich nur noch einen einzigen Brief, den sie mir ein paar Jahre zuvor einmal geschrieben hatte. Ihre Schrift war nicht leicht zu entziffern.

„Wer mich liebt, kann auch meine Schrift lesen“, hatte sie oft gesagt, wenn ich mich ab und zu einmal zu ihrer Schrift geäußert hatte, was ich später jedoch wohlweislich unterließ, weil es meist in einem Ehekrach endete. „Nur du kannst sie nicht lesen, weil du mich nicht liebst. Und wer mich nicht liebt, braucht mich auch nicht zu verstehen.“

Ich nahm den alten Brief zur Hand. Jetzt, da dieser Brief das Persönlichste war, das mir von Karin geblieben, kam mir die Schrift lesbarer vor als damals. Ich begann sie zu analysieren und gab mir Mühe, wirklich nur das aus ihr herauszulesen, was in ihr steckte, und mich so wenig als möglich von dem beeinflussen zu lassen, wie ich Karin gekannt und erlebt hatte. Doch bei einem bekannten Menschen lässt es sich nie ganz vermeiden. Ja, ich empfand es sogar als Vorteil, da man doch zum vornherein weiß, wie positiv oder negativ die einen oder anderen Merkmale zu beurteilen sind. In jedem Menschen gibt es positive und negative Seiten, Stärken und Schwächen, und da manche Tugend, extrem überspitzt und verhärtet, zur Untugend wird, können positive und negative Eigenschaften in der Schrift sich oftmals an den gleichen Merkmalen zeigen. Darum muss man zuerst den Gesamteindruck der Schrift beurteilen, intuitiv ihren inneren Wert erfassen, die Persönlichkeit erkennen, die dahintersteht. Erst dann darf man ins Einzelne gehen, so oder so werten. Und auch dann noch muss sich jede Wertung von verschiedenen Anzeichen bestätigen lassen, ehe man sie äußern darf. Da wo der Graphologe bei einem unbekannten Menschen mangels ungenügender Hinweise oft eine Aussage zurückhalten oder vage formulieren muss, darf er doch bei einem bekannten Menschen sich ein Urteil bilden. Mir hat es sehr geholfen, dass ich zuerst nur Schriftproben von Bekannten analysieren konnte. Dadurch bekam ich die nötige Sicherheit, mit der ich später an die Analyse der Schriften von mir fremden Menschen herangehen konnte. Da aber Martin, Hedwig und einige Freunde, die mir ihre Schriften gegeben hatten, die Ergebnisse nachprüfen und mir ihre Richtigkeit bestätigen konnten, kam ich zu Überzeugung, dass ich auf dem richtigen Weg war. Auf jeden Fall braucht es eine gehörige Portion Intuition, um die Schrift eines unbekannten Menschen richtig beurteilen zu können.

Langsam kristallisierte sich aus Karins Schrift ein Bild heraus, das ich schließlich in einem Analysebericht niederschrieb:

Karin legt Wert darauf, vor ihren Mitmenschen korrekt zu erscheinen und von ihnen möglichst besser beurteilt zu werden, als sie selbst es tut. Auch ihr Äußeres, Kleidung, Erscheinung, sind ihr wichtig. Doch verspürt sie oft den Drang, gegen das Übliche, Herkömmliche zu rebellieren, sich zumindest innerlich dagegen aufzulehnen und sich dort, wo ihr Ruf nicht auf dem Spiele steht, so zu verhalten, wie die Gesellschaft es nicht erwartet.

Karin besitzt ein gesteigertes Exklusivitätsgefühl. Sie ist stolz auf ihre Einzigartigkeit. (Tatsächlich hat sie nichts so sehr geärgert, wie wenn sie mit einem anderen Menschen verwechselt wurde oder wenn ihr jemand berichtete, er sei einem Menschen begegnet, der ihr gleiche.) Sie flieht vor sich selbst, will sich aber auch den andern nicht aufschließen. Sie lässt die Mitmenschen nur schwer an sich heran. (‚Mich kann niemand kennen, außer er liebt mich.‘) Trotzdem besteht ein starkes Bedürfnis nach Kontakt.

