RUDOLF MARIA BERGMANN - BAUSÜDEN

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Die hier versammelten Architekturkritiken und Texte erschienen zwischen 1995 und 2013 in Fachzeitschriften und überregionalen deutschen und internationalen Tageszeitungen und Wochenzeitungen. Die ursprünglichen Texte wurden für diese Veröffentlichung nur geringfügig bearbeitet, dabei aber bewusst nicht aktualisiert. Die Architekturkritiken behandeln u.a. Projekte dieser Büros: Behnisch & Partner , Stephan Braunfels Architekten , Architekturbüro Bruno Bruckner , Brückner & Brückner Architekten , Diezinger & Kramer , Günter Domenig , Karl Frey , Herle & Herrle , Herzog & de Meuron , Holzinger Eberl Architekten , HPP Hentrich-Petschnigg & Partner , Karl + Probst , Lederer, Ragnarsdóttir, Oei , mayarchitekten , Meck Architekten , Karljosef Schattner , Staab Architekten .

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Doch das eigentlich Wunderbare dieses Platzes liegt in der verstörenden Selbstverständlichkeit seiner Asymmetrie. Mit der Idee einer imaginären Achse schuf daraus Maurizio Pedetti erst ein fulminantes Gesamtkunstwerk. Diese tritt nur an ihren Enden zu Tage: Der kleine Brunnen an der schmalen Westseite hat ein ausladendes Pendant am andern Platzende, hinterfangen von einem Lindenrondell auf gestuftem Sockel vor dem abschließenden Gebäuderiegel. Aus dem Mittelpunkt dieses Brunnens lenkt eine Mariensäule die Achse noch sechzehn Meter gen Himmel. Ein Obelisk des Katholizismus sozusagen, die Antithese zur lagernden Architektur und zu ihrem Pragmatismus.

Der wunderliche Ort, früher letztlich bloß das Regierungsviertel eines nicht sonderlich bedeutenden Bistums, ist noch immer ein wahrer Stadt-Raum für uralte menschliche Beschäftigungen: Man soll hier flanieren und betrachten, man kann sich austauschen und zur Schau stellen. In diesen Tagen käme vornehmlich der Architekturfreund auf seine Kosten, etwa wenn in klirrend kalter Morgenstunde die aufgehende Sonne den Schatten der Mariensäule auf eine makellose Schneedecke wie auf jungfräuliches Papier würfe und damit Pedettis Idee, für Minuten immerhin, projizierte. Doch es kam anders.

Solch geistige Räume wie dieser Platz (seiner ansichtig beschlich Theodor Heuss ein „Gefühl der verzauberten Zeitlosigkeit“) sind längst zu Spekulationsobjekten merkantilen Gebrauchs und Spielwiesen eines gewalttätigen Marketing geworden, das Stadträume ohnehin nur in Einheiten profitabler Kojen rechnet. Die herrliche Eichstätter Architekturkulisse gibt in diesem Winter erstmals die Staffage für eine Kunsteisbahn her, in diesen eisigen Tagen letztlich ein grotesker Anachronismus. Erstaunlich die kaum kaschierte Schäbigkeit der profitablen Gaudiarena, bemerkenswert ihr unverhohlener Angriff auf die gedämpfte Akustik dieses inwendigen Außenraums mittels des schnarrenden Kühlaggregats und scheppernder Musikbeschallung. Entsetzt sind sogar die Liebhaber der gemütlichen Stadt-Möblierung, eine lokale Sektion des internationalen Vereins für biedermeierliches Behagen im Urbanen. Dabei leisteten sie Pionierarbeit. Nach beharrlich ausgetragenem Gezänk konnten sie die Aufrüstung dieser wunderbar freien Fläche mit Terracottakübeln als Teilerfolg feiern. Der Einzelhandelsverband ließ sich die winterliche Unterhaltung eine schöne Stange Geld kosten in der Hoffnung auf höhere Umsätze und auf weitere, am besten ständige Events. Eine bizarre Vorstellung, leisteten sich doch gerade diese alten Städte noch den Aufeinanderprall der Ideen, das tolerante Zusammenleben radikal getrennter Funktionen ihrer Teile. Hier ist es die geistlich-geistige Stadt, der jenseits der Domkirche die merkantile Bürgerstadt entgegensteht. Die Vermischung solcher historisch gewachsener Schichtungen war schon immer der Anfang vom Ende derart intelligenter Stadtbaukunst. Dabei liegt das Besondere des Eichstätter Residenzplatzes (auch unter anderen grandiosen Platzkompositionen des 18. Jahrhunderts, das man ein Jahrhundert der Plätze nennen könnte) vielleicht gerade darin: Nicht das Besondere zu wollen, sondern das Alltägliche bereichernd zu gestalten.

