Klaus Melcher - Das geborgte Leben der Viktoria von R.

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Das geborgte Leben der Viktoria von R.: краткое содержание, описание и аннотация

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Aus Angst, die wichtigsten Jahre ihres Lebens, vor allem die Zeit ihrer großen Liebe, für immer aus dem Gedächtnis zu verlieren, beauftragt die demente Viktoria von Riefenstein den Erzähler, einen erfolglosen Privatdetektiv, diese Jahre niederzuschreiben.
Die Arbeit fasziniert und erschöpft ihn gleichermaßen und beansprucht ihn vollständig.
Allein auf einige wenige alte Fotografien und die bruchstückhaften Erinnerungen seiner Auftraggeberin angewiesen, erfindet er ihr Leben neu:
Viktorias Kindheit in Hannover und Bad Rehburg, dem damaligen «Madeira des Nordens», in dem der Hannoversche Adel kurte und die Familie von Riefenstein regelmäßig den Sommer verbrachte, den strengen Vater und die gefühlsarme Mutter, ihre beiden Geschwister und die liebevolle Gouvernante, die Viktoria einfühlsam begleitet, als sie sich in einen jungen Leutnant unsterblich verliebt.
Und Viktorias Leben in einem Göttinger Höheren Töchterheim, ihre erste Begegnung mit dem Nationalsozialismus, der auch das behütete und einst so leichte Leben Viktorias zu beeinflussen beginnt, und die Begegnung mit einem jungen Theologiestudenten, die sie die erste Liebe vergessen lässt.
Erst im Laufe seiner Arbeit erkennt der Erzähler die Fragwürdigkeit seines Unterfangens und seine Verantwortung, als er versucht, seine Geschichte mit der historischen Realität in Einklang zu bringen.

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Heimlich sah ich auf die Uhr.

Zeit auch für mich aufzubrechen, wenn ich meinen Bus nach Wunstorf noch erreichen wollte.

„Warten Sie noch einen Augenblick, bitte.“

Sie legte mir die Hand auf den Arm, als wollte sie mich festhalten, aber nicht Besitz ergreifend, eher beschwichtigend.

„Etwas muss ich Ihnen noch erzählen, bevor Sie gehen. Er hat mich nicht angesprochen, aus Angst, mich zu kompromittieren. Ich habe es anders erfahren, dass er sich in mich verguckt hatte.“

Sie machte ein nachdenkliches Gesicht, und inzwischen wusste ich, sie dachte nach, versuchte sich zu erinnern, doch es fiel ihr einfach nicht ein, wie sie sich kennen gelernt hatten.

Kapitel 3

Wie ich befürchtet hatte, der Bus, der mich zum Bahnhof nach Wunstorf bringen sollte, war weg.

Jetzt hatte ich drei Möglichkeiten: Ich konnte die fünf oder sechs Kilometer zu Fuß gehen, keine angenehme Vorstellung, oder ich konnte auf den nächsten Bus warten. Auch wenn ich mich in irgendein Café setzte, das noch geöffnet war, war das nicht verlockender.

Oder ich nahm mir ein Taxi.

Ich entschied mich für ein Taxi, und am Ortseingang überholten wir den Bus, und ich kam rechtzeitig am Bahnhof an.

Was für eine merkwürdige Frau, dachte ich, als ich im Zug saß und den Nachmittag Revue passieren ließ.

Was gab es eigentlich, was ich mitgenommen hatte? Einen ersten Eindruck von dieser bemerkenswerten Frau, einen Auftrag, der nur schwer, vielleicht gar nicht zu erfüllen war, zwei Bilder, die eigentlich gar nicht zueinander passten.

Zu Hause angekommen, schlug ich mir vier Eier in die Pfanne, belegte eine Scheibe Brot dick mit Schinken und platzierte die Eier darauf. Drei kleine Gurken dazu, ein Bier, und das opulente Abendessen war fertig.

Ganz gegen meine Gewohnheit zog ich jetzt nicht durch die Gemeinde, sondern setzte mich an mein Notebook.

Was ich googeln wollte, wusste ich nicht, doch dann landete ich bei „von Riefenstein“.

Gustav Otto Freiherr von Riefenstein, so las ich da, wurde 1832 von König Wilhelm IV. von Hannover geadelt als Anerkennung seiner Verdienste um eine liberale Verfassung, die der König ein Jahr später in Kraft setzte. Seine Ehefrau war Luise Freiin von Löw, die ihm zwei Töchter und einen Sohn gebar. Nach dem Tode König Wilhelms IV. im Jahre 1837 fiel er bei seinem Nachfolger Ernst August in Ungnade, als der, beraten von seinem Rivalen Justus Christoph Leist, die liberale Verfassung außer Kraft setzte.

Riefenstein behielt zwar seinen Adelstitel, verlor aber wegen seiner Beteiligung an der Märzrevolution 1848 alle seine öffentlichen Ämter. Dank der großzügigen finanziellen Unterstützung seiner Schwiegereltern gründete er im selben Jahr das Handelshaus Riefenstein und Löw.

Und was hatte mir die Recherche gebracht?

Den Namen von Riefenstein gab es also.

Auch eine Geschichte dazu, die mit der Geburt Gustav Ottos am 23. 9. 1801 begann und mit seinem Tode am 9. 5. 1879 endete.

Aber ob und wann Viktoria von Riefenstein, ihre Schwester Friederike und schließlich ihr Bruder Georg in diese Geschichte getreten waren, darauf gab es keinen Hinweis.

