Hans-Joachim Schmidt - Misshandelt, verraten und verkauft

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Misshandelt, verraten und verkauft: краткое содержание, описание и аннотация

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Meine Kindheit kann man eigentlich nicht als Kindheit im üblichen Sinne bezeichnen. Misshandlungen, Schikanen, Schläge, Essensentzug und Zwangsarbeit gehörten zu meiner Kindheit, so, wie andere Kinder Spielen gingen. Und wenn das noch nicht genug war prophezeite man mir, und das immer wieder: «Du wirst mal im Knast landen!» Das traurige daran, sie sollten recht behalten, nicht weil ich strafbar war im eigentlichen Sinne, sondern, weil ich mich nicht politischen Normen gegenüber verhielt.

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Zurück in meiner Gruppe stürzten Hunderte Fragen auf mich ein.

„Woher kommst du, hast du Eltern, wie alt bist du?“, und so weiter. Dann begann ich zu erzählen, dass ich seit meinen ersten Lebensmonaten in mehreren Heimen aufwuchs, wo ich bisher gewesen und wie es mir dort ergangen war. Ich erzählte auch, dass ich elternlos bin und meine Eltern nie kennengelernt hatte.

Mit einem Schlag änderten sich die Mienen der meisten Zuhörer.

„Was ist los, warum schaut ihr so? Es macht mir nichts aus, ohne Eltern zu sein, ich kenne es halt nicht anders“, sagte ich.

Jochen Böhm, er wurde mein bester Freund, sagte: „Dann bist du hier verloren. Ich habe auch keine Eltern oder andere Verwandte wie du. Mit uns gehen die Erzieher besonders streng um.“

„Warum?“, fragte ich.

„Jeder, der Eltern und Verwandte hat, bekommt einmal im Monat Besuch und dann könnten die über die Missstände hier erfahren. Manchmal wird auch denen der Besuch nicht gestattet, weil sie blaue Flecken oder andere Verletzungen haben. Den Eltern wird dann erzählt, ihr Sohn habe sich nicht an die Regeln gehalten und deswegen Besuchsverbot erhalten. Sollte es vorkommen, dass einer seinen Eltern auch nur etwas erzählt, bekommen alle Besuchsverbot.“

„Und wir“, sagte Jochen weiter, „kommen erst gar nicht an die Besucher ran.“

Kollektivstrafen standen hier an der Tagesordnung, um dem eventuellen Zusammenhalt untereinander zuzusetzen. Bei der Anwendung von Kollektivstrafen hatte der Verursacher schlechte Karten – hier reichte manchmal schon die Androhung einer solchen Kollektivstrafe aus. Dies waren jene Momente, an die sich der jeweilige Erzieher schadlos halten konnte. Denn die Prügelstrafe erfolgte dann, im Beisein und mit Billigung der Erzieher, durch Heiminsassen. Oft genug wurden solche Strafen auch initiiert, um jemanden gezielt zu bestrafen. Da wurden schon einmal Verstöße erfunden, die dann aber plausibel begründet wurden.

Arztbesuche gab es in dem Sinne nicht. Alles wurde innerhalb der eigenen Mauern versorgt.

Nur bei Lebensgefahr eines Zöglings griff man auf Hilfe von außen zurück und das auch nur äußerst selten. Oft sogar mit zu spät eingeleiteten Maßnahmen.

Mit der Zeit hatte ich mich dann den Gepflogenheiten angepasst und versuchte, mir das Leben in dieser Einrichtung so angenehm wie möglich zu gestalten.

Nachbesserung erforderlich

Das Essen war weder ausreichend noch genießbar, jedenfalls so meine Ansicht der Lage.

Einmal in der Woche gab es Fisch, ich aß damals generell keinen Fisch, weil dieser immer unmöglich stank. Ebenso gab es einmal in der Woche Graupen, die aß ich auch nicht, weil die eigentlich speziell als Zutat für die Schweine gekocht und verfüttert wurden. So wurde es damals in Kipsdorf gehandhabt. Brühnudeln oder Brühreis aß ich ebenfalls nicht. Das hieß für mich, mich mindestens dreimal in der Woche vorm Mittagessen zu drücken. Jedem wird klar sein, dass das auffiel. Nicht immer konnte ich mich drücken oder Übelkeit vortäuschen. Wobei, die Übelkeit war nicht vorgetäuscht, denn schon der Geruch dieser „Speisen“ ließ mich würgen. Nicht selten kam es dabei zum Erbrechen. In der ersten Zeit versuchte man, es mir mit Gewalt einzulöffeln. Dabei habe ich fast meine Zähne verloren. Zwei Erzieher hielten mich dabei fest und einer scheffelte drauf los. Manchmal war ich sogar dem Ersticken nahe.

Der Kochreis, den sie mir zuletzt unter Zwang verabreichen wollten, war völlig ungenießbar, pappig und klebte sagenhaft.

Das letzte Mal wehrte ich mich wie ein Berserker dagegen, was mächtig viele Beulen bei meinen Zwangsernährern hinterließ. Ich war allerdings nach der Sonderbehandlung auch nicht mehr betrachtungswürdig. Nach einem Unfall mit einem Schredder hätte ich besser ausgesehen.