[1.2002]

FRÄNKISCHE LANDSYNAGOGEN

Erinnerung, Geschichte, Gegenwart

Schicksale von Synagogen in der Provinz seit 1945

In den siebziger Jahren kam es in Deutschland erstmals nach dem Ende des - фото 8

In den siebziger Jahren kam es in Deutschland erstmals nach dem Ende des Nationalsozialismus zu einer breiten Beschäftigung mit jüdischer Historiographie. In ihrem Gefolge wurden Dorf- und Kleinstadtsynagogen als Objekte der Lokalforschung wieder salonfähig. Wegen der engen, kleinteiligen Baugefüge hatte man sie in der Pogromnacht zum 10. November 1938 nicht niederbrennen können. Sonst war damals alles nach Plan gelaufen: Die Innenräume verwüstet, die jüdischen Mitbürger in Konzentrationslager abtransportiert, ihre Geschäfte und Häuser geplündert. Einzelfälle belegen übrigens, dass mutiges Einschreiten den Vandalismus durchaus verhindern konnte. Meistens beteiligte sich aber die Bevölkerung an den Plünderungen. Und auch für die Landjuden bedeutete das Pogrom die endgültige rechtliche Ausgrenzung aus der Gemeinschaft, den letzten Schritt vor der Wannseekonferenz am 20. Januar 1942. Was uns nicht daran hindert, nach wie vor von der „Kristallnacht“ zu schwatzen, wie Josef Goebbels süffig soufflierte.

Das Landjudentum ist typisch für das deutsche Judentum der Neuzeit. Seit den Pogromen und Vertreibungen im Mittelalter lebten die Juden über Jahrhunderte in ländlichen Siedlungen der Territorialherrschaft. Ihre Geschichte ist ein integraler Bestandteil der deutschen Geschichte. Weil nach ihrer Ausrottung nur Weniges blieb, sind die erhaltenen Synagogen umso wichtiger. Deren architektonische Analyse dokumentiert das Verhältnis im jahrhundertelange Miteinander von Juden und Nichtjuden: Zeiten des Miteinander, Assimilationsbestrebungen, Suche nach eigenem Stil und Identität, Darstellung gewonnenen Selbstbewusstseins, Not und Terror. Virulenter können Geschichtsdokumente nicht sein.

Die Architektur der Landsynagogen folgte bis ins frühe 19.Jahrhundert lokalen Gepflogenheiten. Erst die anschließende Stildiskussion verordnete ihnen orientalisierendes Vokabular, das freilich so authentisch blieb wie Mozarts Serail. Friedrich von Gärtner schuf mit der Synagoge von Ingenheim, Pfalz (um 1830, 1938 zerstört) den Prototyp. Im Ringen um eine spezifische Form entstanden beachtliche Bauten. Dennoch hatte sich die deutsche Kunstgeschichte vor 1933, auf höchstes Niveau geführt von jüdischen Gelehrten, für das Thema nicht sonderlich erwärmen können. Und Richard Krautheimers Habilitation über mittelalterliche Synagogen, 1927 bei Richard Hamann in Marburg, kam bereits zu spät: Andere hatten den Juden K. schon nicht mehr habilitieren wollen. Seine These, mangels eigenen Formapparats sei der Synagogenbau ausschließlich reaktiv im Rekurs auf christliches Formvokabular erfolgt, letztlich getragen von der Idee eines nationalistisch-jüdischen Kunststils, wirkte durch die intendiert mitschwingende Zweitklassigkeit auf die Forschung nicht eben befruchtend. Tatsächlich folgten aber schon mittelalterlichen Synagogen denselben räumlichen Dispositionen zur Umsetzung der kultischen Anforderungen, im lokalen Gewand und im Rekurs auf das soziale Umfeld. Und nur ein Synagogenraum ist getragen von der Spannung zwischen Sakralem und Profanem, resultierend aus der ambivalenten Nutzung.

In den früheren Siedlungsschwerpunkten des Landjudentums, den südlichen Bundesländern, nahmen sich zunächst Bürgerinitiativen der Synagogen an. Den ersten Höhepunkt erreichte die Bewegung 1988, zum 50. Jahrestages des Novemberpogroms. In diesem Zusammenhang muss man eine Reihe von Publikationen sehen, die erste Regionalinventare jüdischer Kulturdenkmäler versuchten. Von exemplarischer Bedeutung ist hier die Untersuchung von Thea Altaras über den Synagogenbestand in Hessen. Mit ihrer Fragestellung „Was geschah seit 1945?“ kam sie zu einem bestürzenden Ergebnis, das sich in anderen Bundesländern bestätigt, alten wie neuen: Synagogen, die irgendwie ins Jahr 1945 gekommen waren, hat man in allergrößtem Ausmaß über Jahrzehnte weiter zerstörend verändert oder abgerissen. Sogar Bauten von erheblicher architekturhistorischer Relevanz traf die Spitzhacke noch in den achtziger Jahren. Eduard Bürkleins Synagoge in Heidenheim (Mittelfranken) von 1853, wurde 1988 für den Parkplatz einer Bank abgeräumt.Vergangenheitsbewältigung mit der Abrissbirne: Keusch verschweigen die Gedenktafeln die Niederlegungen. Viele Synagogen wurden beim Umbau nach 1945 schlimmer zerstört als im November 1938. Und überhaupt die neuen Nutzungen: Nicht nur Wohnhaus, auch Schweinestall oder Bank, Getränkehandlung oder Nachtklub. Kein Schnee von gestern: Die Sanierung der stattlichen barocken Synagoge von Hüttenbach (Kitzingen) als Wohnhaus beginnt eben erst. In diesem Zusammenhang konnte Thea Altaras nachweisen, dass bei der Zweckentfremdung die Beseitigung der baulichen Merkmale in jedem Fall wichtiger war als der zweckmäßige Umbau.

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