Klaus Melcher - Das geborgte Leben der Viktoria von R.

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Das geborgte Leben der Viktoria von R.: краткое содержание, описание и аннотация

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Aus Angst, die wichtigsten Jahre ihres Lebens, vor allem die Zeit ihrer großen Liebe, für immer aus dem Gedächtnis zu verlieren, beauftragt die demente Viktoria von Riefenstein den Erzähler, einen erfolglosen Privatdetektiv, diese Jahre niederzuschreiben.
Die Arbeit fasziniert und erschöpft ihn gleichermaßen und beansprucht ihn vollständig.
Allein auf einige wenige alte Fotografien und die bruchstückhaften Erinnerungen seiner Auftraggeberin angewiesen, erfindet er ihr Leben neu:
Viktorias Kindheit in Hannover und Bad Rehburg, dem damaligen «Madeira des Nordens», in dem der Hannoversche Adel kurte und die Familie von Riefenstein regelmäßig den Sommer verbrachte, den strengen Vater und die gefühlsarme Mutter, ihre beiden Geschwister und die liebevolle Gouvernante, die Viktoria einfühlsam begleitet, als sie sich in einen jungen Leutnant unsterblich verliebt.
Und Viktorias Leben in einem Göttinger Höheren Töchterheim, ihre erste Begegnung mit dem Nationalsozialismus, der auch das behütete und einst so leichte Leben Viktorias zu beeinflussen beginnt, und die Begegnung mit einem jungen Theologiestudenten, die sie die erste Liebe vergessen lässt.
Erst im Laufe seiner Arbeit erkennt der Erzähler die Fragwürdigkeit seines Unterfangens und seine Verantwortung, als er versucht, seine Geschichte mit der historischen Realität in Einklang zu bringen.

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Es war das einzige Zimmer, das dem Geschmack des Hausherren entsprach, wuchtig und deutsch. Den Jugendstil, der die anderen Räume beherrschte, verachtete er als dekadent, weibisch, undeutsch.

Viktoria wusste, sie hatte ihren Vater nicht anzusprechen, musste warten, bis er sich umdrehte und das Wort an sie richtete, und heute schien er viel Zeit zu brauchen. Schier endlos dauerte es, dann drehte er sich ganz langsam zu ihr um.

Sie machte den obligatorischen Knicks.

„Sie haben nach mir verlangt, Vater.“

Ein flüchtiges mildes Lächeln überflog sein Gesicht, dann wurde es wieder ernst und unnahbar.

Er ging auf seinen Schreibtisch zu und zog sich den riesigen Schreibtischstuhl zu. Richtig klein war er in diesem Stuhl, doch auf Viktoria wirkte er wie ein bedrohlicher Vogel, der auf Beute wartete.

Sie stand vor dem Schreibtisch, verängstigt, wagte sich nicht zu rühren.

Wieder rasten ihr tausend Gedanken durch den Kopf. Immer hatte es eine Strafe gegeben, wenn sie so vor dem Schreibtisch stand, den Blick nach unten gerichtet, jede Maus beneidend, die irgendwo ein Loch oder wenigstens ein vorübergehendes Versteck fand.

Gustav Otto Freiherr von Riefenstein nahm einen Brief und die zeitungsähnlichen bedruckten Blätter auf, die bei Viktorias Eintreten in der Mitte der Schreibtischplatte gelegen hatten.

„Du weißt, es wird Zeit, dass du eine besondere Erziehung erfährst, in der du auf deine spätere Position in der Gesellschaft vorbereitet wirst. Deine Mutter und ich haben deshalb beschlossen, dich auf ein Höheres Töchterheim zu schicken. Wir haben Auskünfte eingezogen und haben dich im ‚Luisenhaus’ in Göttingen angemeldet. Das macht uns den besten Eindruck. Lies dir das hier durch. Dann kannst du dich schon darauf einstellen.“

Er reichte seiner Tochter eine dünne Broschüre und machte eine flüchtige Handbewegung.

Sie war entlassen.

„Und wann?“, flüsterte sie.

„In zwei Monaten“, antwortete von Riefenstein ungeduldig. Er hatte jetzt wirklich keine Lust, sich mit seiner Tochter zu unterhalten. Luise und vor allem Annabelle würden Viktoria schon vorbereiten.

Zwei Monate hatte sie also noch!

Sie hatte es immer gewusst, spätestens seit sie zehn Jahre alt war. Da wurde öfter darüber gesprochen, dass sie später in einem Töchterheim leben und unterrichtet werden würde, doch das schien damals unendlich weit weg.

Auch als ihre Mutter bei ihrer Ankunft in Bad Rehburg gesagt hatte, sie sollte die Zeit hier ganz besonders genießen, schien die Gefahr noch in weiter Ferne.

Jetzt war sie da! Sie war nicht mehr zu übersehen.

Annabelle sah Viktorias Verstörtheit, wollte sie in die Arme nehmen, doch die riss sich los, lief durch den Salon, hinab in den Garten, zurück unter ihre Trauerweide.

Zum ersten Mal trug dieser Baum seinen Namen zu Recht.

Sie betrachtete das Deckblatt des Prospektes. Ein protziger Bau mit Zwiebeltürmen an den Ecken stand an einer breiten, von Bäumen gesäumten Straße. Das Gebäude mochte etwa in der gleichen Zeit wie ihre Villa in Bad Rehburg entstanden sein, war nur unendlich viel größer, vornehmer. Es sah eher aus wie ein Luxushotel als ein Pensionat für Höhere Töchter.