Übrigens hätte sich dieser Kochreis bestenfalls zum Mauern, aber nicht zum Verzehr geeignet, und das habe ich versucht, mit meiner Bockigkeit, wie man es nannte, darzulegen.

Meine Sachen waren danach total bekleckert. Ich sah aus wie eine Sau und so habe ich dann auch gestunken. Schon eine halbe Stunde später war mein Hemd hart wie eine Schussweste.

Neue Wäsche bekam ich nicht, weil es die nur einmal in der Woche gab. Selbst waschen war nicht erlaubt. Auch das Duschen erfolgte nur einmal in der Woche, vor dem Wäschetausch. Das war dann auch der Tag, an dem es warmes Wasser gab.

Mich hat es nur gewundert, warum so ein Aufstand wegen des Essens gemacht wurde, denn Essensentzug stand doch hier auf der Tagesordnung und fast täglich standen Zöglinge während der Mahlzeiten mit dem Gesicht zur Wand im Speiseraum.

Für die Gegenwehr bei der Fütterung erhielt ich bis zum jüngsten Tag Küchendienst. Diese Zwangstätigkeit, die meine wenige Freizeit gewaltig einschränkte, entwickelte sich zum Glücksfall für mich.

Die Küche war mit nur zwei älteren Mitarbeiterinnen ständig besetzt. Sie waren, bei etwa 100 Kindern, mit ihrer Arbeit hoffnungslos überfordert.

Gekocht wurde im Hause, also von jenen Damen. Meine Aufgabe war es nun, Kartoffeln zu putzen, aber auch schälen, abwaschen usw.

Dafür bekam ich dann von den Frauen Extrarationen an Verpflegung und auch einmal Kuchen. Die Frauen wussten, dass ich vieles nicht essen wollte. Es hatte sich ohnehin herumgesprochen und so erhielt ich, wann immer ich da war, eine Extraration.

Auch die Garderobe selbst war teilweise unter aller Sau. Gummis fehlten in den Unterhosen, Knöpfe waren mitunter erst gar nicht vorhanden oder nur mangelhaft befestigt. Einmal abgesehen von den kaputten Stümpfen und Schuhen, die wir tragen mussten.

Wir hatten im Heim so etwas wie eine Nähstube, dort arbeiteten ebenfalls zwei ältere, ganz liebe Damen. Sie waren restlos überfordert mit dem Berg an Wäsche.

Hier dachte ich, dass ich voll einsteigen könne. In Kipsdorf hatte ich alles gelernt, was vonnöten war. Nähen, auch mit Maschine, stopfen, bügeln usw.

Ich meldete mich freiwillig zum Einsatz in der Nähstube. Zunächst wurde dies von Herrn Bergmann abgelehnt, weil ich schon täglich Küchendienst verrichtete. Nichtsdestotrotz ging ich heimlich in die Nähstube und zeigte, was ich in der Richtung drauf hatte. Als die Damen mein Talent erkannten, machten sie Druck beim Bergmann und er gab nach. Er genehmigte, neben meinem Küchendienst, zwei Mal die Woche diese Arbeit. Dadurch bekam ich jetzt bessere Garderobe und das auch einmal zwischendurch.

Natürlich kamen meine Aktivitäten gut an, aber man ließ mich wissen: „Das ist kein Freibrief, denn wir wissen um deine Vergünstigungen.“ Aber ausdrücklich riet man mir, es nicht publik zu machen.

Soweit hatte alles bestens geklappt. Hunger hatte ich jetzt selten geschoben, im Gegenteil, ich konnte noch einiges aus der Küche abzweigen für andere. Durch meine Aktivitäten hatte ich zunächst Ruhe vor Repressalien. Das Jahr zählte nur noch einige Tage. Die Weihnachtsferien gingen zu Ende. Fast unbemerkt gingen Weihnachten und Silvester spurlos an uns vorüber.

Wie gesagt, fast, denn Silvester wurde mächtig gefeiert. Das hieß im Klartext, die „Erzieher“ und „Erzieherinnen“ soffen, grölten und zogen alle Register, um das Fest zu genießen. Ausgerichtet wurde die Silvesterfeier in unserem Speisesaal, er lag direkt neben den Räumen unserer Gruppe. Wir konnten den Lärm hören, als säßen wir mittendrin – so laut war es.

Wenn jemand von den Erziehern auf die Toilette musste, gingen sie auf unsere Station. Es ging dabei zu wie im Taubenschlag.

Dass dabei keiner in den Schlaf fand, war zu diesem Zeitpunkt nicht besonders verwunderlich.

Irgendwann, weit nach Mitternacht, war es dann mucksmäuschenstill.

Aber schlafen konnte ich trotzdem nicht. Mich interessierte einfach, wie die gefeiert hatten, oder ob noch was übrig geblieben war, von den mit Tüchern abgedeckten Platten, die wir Stunden zuvor in den Speisesaal gebracht hatten.

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