Markus Vieten - Freeland
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„Ist gut, Herr Doktor, und nochmals vielen Dank.“ Sie ergriff mit beiden Händen seine rechte.
In diesem Augenblick öffnete die Arzthelferin die Türe.
„Ich wollte doch heute etwas früher Schluss machen, Chef….“
„Ja, ja, gehen Sie nur. Ich schließ´ dann alles ab.“
Evelyn führte die Frau zur Anmeldung.
Fred tippte noch ein paar Notizen in den Computer. Wenig später hörte er, wie beide die Praxis verließen.
Dann war es totenstill.
Wieder ein Tag vorbei.
Sein Leben hatte erstaunlich an Fahrt gewonnen. Nicht dass er vom Auf und Ab des Schicksals geschüttelt wäre, im Gegenteil: Seine gleichförmigen Tage schossen pfeilschnell durch die Zeit. Es kam ihm manchmal so vor, als bewegte er sich in der Zeit beliebig vor und zurück – Traum aller Science-Fiction-Fans. Denn obwohl seine Helferin gerade erst fort war, hatte er eigentlich schon wieder die Zahnbürste zwischen den Zähnen, die den Tag beendete. Dazwischen würde auch nichts Überraschendes passieren. Es konnte geradeso gut der Tag davor gewesen sein oder der danach. Seine Wochen bestanden eigentlich nur aus zwei Tagen – einem Arbeitstag und einem freien Tag. „Frei“ bedeutet dann Danni zu ihren Volleyballspielen begleiten, zum x-ten Mal im Jahr die Heck schneiden (laut Caro angeblich nur zweimal im Jahr, er hatte das Gefühl, es mindestens einmal im Monat zu tun; auch diese verdammte Zeitbeschleunigung) und auf irgendeiner Praxiseröffnung mit uninteressanten Leute uninteressante Dinge reden, doch fernzubleiben hieß, einen potenziellen neuen Partner auszuschlagen, dem er Patienten überwies, die dann wieder einen neuen Termin bei ihm brauchten, um die Ergebnisse von dort zu besprechen. Geldmacherei, aber es gab auch eine Reihe Verpflichtungen. Zumindest die Praxis war dank der vielen Kranken gesund. Medizin war ein Geschäft, besondere Talente waren nicht nötig. Es gab keine Fragen, für deren Beantwortung man geboren sein musste (Wie erlangt man Erkenntnisse über höherdimensionale Welten, wenn man selbst in einer niederdimensionalen Welt lebt?) und man benötigte auch keinerlei Kreativität, nur Selbstdisziplin und ein gutes Gedächtnis. Gut, früher hatte er mal viel Gefühl für seine Patienten aufgebracht, aber das war lange her. Jetzt spulte er sein Programm ab. Er konnte sich zu Tränen rühren lassen und gleichzeitig darüber nachdenken, dass er sich die Fußnägel schneiden musste.
Aber es gab noch Hoffnung. Denn er wollte noch mal raus. Nur ein, zwei Wochen, ohne Frauen, ohne Kinder und er hatte eine Idee, seit Wochen schon: Vor 30 Jahren war er mit Sven und Tom losgezogen. Gerade 16, zum ersten Mal allein unterwegs und das Ziel war Vlieland. Das klang damals wie ein verheißener Ort: Sommer, Sonne, Strand, viele Leute aus vielen Ländern, die Musik von holländischen Radiostationen, bei denen die abgefahrenen Platten aus Übersee immer irgendwie zuerst landeten (und dann nicht weitergereicht wurden), entspanntes Grasrauchen und Mädchen, Mädchen, Mädchen. Und weil das alles mehr Freiheit war, als Fred, Tom und Sven kannten, tauften sie die Insel gleich „Freeland“ („Vlieland“ war wahrscheinlich ohnehin einem Aussprachefehler ehemals chinesischer Kolonialherren geschuldet).
Heute ließ sich das schnell „ausgoogeln“: westfriesische Insel, 1100 Einwohner, 4000 Hektar, keine Autos – bis auf einige von Einheimischen. Klickt man auf „Bilder“, hat man schon beinahe alles gesehen und reist nur noch zur Bestätigung dahin, wenn überhaupt. Ein weiterer Link zeigt die Wettervorhersage, ein Satellitenbild und mit der nächsten Fingerbewegung wird eine Webcam aktiviert, die ohne Unterbrechung den Hafen filmt.
Fred blendete das alles aus. Er erinnerte sich genau, welche Platten er damals rauf und runter gehört hatte. So nuschelte er irgendetwas zu Caro und verzog sich dann in sein Arbeitszimmer, wo er die Musik auflegte. Er breitete eine Landkarte aus und fuhr mit dem Finger die geplante Route nach, so wie er es damals gemacht hatte, als die Zukunft nur aus saurem Regen und Atomkrieg bestand, aber die Gegenwart der Hammer war.
