Sanja Luftiger - Eine Art von Zärtlichkeit

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Eine Art von Zärtlichkeit: краткое содержание, описание и аннотация

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Antonia hat eine Scheidung hinter sich. Nach einer längeren Zeit des Rückzugs trifft sie einen verheirateten Mann und ist fürs Erste einem Abenteuer nicht abgeneigt. Der Mann bringt sie in eine leere Wohnung, aber anstatt sie dort zu verführen, möchte er die Wohnung mit ihr einrichten. Eine bizarre Amour fou beginnt, Sex wird immer mehr zu einem Akt der Verweigerung…

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Im Einrichtungshaus getraut

Antonia fuhr mit ihm zu einem Einrichtungshaus. Diesmal wolle er sich nur mit einem Store beschäftigen, sagte er. Wie die blickdichten Seitenteile aussehen sollten, würden sie am besten entscheiden, wenn sie das Sofa hätten. Das Sofa habe er schon bestellt, es würde in vier Wochen geliefert werden und er sagte, er wäre schon sehr neugierig, ob es ihr gefiele. Er lächelte in sich hinein und Antonia wusste nicht, ob vor heimlicher Freude oder vor Schadenfreude über ihre Empörung, was seinen Geschmack betraf.

„Ich weiß, dass wir nicht den gleichen Geschmack haben“, sagte er. „Das habe ich gleich gesehen. Sie halten sich für kultiviert, weil Sie mit Kunst und Kultur zu tun haben. Und Sie denken, was kann so ein blöder Arzt schon für einen Geschmack haben. Aber Sie werden sehen, das, was ich kaufe, passt zu mir und alles, was ich tue, hat mit mir zu tun.“

„Spielen Sie Golf?“, fragte Antonia.

„Natürlich“, sagte er, „das tun Ärzte doch. Außerdem: Sehen Sie mich an! Was meinen Sie, zu welcher Sportart ich sonst noch fähig wäre. Bei meinem Gewicht!“

„Was weiß ich. Zum Fischen vielleicht“, sagte Antonia.

„Höchstens zum Zuschauen beim Fischen,“ lachte er.

Auf der ganzen Fahrt zu einem Einrichtungshaus machte er keinen Versuch, Antonia zu berühren, er schien kein anderes Ziel zu verfolgen, als Vorhänge zu kaufen.

„Was stellen Sie sich vor“, fragte er.

„Ich weiß es nicht, aber ich frag mich das auch!“

„Ganz dünne, duftige, oder eher gröbere, schwerere.“

Es waren tatsächlich nur die Vorhänge, über die er sprach.

„Gröbere, schwerere würden eher zu Ihnen passen“, sagte sie.

„Aber zu Ihnen sollen sie auch passen!“

„Ich denke, da wird sich schwer ein Kompromiss finden lassen!“

„Es würde mich nicht stören, wenn Sie ein paar Kilo mehr hätten!“

„Mein Gewicht ist mühsam erarbeitet“, empörte sich Antonia.

„Das sieht man“, antwortete er.

Antonia beobachtete ihn. Wie er sich erkundigte, wie er mit der Verkäuferin redete, wie wichtig er herumtat, als würde er ein ganzes Theater kaufen und nicht nur einen Vorhang. Antonia beschränkte sich darauf, ihm zuzustimmen bei jenem Stoff, der ihm gefiel. Sie hätte bei jedem anderen auch zugestimmt, weil ihr dieser Vorhang egal war. Sie wollte etwas anderes. Sie wollte dahinterkommen, was dieser Mann eigentlich von ihr wollte. Und sie von ihm. War es tatsächlich nur die kuriose Situation, die sie interessierte? Der Vorhang musste noch genäht werden und das würde ungefähr eine Woche dauern.

„Eine ganze Woche“, schrie er und tat bestürzt.

„Wir haben noch andere Kunden, die Vorhänge nähen lassen“, sagte die Verkäuferin distanziert.

„Ja,ja, ist schon in Ordnung“, sagte er und zückte seine Visitenkarte, damit sie den Namen auf den Abholschein schreiben konnte. Ferdinand Hörner, fiel es Antonia ein. Facharzt für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten.

„Sind Sie privat auch erreichbar“, fragte die Verkäuferin.

„Es genügt, wenn Sie in der Ordination anrufen. Notfalls läuft ein Band!“

„Oder soll ich die Gattin benachrichtigen, falls ich Sie nicht erwische“, blieb die Verkäuferin hartnäckig und schaute zu Antonia.

„Willst du?“, fragte der Mann, er sah Antonia ungerührt an.

Antonia winkte ab.

„Es bleibt bei der Ordination!“

Sie fuhren in die Wohnung. Er nahm sein Sakko vom Kindersitz. Sie sah, dass er einen Espressoautomaten auf den Kindersitz geschnallt hatte. „Habe ich bei Tchibo gekauft, sagte er, „war gar nicht teuer. Damit wir uns immer Kaffee machen können. Zum Beispiel, wenn Du vor mir dort bist. Dann kannst du dir schon einen Kaffee kochen und Dich auf den Balkon setzen.“

„Seit wann sind wir per Du?“, fragte Antonia.

