Patricia Clara Meile - Das paradoxe Spiel des Schicksals

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Das «Paradoxe Spiel des Schicksals» ist eine schonungslos ehrliche Geschichte über erbarmungsloses Mobbing und brutale Ausgrenzung im Kindes- und Jugendalter sowie deren mögliche Auswirkungen auf die Seele und den weiteren Verlauf des Lebens.
Die inzwischen erwachsene Ich-Erzählerin Sophia Anessa ist einerseits durchtränkt von verzehrendem Selbstmitleid, spart aber dennoch nicht mit ironischer Selbstkritik und beißendem Sarkasmus. Sie führt ein Leben geprägt von schwierigen Begegnungen und Beziehungen. Dabei vergisst sie ihren ärgsten Widersacher Tom nie. In ihren Träumen und Gedanken begleitet er sie über Jahre, bis sie sich eines Tages durch Zufall wiederbegegnen und das Schicksal eine unerwartete Wendung nimmt.
Der Roman behandelt diverse Tabuthemen und ist eine Hommage an all jene, denen es schwer fällt, sich in unserer Gesellschaft zu integrieren. Sophia ist eine moderne Antiheldin, die im Leser so gegensätzliche Gefühle wie Empathie und Antipathie, Achtung und Verachtung zu erwecken vermag.

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Kinder sind brutal. Sie sprechen aus, was sie denken und sehen, ohne sich bereits der Wirkung ihrer Worte vollends bewusst zu sein. So war ich einmal zu Besuch bei einer Schulkameradin. Selina wohnte in einem alten typischen Schweizer Chalet mit dunklem Holz. Unten, beim Garten, hatten sie Karnickelställe. Sie zeigte mir stolz die putzigen flauschigen Gesellen und meinte mit einem fröhlichen Lachen: „Du hast auch solche Hasenzähne!“ Ich begann zu weinen und ihre Mutter rügte sie. Selina verteidigte sich: „Ich hab das nicht böse gemeint! Das ist doch süß!“ Nichtsdestotrotz hatte mich ihre Aussage getroffen. Ich konnte nicht mehr so einfach wieder zu Heiterkeit übergehen. Über zwanzig Jahre später, sendete mir Selina aus heiterem Himmel ein Klassenfoto aus jener Zeit, in der die Bildaufnahmen noch auf Fotopapier gedruckt wurden. Ich stellte erstaunt fest, dass ich, abgesehen von meiner Zahnstellung, gar nicht so unansehnlich war, wie mich die Jungs immer geschimpft hatten.

Richtig arg los ging das Ganze dann aber eben erst später in der Oberstufe. Ich war zwar immer eher eine stille Einzelgängerin gewesen, doch in der Unterstufe hielt sich die Schmach vergleichsweise noch in Grenzen.

Begonnen hatte die große Quälerei durch folgendes Schlüsselereignis: An einem der allerersten Schultage in der Oberstufe mussten wir zu zweit eine Gruppenarbeit machen. Die Klassenlehrerin hatte die Gruppen willkürlich eingeteilt, alles schön durchmischt, Mädchen und Jungen, älter und jünger sowie aus den verschiedenen Ortschaften, also möglichst Konstellationen, in denen man sich noch nicht kannte. Ich kam mit dem baldigen Anführer der Klasse zusammen – Tom. Er war, wie auch meine zuvor erwähnte Freundin Katharina, ein Jahr älter wie der Großteil der anderen Schüler, weil auch er die Klasse wiederholte. Er war leicht pummelig und sehr vorlaut – Sohn eines Geschäftsmannes. Konstant setzte er sich in Szene und spielte mit seinen frechen Sprüchen den Pausenclown. Vermutlich kompensierte er damit seine Dicklichkeit, für die er sich schämte. Ich, das schüchterne Mädchen vom Lande, getraute mich neben ihm kaum ein Wort zu sagen. Dadurch trug ich denkbar wenig zu unserer Gruppenarbeit bei. Er schätzte meine scheinbare Teilnahmslosigkeit fälschlicherweise als Arroganz ein. Er nahm an, dass ich glaubte, etwas Besseres zu sein. Das war mein Untergang. Von da an tat er alles, um mich zu verletzen und zu erniedrigen. Er holte dazu mit seiner Schlagfertigkeit und seinem Witz die ganze Schule ins Boot. Ich konnte kein Selbstvertrauen entwickeln. Mein Verhältnis zu mir selbst und zu Menschen ganz allgemein war gestört. Alles was ich tat, egal was, wurde von den Klassenführern kritisiert, heruntergemacht und ins Lächerliche gezogen. Die anderen spotteten mit. Man gewährte mir nicht einmal die geringste Chance, mich zu verändern und zu entfalten. Trotz dessen glaubte ich irgendwo immer noch an das Gute in den Menschen und liebte meine Feinde auf eine besondere Art.

