Prolog
Sonntag, 22. Mai 2011. Tag X-6.
Erster Teil: Eröffnung
Freitag, 13. Mai 2011. Tag X-15.
Montag, 16. Mai 2011. Tag X-12.
Mittwoch, 18. Mai 2011. Tag X-10.
Donnerstag, 19. Mai 2011. Tag X-9.
Freitag, 20. Mai 2011. Tag X-8.
Samstag, 21. Mai 2011. Tag X-7.
Sonntag, 22. Mai 2011. Tag X-6.
Montag, 23. Mai 2011. Tag X-5.
Zweiter Teil: Mittelspiel
Dienstag, 24. Mai 2011. Tag X-4.
Mittwoch, 25. Mai 2011. Tag X-3.
Donnerstag, 26. Mai 2011. Tag X-2.
Dritter Teil: Endspiel
Freitag, 27. Mai 2011. Tag X-1.
Samstag, 28. Mai 2011. Tag X.
Epilog
Montag, 30. Mai 2011. Tag X+2.
Danke
Auch von Kolja Menning (1)
Auch von Kolja Menning (2)
Über den Autor
Impressum neobooks
Das schwarze Geheimnis der weißen Dame
Eine Geschichte mit wahren Helden
Roman
Kolja Menning
Hinweis:
Alle Namen in diesem Buch sind frei erfunden. Das gilt sowohl für Personen als auch für Unternehmen.
1. Auflage, 2020
© 2020 Kolja Menning
Alle Rechte vorbehalten.
Besuchen Sie den Autor auf:
www.koljamenning.de
Inhalt
Prolog
Erster Teil: Eröffnung
Zweiter Teil: Mittelspiel
Dritter Teil: Endspiel
Epilog
Vorwort des Autors
Dem Titel dieses Buches zum Trotz ist dies kein Schachroman. Ich bin auch kein Schachgroßmeister. Ich finde lediglich, dass Schach ein faszinierendes Spiel ist, das ich gern hin und wieder mit meinen Kindern spiele.
Viel größer jedoch als meine Faszination für Schach ist meine Faszination für großartige Geschichten – ob als Buch, Film, Hörspiel oder Theaterstück –, die schon mein ganzes Leben andauert. Großartige Geschichten sind für mich Geschichten, die mich in ihren Bann ziehen, die mich auch beim wiederholten Lesen oder Sehen oder Hören nicht langweilen, sondern im Gegenteil Sachen enthüllen, die mir beim ersten Mal entgangen sind. Diese Geschichten sind wie Rohdiamanten: Bereits ungeschliffen – beim ersten Lesen – erkennt man, dass sie sehr wertvoll sind. Doch erst beim genaueren Hinsehen – wenn man den Diamanten schleift – durchschaut man die Liebe zum Detail, mit der sie gestaltet, die Raffinesse, mit der sie konstruiert worden sind.
Ob mir das mit »Das schwarze Geheimnis der weißen Dame« gelungen ist? Natürlich ist das zu einem großen Teil subjektiv. Auf jeden Fall habe ich mein Bestes gegeben.
Vielen Dank für den Kauf dieses Buches!
Und jetzt: Gute Unterhaltung!
Prolog
Sonntag, 22. Mai 2011. Tag X-6.
Rahul Milad Khalili.
Ich heiße Rahul Milad Khalili. Ich bin fünfundfünfzig Jahre alt, und bevor ich endlich in Frieden ruhen können werde, verbleibt in meinem Leben lediglich eine letzte, todbringende Aufgabe.
Seit Langem bereite ich mich auf den entscheidenden Moment vor. In ein paar Tagen ist es so weit. Bis dahin werde ich unauffällig bleiben und die meiste Zeit in meinem Hotelzimmer verbringen, um mich so gut wie möglich zu erholen. Die lange Reise der letzten Tage hat mir zugesetzt. Ich bin seit mehr als vierundzwanzig Stunden auf den Beinen und so müde, dass ich das pochende Geräusch nicht sofort zuordnen kann. Ich brauche eine ganze Weile, um zu realisieren, dass da jemand klopft. Wie in Trance begebe ich mich zur Tür. Ich zögere. Ich erwarte niemanden. Niemand weiß, dass ich hier bin. Es muss jemand vom Hotelpersonal sein.
Durch den Türspion sehe ich ein schwarzes Jackett, ein weißes Hemd und eine schwarze Fliege und öffne, den Zimmerservice erwartend.
