Arno Grohs - Juliane

Здесь есть возможность читать онлайн «Arno Grohs - Juliane» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Juliane: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Juliane»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Juliane, eine Waise, versucht mit Anfang 20 ihr Leben in den Griff zu bekommen. Nach erfolgreicher Ausbildung zur Näherin zerbricht ein Traum und sie steht erneut auf der Straße. Rückschläge wechseln sich mit negativen Erfahrungen ab. Zu allem Überfluss fühlt sich die junge Frau beobachtet und verfolgt. Juliane leidet unter den psychischen Belastungen und als ihr, durch die Eröffnung eines unerwarteten Testaments, einiges klar wird, ist das zu viel für sie. Juliane findet sich in der Psychiatrie wieder und muss erneut von vorne beginnen. Zum Glück gibt es Menschen, die auf sie aufmerksam geworden sind und andere, die ihr Halt geben.
Kurze Rückblicke in die Kindheit, unerwartete Wendungen und gefühlvolle Momente wechseln sich ab und führen durch ereignisreiche Zeiten in Julianes Leben.

Juliane — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Juliane», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

5

»Bitte setzten Sie sich«, der eine der beiden Gesprächspartner deutete auf den Stuhl vor ihr. Juliane bedankte sich, zog ihn zu sich und nahm Platz. »Anhand Ihrer Bewerbungsmappe konnten wir feststellen, dass Sie Ihre Arbeitgeber bereits mehrfach in sehr kurzer Zeit gewechselt haben. Können Sie uns erklären, woran das gelegen hat?« Der zweite der beiden Männer kam direkt und ohne großes Vorgeplänkel zum Punkt. Es war keine wichtige Position zu besetzten und die beiden wollten ihre Aufgabe, sich mit einfachen Arbeitern auseinanderzusetzen, schnellstmöglich hinter sich bringen. Zumindest kam es Juliane so vor.

»Das stimmt«, antwortete sie, »Rationalisierungsmaßnahmen waren bei allen meinen vorherigen Arbeitgebern der Grund dafür. Zumindest hat man es so begründet.«

»Das hört sich so an, als ob Sie der Erklärung nicht geglaubt hätten«, erwiderte einer ihrer beiden Gegenüber. Er blickte sie mit unverhohlener Skepsis an und hatte den Kopf leicht schräg gelegt, was diesen Eindruck noch verstärkte.

»Naja«, antwortete Juliane, »ob das stimmte, konnte ich als Arbeiterin nicht nachvollziehen. Wenn man Maschinen bestückt, kann man nicht wirklich beurteilen, ob es der Firma gut oder schlecht geht.« Der Fragesteller lehnte sich entspannt in seinem Stuhl zurück. Wie es schien, war er mit Julianes Antwort zufriedengestellt. Sein Kollege erhob sich von seinem Stuhl und kam langsam auf die junge Frau zu, die fragend zu ihm aufsah. Wie beiläufig schlenderte er um ihren Stuhl herum und blieb schließlich in ihrem Rücken stehen.

»Wir fragen uns natürlich, warum eine Frau mit Ihrem Aussehen, Ihrer Figur, sich auf eine Stelle als Maschinenbediener bewirbt.« Wie beiläufig ließ er dabei die Finger seiner rechten Hand über Julianes Haar streichen. Juliane hatte die Berührung kaum gespürt und war sich unsicher. Vielleicht hatte ein Luftzug, der durch eines der geöffneten Fenster geströmt war, ihre Haare erreicht.

Als der Mann aber seine Hände auf ihre Schultern legte, sie sanft drückte und an den Seiten ihrer Arme nach unten gleiten ließ, sprang Juliane auf. Der Stuhl, auf dem sie eben noch gesessen hatte, rollte nach hinten weg. Mit einem Satz stand Juliane vor dem Mann und schrie ihn an,

»Nehmen Sie Ihre dreckigen Hände von mir! Was bilden Sie sich eigentlich ein?« Ihr Gegenüber war sichtlich überrascht aber keineswegs sprachlos.

