Martin Renold - Ein Mann zwei Leben

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Auf der Grenze zwischen Leben und Tod erlebt ein Mann seine Geburt in ein Leben, das mehr als 150 Jahre zurückliegt. Von da an gibt es immer wieder Augenblicke, in denen er in sein früheres Leben zurückversetzt wird. Langsam ergibt sich ein abgerundetes Bild jener etwas zwielichtigen Existenz. Er beginnt zu erkennen, weshalb sein bisheriges Leben so und nicht anders verlaufen ist und wo manche seiner Gefühle und Empfindungen ihre Wurzeln haben. Auch seine Beziehungen zu einigen Menschen erhalten ein neues Gesicht. Darüber hinaus ist dieser Roman eine schöne Liebesgeschichte

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Ich schlug die Augen auf, die ich offenbar eine ganze Weile lang geschlossen gehalten hatte. Da saß Tilla mir gegenüber, ihre Augen lachten.

„Nein, mir geht’s gut“, sagte ich rasch, noch ein wenig benommen, wie einer, der aus einem Traum erwacht und sich im anbrechenden Morgen noch nicht zurechtfinden kann.

„Ich glaube, wir hören besser auf, Manfred“, sagte Angelika, „du verlierst ja doch.“

„O nein“, rief Tilla, „jetzt, da ich gerade am Gewinnen bin. Wenn ich nicht richtig gewonnen habe bis zum Schluss, dann ist alles nichts wert.“

„Da hast du recht“, unterstützte ich sie. „Komm, wir machen weiter.“

Und ich würfelte und rückte meinen Stein vor.

Nachdem das Spiel zu Ende war und Tilla nach dem Abendbrot zu mir trat, damit ich ihr einen Gutenachtkuss geben konnte, strich ich ihr Haar aus der Stirne zurück.

„Seit wann hat sie diese kleine Narbe?“, fragte ich Angelika und wies auf ein kleines, kaum sichtbares Mal hin, das wie ein Kreuzchen in der Haut eingeritzt war.

„Wie kommst du darauf?“, fragte Angelika überrascht. „Das hat sie seit ihrer Geburt. Aber jetzt ist es schon beinahe verschwunden.“

Als wir nebeneinander im Bett lagen, erzählte ich Angelika von meiner plötzlichen Vision. Sie hörte mir aufmerksam zu. Ich hatte ihr einige Tage zuvor auch von meinem „Tod“ beim Unfall und meiner „Geburt“ als Heinrich Otto erzählt.

„Meinst du, der Unfall habe vielleicht etwas in meinem Kopf verrückt?“, fragte ich sie. Ich wählte ganz bewusst dieses Wort „verrückt“, denn ich stellte mir vor, dass es auf diese Weise beginnen könnte, wenn einer verrückt wird, doch so gerade heraus wagte ich nicht zu fragen, ob sie diese Anzeichen für Verrücktheit, eine Art Schizophrenie halten würde.

Angelika lächelte. „Du weißt doch“, sagte sie, „ich habe immer an die Reinkarnation geglaubt. Aber du hast es ja nie wahrhaben wollen. Dass dies nun ausgerechnet dir passieren muss!“

„Glaubst du wirklich, dass diese Visionen Fenster zu einem früheren Leben sein können?“

„Kannst du daran noch zweifeln?“, fragte sie zurück.

„Reden wir nicht mehr davon“, bat ich sie und löschte das Licht.

Angelika suchte meine Hand. Noch einmal sah ich, doch nicht mehr auf dieselbe Weise wie vorher, sondern in der Erinnerung, die ich selber herbeirief und bildhaft werden ließ, Ernas blutende Wunde und die kleine Narbe an Tillas Stirne.

Angelika zog meine Hand an sich. Ich legte sie auf ihre Brust und begann die kleinen Knospen zu streicheln, und ich spürte sie wachsen unter meinen spielenden Fingern.

Angelika richtete sich halb auf, lachte und neigte sich über mich. Sie schmiegte sich an meine Brust und drückte einen herzhaften Kuss auf meine Lippen. Dann flüsterte sie leise in mein Ohr: „Du kleiner böser, verrückter Junge.“

Karin

Schon in der ersten Woche nach meiner Rückkehr aus dem Spital hatte ich ein Buch mit dem Titel „Astro-Graphologie – Der Schlüssel zur Charakterdeutung“ auf einem Tischchen im Wohnzimmer gefunden. Angelika hatte es in Karins Bücherregal gesehen, darin geblättert und auf dem Tischchen liegen lassen. Es war das einzige Buch über Graphologie, das Karin besessen hatte. Ich vermute, dass sie es weniger wegen der Graphologie als wegen ihres Interesses an der Astrologie gekauft hatte. Sie hatte immer wieder Bücher über Astrologie gelesen. Sie hat aber nie, so viel ich weiß, ihr eigenes Lebenshoroskop erstellen lassen. Um es selbst zu tun, reichten ihre Kenntnisse nicht aus. Und von Horoskopen in den Zeitschriften hielt sie schon gar nichts.

„Was mich interessiert, ist allein die Tatsache, dass Menschen ein und desselben Tierkreiszeichens gemeinsame Charaktereigenschaften aufweisen, die bei den andern nicht so ausgeprägt sind“, hatte sie mir erklärt.

Ich war zuerst skeptisch gewesen. Oft hatte ich sie deswegen ausgelacht. Doch ich begann in ihren Büchern zu lesen und machte bei vielen Menschen Beobachtungen. Ich musste schließlich Karin recht geben. Doch nach wie vor spielte ich den Advocatus Diaboli.

