Joana Goede - Schlussakt
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Benvolio, ein siebzehnjähriger Junge, lebt schon lange bei einer Familie, die nicht seine ist. Er empfindet sich selbst als Fremdkörper und möchte nur eins: herausfinden, wer seine richtigen Eltern sind. Dabei kommt er einer unglaublichen Geschichte auf die Spur, die nicht nur aufdeckt, wie er zu seinem außergewöhnlichen Namen gekommen ist.
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Der Himmel draußen war noch pechschwarz und kein Stern zeigte sich an ihm. Dieses dunkle Tuch lag wie ein plissierter Schleier auf der Welt, die ich durch das Fenster erblickte. Ich war ein bisschen wütend. Allerdings hatte ich, wie ich mir bald selbst eingestehen musste, keinerlei Grund dazu. Zwar verbrachte ich den Silvesterabend allein, ohne die Familie, doch das tat ich auf meinen eigenen Wunsch hin, niemand hatte mich zu dieser Einsamkeit gezwungen. Leider neigte ich dazu, meinen Pflegeeltern immer die Schuld an Dingen zu geben, für die sie überhaupt nichts konnten und auf die sie auch gar keinen Einfluss hatten. Ich war mir dessen bewusst, sah mich allerdings außer Lage dieses abzustellen.
Dass meine richtigen Eltern mich nicht hatten haben wollen, das hatte in mir ein Liebesdefizit ausgelöst, das meine Pflegeeltern leider nicht beseitigen konnten, wahrscheinlich auch deshalb, weil ich es gar nicht erst zuließ. Diese Form von Selbstmitleid war bei mir so stark ausgeprägt, dass ich mich sogar selbst darüber ärgerte. Ich verbaute mir praktisch selbst den Weg zu einer Familie, der ich vertraute und die ich liebte. Folglich war ich wütend auf mich selbst. Doch trotz meiner Wut und allen Bemühungen wusste ich, dass es zwecklos war, zu versuchen, diese selbst errichtete Blockade zu brechen. Ich hatte sie in dem Moment aufgebaut, als ich dieses Haus das erste Mal betreten hatte. Damals hatte ich beschlossen, dass ich diese Familie niemals lieben könne, da sie nicht meine eigene war. Ich beschloss sogar, niemals einen Menschen zu lieben, weil ich einfach das Gefühl hatte, ich könnte niemandem mehr trauen, da mich selbst die Menschen verraten hatten, die im Leben eines Kindes die allergrößte Rolle spielen. Diese gestohlene Liebe hatte mir die Fähigkeit zu vertrauen geraubt. Mein Verstand wollte mich vor noch mehr Enttäuschungen bewahren, doch leider bewahrte er mich dadurch auch vor dem glücklichen Gefühl, eine Familie zu lieben. Dass diese Blockade gegen Liebe und Vertrauen ein fundamentaler Fehler gewesen war, stand außer Frage, doch unglücklicherweise war dieser Fehler nicht mehr zu beheben. Je länger die Blockade standhielt, desto mehr verfestigte sie sich. Doch in mancher Hinsicht war es vielleicht auch Glück. Madeleines Liebe mochte echt sein, doch da war sie die einzige in der Familie, die mich wirklich wollte. Bernhard kannte nur Constanze und hatte mich vom ersten Moment an gehasst. Ich konnte mir nur nicht erklären, weshalb das so war.
Ich schrak aus meinen Gedanken hoch, als ich das Geräusch des Haustürschlüssels hörte, der sich im Türschloss herumdrehte und bald darauf drang ausgelassenes Gelächter an mein Ohr. Einen Moment später stand Constanze in der Türöffnung und sah mich mit diesem Blick an, den sie immer aufsetzte, wenn ich sie störte und ihr im Weg war. Hinter ihr erschienen die Gesichter zweier ihrer Freundinnen und zweier Kerle, die mir gänzlich unbekannt erschienen. In ihren Händen hielten sie Bierflaschen und der Alkoholgeruch, den die Gruppe ausströmte, erfüllte den ganzen Raum.
„Möchtest du nicht ins Bett gehen, Ben?“ Constanzes direkte Aufforderung das Feld zu räumen, wurde von ihren Freunden mit breitem Grinsen aufgenommen. „Du kannst doch oben mit deinen Kätzchen weiterspielen!“ Das Grinsen wurde noch breiter. Ich warf einen Blick auf die drei Kleinen, die die Äuglein ein Stück geöffnet hatten und die Ohren in Richtung Tür gedreht hatten. Katzen entgeht nun einmal nichts, und besonders nicht, wenn sie an einem Ort unerwünscht sind. Immer das gleiche. Ich tat immer das, was Constanze wollte und machte mich gleichzeitig auch noch zum Gespött ihrer Freunde, was ich natürlich sowieso war, weil ich einige Jahre jünger war als sie und ohnehin merkwürdig. Ein Junge, der Bücher las und sich nicht jedes Wochenende in hochprozentigem Alkohol ersäufte, war für sie nur eine Abart Mensch, eine fremde Spezies die nur rein äußerlich über gewisse Ähnlichkeiten verfügte, doch die nicht zu verstehen war. Lange starrte ich Constanze an, um so etwas wie Freundlichkeit oder Akzeptanz in ihrem Blick zu erkennen, doch sie zeigte nicht mehr freundschaftliche Regungen für mich als für eine Stehlampe.