»Nun haben Sie sich doch nicht so. Wenn Sie den Job haben möchten, sollten Sie sich ein wenig kooperativer zeigen.« Ein schmieriges Lachen zierte sein hageres Gesicht, als er den Stuhl zur Seite schob und mit ausgebreiteten Armen auf die Juliane zukam. »Wissen Sie, Arbeiterinnen finden wir genug, aber ob Sie eine gut bezahlte Arbeit finden, ist fraglich.« Juliane hatte schon einiges erlebt, aber auf eine solch dreiste Anmache war sie nicht vorbereitet gewesen. Sie hatte schon mit Männern zu tun gehabt, die schnell zur Sache kamen. Meist kannten sie nur einen Grund, um sich mit ihr zu befassen aber so etwas während eines Vorstellungsgesprächs zu erleben, war neu. Aufgrund ihrer Erfahrungen hatte sie den Vorteil, sich sehr schnell auf die Situation einstellen zu können. Ohne lange nachzudenken, trat sie dem Mann mit voller Wucht zwischen die Beine. Mit einer Mischung aus Überraschung und einer großen Portion Schmerz, die in seinem verzerrten Gesicht abzulesen war, kippte er vorne über. Der Mann fiel, in gekrümmter Haltung, direkt vor Juliane auf den Boden. Er hatte noch nicht einmal mehr die Kraft, um einen Ton des Schmerzes herauszupressen. Ohne den zweiten Gesprächspartner eines Blickes zu würdigen, verließ Juliane das Zimmer. Nachdem das Gespräch diesen unerwarteten Lauf genommen hatte, musste sie sich erst einmal beruhigen. Die junge Frau betrat das erste Café, an dem sie vorbei kam, und setzte sich an einen kleinen Tisch am Fenster. Eigentlich fehlte ihr das Geld, um sich in Cafés verwöhnen zu lassen und anderen beim Arbeiten zuzusehen, aber nach diesem Erlebnis war ihr das egal. Sie bestellte einen Espresso, genoss die heiße Flüssigkeit und kam langsam wieder zur Ruhe. Tief einatmend blickte sie gedankenverloren durch das große Panoramafenster, das vereinzelt Passanten zeigte, die gehetzt von einem Termin zum nächsten eilten. Das war der erste Vorstellungstermin gewesen, der nächste war für den darauffolgenden Tag geplant.

Juliane hatte nicht die geringste Lust, auf ein weiteres Gespräch aber es blieb ihr nichts anderes übrig. Ihr Bearbeiter in der Agentur verlangte Initiative und schlussendlich auch Resultate. Außerdem wollte sie möglichst schnell wieder auf eigenen Beinen stehen. Sie hasste es, auf andere Menschen angewiesen zu sein. Seufzend leerte sie ihre Tasse, legte das passende Kleingeld auf den Tisch und machte sich auf den Weg nach Hause.

6

In den darauffolgenden Tagen lernte Juliane die Einrichtung besser kennen. Sie freundete sich flüchtig mit zwei weiteren Mädchen ihres Alters an, vermied aber den Kontakt zu größeren Gruppen. Auch den Gemeinschaftszimmern blieb sie fern. Fernsehabende, Schach- und Kartenspiele reizten sie wenig. Meist zog sie sich alleine, mit einem Buch aus der hauseigenen Bibliothek, in ihr Zimmer zurück. Juliane vertiefte sich in fremde Welten, verlor sich darin und kehrte, zu den Essenzeiten, nur sehr ungern in die Wirklichkeit zurück. Wenn sie die Geschichten zusammen mit den Figuren in den Büchern erlebte, fühlte sie sich glücklich. Juliane fühlte sich sicher und geborgen, solange bis sie unterbrochen wurde oder das Ende der letzten Seite erreicht war. Für diesen Fall hatte das Mädchen immer ein weiteres Buch im Schrank. Nichts war schlimmer, als ein Buch an einem Tag zu beenden, an dem die Bibliothek geschlossen hatte. Zum Glück war das nur an zwei Tagen der Woche der Fall. Ihre schulischen Leistungen stabilisierten sich, obwohl ihre Beteiligung am Unterricht, laut Aussage der Lehrer, sehr zu wünschen übrig ließ. Nach zwei weiteren Wochen bekam sie eine Neue auf ihr Zimmer und damit änderte sich schlagartig alles.

