Hannelore Wulff - Die Egomanin
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Die Colonnaden hatten verhältnismäßig wenig von den Bombardierungen über Hamburg abbekommen, so dass großzügige Wohnungen und Geschäfte im Verhältnis zu anderen Teilen der Innenstadt erhalten geblieben sind. Ella trat in ein Sanitätsgeschäft, dessen Schaufenster immer noch spärlich mit Warmflaschen, Katzenfellen und Rezepturen zur Anwendung von Kneipkuren dekoriert waren, ein und fragte nach Herrn Thiele, dem Inhaber des Geschäfts und Besitzer des Hauses. Er staunte nicht schlecht, als er sie - kaum mit dem Kopf über den Ladentisch reichend - erblickte. Und bevor er sie ansprach, sah er sich nach allen Seiten um, ob sich nicht doch noch jemand anders im Laden aufhielt, der eventuell das Gespräch mitbekam. Ella verstand, schüttelte mit dem Kopf und zeigte mit der Hand nach oben. Er öffnete eine Schublade, holte einen Schlüssel heraus und gab ihr zu verstehen, ihm zu folgen. Sie gingen durch eine Verbindungstür ins Treppenhaus bis zur ersten Etage. Es hatte sich nichts verändert. Sie durchschritt nochmal die trostlosen leeren Räume und stellte fest, dass viel, sehr viel renoviert werden müsste, um daraus ein für ihre Zwecke brauchbares Ambiente zu schaffen. Und das kostet Geld, dachte sie.
Man nannte ihn Rudi
Rudi Paschke war ein waschechter Berliner ohne Familie. Seine Mutter war bei den Bombenangriffen gestorben und sein Bruder an der Westfront gefallen. Er selbst hatte den Krieg gut überstanden. Zwar war er die ganze Zeit über an der Ostfront, jedoch als Ordonnanz einem Zahlmeistermajor zugeteilt, dessen Aufgabe es war, für Versorgung und Nachschub der Truppe im Bereich der Verpflegung zu sorgen, führte er ein verhältnismäßig ruhiges Leben. Auch als in Berlin bis zum Ende des Krieges um jedes Haus, jede Ruine gekämpft wurde, befand er sich außerhalb der Schusslinie und konnte als `Befugter´ in aller Seelenruhe die Magazine, in denen die erlesensten Lebensmittel lagerten, für sich ausräumen. Während der nachkriegschaotischen Zustände und auch noch während der Zeit der Blockade war er der Kopf einer der mächtigsten Schwarzmarktschieberorganisationen Berlins. Schon von Anfang an wechselte er in den Westsektor über, wohnte als normaler Bürger in Dahlem, und hatte beste Beziehungen zu den Besatzungsmächten. Zu seinen unmittelbaren Nachbarn gehörte Professor Sauer, Chefarzt der Dermatologie an der Charité. Er war mit der Familie eng befreundet, schon weil er während der Blockade den Professor und seine Frau mit dem Lebensnotwendigen versorgte. Mit Dingen, die man nur auf dem Schwarzmarkt bekam. Man tuschelte in Bekanntenkreisen, dass er mit der Frau des Professors ein Verhältnis hatte. Und als der Professor nach der Währungsreform starb, hinterließ er das Geheimrezept von der erfolgversprechenden Gesichtscreme „Hormoderma“. Die Witwe war alleinige Erbin. Rudi Paschke schlug ihr vor, Hormoderma auf den Markt zu bringen. Sie gründete eine Firma und machte ihn zum Geschäftsführer. Anfangs sah es gar nicht so aus, als ob sie Erfolg haben würden. Denn wenn deutsche Frauen in der Lage waren, kosmetische Produkte zu kaufen, bevorzugten sie französische oder amerikanische Artikel, die sich immer mehr auf dem deutschen Markt ausbreiteten. Sie investierten viel Geld, das nach der Währungsreform eh knapp war, in das neue Unternehmen. Im Krankenhaus Charité mietete er ein Labor und holte sich für die Mixtur der Creme erfahrene Dermatologen und Pharmazeuten. Aber alles musste bezahlt werden. Er flog von Berlin aus in die Bundesrepublik und besuchte für den Absatz von Hormoderma in den großen Städten, wie München, Düsseldorf, Frankfurt, Hannover, etc. sämtliche Drogerien/Parfümerien und in Frage kommende Geschäfte und landete somit per Zufall in Hamburg im Chez Nous bei Ella Bolle. Er hatte schon lange darüber nachgedacht, Berlin den Rücken zu kehren. Denn Berlin war eine Insel geworden, von der man nur mit dem Flieger fortkam. In den Osten konnte er nicht, er hatte zu viel Dreck auch dort am Stecken und in Westberlin war man vor Entführungen nicht sicher. Er brauchte ein drittes