Louis Geras - Die Farbpalette der Sehnsucht
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Wie meistens in den letzten Jahren beobachtete ich ihn prüfend, ob es ihm auch gut ginge. Ein Verhaltensmuster, das man nicht so schnell wieder ablegt, wenn man in die Situation kommt, sich um den, den man liebt, stundenlang, nein wochenlang zu ängstigen. Die vielen Stunden, die ich an seinem Bett im Krankenhaus ausgeharrt hatte, mit der ständigen Angst nie mehr die Möglichkeit zu bekommen, ihn überhaupt richtig kennen zu lernen, hatten ihre Spuren in meiner Seele zurückgelassen. Dies alles war vor mehr als drei Jahren geschehen, aber die Angst um ihn war geblieben, auch wenn ich sie möglichst aus meinen Gedanken verdrängte.
In diesem Moment trafen seine Augen die Meinen und blitzten für einen Moment auf. Ohne sein Gespräch zu unterbrechen, lächelte er mich an. Genau dieses Lächeln und seine jungenhaften, grünen Augen hatten mich von Anfang an gefesselt. Ich lächelte zurück. Mit dem Gefühl geliebt zu werden, wandte ich mich wieder dem Fenster zu. Während ich in die Dunkelheit hinaus starrte, schweiften meine Gedanken in die Vergangenheit ab. Meine Erinnerungen führten mich fort von der Galerie und ihren Besucher und brachten mich in die Zeit vor über fünf Jahren zurück. Zu dem Tag, an dem ich mein Leben, mit einer Flucht aus dem frustrierenden Alltag, neu begann …
1.Kapitel
Als ich den Schlüssel im Schloss drehte und die Tür aufsprang, wusste ich bereits, was mich erwartete. Wie immer bückte ich mich im Vorraum und hob die mitten auf dem Weg liegenden Schuhe auf, um sie auf die Seite zu stellen. Die Bewegungen vollführte ich automatisch, denn sie wiederholten sich jeden Tag aufs Neue, wie in einem Film, der immer wieder und wieder von vorne abgespult wird. Ich ging durch den schmalen langen Vorraum, von dem die Türen in die einzelnen Räume abgingen und stellte müde die Taschen mit den mitgebrachten Einkäufen in die kleine Küche. Dann kehrte ich in das Wohnzimmer zurück, wo ich mich erschöpft auf das gemütliche, buntgemusterte Sofa sinken ließ.
Ich hatte es erst vor kurzen auf einem Flohmarkt erstanden und liebevoll mit neuem Stoff bezogen. Ich blickte mich um. Jedes Detail im Wohnzimmer nahm ich heute unnatürlich intensiv wahr. Es war nicht sehr groß, aber praktisch und liebevoll eingerichtet. Jedes Möbelstück hatte ich sorgsam ausgesucht und zum Teil selbst renoviert. So wie alle Räume in der kleinen Wohnung war auch dieser Raum hell und freundlich.
Als ich die Wohnung vor einigen Jahren das erste Mal betreten hatte, war es das vorherrschende Gefühl darin gewesen. Dies war der Hauptgrund gewesen, dass ich sie damals mit dem Geld, das ich von meinen frühverstorbenen Eltern geerbt hatte, kaufte. Obwohl sie ansonsten ziemlich heruntergekommen war, hatte ich mich in die helle Freundlichkeit ausstrahlende Wohnung sofort verliebt. Es kostete viel Zeit und Mühe sie in diesen Zustand, in dem sie sich jetzt befand, zu bringen. Aber die Mühe hatte sich gelohnt, denn nun war sie ein liebevoll restauriertes Schmuckstück, um das mich so mancher meiner Bekannten beneidete.
Die Wohnung bestand, außer dem Wohnzimmer noch aus einem Schlafzimmer, einem Vorraum, einer Küche und einem Bad.
Die Küche war groß genug um darin gemütlich zu zweit zu sitzen. Ein kleiner runder Tisch mit zwei Thonet-Stühlen stand in der Ecke und man sah von dort durch das Fenster hinunter in den kleinen Park, der direkt vor dem Haus lag. Am Morgen schien die Sonne bereits beim Frühstücken herein und im Sommer hörte man am Nachmittag das fröhliche Lachen der Kinder vom nahen Spielplatz herauf.
Ich liebte es in der Früh hier in aller Ruhe zu Frühstücken. Die heiße Tasse Kaffee mit beiden Händen haltend, hinauszublicken und die ersten warmen Sonnenstrahlen auf meinem Gesicht zu spüren, wie sanfte Hände, die einen über das Gesicht streichen mit zärtlicher Berührung. In solchen Momenten hing ich meinen Tagträumen nach und genoss es, mir meine Zukunft in den schönsten Farben auszumalen.
