Arno Grohs - Juliane

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Juliane, eine Waise, versucht mit Anfang 20 ihr Leben in den Griff zu bekommen. Nach erfolgreicher Ausbildung zur Näherin zerbricht ein Traum und sie steht erneut auf der Straße. Rückschläge wechseln sich mit negativen Erfahrungen ab. Zu allem Überfluss fühlt sich die junge Frau beobachtet und verfolgt. Juliane leidet unter den psychischen Belastungen und als ihr, durch die Eröffnung eines unerwarteten Testaments, einiges klar wird, ist das zu viel für sie. Juliane findet sich in der Psychiatrie wieder und muss erneut von vorne beginnen. Zum Glück gibt es Menschen, die auf sie aufmerksam geworden sind und andere, die ihr Halt geben.
Kurze Rückblicke in die Kindheit, unerwartete Wendungen und gefühlvolle Momente wechseln sich ab und führen durch ereignisreiche Zeiten in Julianes Leben.

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»Danke, danke, ... ich danke dir von ganzem Herzen!«, schluchzte Juliane unter Tränen. Die kleine Frau in ihren Armen hob eine Hand, um ihr behutsam über den Kopf zu streichen.

»Es ist alles in Ordnung. Es gibt niemanden auf dieser Welt, der sie mehr verdient als du.«

Erst später, in ihrer Stube, wurde Juliane bewusst, was es für die alte Frau bedeutet haben musste, eine solche Jacke zu stricken. Sie stellte sich vor, wie sie tausende von Maschen unter Schmerzen verbunden hatte, um ihr dieses Geschenk machen zu können. Juliane hütete die Jacke wie einen Schatz und zog sie nur ganz selten an, um sie zu schonen.

Bereits gegen Ende der dreijährigen Lehrzeit hatte sich der gesundheitliche Zustand der alten Frau zusehends verschlechtert. Die Augen bereiteten ihr schon geraume Zeit Sorgen und der krumme Rücken war bereits vor Jahrzehnten zu ihrem Markenzeichen geworden. Als Juliane sie eines Tages zusammengekrümmt, mit verkrampften Armen auf dem Boden liegend fand, ahnte sie Schlimmes.

Der Notarzt brachte die Greisin umgehend ins Krankenhaus und diagnostizierte bereits auf dem Weg dorthin einen Herzinfarkt. Als sie zwei Wochen darauf nach Hause entlassen wurde, geschah das nur mit dem ausdrücklichen Hinweis des Arztes, dass sie sich unbedingt schonen müsse.

»Schonen, pah! Wenn der Deckel sich schließt, dann werde ich mich schonen!«, waren die Worte, die dem Arzt in den Ohren klingelten, als seine Patientin das Sprechzimmer verließ.

Während ihre Chefin sich im Krankenhaus befunden hatte, war Juliane nach besten Kräften im Laden eingesprungen. Sie hatte die Kunden bedient, Ware bestellt und natürlich die Aufträge ausgeführt und abgerechnet. Als die Besitzerin aus dem Krankenhaus zurückkehrte, betrat sie einen Laden der vor Sauberkeit blitzte und strahlte. Juliane legte ihr das Auftragsbuch vor und die Lehrmeisterin nickte zufrieden, als sie die vollen Seiten überflog. »Du hast sehr viel und sehr gut gearbeitet, mein Kind!« Mit einem Seufzer ließ sie sich auf einen wurmstichigen Holzschemel fallen, der in einer Ecke des Ladens stand. »Setz dich zu mir, ich muss mit dir reden.« Juliane überkam ein bedrückendes Gefühl, als sie den Stuhl hinter dem Kassentisch hervorzog und sich hinsetzte. Die gebrechliche Frau beugte sich vor und nahm die Hände ihrer Schülerin in ihre eigenen faltigen, die mit Altersflecken übersät waren. Sie sagte nichts, sah nur mit versunkenem Blick auf die junge, glatte Haut Julianes hinunter, die sie zärtlich mit ihren Fingern streichelte.

»Weißt du, ich habe nachgedacht.« Julianes Herz wurde immer schwerer, aber sie beherrschte sich und schluckte. »Das war nicht mein erster Herzinfarkt. Letzten Sommer ging es mir schon einmal sehr schlecht, aber ich habe dir nichts gesagt, weil ich nicht wollte, dass du dir Sorgen machst.« Juliane setzte an, um etwas zu erwidern, doch die resolute Frau unterbrach sie mit einer kurzen Bewegung ihrer Hand.

»Es ist wichtig, dass du mir zuhörst.« Sie hob den Kopf und sah nun direkt in Julianes besorgte, weit geöffnete Augen. »Ich gehe auf die neunzig und meine Zeit ist bald gekommen. Doch bevor ich gehe, möchte ich, dass du eines weißt.« Sie unterbrach sich erneut und atmete schwer.

»Ich habe einige Näherinnen ausgebildet, viele Mädchen kommen und gehen gesehen, du bist die beste von allen. Du weißt nicht nur mit dem Garn und den Stoffen umzugehen, kennst nicht nur die Muster und Schnitte. Du liebst die Arbeit. Ich bin sehr froh, dass du mich gefunden hast, bevor ich gehen muss. Ich habe einen Wunsch und würde mich sehr freuen, wenn du ihn mir erfüllst.« In Julianes Augen spiegelten sich Gefühle wie Angst, Verwunderung und Dankbarkeit und sie merkte, wie ihr die Tränen kamen.