„Seit wir Mann und Frau sind. Hast du es nicht bemerkt? Die Verkäuferin hat uns eben getraut!“

Antonia schwieg und überlegte, ob sie mit ihm auf den Boden gehen wollte oder nicht. Hatte er vor, mit ihr ein Doppelleben zu führen oder war es sein Trick, Frauen mit dieser in Aussicht gestellten Idylle gefügig zu machen?

Antonia ließ sich von ihm ausziehen und tat nichts, um ihm behilflich zu sein. Sie starrte auf diesen nackten, fetten Körper über ihr, auf die Wülste an den Hüften, auf den fetten Bauch, der es ihm nicht möglich machte, dass er sich auf sie legte. Er hätte sie zerdrückt. Er kniete vor ihr und hob ihre Hüften an und dabei schien er ganz auf sich selbst konzentriert zu sein.

Danach hatte er es eilig. Er lief ins Badezimmer und wusch sich, als müsste er sie abschrubben von sich, er sah auf die Uhr und stöhnte. Ein Termin, den er vergessen hätte. Antonia hatte den Eindruck, dass er es nur eilig hatte, von ihr wegzukommen. Er nahm sie ein Stück mit, hinaus aus der gefährlichen Gegend. Bei einer U-Bahn-Haltestelle setzte er sie ab, noch ein höflicher Kuss, um kein Wort über den Grund eines nicht gegebenen Kusses zu verlieren, kein Ich-ruf-dich-wieder-an, weg war er. Antonia stand auf dem Gehsteig. Sie hoffte, niemand habe gesehen, dass dieser Mann sie küsste. Sie hätte es nicht erklären können.

In den Verlag wollte sie nicht mehr, es war spät. Sie fuhr zum Kindergarten und setzte sich in ein Cafe. Sie wartete bis fünf und schrieb ihr Lektorat eines Stückes mit der Hand. „Sehr geehrter Autor, haben Sie vielen Dank für die Einsendung Ihres Manuskriptes. Ich habe das Stück mit Interesse gelesen, muss Ihnen aber leider mitteilen, dass wir uns nicht dazu entschließen konnten, es in unser Verlagsprogramm aufzunehmen. Die Gründe hierfür möchte ich im Folgenden kurz darstellen...“

Von ihrer Tochter wollte sie keine neuerliche Abfuhr bekommen.

Eine Woche später rief er sie an, als hätten sie einander beim Frühstück das letzte Mal gesehen. Die Vorhänge seien fertig und müssten abgeholt werden. In der Ordination sei nicht mehr viel los, in einer halben Stunde könnte er weg.

„Aber ich nicht“, sagte Antonia. „Ich habe eine Verlagsbesprechung, die noch zwei Stunden dauern wird!“

„Gut, dann hole ich die Vorhänge allein und wir treffen uns in der Wohnung“, sagte er. „Wir hängen sie dann gemeinsam auf.“

Antonia hatte Erdbeeren gekauft, obwohl es Herbst war. Eine teure, aber erstaunlich geschmackvolle Nachernte aus Spanien. Allein fuhr sie in die Vorstadt. Zuerst mit der U-Bahn und dann endlos lange mit der Straßenbahn. Sie läutete an der Torsprechanlage, aber nichts rührte sich. Er war noch nicht hier, und er ließ sie warten. Vor der Haustür. Sie war doch kein Hund, der sich auf den Fußabstreifer setzt und geduldig auf sein Herrchen wartet.

Sie rief ihn an, wo er bliebe. Sie hatte das Gefühl, ihm lästig zu sein, ihn zu stören, beim Essen oder was er gerade tat. Er sagte, er habe ein Problem, dass er aber nur fünf Minuten von ihr entfernt sei. Es klang nicht, als freute er sich auf sie, es klang, als fühle er sich bedrängt. Sie sah auf die Uhr. Die fünf Minuten waren um und auch nach zehn Minuten sah sie weit und breit nichts von ihm und seiner pferdestarken Kutsche. Sie hielt es nicht länger aus, vor allem nicht, begafft zu werden, von allen, die einen Schlüssel hatten, sie fühlte sich wie ein ausgesetztes Tier. Sie ging.

Eine Straßenbahn war in der Ferne zu sehen, als ihr Handy läutete. Wo sie denn geblieben sei, fragte er.

Sie sagte, dass sie es nicht gut fände, was sie hier tue.

„Wenn du jetzt gehen willst, dann geh“, sagte er, „und wenn du nicht gehen willst, dann komm zurück!“

„Ich bringe dir nur die leere Erdbeerschale, die Erdbeeren habe ich inzwischen allein gegessen!“

„Ich brauche keine Geschenke!“

„Ich will dich nicht bestechen!“

„Das kannst du auch nicht“, sagte er.

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