Später im Leben erkannte ich, dass es viele Menschen gibt, die Schüchternheit und daraus erfolgende Zurückhaltung als Überheblichkeit werten. Nur weil ich nicht viel rede, heißt das noch lange nicht, dass ich etwas gegen die im Gespräch beteiligte Person oder beteiligten Personen habe! Ein netter Arbeitskollege, Jonas, der mir einmal gefallen hatte und dem ich das dann irgendwann auf Umwegen auch gestanden hatte, bestätigte mir diese Tatsache der Fehlinterpretation ganz offen. Ich bin ihm dankbar dafür. Es half mir zu verstehen.

Das in den Augen der Jungs schönste Mädchen unserer Klasse, vor allem in denen von Tom, hieß Stella. Sie war Sizilianerin, hatte eine zierliche Figur, knusperbraune Haut, große dunkle Augen und kurze schwarze Haare, geschnitten und frisiert im Stil der Sechzigerjahre, wie es damals modisch war – eine typische Südländerin halt. Im Laufe dieser Schulkarriere ließen sich viele der Mädchen die Haare ebenso schneiden, auch ich. Stella war außerdem gut in Sport, Tanzen und Gesang. Sie hatte ein helles Lachen und eine feste, selbstsichere Stimme. Stella war sich ihrer Wirkung sehr wohl bewusst. Sie genoss die Aufmerksamkeit. Einmal, unsere Klasse wartete gerade vor dem Klassenzimmer auf die nächste Stunde, stand ich zufällig zwischen Tom und ihr. Ich verdeckte ihm damit die Sicht auf seine Angebetete. Daraufhin blaffte er mich forsch an: „Trete mir aus der Sonne!“

Unterdessen ist Stella mit einem Landsmann verheiratet und posiert auf sozialen Plattformen, hoch erhobenem Hauptes, mit kugelrundem Babybauch. Ihr seidig schimmerndes Haar reicht ihr jetzt bis über die Schultern. Es sind professionell fotografierte Bilder nach dem Vorbild von Topmodels und anderen Berühmtheiten, die sich so für Hochglanzzeitschriften ablichten lassen. Um ihren bronzefarbenen Bauch trägt sie nicht mehr wie eine grasgrüne Schleife als Symbol für das erwartete Geschenk Gottes.

Eine andere wahrhaftig schreckliche Sache an unserer Oberstufenschule war, dass es im Fach Lebenskunde, in dem es vorwiegend um soziale Themen ging, durch die Klassenlehrerin organisiert, jedes Jahr eine Abstimmung gab, wer in der Klasse beliebt war und wer nicht. Bei dieser Wahl hatte jeder Schüler eine Stimme und konnte seinen Lieblingsmitschüler bestimmen. Die Abstimmung wurde anschließend ausgewertet, auf jeden einzelnen Schüler heruntergebrochen. Man konnte also auch sehen, wenn jemand gar keine Stimme erhielt. Das war bei mir einmal der Fall. Diese Bloßstellung tat mir mindestens genauso weh, wie der Fakt, dass ich niemandes beste Freundin mehr war. Ich frage mich noch heute, wie eine Lehrperson auf eine derart abwegige Idee kommen kann. Es muss einen doch klar sein, wie unnötig verletzend und beschämend sowas für jene Schüler ist, die keine Stimme erhalten. Es grenzt an Sadismus.