Als ich hier einzog, war ich so voller Energie und Lebensfreude. Das Abitur hatte ich mit Erfolg abgeschlossen und in meiner Fantasie träumte ich von einer steilen Kariere im Berufsleben. Nun arbeitete ich seit mehreren Jahren in einer großen Marketingfirma, machte Tag für Tag die gleichen, oft wie mir schien, sinnlosen Tätigkeiten und fühlte mich unzufrieden und lustlos. Ich wollte mehr leisten, meine Ideen verwirklichen, aber man gab mir keine Gelegenheit dazu. Mein direkter Vorgesetzter hörte sich meine Ideen und Vorschläge an, lehnte sie jedoch stets strikt ab, um kurz darauf sie, als seine großartigen Gedanken auszugeben. Am Anfang ärgerte ich mich und protestierte dagegen, aber schließlich resignierte ich. Inzwischen hasste ich meinen Job regelrecht, ging mit Widerwillen zur Arbeit und überlegte bereits seit geraumer Zeit, ob ich kündigen sollte. Dies war aber nicht so leicht, denn ich brauchte das Geld, das ich dort verdiente.
Bald nachdem ich einzog, lernte ich Peter Wieland kennen. Er war groß, sportlich und charmant und - wie ich inzwischen wusste - egoistisch und rücksichtslos.
Peter bezauberte mich anfangs durch seine kraftvolle, dynamische Art. Es schien, als würde er jede Schwierigkeit mit Leichtigkeit meistern und aus den Weg räumen. Ich dachte, mit ihm würde alles leichter werden.
Aber ich stellte bald fest, dass dies ein großer Irrtum war. Fünf Monate nach unserem Kennenlernen zog er bei mir ein und machte sich breit in meiner Wohnung und in meinem Leben. Sein Fernseher stand auf meinem Beistelltisch, auf dem ich bis zu diesem Tag meine Sammlung von Farben und Pinseln und anderen Malutensilien aufgestellt hatte und in der ganzen Wohnung lagen seine achtlos hingeworfenen Sportsachen. Die stinkenden Socken auf dem Boden, die verschwitzten Pullis auf den Sesseln und sein Feuerzeug und der Aschenbecher neben der Obstschüssel. Durch seine Unordnung lebte ich in einem ständigen Chaos und er erwartete, dass ich es ebenfalls mochte. Er bestimmte den Tagesablauf und da ich ihn liebte (zumindest dachte ich das zu diesem Zeitpunkt), nahm ich auf seine Wünsche Rücksicht.
Wenn er länger schlief, blieb ich auch liegen, um ihn nicht zu stören. Für mich war es oft eine Qual, da ich gerne morgens aufstand. Ich kochte seine Lieblingsspeisen, die in erster Linie aus Fleisch bestanden (obwohl ich lieber vegetarisch aß) und sah seine Filme, die entweder langweilig oder extrem brutal waren. Nur beim Rauchen gab ich nicht nach. Da ich nicht rauchte, verlangte ich, dass er auf den Balkon ging. Er tat es, aber er machte es immer theatralisch, als wäre es eine unerträgliche Zumutung von mir, von ihm das zu verlangen.
Er zog demonstrativ geräuschvoll die Vorhänge weit zurück, bevor er die Tür öffnete, nahm eine lächerlich dicke Jacke, auch wenn es nicht kalt war, und zog sie möglichst umständlich vor meinen Augen an. Dann ging er mit hochgezogenen Schultern hinaus auf den Balkon. Wie ein grausam Vertriebener!
Automatisch fing ich an seine Sachen aufzuräumen. Dabei überlegte ich, wieso ich mir all seine Launen und sein überhebliches Getue gefallen ließ. Solange er nur zu Besuch in meine Wohnung gekommen war, hatte er sich immer ordentlich gezeigt. Seine Schuhe standen an ihren Platz, seine Jacken waren aufgehängt und das Bad war sauber, wenn er es verließ. Wie Selbstverständlich hatte er bei der Hausarbeit mitgeholfen. Das Geschirr weggeräumt und, wenn er etwas verschüttet hatte, aufgewischt. Ich hatte, in meiner Naivität, meinen Freundinnen voller Begeisterung von seinen ‚Hausmannqualitäten‘ vorgeschwärmt. Doch sobald er eingezogen war, hörte er schlagartig auf damit, so als wäre er ein Anderer.
Wieder einmal überlegte ich mir, was ich falsch gemacht hatte. Langsam schüttelte ich den Kopf. Ich hatte keinen Fehler gemacht. Ich hatte ihn immer wieder gebeten seine Sachen wegzuräumen und im Haushalt mitzuhelfen. Aber er sah mich jedes Mal nur erstaunt an, als würde ich etwas Unmögliches, Unverständliches von ihm verlangen. Es war für ihn selbstverständlich, dass das meine Arbeit war, oder anders ausgedrückt: die Sache der Frau.
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