Sanja Luftiger - Eine Art von Zärtlichkeit

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Eine Art von Zärtlichkeit: краткое содержание, описание и аннотация

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Antonia hat eine Scheidung hinter sich. Nach einer längeren Zeit des Rückzugs trifft sie einen verheirateten Mann und ist fürs Erste einem Abenteuer nicht abgeneigt. Der Mann bringt sie in eine leere Wohnung, aber anstatt sie dort zu verführen, möchte er die Wohnung mit ihr einrichten. Eine bizarre Amour fou beginnt, Sex wird immer mehr zu einem Akt der Verweigerung…

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Mit trotzigen Schritten ging sie zum Haus zurück und läutete beleidigt.

„Wen erwarte ich noch zu so später Stunde“, sagte er und setzte sich in den Schneidersitz zurück, aus dem er wohl aufgestanden war, um ihr zu öffnen. Haken um Haken schob er in das Vorhangband.

„Du bist für diese Arbeit eher nicht geschaffen“, sagte er, ohne sie anzusehen.

Sie nickte. „Das hat schon meine Großmutter gesagt. Sie hat meine Hände in ihre Hände genommen, sie hat sie lange angesehen und dann hat sie gesagt: Das sind keine Hände, die für Arbeit taugen! Und ich habe mir gedacht: Wenn meine Oma das sagt!“

„Und? Was können diese Hände stattdessen“, fragte er, ohne aufzusehen.

„Ein Buch in die Hand nehmen und umblättern, eine Nummer ins Telefon tippen, eine Kinokarte lösen oder eventuell ein E-Mail schreiben.“

„Kann man davon leben?“

„Wer kann schon davon leben, Vorhänge aufzuhängen!“

„Muss man sich wirklich was einbilden drauf, wenn man nichts kann?“

Sie ging in die Knie und wollte ihn umarmen, einfach so, weil es ihr blöd vorkam, mit ihm zu streiten. Aber er schüttelte sie ab wie ein nasser Hund die Regentropfen.

„Lass mich, ich will das nicht. Ich will deine Nähe nicht. Ich habe mich bemüht, unsere Vorhänge zu holen, ich bin gerast wie ein Verrückter, ich habe alle Verkehrsübertretungen begangen, die möglich sind, ich habe Lastwagen geschnitten und rote Ampeln überfahren, nur damit du nicht warten musst. Und dann ist es einfach nicht gut, so wie es ist, weil die Gnädige ein paar Minuten warten musste!“

„Warum hast du nicht auf mich gewartet mit den Vorhängen. Und warum waren diese blöden Vorhänge wichtiger, als dass wir einander sehen? Glaubst du, für mich ist es so einfach, einen ganzen Nachmittag zu organisieren, mich aus einer Sitzung davonzuschleichen mit fadenscheinigen Gründen?“

„Aber das sind doch unsere Vorhänge!“

„Unsere Vorhänge? Das ist unser Nachmittag, an dem du mich vor deiner Tür warten lässt. Du benützt mich zum Einrichten Deiner Wohnung. Ich komme mir vor wie ein Gegenstand, der zu deinem Konzept einer Wohnung dazugehört. Außerdem hast du am Telefon kein Wort darüber gesagt, warum du nicht mit mir reden willst!“ Sie äffte ihn nach: „Ich habe ein Problem. Was heißt das schon. Wer hat kein Problem?“

Er hielt mit dem Auffädeln inne und zog sich zusammen. Er machte seinen Rücken krumm, und verschränkte seine Arme.

Er hatte sich zugeklappt, vornüber geklappt wie ein Taschenmesser, das keine Klinge mehr als Schneidefläche bietet.

Antonia spürte plötzlich den körperlichen Ekel, den er vor ihr empfand. Langsam zog sie ihre Jacke an. Er drehte sich nicht um, als sie ihre Tasche nahm. Er hockte immer noch zusammengesunken da und flüsterte: „Entschuldige. Ich kann nicht anders. Auch wenn es mir weh tut, auch wenn ich dir weh tue!“

„Ich gehe, bevor wir einander wirklich weh tun“, sagte sie und nahm auch ihre Jacke. Sie drehte sich nicht um, sie schaute nicht, ob er ihr nachblickte, als sie die Tür ins Schloß zog.

Antonia sah auf die Uhr. Der Kindergarten sperrte um halb sechs. Sie hatte noch etwas Zeit, aber Friederike erwartete sie mit in die Hüften gestemmten Armen. „Du bist zu spät“, sagte sie und nahm den Rucksack und die Jacke vom Haken. Antonia sah, dass Friederike das letzte Kind war, das abgeholt wurde. Sie entschuldigte sich. Aber Friederike redete nicht mit ihr. „Entschuldige“, sagte Antonia nochmals, „ich hatte eine Sitzung und kam nicht früher weg!“

Antonia wollte Sex mit ihm. Nun, da sie spürte, dass ihm Sex nicht das Wichtigste mit ihr war, wollte sie umso mehr Sex mit ihm.

