„Ich mache für dich Kaffee, und du fragst nicht einmal, ob du mir helfen könntest“, sagte er.
Sie sah ihn erstaunt an, was es denn beim Kaffeemachen zu helfen gäbe.
„Du könntest mir einmal einen Kaffee machen“, sagte er und schüttelte sie ab, als sie ihn von hinten umarmen wollte.
Sie schlug sich an den Kopf. „Entschuldige, aber darauf wäre ich nie gekommen!“
„Wie viel Zucker?“
„Zwei“, sagte sie.
„Warum zwei?“
„Ich wusste nicht, dass du beim Zucker sparen willst!“
„Weißt du“, sagte er, „ich frage mich die ganze Zeit, was es ist, das dich an mir reizt. Ich denke es ist, dass ich deine Spiele nicht mitspiele!“
„Dafür spiele ich deine“, sagte sie trocken.
„Du verachtest Männer, weil sie sind, wie sie sind. Du denkst dir, die wollen nichts anderes als ihr Ding irgendwo hineinstecken.“
„Stimmt doch“, sagte sie.
„Natürlich stimmt es“, sagte er und sah auf die Uhr. „Ich muss in zwanzig Minuten wieder in der Ordination sein.“
„Nein“, schrie sie auf und war zornig, sie zeigte auf den Kaffee, „dafür hast du mich hierher rasen lassen?“
„Es geht nicht, ich muss wirklich weg!“
Antonia begriff, dass es beinharte Strategie war. Er hatte sie in die Wohnung gelockt, um dann nicht mit ihr zu schlafen. Er wollte ihr zeigen, dass er nicht ihrem Bild entsprach. Sie küsste ihn und sie hätte am liebsten ein Stück von seiner Zunge abgebissen und geschluckt, als verinnerlichte Reliquie.
„Lass mir meine Zunge“, er spürte, was sie vor hatte. „Ich brauche sie noch!“
„Wofür?“
„Um Patienten zu beschimpfen.“
„Da ist es für dein Überleben besser, wenn ich sie dir abbeiße.“
„Ich möchte die Wohnung verkaufen.“
Er schaute genau, wie sie reagierte. Sie schwieg. Wenn sie ihm die Zunge abgebissen hätte, wäre jetzt der richtige Moment gewesen, um sie auszuspucken, ihm vor die Füße zu speien, dachte sie.
„Was meinst du dazu? Wenn ich dafür noch eine Wohnung in meinem Haus kaufe, bin ich Mehrheitseigentümer!“
„Willst du meine objektive oder meine subjektive Meinung hören“, fragte Antonia.
„Zuerst die objektive!“
„Wirtschaftlich ist es nicht sinnvoll, diese Wohnung zu behalten, für das bisschen Sex, soweit ich das beurteilen kann!“
„Und subjektiv?“
„Das sage ich dir nicht!“
„Du sagst es mir!“
„Willst du mich in Zukunft noch sehen?“
Er lachte.
„Du hast es dir mit mir einfacher vorgestellt, stimmt es?“
Er lachte.
Sie fand es nicht lustig. „Warum hast du mich angequatscht? Einfach so. In der Ordination. Machst du es immer so?“
Er lachte wieder.
„Was bekomme ich für die Wohnung, wenn ich alle Investitionen zusammenrechne?“
„Nicht mehr, als du bezahlt hast. Du weißt selbst, dass nur die Gegend zählt!“
„Komm, wir müssen Wäsche waschen!“
„Gib hier das Pulver rein“, sagte sie.
„Ich würde es woanders hineingeben!“
„Vertrau’ mir wenigstens in dieser Sache!“
„Ich gebe zu, ich handle nur nach Gefühl und Intuition!“
„Du handelst nur nach deinem Instinkt“, sagte sie.
„Ist vielleicht besser als dein Verstand!“
“Dreh den Waschmaschinenanschlusshahn auf!“ sagte sie.
Wasser strömte ein.
„Das Pulver ist in der richtigen Lade“, sagte sie, „du wirst dich daran gewöhnen müssen, dass ich noch oft recht haben werde, auch wenn dir das gar nicht recht sein wird!“
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