Sie blätterte den Prospekt auf.

In unserem Töchterheim finden junge Mädchen aus guter Familie liebevolle Aufnahme. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, die Geistes- und Herzensbildung der uns anvertrauten Töchter zu fördern und ihnen die für ihr Alter notwendige Selbständigkeit in Familie, Gesellschaft und praktischem Leben zu geben.

Die jungen Mädchen erhalten unter persönlicher Leitung der Hausfrau eine gründliche Ausbildung in allen Zweigen des Haushalts, besonders in der feinen Küche, im Backen, Einmachen und Garnieren.

Durch Lehrkräfte, die unserem Hause schon über Jahre verbunden sind, erhalten sie Unterricht in kunstgewerblichen Handarbeiten, Schneidern, Musik und Rhythmik.

Am wissenschaftlichen Unterricht können sich die Töchter nach Wunsch beteiligen: es werden Literatur, Kunstgeschichte, Geschichte und Bürgerkunde, sowie Anstandslehre unterrichtet. Vor allem auf Aneignung guter Umgangsformen wird geachtet.

Die jungen Mädchen werden an treue Erfüllung häuslicher Pflichten, sowie an Sparsamkeit und Ordnung gewöhnt. Mit mütterlicher Sorgfalt wird ihre Gesundheit überwacht. Das Familienleben ist herzlich und heiter und verbindet uns eng mit den uns anvertrauten Töchtern.

Die Verpflegung ist sehr gut und reichlich.

Neben der ernsten Arbeit sollen Heiterkeit und Frohsinn nicht fehlen. Durch den Besuch von Theater, Konzerten und Museen wird ihnen viel Abwechslung geboten. Auf den kleinen Hausbällen, die wir zweimal im Jahr veranstalten und zu denen wir die Besten der studentischen Verbindungen regelmäßig einladen, geben wir den Töchtern Gelegenheit, sich ein sicheres und gewandtes Auftreten in der Gesellschaft anzueignen. Besonderer Höhepunkt eines jeden Jahres ist unser Adventstanztee, auf dem so mancher Bund fürs Leben geschlossen worden ist.

Göttingen ist eine der renommiertesten Universitätsstädte Deutschlands.

Unser Haus ist mit der Universität und den verschiedenen studentischen Verbindungen freundschaftlich verbunden. Ihre uns anvertrauten Töchter werden gerne zu deren Feiern eingeladen und werden von erfahrenen Erzieherinnen dorthin begleitet.

Unser Haus liegt im Nikolausberger Weg, unterhalb des Nikolausberges.

Das Deutsche Theater, die Johanniskirche und Jacobikirche sowie das Stadtzentrum sind in etwa zwanzig Minuten erreichbar. Zu besonderen Anlässen und vor allem in der kalten Jahreszeit werden unsere Schützlinge mit dem Automobil befördert.“

Es folgten einige ‚Bedingungen’, der Pensionspreis von monatlich 90,- Reichsmark, die Preise für Klavierbenutzung und Bedienung und der Zuschlag für Beleuchtung und Heizung im Winter.

Und abschließend hieß es: Mitzubringen haben die jungen Mädchen Federbetten mit zweimal Bettwäsche, 8 Handtücher, 8 Servietten mit Ring und Tischsilber. Außerdem polizeiliche Abmeldung. Ferien finden nur im Sommer statt. Kurzurlaub wird zu Weihnachten und Ostern gewährt.“

Dass Viktoria entsetzt gewesen wäre, wäre gelogen gewesen. Sie hätte es schlechter treffen können. Auch dass sie von Zuhause weg musste, betrübte sie nicht übermäßig. Georg und Friederike würde sie vermissen. Und natürlich Annabelle, die ganz besonders. Ihr konnte sie erzählen, was sie niemandem sonst anvertraut hätte. Sie tröstete, wenn Viktoria Trost brauchte, wischte ihre Sorgen nicht einfach fort, wie man Krümel vom Tisch wischt. Wenn sie einen Ratschlag gab, war er überlegt. Wenn sie die Kinder korrigierte, machte sie das sehr bestimmt und sie duldete auch keinen Widerspruch. Aber sie erklärte, warum man sich anders verhalten musste.

So hätte sich Viktoria ihre Mutter gewünscht.

Kapitel 6

„Woher wissen Sie das alles?“, fragte Frau von Riefenstein. „Ich kann mich nicht erinnern, ob es so war.“

Sie dachte nach, und ich sah, es machte ihr große Mühe.

„Ich weiß wirklich nicht, ob es so war. Aber es könnte so gewesen sein.

Ja, ich glaube, so war es auch.“

Ihr Gesicht hatte sich aufgehellt.

„Wissen Sie, was mir ganz besondere Freude macht?

Dass Annabelle mich ‚Viki’ gerufen hat.“

Sie betrachtete ihre Hände und massierte die Knöchel ihrer Finger, die mir heute besonders verschrumpelt erschienen.

„Das ist so lange her, dass ich ‚Viki’ gerufen worden bin. Und ich habe mir immer einen Kosenamen gewünscht, aber nur Annabelle hat mich so genannt. Und Friederike und Georg natürlich. Aber nicht meine Eltern. Kein einziges Mal, auch nicht, als ich sehr krank war. Auch nicht das Personal. Dem hatten meine Eltern ausdrücklich verboten, mich mit diesem kindischen Namen anzusprechen. Sie zwar

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