Am liebsten hätte sie wortlos ihre Arme um ihn geschlungen, wenn er ihr öffnete, aber er wollte das nicht, er nahm sich zurück, wenn sie stürmisch wurde, er wollte sie ansehen, wollte mit ihr reden, ihr das neue Bild zeigen, das er für die Wohnung gekauft hatte. Ein kitschiger Wasserfall, da gab es nichts zu deuten, vielleicht beruhigend für eine HNO-Ordination, aber Antonia hätte sich so etwas niemals in ihre Wohnung gehängt. Er hatte sich Begeisterung von ihr erwartet, und sie sagte, für ein Boudoir sei es ganz passend, aber mit ihr hätte es nichts zu tun.

Sie ging aufs Klo. Er fragte, ob sie die Tür offen lassen könnte beim Pinkeln. Sie wollte wissen warum, ob es ihn errege. „Im Gegenteil“, sagte er, „Es ist eine Form von Vertrautheit, wenn man voreinander pinkelt.“

„Aber geht nicht die Erotik verloren, wenn zuviel an Vertrautheit aufkommt?“ wollte sie wissen. Er sagte, dass es das Erregendste sei, wenn man jede Reaktion des anderen genau kenne.

Er stellte sich in die Tür, und redete und er sah ihr zu, wie sie versuchte, sich auf der Muschel zu entspannen. Er sah ihr zu, wie sie sich mit dem Papier zwischen die Beine fuhr und redete weiter. Sie hatte, auch wenn sie ihn beobachtete, wie er sie beobachtete nicht das Gefühl, dass er ihr zusehen wollte, weil es ihn erregte. Sie hatte den Eindruck, dass er gar nicht an ihren Körper dachte, während er davon erzählte, dass die Möbelfirma einen Monat Lieferverzug habe und er zwei Drittel des Geldes für das Sofa schon bezahlt habe und dass sie noch sechs Wochen auf dem Boden sitzen müssten. Auch wenn der Boden weich war, mit dem Hochflorteppich, aber eine schöne Couch wäre ihm doch lieber, in seinem Alter. Ihr war es egal, sie mochte es wie im Letzten Tango, und sie merkte, dass sie ihn mochte, weil er eine Art von Zärtlichkeit hatte, die beinahe kindlich war. Er wollte sie nicht erobern, er setzte sich wie ein großer, fetter, tapferer Schneider auf den Boden und wartete, was passierte. Sie mochte nicht spielen und sich verweigern, sie hatte plötzlich solche Lust auf ihn, sie zog sich aus, sie küsste ihn, sie forderte seine Zunge heraus, sie mochte seine Zähne, seinen Geschmack, sie saugte seine Zunge ein, als wollte sie ihn essen, in kleinen Bissen, und er fuhr ihr mit der Hand zwischen die Beine, so gefühlvoll, dass sie aufschrie und sich an seinen Fingern rieb, während sie sich an ihn klammerte und in seiner Schulter verbiss.

Er hatte ein Fingerspitzengefühl dafür, mit dem richtigen Druck an den richtigen Stellen zu streicheln und erst, als er auf diese Weise alles gut durchfeuchtet hatte, ließ er einen Finger in sie hineinschlüpfen. Sie bog sich durch und gab sich ihrem Rhythmus hin und seine Hand folgte ausschließlich ihrem Tempo, er ließ sie bestimmen, wann sie sich aufbäumte oder ihm entgegenglitt, auf seinem anderen Finger, den er dafür ausgelegt hatte.

Ihr nahendes Ende war nun nicht mehr aufzuhalten, und er wollte ihr Gesicht dabei sehen, es reizte ihn, die Veränderung in ihrem Ausdruck zu beobachten.

Sie brach auf seiner Hand zusammen und atmete schwer, ihr Herz raste und er strich ihr über den Rücken, ließ sie erst wieder zu Kräften kommen, bevor er ihr Gesäß mit beiden Händen ergriff und es auf sein Gesicht zog. Er begann an ihr zu essen wie an einer Khaki, die auf Druck nachgab, und es kam ihr vor, als wollte er sie einverleiben in sich, er hatte sie als Seelenfresserin bezeichnet und ihr wurde nun klar, dass er ein Körperfresser war, und sie wusste nicht, wie viel von ihr übrigbliebe, danach.

Antonia saß in ihrem schmalen Zimmerchen mit dem hohen Fenster und machte Licht. Sie hörte, dass im Nebenzimmer telefoniert wurde. Sie war unkonzentriert beim Lesen. Das Stück war nicht gut, aber das war nicht alles. Sie wusste, dass Ferdinand seinen ordinationsfreien Nachmittag hatte und Antonia hatte alles so organisiert, dass sie jederzeit weggehen konnte. Auch das Abholen von Friederike hatte sie geregelt. Sollte sie es bis fünf nicht schaffen, würde die Mutter eines anderen Kindes Friederike mitnehmen und Antonia würde sie von dort abholen. Sie machte sich Notizen, schrieb auf, was sie dem Autor schreiben wollte: „Im ersten Akt wird ein pessimistisches Zukunftsszenario entworfen: Die fortgeschrittene Gentechnologie hat eine Generation emotional gleichgültiger und berechnender Menschen mit standardisierten Biographien hervorgebracht, für die exemplarisch der Arzt und insbesondere die Schwester in ihrem unbeteiligten Zynismus stehen. Die hier angelegte Parallele Krankenhauspersonal – Schauspieler bzw. Krankenkasse – Kulturpolitik wirkt allerdings zu forciert, um überzeugen zu können.“

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