Standbein und das könnte durchaus Hamburg sein. Und er brauchte eine Ausweichmöglichkeit, die es ihm ermöglichte – falls die Creme doch nicht das versprach, was man sich erhofft hatte, schon weil zu viele von dem Kuchen etwas abhaben wollten – in ein zweites und drittes Geschäft einzusteigen, ohne jegliche Haftung seinerseits. Mit St. Pauli der Reeperbahn wollte er nichts zu tun haben. Auch nicht mit den einschlägigen Vierteln am Bahnhof. Was ihm vorschwebte, war genau das, was auch Ella Bolle vorhatte. Hamburg war voll von wunderschönen, langbeinigen jungen lebenslustigen Frauen, die in der Innenstadt in Kontoren und Kaufhäusern arbeiteten und die in den Mittagspausen und nach Feierabend viel Zeit hatten für gewisse Dinge, besonders auch, um sich etwas zuzuverdienen. Und die Herren? Er versetzte sich in die Lage gewisser Männer, die Zuhause nicht mehr das hatten, was sie sich eigentlich wünschten, aber nicht die Komplikationen mit einer ständigen Geliebten in Kauf nehmen wollten. Sie wollten nur mal so, auf die Schnelle, in der Mittagspause. Ohne Verpflichtung, ohne gefragt zu bekommen „wann kommst du wieder“ oder mehr noch „wann lässt du dich scheiden“. Dem konnte er abhelfen. Das heißt, nicht er alleine. Noch brauchte er Kontakt zu Personen, die sich in dem Milieu auskannten, die auch Beziehungen zu den Behörden hatten, denn alles – und darauf legte er großen Wert – musste diskret über die Bühne laufen. Es mussten sozusagen Privatclubs sein, die ohne Konzessionen und mit Damen, die nicht professionell registriert waren, arbeiten konnten. Und ein Instinkt sagte ihm, dass die Zeit dafür gekommen war, dass Ella Bolle, dieser Giftzwerg – wie er sie bereits nannte – genau das Richtige für seine Zwecke wäre, und dass ein von seiner Firma eingerichteter Kosmetiksalon als perfekte Tarnung dienen würde. Die Bedingungen hatte er im Laufe des Tages aus Berlin telegrafisch erhalten, so dass er autorisiert verhandeln konnte.
Der Alsterpavillon, der nach den Bombenschäden erst kürzlich wieder in Betrieb genommen wurde, war eines der schönsten Plätze Hamburgs geworden. Er saß aber nicht an einem Tisch mit Blick auf die Binnen-Alster, sondern hatte es vorgezogen einen Eckplatz zur Straßenseite zu nehmen, wo es verhältnismäßig ruhiger zuging. Er wollte sich gerade eine Zigarette anstecken, als er sah wie Ella Bolle die paar Stufen zur Terrasse hochkam und ihn bereits am Fenster erblickte. Erstaunlich, dachte er, dass sie bei der Behinderung so gut laufen konnte.
Sie kam auch gleich zur Sache und nach einem kurzen Hallo, sagte sie: „Viel Zeit haben wir nicht. Sagen Sie mir nur, ob Ihre Telefonate erfolgversprechend waren und die telegrafische Bestätigung vorliegt, denn wir müssen sofort los, der Vermieter ist nur noch eine halbe Stunde in seinem Geschäft.“
Er erhob sich, bezahlte und trottete hinter Ella her zu den Colonnaden. Die Räumlichkeiten gefielen ihm, sogar sehr, und ohne noch lange zu überlegen, machte er an Ort und Stelle im Namen seiner Firma einen Mietvorvertrag.
Es war alles so, wie sie es sich vorgestellt hatte, vielleicht etwas zu schnell, aber dann sagte sie sich wiederum ´wer nicht wagt, der nicht gewinnt`. Sie musste nur aufpassen, nicht übers Ohr gehauen zu werden. Und abends machten sie Nägel mit Köpfen im Büro von Max Becker, der ohne zu zögern und im Einverständnis mit Paschke sich an dem Geschäft beteiligte und auch dafür sorgte, die kompetenten Handwerker für die Renovierung, Einbauten und Dekorationen zu beauftragen. Die Regie übernahm Ella. Und sie führte ihren Job als Chefin so aus, als hätte sie nie zuvor anderes getan. Alles verlief verhältnismäßig schnell über die Bühne, und knapp einen Monat später konnte die Eröffnung gefeiert werden. Die Presse war dabei und sogar einige Behördenvertreter, schließlich war man bemüht, Niederlassungen jeglicher Art nach Hamburg zu locken, denn Hamburg war im Begriff kulturell eine wichtige Rolle in der jungen Bundesrepublik zu spielen und das zog natürlich Künstler aus aller Welt an, für die Schönheitssalons eine Selbstverständlichkeit waren.
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