Martin Renold - Ein Mann zwei Leben

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Auf der Grenze zwischen Leben und Tod erlebt ein Mann seine Geburt in ein Leben, das mehr als 150 Jahre zurückliegt. Von da an gibt es immer wieder Augenblicke, in denen er in sein früheres Leben zurückversetzt wird. Langsam ergibt sich ein abgerundetes Bild jener etwas zwielichtigen Existenz. Er beginnt zu erkennen, weshalb sein bisheriges Leben so und nicht anders verlaufen ist und wo manche seiner Gefühle und Empfindungen ihre Wurzeln haben. Auch seine Beziehungen zu einigen Menschen erhalten ein neues Gesicht. Darüber hinaus ist dieser Roman eine schöne Liebesgeschichte

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An einem solchen Morgen wie dem heutigen waren Angelika und ich miteinander weggefahren in ein paar Tage gemeinsamen Urlaubs. Wir hatten einige romanische und gotische Kirchen in der französischen Schweiz besucht: Donatyre, Fribourg, Hauterive, Payerne, Romainmôtier. Es war ein echtes gemeinsames Interesse, das dann auch die nächtlichen Stunden überstrahlte. Und das Glück, das Empfinden eines von Ewigkeit vorherbestimmten Einsseins, einer schicksalhaften Zusammengehörigkeit ließ ein Gefühl von Schuld oder Sünde gar nicht aufkommen.

An diesem Tag nun aber fuhren Karin und ich mit Inge. Unsere Tochter hatte uns über die Pfingsttage besucht, ohne ihren Mann, und wollte uns nun noch für ein paar Tage mit nach Lugano nehmen.

Mein kurzer Gruß aus dem Schlafzimmer in den frischen Morgen hinaus und an die ferne Geliebte hatte meine heitere Stimmung nicht nur erweckt, sie hatte sich, so seltsam es klingen mag, auch auf meine Gefühle zu Karin übertragen.

Martin war schon am Tag vorher nach Genf zurückgekehrt, wo er Romanistik studiert. Hedwig war früh zur Arbeit aufgebrochen. Karin und ich saßen noch eine Weile mit Inge am Frühstückstisch beisammen und plauderten, das heißt, es waren vor allem Mutter und Tochter, die sich unterhielten, während ich zuhörte. Jener Streit vor vier Wochen, bei dem so rasch das Wort Scheidung fiel, war, wenigstens was mich betraf, schon längst vergessen. Dass über die Pfingsttage wieder einmal die ganze Familie beisammen war, hatte uns alle glücklich gemacht.

Schließlich machten wir uns auf den Weg. Schon bei der Einfahrt auf die Autobahn und unterwegs zum Bodensee hinab schien uns, die Menschen am Steuer ihrer Wagen führen weniger konzentriert als sonst. Vielleicht war es der Föhn oder schon wieder das Aufkommen von Stress oder auch nur ein unbewusst banges Vorgefühl auf den Alltagstrott nach dem verlängerten Wochenende. Karin saß vorne rechts neben Inge. Ich machte mich im Fond breit, saß hinter Inge und streckte meine langen Beine auf die rechte Seite hinüber.

Der Verkehr in Richtung Chur war nicht übermäßig stark. Auf der anderen Seite flitzten viel mehr Wagen vorbei. In den senkrecht abfallenden Felsen der Kreuzberge vermeinte man, jede Kante, jede Ritze erkennen zu können. Ich blickte zwischen Inge und Karin durch die Windschutzscheibe hinaus, achtete aber nicht so sehr auf den Verkehr, sondern sah rechts Häuser und Dörfer und einen Berg nach dem andern näher auf uns zukommen. Ich hatte eben noch bemerkt, dass wir einen langsam fahrenden Wagen überholt hatten und auf der linken Spur weiterfuhren. Dann sah ich nur noch einen dunklen Schatten, der sich von rechts vor unser Auto schob. Ich hörte einen heftigen Knall, ein Krachen und den Schreckensschrei von Karin. Ich wurde herumgeschleudert wie in der Schleuderbahn auf dem Jahrmarkt. Einen Augenblick schien mir, mein Herz stehe still. Ein bisher unbekanntes Gefühl durchströmte meinen ganzen Körper bis in die Finger- und Zehenspitzen im Bruchteil einer Sekunde. Es war kein Schmerz. Dann nichts, absolut nichts. War dies der Tod?

