Sanja Luftiger - Eine Art von Zärtlichkeit

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Eine Art von Zärtlichkeit: краткое содержание, описание и аннотация

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Antonia hat eine Scheidung hinter sich. Nach einer längeren Zeit des Rückzugs trifft sie einen verheirateten Mann und ist fürs Erste einem Abenteuer nicht abgeneigt. Der Mann bringt sie in eine leere Wohnung, aber anstatt sie dort zu verführen, möchte er die Wohnung mit ihr einrichten. Eine bizarre Amour fou beginnt, Sex wird immer mehr zu einem Akt der Verweigerung…

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Er rief an. Aber nur, um ihr mitzuteilen, wie dringend er unterwegs sei, in die Putzerei und dann müsse er noch bei der Firma Schneiders vorbeischauen, ob sie einen Kaschmirmantel hätten, und die Schier müssten natürlich auch noch zum Service gebracht werden. Natürlich. Er rief an, um ihr mitzuteilen, was er alles zu erledigen hatte, während sie alles erledigt hatte, um für ihn Zeit zu haben. Es schien ihm selbstverständlich zu sein, dass er nach Lust und Laune bestimmte, wann sie einander sehen würden und wann nicht, er schien nicht einmal zu begreifen, dass sie ein Problem damit hatte.

„Ich habe daran gedacht, wie wenig Zeit ich habe, da habe ich gleich für dich mitgedacht, ich habe gewusst, dass es dir zu wenig wäre!“

„Du brauchst nicht für mich denken“, sagte Antonia. „Ich kann selber denken, und ich weiß selber, wann genug Zeit für mich ist und wann nicht!“

„Natürlich will ich dich sehen“, sagte er.

„Ich dich auch“, antwortete sie. „Aber nicht als Notfallsprogramm!“

„Ich habe eine Stunde Zeit!“

„Mein Tag ist sowieso schon vertan“, sagte sie. Antonia nahm sich vor, ihm die Gründe darzulegen, warum ihr sein Verhalten unmöglich erschien.

„Für eine Intellektuelle bist du ziemlich wenig umsichtig“, sagte er, nachdem sie in den ersten Stock des Sportgeschäftes gelaufen war, während er am Eingang auf sie gewartet hatte.

„Ich dachte, du seiest bei den Schiern“, sagte sie. „Außerdem schauen Intellektuelle nicht, sie denken. Wenn ich eine richtige Intellektuelle wäre, dann wäre ich gar nicht gekommen!“

„Da bist du für eine Intellektuelle aber ziemlich dumm!“

„Das Gescheiteste, das eine intellektuelle Frau tun kann ist: no man, no cry.“

Sie ging mit ihm in das einzige schöne Kaffeehaus, das sie in der Gegend kannte und er bestellte sich gleich eine Portion Palatschinken, nur weil er sie auf einer Tafel angepriesen sah, und für sie auch eine.

Sie wollte aber keine. Er schlang seine Palatschinken hinunter und konnte es nicht ertragen, dass sie nicht aß. Er versuchte sie zu füttern und sagte: „Ich bin ein Kind der Nachkriegsgeneration. Ich habe gelernt, aufzuessen!“

„Ich auch“, sagte Antonia und presste den Mund zusammen, als er sich mit seinem Löffel näherte. „Aber ich habe mit viel Mühe gelernt, es nicht mehr zu tun! Fünfzehn Jahre habe ich dafür gebraucht!“

„Fünfzehn Jahre“, sagte er und schob den Löffel mit der Palatschinke in den eigenen Mund, „da bin ich längst tot!“

„Vielleicht nicht, wenn du es bis dahin lernst, nicht aufzuessen.“

„Komm, ich muss gehen. Eine Antwort gebe ich dir draußen!“

„Diese Antwort kenne ich. Du wirst mich in den Verkehr stoßen, damit du mich los bist!“

„Woher weißt du das?“

„Ich sehe es in deinen Augen. Außerdem habe ich es schon immer gewusst. Von Anfang an.“

Sie gingen zu seinem Auto und dann küsste er sie auf offener Straße, als wären sie ein Liebespaar im Teenageralter. Sie konnte es sich nicht verbeißen, sie musste ihm sagen, dass sie ihn mochte und er lachte und fuhr ihr wie einem Kind durch die Haare und antwortete: „Das weiß ich doch!“

Sie presste ihren Kopf an seine Brust wie ein Hund, den das Herrchen verlässt und sie sagte: „Also dann, bis irgendwann“, und er lachte wieder und sagte ebenfalls: „Bis irgendwann einmal.“

Er schaute in den Rückspiegel und winkte ihr, aber er drehte sich nicht um und sie ging weg, und sie fühlte sich wie eine getretene Hündin.

„Mama, du bist so still“, sagte Friederike. Sie hockten auf dem Wohnzimmerboden und spielten Mensch-ärgere-dich-nicht.

„So, bin ich das?“, fragte Antonia.