In dieser Zeit brachte ich zusammen mit meiner älteren Kusine Saskia aus schierer Verzweiflung eine schlimme Racheaktion in Gange. Im Sommer fuhren wir die fünf Kilometer von unserem Dorf mit dem Drahtesel in die Schule. Im Winter gab es einen Schulbus. Wenn ich in den Bus stieg, ging die öffentliche Belustigung über mich auch immer sofort los. Eine der Federführerinnen war eine unverschämte blonde Göre aus unserem Dorf. Sie war die verwöhnte Tochter wohlhabender Kaufleute. Eines Tages beschloss ich, ihr einen Drohbrief zu schreiben. Eingeweiht habe ich nur Saskia. Ich formulierte die Botschaft, als käme sie von einer aggressiven Jungs-Schlägerbande. Ich beleidigte das Mädchen aufs Übelste und drohte ihr, sie krankenhausreif zu prügeln. Ich wollte ihr Angst einjagen, damit sie für einmal genauso leiden musste wie ich – und es gelang mir. Ich muss heute noch leicht schmunzeln, wenn ich daran denke. Der Brief war das Thema. Die Eltern des Mädchens wollten sogar Anzeige erstatten. Still und heimlich lachte ich mir voller Schadenfreude ins Fäustchen. Der hatte ich es gegeben! Das hatte gesessen! Dummerweise konnte meine Kusine den Mund nicht halten. Sie erzählte einer von ihren zweifelhaften Freundinnen von dem Schreiben. Die plauderte schließlich aus, dass es von mir gekommen war. Zum Glück sahen die Eltern der Mobberin am Ende von einer Anzeige ab. Unter Umständen wussten sie um das fragwürdige Verhalten ihrer süßen kleinen Tochter. Später grüßten sie mich stets überaus freundlich. Als ich ihnen im Erwachsenenalter zusammen mit meiner Patentante und Landpolitikerin im besten, mit Gourmetpreisen gehuldigten, Restaurant unserer Heimatgemeinde begegnete, boten sie mir das Du an. Sie waren mir nicht unsympathisch.

Im letzten Schuljahr kam eine neue Schülerin in unsere Klasse – Loretta. Sie war eine wahre Skandalbraut. Ihre verruchte und dennoch positive Ausstrahlung gefiel mir. Sie rauchte, kiffte – ihre großen grünen Augen waren immerzu glasig – und sie hatte alles andere im Kopf wie Lernen. Ich mochte sie. Das Zusammensein mit ihr, gab mir zum ersten Mal das Gefühl, zumindest ein wenig cool zu sein. Mit ihr machte ich Erfahrung mit Marihuana. Ihr älterer Bruder hatte uns den Stoff besorgt. Wir hatten Spaß. Es war schön, etwas Verbotenes zu tun und völlig gelöst zu lachen. Ich konzentrierte mich immer weniger auf den Unterricht. Meine Noten gingen bergab, vor allem in den Fächern, die mir nicht so leicht ohne Lernen von der Hand gingen. Ich begann, ab und zu die Schule zu schwänzen. Einmal mixten wir bei meiner Kusine Saskia zu Hause mit dem gesamten hochprozentigen Alkoholvorrat ihres Vaters und meines Patenonkels neu erfundene Cocktails. Ein andermal fuhren wir mit dem Zug in die Kantonshauptstadt. Wir kauften uns am Bahnhof einen Snack und spazierten gemütlich am See entlang. Ich hatte Bedenken, dass mein Vater mich entdecken könnte. Er arbeitete nicht weit davon entfernt und hatte von seinem Büro Ausblick auf das Wasser und die Promenade. Auch später in der beruflichen Ausbildung machte ich noch regelmäßig blau. Mit achtzehn konnte ich meine Absenzen mittlerweile selbst unterzeichnen, dann jedoch meist um zu lernen und mich bestmöglich auf anstehende Prüfungen vorzubereiten. Wobei es auch da noch Tage gab, an denen ich mit meiner Banknachbarin lieber „Schiffe versenken“ spielte, als aufmerksam der Stunde zu folgen. Abends, zu Hause am Schreibpult in meinem Zimmer, verfluchte ich mich dann wieder, weil ich nicht zugehört hatte und dafür umso mehr büffeln musste.

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