Ich weiß nicht, wie lange dieser Zustand der Empfindungslosigkeit dauerte. Irgendwann aber musste mein Herz tatsächlich zu schlagen aufgehört haben. Denn als ich wie aus einem traumlosen Schlaf erwachte, hatte ich in der Brust ein beengendes Gefühl, wie wenn sich ein eiserner Ring um mein Herz gelegt hätte. Unter diesem Druck musste es unmöglich sein, dass sich die Herzmuskeln überhaupt noch bewegen konnten. Doch dann schien mir auf einmal, als würde ich durch diesen beengenden Ring hindurchgeschoben, so wie man einen Finger aus einem festsitzenden Ring zieht. Noch klemmt das Gelenk fest, du hast Angst, es nicht mehr durchziehen zu können, aber auf einmal geht es doch, der Ring rutscht über das Gelenk hinweg, und du fühlst dich befreit. Ich hatte keinen Schmerz, hatte überhaupt kein körperliches Empfinden. Ich war leicht, schwerelos. Einem Raumfahrer müsste so zumute sein. Ich wurde ein Stück weit von unsichtbarer Hand in die Höhe getragen. Zuerst sah ich nur den blauen Himmel mit seinen Föhnstreifen. Dann aber bemerkte ich, dass ich über einem breiten Tal schwebte. Zu beiden Seiten sah ich Berge. Ich glaubte nicht, tot zu sein. Denn ich befand mich weder in einem Himmel noch in der Hölle, obschon ich wie in einem himmlischen Gefühl zu baden schien. Aber ich war noch auf dieser Erde, zumindest in ihrer Atmosphäre. Ich erkannte die Berge ringsum. Da waren die Kreuzberge, an denen wir vorher vorübergefahren waren, der Alvier und auf der anderen Seite, das mussten wohl die Drei Schwestern sein. Auch die Luziensteig, jene steil aus der flachen Ebene des Rheintals aufsteigende Felsformation, erkannte ich. Und unter mir sah ich den leicht gebogenen Lauf des Rheins.

Aber dann kam es mir doch seltsam vor, wie ein Ballon über dem Tal und dem Fluss zu schweben. Sollte ich doch tot sein? Sollte dies das Jenseits sein? Aber wo sind denn die anderen Seelen? Ich war allein, verlassen. Mensch, du bis doch tot, sagte ich mir. Vielleicht bin ich unterwegs ins Jenseits. Ich wartete darauf, dass der Himmel sich öffnete. Der Himmel: Dabei dachte ich an den irdischen Himmel, dieses blaue Gewölbe über mir mit seinen Föhnstreifen. Irgendwo müsste sich ein Loch auftun, durch das ich hinausschlüpfen und in eine andere Welt hineingehen könnte. Wohin, wusste ich nicht. Ich dachte weder an einen Himmel, der das Reich Gottes sein sollte, noch an eine Hölle. Einfach an ein Jenseits, ein Unbekanntes.

Als mir bewusst wurde, dass ich jetzt vielleicht die Möglichkeit hätte, auf irgendeine Weise noch von den Menschen, die mir nahestanden, Abschied zu nehmen, überflutete mich ein beglückender Schauer. Ich dachte an Angelika. Ich wollte sie noch einmal sehen, ehe das Unbekannte mich verschlingen würde. Ich wollte noch einmal ihre weiche, beinahe singende Stimme hören, die mich so oft, ja selbst in meinen Tagträumen, fast flüsternd und doch so klar, in ihren Bann gezogen hatte.

Ich versuchte, mir Angelika vorzustellen, wie sie an diesem Vormittag in der Küche oder im Garten arbeitete. Ich verspürte einen Zug in die Richtung ihres Hauses. Doch ich blieb an derselben Stelle schweben. Aber es war nicht so, wie ein Ballon in der Luft stehenbleibt, wenn er keinen Wind hat Es war, wie wenn ich von einer unsichtbaren Leine zurückgehalten würde. Wie ein Kinderballon, der an einem Faden festgehalten wird, oder wie ein Papierdrachen, der vom Wind in der Luft gehalten wird. Dann zog es mich auf einmal hinunter. Ich sah die Berge höher steigen, die Talsohle mit dem Fluss und den Häusern näherkommen. Unter mir sah ich die Autobahn, und ganz deutlich erkannte ich, dass da direkt unter mir etwas Schreckliches passiert sein musste.

Auf einmal wurde ich wieder in die Höhe gehoben. Die Berge sanken zurück, die Häuser wurden immer kleiner, die Autobahn war nur noch ein schmaler Strich. Es wurde hell, viel heller, als es schon war. Ich sah eine goldene Sonne am Himmel, nicht unser Tagesgestirn, diesen glühenden Feuerball, den Mittelpunkt unseres Planetensystems. Auch sie sah ich. Aber die neue Sonne war viel heller, und doch blendete ihr Licht meine Augen nicht. Ihr heller Schein war mild. Sie sah aus wie eine große Öffnung am Himmel, mit unscharfem Rand wie bei einer Nebensonne. Ich dachte an eine Erscheinung, die ich beobachtet hatte, als ich noch ein Junge war. Damals hatte ich zufällig nach einem Gewitter zum Fenster hinausgeschaut und mit Schrecken drei Sonnen am abendlichen Himmel erblickt, jede so leuchtend hell wie die andere, und zwischen den Sonnen sah ich ein kurzes Stück eines intensiven Regenbogens. Für mich war es damals wie ein Wunder. Ich weiß nicht, ob ich mehr erschrak über die Dreizahl der Sonnen oder über die beiden Bruchstücke eines Regenbogens zwischen den Sonnen am westlichen Himmel, bog sich doch sonst bei einem abendlichen Gewitter der Regenbogen über den östlichen Himmel, der Sonne gegenüber. Was hatte das zu bedeuten? Ich bekam Angst, denn ich hatte keine Erklärung dafür. Erst später fand ich eine. Und als ich zum ersten Mal das Lied „Die Nebensonnen“ aus Schuberts „Winterreise“ hörte und den ersten Vers „Drei Sonnen sah ich am Himmel steh’n“, da durchfuhr es mich wie ein warmer Schauer.

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