Ich sammelte die drei Kätzchen ein und verließ, begleitet von den widerlich gehässigen Blicken meiner so genannten Schwester und deren Kumpanen, das Wohnzimmer. Ich war es gewohnt, auf diese Art und Weise vertrieben zu werden und ich war nicht der Typ dafür, mich gegen so eine Behandlung aufzulehnen. Constanze war älter als ich und konnte tun und lassen, was sie wollte, damit musste ich eben leben. Meine Pflegeeltern sprachen gelegentlich ein ernstes Wort mit ihrer Tochter, darüber, dass sie immer alles für sich beanspruchte und keine Rücksicht auf mich nahm, doch diese Gespräche hätten ebenso gut nicht stattzufinden brauchen. Ändern tat sich sowieso nichts.
Erst auf der zweiten Treppenstufe fiel mir ein, dass ich mein Buch auf dem Fußboden vergessen haben musste. Es war wohl heruntergefallen, als ich eingeschlafen war. Ich verwarf den Gedanken, noch einmal zurück zu gehen und es zu holen, da ich die Gesellschaft dieser Clique, die sich wahrscheinlich schon im Wohnzimmer breit gemacht hatte, möglichst vermeiden wollte.
Aber ich wünschte mir, dass Constanze doch endlich einmal einen festen Freund bekommen solle, damit diese äußert nervigen Trinkgelage im Wohnzimmer, wenn Bernhard und Madeleine nicht da waren, endlich ein Ende hatten. Sicher hätte ich sie beenden können. Ein Wort von mir zu meinen Pflegeeltern und die Sache wäre erledigt gewesen, doch es war nicht meine Art, andere zu verpetzen. Natürlich störte es mich selbst, dass mir die Durchsetzungskraft und der Mut dazu fehlte, Constanze mal eins auszuwischen, doch meinen Charakter konnte ich nicht ändern. Stattdessen hatte ich gelernt, damit zu leben und mich nur innerlich aufzuregen, darauf hoffend, dass Constanze eines Tages erwischt würde. Was brachte es mir schon, wenn sie mir nicht nur gleichgültig, sondern auch noch feindlich gesonnen war? Außerdem war es mir egal, wie sie mich behandelte, bald war ich sie ohnehin los. Sobald sie Geld genug für eine eigene Wohnung verdiente, war sie weg vom Fenster und ich hatte meine Ruhe. Ein wundervoller Traum.
Als ich das dunkle Treppenhaus verlassen hatte und oben den Flur in Richtung meines Zimmers entlang ging, begann der Boden unter meinen Füßen leicht zu vibrieren. Constanze hatte unten die Stereo-Anlage aufgedreht und die Bässe auf die höchst mögliche Stufe gestellt. Das war an sich nichts Neues, doch es war immer wieder nervig. Aber schlafen hätte ich sowieso nicht gekonnt, denn ich war hellwach. Jedenfalls mein Geist. Mein Köper dagegen fühlte sich so schlaff an wie eine leere Hülle. Der Schlaf vorhin hatte wohl versäumt, mich zu erfrischen und zu kräftigen. Doch was konnte man von so einem Schlaf auch erwarten, der einem wirre Träume brachte?
Die Kätzchen protestierten, als ich sie in mein Bett legte, denn sie hatten es unten auf dem Sofa gemütlich gehabt und wollten dort auch gern weiterschlafen. Da ich mein Buch ja unten vergessen hatte, starrte ich eine Weile unschlüssig aus dem Fenster.
Der Morgen war dunkel, es zeichnete sich noch keine Morgenröte am Himmel ab. Wie spät mochte es sein? Ich wandte mich um zu meinem Bücherregal und überflog die Titel derer, die ich schon gelesen hatte. Doch im Augenblick verlangte es mich nach einer neuen Geschichte, deren Verlauf ich noch nicht kannte, und die mich erschrecken, erstaunen und erfreuen konnte. Der Roman, der unten im Wohnzimmer lag, erfüllte diese Kriterien leider nicht. Es war sicherlich ein gutes Buch, doch die Geschichte berührte mich nicht. Sie war so unpersönlich und widersprüchlich. Überhaupt wusste ich nicht so richtig, worauf die Geschichte eigentlich hinaus laufen sollte. Ich stellte fest, dass mich der Inhalt in keiner Form mehr reizte und ich nicht an dem Ende des Buches interessiert war. Das kam vor, war aber immer wieder etwas merkwürdig, weil ich mir sonst immer Gedanken um das machte, was ich gerade las, und die Geschichte nicht in dem Moment aus meinem Kopf verbannte, in dem ich das Buch zur Seite legte. Doch dieses Mal war genau das eingetreten. Das Buch war mir egal.
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