Ihr Überlegenheitsgefühl ist Ausdruck einer gewissen Unsicherheit. Dem Wunsch nach Begegnung mit den Mitmenschen steht die Angst, die innere Unsicherheit zu verraten, gegenüber.

Sie ist intelligent, besitzt Bildung, Kultur, ästhetisches Bedürfnis, künstlerische (musikalische) Begabung. Sie ist bewegungs- und reiselustig.

Karin muss sich davor hüten, dass ihr kritischer Sinn nicht in Intoleranz und Unversöhnlichkeit ausartet.

Die Angst, die Zuneigung der anderen zu verlieren, führt zu einem Besitz-ergreifen-Wollen. (Gerade das war es, was mich am meisten von ihr entfernte.) In ihrer Denkweise ist sie ziemlich subjektiv, anderseits aber doch auch nüchtern im Denken, scharfsinnig. Ihre Schrift zeigt, dass die Hand ihren Gedanken kaum zu folgen vermag. Sie ist eigenwillig, oft unberechenbar, lebhaft, spontan, impulsiv.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass es sich um einen Menschen mit großen inneren Konflikten handelt, der voller Widerspruch ist. Gefühl und Verstand bekämpfen sich eher, als dass sie sich ergänzen. Depressionen, Lebensangst auf der einen Seite, Beweglichkeit und – allerdings oft aufgestaute – Energie auf der andern Seite, führen nicht zum Ausgleich, sondern eher zum Konflikt.“

Erst gegen Ende der Analyse wurde mir bewusst, dass ich den Bericht schrieb, als wäre Karin noch am Leben. Eigentlich hätte ich in der Vergangenheitsform schreiben müssen. Aber der Brief war ja von der lebenden Karin geschrieben, und obwohl ich den Inhalt des Briefes gar nicht bewusst wahrnahm, versetzte ich mich gleichsam zurück in die Zeit, in der der Brief geschrieben worden war. Trotzdem empfand ich keine anderen Gefühle ihr gegenüber als all die Jahre vor ihrem Tod und die Wochen und Monate seit diesem Ereignis. Mein stärkstes Gefühl ihr gegenüber war schon immer nur das der Schuld gewesen, der Schuld, sie durch die Heirat an mich gebunden zu haben, obwohl mir damals schon bewusst war, dass ich sie nicht so liebte, wie ich mir vorstellte, dass die einzige große und wahre Liebe sein müsste. Jetzt, da mir ihre inneren Konflikte wieder stärker bewusst wurden, kam zu diesem Gefühl der Schuld auch das des Mitleids. Ja, sie tat mir leid. Aber ich fragte mich auch, wie weit ich schuld an ihren Konflikten war. Sie hatte vom ersten Tag unserer Ehe an in einer Art und Weise von mir Besitz ergriffen und mich nie losgelassen, dass ich unsere Ehe als eine Fessel empfand, die es mir trotz anfänglich langem Widerstreben leichter gemacht hatte, mich innerlich Angelika zuzuwenden, die damals noch nicht verheiratet war, und ihre große Liebe in gleichem Masse zu erwidern. Gehörte dieses Besitzergreifen nicht schon zu Karins Wesen, bevor wir uns kennen lernten? Gerne hätte ich nun einen Brief aus unserer Verlobungszeit oder den ersten Ehejahren zur Hand gehabt, um festzustellen, wie ihre Schrift sich geändert hatte. Doch so sehr ich auch suchte, ich fand keinen aus der Zeit, bevor ich sie betrogen hatte. Doch ich glaube, mich zu erinnern, dass ihre Schrift sich kaum von der späteren unterschieden hat, so dass alle Charaktereigenschaften schon damals in ihr steckten und der Grund zu unserem ehelichen Zerwürfnis schon in ihr saß, bevor wir uns begegnet waren.

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