Benno Wunder - Ein zerrissenes Leben

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An einem einsamen Winterabend grübelte Susanne über die Frage, wie viele Menschen sich in diesem Augenblick lieben. Es ist eine einfache Rechnung: Auf der Erde leben sieben Milliarden Menschen. Zieht man die Kinder, die Kranken und die Alten ab, bleiben gut zwei Milliarden sexuell Aktive übrig. Wenn die ein Tausendstel ihrer Zeit (grob gerechnet zehn Minuten in einer Woche) mit heißer Liebelei verbringen, sind ständig – jetzt, vorher, nachher, immer – zwei Millionen innig miteinander vereint. Seit der Scheidung von ihrem treulosen Ehemann gehörte Susanne nicht mehr zu den Aktiven. Ihr Leben ändert sich, als sie bei einem Fest einer Kellnerin ausweicht und in den Rücken von Johann, einem jungen Witwer kracht. Susanne und Johann tanzen miteinander, finden sich sympathisch, treffen sich wieder und erzählen sich aus ihrem Leben – von ihren Kindern, Indien, Goethe, New York, Mozart und Filtergeräten, Maschinen, die Johann in seinem Unternehmen produziert. Verliebt lassen sie ihrer Phantasie freien Lauf. Ihr Glück endet jäh, weil ihre Kinder ihr eigenes Spiel treiben.

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Dösen fiel ihm heute schwer. Er war unruhig, dachte zuerst an Susanne, danach an Sophie und den schwierigen Neuanfang mit zwei verunsicherten Kindern, damals neun und elf Jahre alt, als alles neu organisiert werden musste. Ohne meine Schwiegermutter, die gute Berta, hätte ich das nicht geschafft, erinnerte er sich und nahm sich vor, ihr wieder einmal zu sagen, wie dankbar er ihr für ihre Hilfe ist. Er hatte Glück, dass Berta in der gleichen Stadt wohnte, und dass sie trotz ihrer neunundsechzig Jahre vor Gesundheit strotzte. Ein bisschen mollig war sie geworden, schön mollig, nicht fett.

Die letzten Wochen vor Sophies Tod und viele Wochen danach lebte Berta bei ihnen in der Grabengasse, führte den Haushalt und kümmerte sich mit viel Liebe um ihre Enkelinnen, tröstete sie und half ihnen aus dem Schmerz herauszukommen. Das konnte sie besser als er. Für ihn blieb die Rolle des unerschütterlichen Felsens in der Brandung, an dem sie sich festhalten konnten.

Um Berta wenigstens teilweise in ihr eigenes Leben zurückgehen zu lassen, hatte er eine Haushaltshilfe gesucht und mit Ailin, einer gebürtigen Thailänderin, die seit über zwanzig Jahren mit einem Deutschen verheiratet ist, mehr als eine Hilfe gefunden. Ailin kam an Wochentagen um zwölf Uhr in die Grabengasse und blieb, bis er gegen Abend von der Arbeit zurückkehrte. Sie kochte für die Mädchen, putzte, wusch und bügelte die Wäsche. Marion und Conny mochten sie wegen der ruhigen Freude, die sie ausstrahlte. Ailin sei immer gut drauf, sagten sie.

„Aufstehen!“, rief er, „nichts wie raus. Es ist schon halb neun.“ Er ging zum Fenster und guckte zum Himmel. „Es ist leicht bewölkt, aber ich sehe auch einige blaue Flecken. Was meint ihr, wir könnten einen Ausflug in den neu eröffneten Freizeitpark machen, dort sind auch viele Tiere?“ Beide brummelten Laute, die man als Zustimmung deuten konnte.

Marion war verrückt nach Tieren. Ihr Zimmer teilte sie mit einem Meerschweinchen, um das sie sich liebevoll kümmerte. Neben dem Meerschweinchen galt ihre große Liebe den Pferden. Sie seien wunderschön, kräftig und doch sanft, schwärmte sie. Freitagnachmittags arbeitete sie in einem Reiterhof, striegelte Pferde und mistete Ställe aus. Sie hatte reiten gelernt und durfte manchmal ein Pferd reiten, wenn es zu wenig Bewegung hatte, weil die Besitzerin krank war oder verreist. Johann fragte sich, ob es ein Zufall war, dass Marion, passend zu ihrer Pferdeliebe, ihr leicht gewelltes braunes Haar als Pferdeschwanz trug.

Nach dem Frühstück belegten sie Brote mit Bergkäse und Tomaten, packten diese zusammen mit Bananen und drei Flaschen Apfelschorle in ihre Rucksäcke und gingen in die Tiefgarage zu ihrem Auto, einem lindgrünen Mercedes Kombi. (Das Auto war ein Kompromiss zwischen Mercedes fürs Geschäft und Kombi für die Familie.) Heute durfte Marion vorne sitzen. Um Streit vorzubeugen, wechselten sie bei den Sitzplätzen konsequent ab.

Auf der Fahrt erzählten die Mädchen von einem Film über die Serengeti, den sie gestern Abend im Fernsehsender Arte gesehen hatten. Die vielen wilden Tiere - eine Elefantenherde, die ein tollpatschiges Neugeborenes in ihrer Mitte führte, sooo süüüß, und Giraffen und Nashörner und große Herden von Gnus, Zebras und Büffel mit ihren Jungen. Danach schimpften sie über die bösen Raubtiere, die nicht nur kranke und alte sondern auch viele Jungtiere rissen.