»Sind Sie Rahul Milad Khalili, geboren am 12. Januar 1956 in Lübeck, Deutschland?«, fragt der ausgesprochen gut gekleidete Mann vor meiner Zimmertür.
Ich starre ihn an. In meinem Gehirn regt sich etwas. Doch ich weiß nicht, was es ist.
»Ja?«, entgegne ich zögernd.
Auf seinem Gesicht erscheint ein Lächeln. Aber kein freundliches Lächeln. Ein Siegeslächeln. Augenblicklich weiß ich, dass er eindeutig nicht zum Personal des Hotels gehört.
»Kriminalpolizei Paris«, bestätigt er meine Befürchtung. »Sie sind festgenommen!«
Ich zucke zusammen. Mein Schock muss mir deutlich anzusehen sein, doch er verzieht keine Miene. Er wirft mir lediglich einen weiteren prüfenden Blick zu, dann dreht er sich weg.
»Nehmt ihn mit!«, befiehlt er zwei jungen uniformierten Polizisten.
In diesem Moment erwacht mein Körper aus der Schockstarre. Im Bruchteil einer Sekunde wird mir klar, was hier passiert und was dies für meine Aufgabe bedeutet. Ich weiß, dass es aus dieser Situation keinen Ausweg gibt. Ich habe nur eine Chance. Blitzschnell ergreife ich die Tür und versuche, sie zuzuwerfen. Dem Polizisten gelingt es, einen Fuß in die Tür zu stellen, bevor sie schließt. Mit zwei schnellen Schritten springe ich in das kleine Badezimmer und schließe ab. Mein Herz rast, mir wird schwindelig. Doch ich schenke all dem keine Beachtung. Mit zitternden Fingern ziehe ich mein Handy aus der Hosentasche, während von draußen auf die Badezimmertür eingehämmert wird. Ich mache mir nichts vor. Mir bleibt nur wenig Zeit, bevor sie die Tür aufgebrochen haben werden. Ein Anruf kommt nicht infrage. Bis der aufgebaut ist, verstreicht kostbare Zeit. Außerdem wird zu dieser Zeit niemand rangehen. Schreiben dauert auch zu lange. Also bleibt nur eine Option. Ich öffne die App für Sprachnachrichten. Zum Glück habe ich das Handy gleich nach meiner Ankunft mit dem WLAN des Hotels verbunden.
»Dies ist eine Nachricht für Yana«, beginne ich hastig auf Französisch.
Mit einem Blick auf die Tür wird mir klar, dass das Handy – und damit die Nachricht – der Polizei in die Hände fallen wird. Also bediene ich mich einer anderen Sprache. Sekunden später gibt die Tür nach. Einen Moment lang starren der gut gekleidete Polizist und ich uns an.
»Er telefoniert!«, brüllt er und wirft sich auf mich.
In dem Moment, in dem ich auf »Senden« drücke, kollidiert sein Körper mit meinem. Das Handy wird mir aus der Hand geschleudert. Verzweifelt kämpfe ich gegen seinen Griff, doch es ist vergebens. Hilflos sehe ich zu, wie er das Telefon ergreift und in seiner Hosentasche verschwinden lässt. Ob es mir gelungen ist, meine Nachricht zu versenden? Er steht auf, zieht auch mich auf die Füße und zerrt mich aus dem Badezimmer, wo er mich den beiden uniformierten Polizisten übergibt. Sie legen mir Handschellen an, positionieren sich rechts und links von mir und geleiten mich aus dem Hotelzimmer zum Fahrstuhl.
Vor dem Hotel zwängen sie mich in einen schwarzen Peugeot mit abgedunkelten Scheiben und mobilem Blaulicht. Mir wird bald klar, wohin wir fahren: in die Préfecture de Police, den Hauptsitz der Pariser Justiz- oder Kriminalpolizei auf dem Quai des Orfèvres im 1. Arrondissement.
Sie schleppen mich in einen kahlen Raum und weisen mich an, auf der einen Seite eines schlichten Tisches Platz zu nehmen. Dann lassen sie mich allein. Ich warte und denke an meine Aufgabe. Immer wieder stelle ich mir die gleiche Frage: Wie konnten sie es herausfinden? Niemand außer einer Handvoll Eingeweihter wusste Bescheid. Und die sind über alle Zweifel erhaben.
Früher oder später wird jemand zu mir hereinkommen, um mich zu verhören. Dann werde ich mehr erfahren.
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