Sabine war zwei Jahre älter als Juliane und stellte von vornherein klar, wer das Sagen hatte. Sie nutzte jede Gelegenheit, um Juliane das Leben schwer zu machen. Wenn sie sich zurückziehen wollte, um in Ruhe zu lesen, brachte Sabine einen Jungen mit auf ihr gemeinsames Zimmer. Sie war bereits weiter entwickelt als Juliane und hatte erkannt, welchen Spaß es machen konnte, sich mit Jungen zu vergnügen. Juliane war vierzehn und konnte der Sache nichts abgewinnen. Sie empfand die Versuche mancher Jungen, sich ihr zu nähern, als unangenehm und manchmal sogar abstoßend. Sabine hatte das schnell herausgefunden und zog sie immer wieder damit auf. Auch mit den meisten anderen Jugendlichen kam Juliane nicht besonders gut zurecht. Sie kapselte sich immer weiter ab und wurde schließlich zu einer Außenseiterin, die von einem Teil der Jugendlichen nicht beachtet wurde. Das wäre in Ordnung gewesen, wenn der andere Teil sie nicht als leichte Beute für Hänseleien betrachtet hätte. Im Laufe der folgenden Monate kam es immer wieder zu Streitereien.

Eines Tages eskalierte die Situation, als Juliane sich gerade in der Bibliothek ein neues Buch ausleihen wollte.

Sie streifte durch die Regale, auf der Suche nach interessantem Lesestoff. Neben Romanen interessierten Juliane Reiseberichte aus fernen Ländern. Es faszinierte sie, sich die unterschiedlichen Orte vorzustellen. Irgendwann wusste sie dann nicht mehr zu unterscheiden, ob sie wirklich dort gewesen war oder den Eindruck nur durch das Lesen bekommen hatte. Die detailreichen Schilderungen in den Büchern taten ihr Übriges, um diesen Eindruck zu verstärken. Juliane blieb schließlich vor einem Regal stehen, in dem Bildbände aus Indochina und Arabien die Reihen zierten. Großformatig prangte die tropische Flora und Fauna auf den Hochglanz-Covern. Gerade wollte sie nach einem der Bände greifen, als ihr die halbe Reihe der Bücher aus dem Regal entgegen fiel. Erschreckt versuchte sie gleichzeitig die Bücher aufzufangen und nach hinten zu springen, was misslingen musste. Mit lautem Gepolter stürzten die Bände auf den Boden. Eines der Bücher hatte Juliane gerade noch am Einband festhalten können. Doch dann sah sie, dass es, aufgrund der einseitigen Belastung, eingerissen war. Mit vor Schreck weit geöffneten Augen stand sie vor dem Haufen Bücher, die, zumeist beschädigt, kreuz und quer übereinander lagen. Zuerst bemerkte sie die Gestalt nicht, die um die Ecke des Regals lugte. Doch dann fiel Juliane die Bewegung aus den Augenwinkeln auf und sie wandte, ansonsten immer noch starr vor Schreck, den Kopf. Dominik, einer der Jungen, der sie in den letzten Monaten am meisten geärgert hatte, trat hinter dem Regal hervor. Mit einem hinterlistigen Grinsen kam er, in der Hand eine Eiswaffel, auf sie zu. Juliane schossen die merkwürdigsten Gedanken durch den Kopf. Wieso waren die Bücher aus dem Regal gefallen? Wieso hatte Dominik ein Eis in der Hand, wo es doch in der Bibliothek strengstens verboten war, zu essen? Dann wurden ihr die Zusammenhänge plötzlich klar und sie fragte sich, warum sie das nicht sofort erkannt hatte. Zu weiteren Überlegungen blieb ihr keine Zeit. Dominik warf das Eis mit einer kurzen Drehung des Handgelenks mitten auf den Stapel Bücher vor Julianes Füssen. Gerade riss sie den Mund auf, um ihn anzuschreien, als Juliane die festen Schritte der Bibliothekarin hörte, die immer näher kamen. Gehetzt blickte sich das Mädchen nach einem Ausweg um, aber es gab keinen. Dominik hatte sich nach seiner Attacke sofort aus dem Staub gemacht.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Juliane»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Juliane» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Juliane Summer - Im Bett mit New York
Juliane Summer
Juliane Liebetreu - Gedankenspiele
Juliane Liebetreu
Juliane Kroos - Sternenstaub
Juliane Kroos
Juliane Liebetreu - DIE EISPRINZESSIN
Juliane Liebetreu
Corinna Schmidt - Juliane Dorn
Corinna Schmidt
Juliane Liebetreu - Bleeding Cherries
Juliane Liebetreu
Juliane Kay - Zwei in Italien
Juliane Kay
Juliane Hielscher - Medientraining
Juliane Hielscher
Juliane Baldy - Paul
Juliane Baldy
Отзывы о книге «Juliane»

Обсуждение, отзывы о книге «Juliane» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x