Schockiert waren sie von den Löwenmännern: Zwei starke Löwen - sie seien Brüder, habe es geheißen - hatten den alten Pascha in einem verbissenen Kampf besiegt. Die fünf Löwinnen des Rudels wollten die neuen Löwen nicht, fauchten sie weg und versteckten ihre Jungen vor ihnen. Doch es half nichts, als die Löwinnen auf der Jagd waren, fanden die Löwenmänner die Jungen und töteten alle. Sie wollten ihre Gene weitergeben, habe der Sprecher gesagt. Nur wenn die Löwinnen nicht mehr Junge säugten, würden sie wieder empfängnisbereit werden und sich mit den neuen Paschas paaren.

„Wie wenn Löwen etwas von Genen wüssten“, meinte Marion skeptisch.

„Die Natur kann grausam sein“, sagte Johann. „Die beiden Löwen haben sich dieses Revier erkämpft, und wollen dort mit den Löwinnen zusammen leben. Vermutlich wissen die Löwen, dass die Löwinnen sie erst dann akzeptieren, wenn sie keine Jungen haben.“

Der Freizeitpark war grün und weit. Kieswege führten durch hügeliges Gelände mit großen Tiergehegen, rechts saftige Wiesen mit Hirschen und Bisons, und links lichter Wald mit unzähligen Wildschweinen, alten, jungen und ganz jungen. Die gestreiften Frischlinge zauberten ein Lächeln in Marions und Connys Gesicht. Den stärksten Eindruck hinterließ ein riesiger Braunbär, der in einem Gehege mit stabilem Doppelzaun herumtappte und, gerade als sie am Zaun standen, in sein Wasserbad eintauchte, um sich abzukühlen. Durch einen Stahlzaun getrennt sollte in dem Nachbargehege eine Bärin mit zwei Jungen leben, aber die konnten sie nirgends entdecken.

Die Wege endeten auf einem zentralen Platz. Dort lockte ein Streichelzoo mit Ziegen, Schafen und Kaninchen die Mädchen an. Tiere zu berühren gab ihnen mehr Freude als Tiere anzuschauen. Ausdauernd versorgten sie kleine Ziegen mit Gemüsepresslingen, die sie in handlichen Päckchen für wenig Geld aus einem Futterautomaten zogen.

Danach Hände waschen und ab zum Spielplatz, zu Skooter, Hüpfburg und Rutschbahn. Sie probierten alles aus, blieben längere Zeit bei der Riesenrutsche, die ihnen offensichtlich am meisten Lustgewinn bescherte. Immer wieder sausten sie auf kleinen Teppichen hinab und, unten angekommen, beeilten sie sich mit dem Teppich unter dem Arm die lange Treppe hoch zu steigen, um wieder mit Tempo hinabzurutschen.

Johann setzte sich auf eine Bank, im Halbschatten unter einem weißrosa blühenden Apfelbaum. Er hing seinen Gedanken nach, Gedanken an die glücklichen Jahre mit Sophie und den Tiefpunkt vor drei Jahren. Ab und zu stand er auf und fotografierte: Marion füttert lächelnd die Ziegen - Conny steht staunend vor dem riesigen Braunbären - Marion fährt Autoskooter - Conny springt auf der Hüpfburg - Marion und Conny sausen jauchzend die Riesenrutsche hinunter. Er freute sich, dass seine Töchter in ein normales Leben zurückgefunden hatten.

Sie kamen zu ihm gerannt, wollten, dass er einmal mit ihnen zusammen hinabsause. Nach anfänglichem Zögern gab er nach, wie meistens. Hinterher musste er gestehen, dass ihm die rasante Talfahrt gefallen hatte.

Es war klug, ein Picknick mitgebracht zu haben, denn das Verpflegungsangebot im Park war bescheiden. Die Cafeteria war kein Lokal, sondern ein großer Kiosk mit einer Kaffeemaschine und einer Kuchenvitrine und einem qualmenden Wurstgrill im Freien. Außer Kuchen, bei dem sie später zugreifen wollten, gab es nur Rostbratwurst, also nichts für Marion, die sich, ausgelöst durch ihre Tierliebe, nur fleischlos ernährte.

Oben am Bisongehege setzten sie sich auf eine Bank, aßen ihre belegten Brote und die Bananen, tranken Apfelschorle und schauten zu der kleinen Bisonherde. Neun Tiere zählten sie: Ein großer Bulle, zwei Kühe mit je einem Kalb und vier Halbwüchsige. Außer ihrem zotteligen Fell und ihrer imposanten Größe - Bisonbullen können eine Tonne schwer werden, informierte das Schild am Zaun - hatten die Bisons nichts zu bieten. Sie bewegten sich nur wenig; nicht einmal die Kälber tollten herum. Deshalb klang Johanns Bemerkung, „ich könnte einen Kaffee vertragen“, in Marions und Connys Ohren wie ein Signal zum Aufbruch aus der Langeweile.

Vor der Cafeteria warteten auf einem eingeebneten und mit Kies belegten Platz sechs grün lackierte Metalltische mit jeweils vier grünen Klappstühlen auf die Gäste. Außer einem Tisch, an dem eine junge Frau mit einem deutlich älteren Mann und zwei kleinen Knaben Eis aßen, waren alle frei. Johann bestellte einen doppelten Espresso, Marion und Conny entschieden sich für Coca-Cola. Aus der Kuchenvitrine wählten alle drei den Himbeertraum , eine mehrschichtige Komposition aus Mürbeteig, Sahnequark, Himbeeren und feinen Streuseln. Mit Getränken und Kuchen setzten sie sich an den am weitesten vom Wurstgrill entfernten Tisch.

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