»Ich wünsche mir, dass du meinen kleinen Laden übernimmst, wenn ich nicht mehr da bin.« Die junge Frau rutschte vom Stuhl auf die Knie, legte ihren Kopf auf den Schoß ihrer Lehrmeisterin und schluchzte. Die Tränen liefen ihre Wangen hinab und wurden vom schweren Stoff des Rocks der alten Dame aufgesogen. Sie ließ ihre zittrigen Hände zärtlich über die langen, braunen Haare Julianes gleiten. Eine Zeitlang saßen die beiden still beisammen und gaben sich der gegenseitigen, tief empfundenen Zuneigung hin. Dann richtete Juliane sich langsam auf und sah der alten Frau in die milchig, wässrigen Augen.

»Ich habe mich in meinem Leben niemals so wohl gefühlt wie bei dir«, kam es über ihre Lippen. »Du hast mich aufgenommen und bei dir fühle ich mich zuhause. Ich bin so froh und danke dir von Herzen!« Juliane schniefte kurz und setzte dann mit fester Stimme hinzu, »Ich werde alles dafür tun, dich stolz zu machen.«

»Aber das bin ich doch längst, mein Kind«, die alte Frau zwinkerte Juliane zu. »In den nächsten Tagen werde ich alle Unterlagen zum Notar bringen, der wird dann die Papiere ordnen und du wirst sie unterschreiben. Damit wird alles festgeschrieben und niemand kann mehr etwas daran ändern.« Die Alte schlug sich wie zur Bestätigung, mit der vor Gicht gekrümmten Hand, auf den Oberschenkel.

11

Am nächsten Morgen, Juliane wischte sich noch den Schlaf aus den Augen, schoss ihr der Gedanke vom Vortag erneut in den Kopf. Vorarbeiterin, sie würde Vorarbeiterin werden. ›Erst einmal abwarten, vielleicht war ja alles eine Verwechslung. Nicht zu früh freuen, das kann ins Auge gehen und das Erwachen ist dann umso schlimmer‹. Während Juliane ihren Gedanken nachhing, duschte sie sich, zog ihre Kleidung über und bereitete ein karges Frühstück zu. Immer wieder trieben ihre Gedanken ab und wurden von der Vorstellung des unerwarteten Erfolgs eingefangen. Nie im Leben hatte sie an einen Aufstieg innerhalb der Firma gedacht. Ehrgeiz war ihr fremd geworden. Wahrscheinlich hatte sie bereits zu viele schlechte Erfahrungen gemacht, deren Summe schlussendlich jede Hoffnung auf Erfolg bereits im Keim erstickte. »Jetzt ist aber Schluss!« Energisch stellte sie die leere Kaffeetasse auf den Unterteller, der bedrohlich klirrte, als das billige Porzellan ihren Ausbruch vergeblich abzufedern versuchte.

Juliane machte sich auf den Weg zur Arbeit. Es war ein trüber, regnerischer Tag. Die Straßenbahn hatte ein paar Minuten Verspätung, aber Juliane bemerkte es kaum. Ihre Versuche, nicht an die neue Position zu denken, um sich keiner möglichen Enttäuschung auszusetzen, blieben erfolglos. Julianes Unterbewusstsein ließ ihr keine Ruhe. Immer wieder ertappte sie sich dabei, wie ihre Gedanken um die neuen Möglichkeiten kreisten, wie Nebelschwaden, die langsam von einer Wärmequelle aufgesogen wurden. An ihrem Arbeitsplatz angekommen, versuchte Juliane sich nicht anmerken zu lassen, wie aufgeregt sie war. Kurz nach der Frühstückspause zog sie ihr Vorarbeiter zur Seite.

»Juliane kommst du bitte mal in mein Büro?« Sie nickte kurz und merkte, wie ihr das Blut ins Gesicht schoss. Zumindest war sie davon überzeugt, dass man ihr die Aufregung an den leuchtenden Wangen hätte ablesen können. »Setz dich bitte.« Der Vorarbeiter schloss hinter ihr die Tür und ließ sich dann betont langsam auf den Stuhl hinter seinem Schreibtisch sinken. Sein Gesichtsausdruck ließ nicht auf den Inhalt des bevorstehenden Gespräches schließen.

»Du bist jetzt seit über einem Jahr bei uns, und wie du schon weißt, sind wir mit deiner Arbeit sehr zufrieden.« Er hielt kurz inne und beobachtete sein Gegenüber. Juliane, die ungern die Initiative ergriff, aber auch nicht schüchtern war, rutschte unbeholfen auf dem unbequemen Holzstuhl hin und her. Sie versuchte, sich ihre innere Unruhe nicht anmerken zu lassen.

›Gleich sagt er es, gleich sagt er es …‹, dachte sie verkrampft.

»Kannst du dir vorstellen, deine Kolleginnen zu führen, ihre Schichten und den Urlaub zu koordinieren?« Endlich war es raus. Juliane zog geräuschvoll die Luft in ihre Lungen. Für ihr Gegenüber machte das den Eindruck, als sei sie überrascht, doch die junge Frau gab damit endlich der aufgestauten Aufregung Raum. Ihr Körper hatte endlich die Möglichkeit, sich mit dem nächsten Atemzug zu entspannen. Gekonnt zog Juliane ihre Augenbrauen in die Höhe und tat so, als ob diese Frage sie völlig unvorbereitet getroffen hätte.

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