„Ja, du fragst mich nicht einmal was. Du fragst nicht, wie es im Kindergarten war, was wir gemacht haben, was wir gegessen haben und so.“

„Du willst es mir doch nie sagen! “

„Aber ich möchte trotzdem, dass du fragst!“

Antonia hatte beschlossen, ihm keine SMS mehr zu schreiben. Sie merkte, wie sie die Geschichte Kraft kostete, das Warten auf seine Anrufe, das Warten auf seine SMS, ihre absurde Einteilung des Tages, in der Hoffnung, er könnte Zeit für sie haben. Sie hatte sich geärgert, gestern. Ein Kollege wollte mit ihr essen gehen, zu Mittag, und über ein Manuskript mit ihr reden, in dem er ein großes Potential eines Autors sah. Antonia hatte abgelehnt, weil sie hoffte, Ferdinand hätte für sie Zeit. Sie erzählte dem Kollegen zwischen Tür und Angel, warum sie das Stück für hausbacken und beinahe reaktionär hielt. Der Kollege war sauer, weil sie ihn einfach abfertigte, und sie war dann ebenfalls sauer, weil Ferdinand nicht einmal angerufen hatte.

Am nächsten Vormittag piepste ihr Telefon. „Bitte um ein SMS. Du Krokodil meines Herzens.“

Ein anderes Mal hätte sie seine literarischen Versuche vielleicht lustig oder sogar rührend gefunden. Aber in ihrem Wunsch, aus der Sache herauszukommen, sah sie nur das Krokodil in ihm, das an ihrem Herzen fraß und fraß, bis er es aufgefressen hatte.

Sie wollte ihm weh tun, sie wollte seine Aggression herausfordern, damit er ihr auch weh tat, so richtig, damit sie von ihm lassen konnte.

„Nicht ich bin das Krokodil“, schrieb sie. „Du isst Frauen wie schnelles und schlechtes Essen!“

Er schrieb zurück: „Ich verstehe deine Reaktion nicht auf den schönsten Liebesbrief meines Lebens!“

„Es tut mir leid, es geht mir nicht gut“, schrieb sie. „Ich warte zuviel und lebe zu wenig!“

„Das wird sich ändern“, schrieb er.

„Wie? Wann?“

Er schrieb zurück: „Wenn du mich nicht verstehen willst, kannst du mich auch nicht verstehen!“

Sie antwortete ihm: „Ich will, aber ich zweifle, ob ich es kann. Zweifelst du nie?“

Und sofort kam die Antwort: „Nein, aber ich irre oft!“

Sie schrieb: „Ich zweifle lieber öfter und irre seltener. Außerdem macht es mir angst, dass du oft irrst!“

Sie meinte, die Wut in den Buchstaben zu sehen, mit der er sie in das Display gedrückt hatte, als sie las: „Ich habe Ordination!!!“

„Die hattest du doch die ganze Zeit!“

„Ordination bedeutet Konzentration auf medizinische Belange. Der Mensch irrt, so lange er strebt. Punkt.“

Auf ein Goethe-Zitat, das er so recht und schlecht zusammen gebracht hatte, musste sie antworten, es wäre ihr als Frevel erschienen, es nicht zu tun. Trotz des Punktes, den er so deutlich gesetzt hatte und schnell schrieb sie die schönste Liebeserklärung, wie sie meinte, die sie in ihrem ganzen Leben geschrieben hätte:

„Habe nun, ach Philosophie durchaus studiert...gemeinsam wären wir ein hübsches Fäustchen!“

Darauf kam nichts mehr Geschriebenes, nur ein erboster Anruf, später, wie schwachsinnig ihre Meldungen doch gewesen wären und welche Wut er auf sie gehabt hätte. Wie sehr er sich über sich selbst ärgere, dass er sich in seiner Arbeit habe ablenken lassen, anstatt sich zu konzentrieren, und dass er sich selbst nicht verstünde, warum er immer wieder zum Telefon gelaufen sei und auf ihren Unsinn geantwortet habe.

Sie verstummte. Ihre Liebeserklärung war nicht nur verpufft und verblasen, er hatte sie nicht einmal wahrgenommen. Antonia legte auf und schickte per SMS ein „Schade“ hinterher und er schrieb zurück: „Ebenfalls schade!“

Antonia war am Wochenende allein. Friederike war bei ihrem Vater. So wie jedes zweite Wochenende, seit der Scheidung. Sie hatten nicht sehr gestritten um das Kind, sie hatten sich bemüht, vernünftig zu sein, wegen des Kindes. Das änderte aber nichts daran, dass es furchtbar weh getan hatte, als er gekommen war, und gesagt hatte, dass er ausziehen wolle und eine andere Frau habe, mit der er nun leben möchte. Und er bot wenig Angriffsfläche, damit sie ordentlich hätte zurückschlagen können. Er überließ ihr die schöne Drei-Zimmer-Altbauwohnung und zahlte die Alimente in jener Höhe, die ihr Anwalt gefordert hatte. Er versuchte nicht zu feilschen, oder sie finanziell zu betrügen. Er wusste, was er ihr und dem Kind angetan hatte und zu seiner Verteidigung hatte er nur gesagt: „Es tut mir Leid. Aber ich kann nicht anders!“

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