2 Vlieland Sommer 1983
Marijke hatte Angst. Els war tot und sie wusste nicht, was das jetzt bedeutete. Keiner schien für sie da zu sein. Alles drehte sich nur noch um Els, obwohl sie nicht mehr da war und nie wiederkommen würde. Und wer kümmerte sich um sie!? Ihre Eltern waren mit Weinen und Schreien beschäftigt, sprachen ständig mit irgendwelchen Leuten, die kamen und gingen, Fragen stellten, fotografierten. Ab und zu sah mal jemand nach ihr, aber wenn sie hinaus wollte, führte ihr Vater sie sanft aber bestimmt zurück. Also schlich sie sich durch die Küche hinten heraus und ging ums Haus herum. Sie hielt sich versteckt, blickte nur kurz um die Hausecke und sah die gleiche Szene, die sie kurz zuvor noch von oben aus ihrem Fenster betrachtet hatte. Dann war es nicht mehr weit bis zum Hintereingang der alten Scheune, wo das Schreckliche passiert war.
Wie ging es wohl ihrer Maus? Wer kümmerte sich um sie? Im Nu war sie am Hintereingang und kroch in die Scheune. Sie hörte die Stimmen durch den alten, vollgestellten Holzverschlag. Sie klangen etwas weiter weg. Das Käsestückchen, das sie ihrer Maus hingelegt hatte, war verschwunden, doch die Maus selbst ließ sich nicht blicken. Bestimmt hatte sie auch Angst bekommen.
Sie schaute sich um. Alles sah so aus wie zuvor, aber es fühlte sich anders an. Sie riskierte einen Blick, sah das Eingangstor. Niemand da. Sie wagte sich aus ihrem Versteck und ging quer durch die Scheune zu der Stelle, wo ihre Schwester gestorben war. Auf dem mit Spänen und Staub übersäten Holztisch waren mit weißer Kreide die Umrisse ihrer Schwester aufgezeichnet worden. Sie erstarrte. Sie konnte den Blick nicht mehr abwenden. Ihr Kopf war leer gefegt, es gab keine Gedanken. Jetzt war doch eigentlich genug Platz da, um das Geschehene aufzunehmen, aber es war zu groß für ihren kleinen Kopf.
Ein Schatten erschien in der Tür, der sie wieder in die Welt zurückholte.
„Was machst Du denn hier?“, sagte die Stimme und der Mann kam auf sie zu, wie ein Schemen im Licht der inzwischen hoch stehenden Sonne. Sie wollte wegrennen, doch ihr Blick fiel auf etwas Buntes am Rand eines Tischbeins im Schmutz zwischen Heuresten, Sägespänen und dem nur nachlässig weggefegten Staub.
Ohne nachzudenken ergriff sie es und rannte wieder nach hinten, um durch die kleine Tür aus der Scheune zu schlüpfen. Die Stimme rief wieder nach ihr, streng und scharf, doch dann sagte jemand, sie sei die Schwester und würde das alles noch nicht verstehen. Der Mann sah sie und lief auf sie zu. Auch ihr Vater stand dort, im Hintergrund, unbewegt, also rannte sie wieder durch die Küche ins Haus und hoch in ihr Zimmer. Sie setzte sich in ihre Höhle aus ein paar Kissen und einer Decke. Da fühlte sie sich sicher. Niemand konnte sie sehen. Sie zog das bunte Bändchen hervor, das sie gefunden hatte, und untersuchte es eingehend: sechs nebeneinander liegende Reihen kleiner bunter Perlen und an beiden Enden zwei Fäden. Damit konnte man es sich wohl umbinden, und zwar um das Handgelenk.
Und jetzt wusste sie auch, wo sie so ein Band schon einmal gesehen hatte. Es war am Tag zuvor gewesen, als sie am Eingangstor gespielt hatte. Da kamen die drei Großen auf den Fahrrädern und waren nett zu ihr gewesen. Einer von ihnen hatte auf jeden Fall so ein Band getragen, vielleicht sogar zwei der Jungs.
Sie mochte nicht mehr an ihre tote Schwester denken. Also rannte sie wieder aus dem Haus, warf noch einen Blick auf ihre weinende Mutter, und dann über den Platz durch das offene Tor, das den Campingplatz von ihrem Privatgrundstück abtrennte. Schon bald gelangte sie zu den ersten Zelten. Ganz nah am Haus campierte fast nie jemand. Die Leute wollten nicht so weit zum Geschäft laufen müssen, das hatte sie schon oft gehört. Aber dann war sie auch schon umgeben von vielen jungen Menschen. Die meisten beachteten sie gar nicht, einige lächelten ihr zu, meistens große Mädchen und manchmal strich auch eine über ihr Haar, fragte nach ihrer Mama oder ihrem Papa. So auch diesmal und Marijke sagte, meine Schwester ist tot. Das Mädchen schaute erschrocken, und sagte dann etwas wie: „Damit macht man aber keine Scherze, hörst du?“ oder so ähnlich, nur um dann gleich wieder zu lächeln. Die drei Jungs sah sie nicht, auch wenn es viele gab, die zuerst so aussahen, aber dann waren sie es doch nicht. Der eine hatte viele dunkle Locken gehabt, das wusste sie noch. Als sie den ganzen Platz überquert hatte, stand sie wieder am Ausgangstor, wo sie die drei getroffen hatte.
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