„Du willst doch nicht allen Ernstes behaupten, dass alle Menschen, die wie beispielsweise du im Skorpion geboren sind, die gleichen Eigenschaften besitzen, gleich denken und gleich empfinden wie du. Gerade du, die sich für ein einzigartiges, einmalige Wesen hält, kannst doch nicht glauben wollen, dass der zwölfte Teil der gesamten Menschheit dir gleicht.“

„Das behaupte ich ja auch nicht. So naiv bin ich nicht. Du musst eben auch den Aszendenten berücksichtigen.“

Ich hatte damals nur eine vage Ahnung vom Aszendenten. Doch sie erklärte mir den Unterschied zwischen Sonnenzeichen und Aszendenten. Das Erstere bedeute, dass die Sonne im jeweiligen Sternzeichen stehe, was ungefähr einen Monat dauere. Das andere sei das Sternzeichen, das gerade im Augenblick der Geburt am Horizont aufsteige. Und die zwölf Sternzeichen würden sich im Laufe eines Tages einmal um die Erde drehen, so dass wir im Tagesablauf zwölf Sternzeichen zu Gesicht bekämen, aber nur eines bei der Geburt. Und eben dieser Aszendent könne einen ebenso großen Einfluss auf die Charaktereigenschaften ausüben.

„Also gibt es zusammen mit den zwölf Aszendenten und den zwölf Sonnenzeichen insgesamt einhundertvierundvierzig Gruppen von Menschen, das wären eine Vielzahl von Millionen, die du alle in einen Topf werfen müsstest.“

„Du vergisst, dass keine zwei Menschen genau zur gleichen Zeit am gleichen Ort geboren werden können. Selbst Zwillinge kommen nicht gleichzeitig zur Welt. Und weil die Stellung der Sterne zu keiner Zeit und zu keinem Ort auf der Erde genau gleich ist, hat jeder Mensch seine eigene Prägung.“

„Die örtlichen und zeitlichen Differenzen sind aber so gering“, widersprach ich ihr, „dass die Stellung der Sterne, die so weit von der Erde entfernt sind, kaum einen stark abweichenden Einfluss auf dein Schicksal und deinen Charakter haben können.“

„Halt!“, rief sie. „Ich habe nie gesagt, dass die Sterne einen Einfluss auf mein Schicksal haben. Aber dass sie unsere Charaktereigenschaften beeinflussen, kann ich nicht leugnen. Was jeder Mensch selbst mit seinem Charakter und den Möglichkeiten seiner Eigenschaften macht, ist seine Sache. Das steht in seiner Freiheit.“

Ich gab mich geschlagen und musste Karin stillschweigend wieder einmal recht geben. Ich weiß so wenig, wie sie es wusste, weshalb dies so ist. Aber die Beobachtungen zeigten mir, dass da gewisse unerklärliche Zusammenhänge bestehen; und jeder, der unvoreingenommen ist und sich in seinem Bekanntenkreis umsieht und das Verhalten seiner Mitmenschen beobachtet, wird zugeben müssen, dass an der Sache was dran ist.

Trotzdem gab ich meine Rolle als Advocatus Diaboli noch nicht auf. Denn das, was sie da von der Freiheit sagte, war das, worauf es nach meiner Meinung ankam. Doch gerade diese Freiheit schien sie für sich nicht immer in Anspruch zu nehmen.

„Du weißt also genau wie ich, dass es gefährlich ist, seinen Charakter damit zu entschuldigen, dass er dir von den Gestirnen vorausbestimmt sei und es nichts nütze, ihn ändern zu wollen.“

Ich wollte sie damit provozieren, denn ich hatte schon oftmals erlebt, dass, wenn ich ihr Verhalten, irgendeine impulsive Reaktion bemängelte, mit der sie bei mir oder anderen Menschen anstieß, sie sich selbst gerne darauf hinausredete, sie könne nichts dafür, sie sei nun halt mal ein Skorpion.

„Das habe ich nicht gesagt“, antwortete sie. „Die Freiheit, von der dich sprach, kann man nur im Rahmen seines Charakters beanspruchen. Den Charakter selbst kann man nicht oder nur in geringem Maße ändern. Mir kommt immer wieder ein Zitat von Goethe in den Sinn, das mir seinerzeit in der Schule bei der Lektüre des „Egmont“ einen so großen Eindruck gemacht hat, so dass ich seinen genauen Wortlaut bis heute nicht vergessen habe: ‚Wie von unsichtbaren Geistern gepeitscht, gehen die Sonnenpferde der Zeit mit unsers Schicksals leichtem Wagen durch; und uns bleibt nichts, als mutig gefasst die Zügel festzuhalten und bald rechts, bald links, vom Steine hier, vom Sturze da, die Räder wegzulenken.‘ Natürlich ist der Spielraum, unseren Charakter und damit unser Verhalten zu ändern und unser Schicksal zu beeinflussen, nicht unbeschränkt. Aber wir müssen und können während unseres Lebens Millionen persönliche Entscheide treffen. Die Astrologie enthebt uns keineswegs unserer persönlichen Verantwortung. Wir dürfen also die Schuld für unser Verhalten nicht auf die Gestirne abschieben und dürfen auch nicht wie eine Maus gespannt auf den offenen Rachen der Schlange starren und wie gelähmt das Schicksal über uns ergehen lassen im Glauben, alles, was uns widerfahre, sei in den Sternen vorgezeichnet. Du siehst also, dass ich der Meinung bin, dass die Sterne nur das Grundmuster unserer Eigenschaften bestimmen, nicht aber das, was wir daraus machen.“

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