Pünktlich um sieben Uhr erwachte das Leben in der Villa Riefenstein – wie in jedem Jahr am dritten Sonntag im Juni.

Eigentlich war es schon früher erwacht, jedenfalls für Karl, den Kutscher, und seine Frau Erika, die den Haushalt der von Riefensteins versorgte, für Gertrud, die Köchin, und natürlich für die Gouvernante Annabelle.

In aller Stille hatten sie die letzten Vorbereitungen getroffen, das kleine Gepäck und die Hutschachteln waren in dem Landauer verstaut, die winzigen Sonnenschirme aus weißer Spitze für die Damen und jungen Fräuleins standen bereit.

Und jetzt wurden die Herrschaften geweckt.

Überaus diskret erschien Erika im Schlafgemach ihrer Herrin, zog langsam die Gardine auf, ließ die Sonne hereinströmen, wartete an der Tür, zu der sie sich lautlos wieder begeben hatte, bis die gnädige Frau erwachte, knickste und fragte:

„Darf ich das Frühstück bringen?“

Den Freiherrn begleitete Karl in den Tag. Auch er zog die Gardine auf, servierte aber statt des Frühstücks auf einem silbernen Tablett eine Havanna, die er fachmännisch zwischen den Fingern rollte, auf das Knistern lauschte und deren Mundstück er abknipste, als er mit dem Ergebnis zufrieden war. Erst danach reichte er sie dem Freiherrn, der sie noch einmal einer sorgfältigen Begutachtung unterzog, sie zwischen Daumen und Zeigefinger knistern ließ, sie ans Ohr hielt, um sie zu hören, wenn sie atmete, wie er sagte, dann sie zur Nase führte und ihren Duft in sich einsog. Das geschah in einer Ruhe, die jeden Nicht-Zigarrenraucher unweigerlich in den Wahnsinn treiben musste, wie seine Frau immer wieder betonte, aber ohne dieses Ritual begann kein Tag, erst recht kein dritter Sonntag im Juni.

Natürlich waren die Mädchen schon lange wach, spätestens seitdem sich die ersten, kaum merkbaren Aktivitäten des Personals im Hause regten. Aber sie hatten, widerstrebend zwar, wie Kinder es sind, gelernt, erst wach zu sein, nachdem sie durch ihre Gouvernante geweckt worden waren.

Früher war das anstrengend. Wie gerne hätten sie schon getuschelt, mussten aber immer auf der Hut sein, denn die alte Gouvernante, ein wirklicher Besen, verpetzte sie sofort bei ihren Eltern.

Jetzt war das anders.

Sie liebten das Wecken, diese wenigen Augenblicke, in denen sie taten, als wenn sie noch schliefen, und Annabelle um den Hals fielen, wenn sie sich dicht über sie beugte, um ihnen einen Kuss auf ihre nachtwarme Stirn zu hauchen. Mehr war es nicht, wirklich nur ein Hauch, aber dieser Hauch war unendlich viel mehr, als sie je von ihrer Mutter bekommen hatten.

Der Tag hatte begonnen, so schön wie nur ein Tag beginnen konnte.

„Husch, husch!“ forderte sie die beiden auf, „wisst ihr, was heute ist?“

Diese Frage hatte sie schon so lange gestellt, wie sie in dem Haus war, und trotzdem hätten die Mädchen sie vermisst, hätte Annabelle sie heute nicht wieder gestellt.

„Was ist denn heute so Besonderes?“, fragte Viktoria, die dieses Spiel besonders liebte, und sah Annabelle mit großen Augen an. Lange hatte sie es vor dem Spiegel heimlich geübt, und jetzt beherrschte sie es in einer Perfektion, von der sie mit Fug und Recht glauben konnte, es würde ihr später bei der Suche nach einem Mannes helfen.

„Ein Mann fällt dir nicht einfach in den Schoß“, hatte Annabelle einmal gesagt, war plötzlich purpurrot geworden und hatte zu stammeln angefangen, „einen Mann muss man erobern. Aber er darf das nicht merken. Er muss immer denken, er wäre der Eroberer.“

Der Landauer war vorgefahren, das wenige Gepäck, das noch nicht vorgeschickt worden war, war verladen, und die Fahrt nach Bad Rehburg konnte wie jedes Jahr beginnen, bei schönem Wetter eine wundervolle Fahrt, die die Mädchen immer wieder genossen.

Es war einem romantischen Einfall ihres Vaters zu verdanken, dass sie die Hauptstraße sehr schnell verließen und nur über kaum genutzte Feldwege fuhren, irgendwo an einer besonders lieblichen Stelle, einer kleine Aue oder Lichtung, einem Feldrain oder einer Wiese voller Wildblumen, rasteten, eine Decke und den Picknickkorb hervorholten und eine oder gar zwei Stunden damit verbrachten, sich wie Gott in Frankreich zu fühlen, wie ihr Vater sagte.

Ihre Villa sah nach fast einem Jahr, in dem sie sie nicht gesehen hatten, aus wie zuvor.

Karl und Erika hatten das große Gepäck schon zwei Tage zuvor hergebracht und die Villa gelüftet. Sie hatten den Staub der letzten Monate entfernt, Küche und Remise in Ordnung gebracht, und waren erst am nächsten Tag nach Hannover zurückgekehrt, während ein Gärtner aus Loccum schon eine ganze Woche in dem Garten gearbeitet hatte.

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