Joana Goede - Körperekel

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Minnas Leben wird von ihren Ängsten bestimmt. Sie plagt ein starker Ekel vor ihrem eigenen Körper, dessen Anblick sie kaum erträgt. Auch die Nähe von anderen Körpern löst bei Minna Panikattacken aus. Ihre Ängste treiben sie in die Isolation.
Schlaflosigkeit, Depression und Soziale Phobie machen Beziehungen unmöglich für Minna. Ihre große Angst vor nackten Körpern und vor Sex stößt andere Menschen ab. Erst als Minna sich zum ersten Mal in ihrem Leben richtig verliebt, beginnt sie, die positiven Seiten von Nähe zu erleben, die ihr vorher vollkommen fremd waren…

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Joana Goede

Körperekel

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Impressum neobooks

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[Ein langweiliger Seminarraum mit blauem Teppich, einem Stuhlkreis und sechs Frauen. Es gab mehr Stühle in dem Kreis als Teilnehmerinnen. Das tat Minna gut, denn so konnte sie links und rechts jeweils einen leeren Stuhl neben sich haben. Ansonsten allerdings gab es nicht die geringste positive Komponente an der Selbsthilfegruppe, wobei eine 'Selbsthilfegruppe' eigentlich Hilfe zur Selbsthilfe geben, also auf etwas Gutes zielen sollte, müsste, könnte. Wie war Minna da hineingeraten?]

Minna war recht früh dran gewesen, hatte zunächst mehrfach um den noch unbeweibten Stuhlkreis herumgehen müssen. Elf Stühle zählte sie. Elf Stühle, elf Sitzmöglichkeiten, keine besser als eine andere. Minna verabscheute Stuhlkreise, denn in Stuhlkreisen konnte man sich nicht verstecken. Man wurde direkt mit der Anwesenheit aller anderen in dem Kreis konfrontiert, sie empfand dieses Direkte als Bedrohung. Ein Tisch vor ihr zum Schutz hätte ihr Sicherheit gegeben, diese Leere vor sich schüchterte sie in der Regel eher ein.

Leere war zwar besser als körperliche Nähe. Aber deutlich angenehmer wäre für sie ein Tisch vor sich als Barriere gewesen.

Sie glaubte schon, dass sie kein Wort würde herausbringen können. Nicht vor diesen Menschen, wer auch immer sie sein mochten. Sie waren zu nah. Und sie würden Minna anstarren, ungehindert, aufmerksam. Sobald Minna den Mund aufmachen würde, musste es unmöglich sein, sich vor den Blicken der anderen zu verbergen. Wie im Rampenlicht. Auf einer Bühne. Bei einem Vortrag. Purer Horror. Und hier sollte sie ihr Innerstes nach außen kehren?

Minna hasste Stuhlkreise.

Fünfmal setzte sie sich um. Immer von einem Stuhl auf den nächsten. Es machte keinen Unterschied, einfach überhaupt keinen. Sie geriet innerlich beinahe in Verzweiflung und wäre womöglich aufgesprungen und hinausgerannt, wenn nicht eine weitere Frau hereingekommen wäre. Geradezu dürr zu nennen, mit einem um sie flatternden schwarzen Kleid, einer hellbraunen Handtasche, die sie fest unter den Arm geklemmt trug, und dicken Winterstiefeln, die einen merkwürdigen Kontrast zum Körper und dem Kleid boten. Ihr Haar war sehr kurz und dunkel, das Gesicht eingefallen, mit Falten durchzogen, gräuliche Gesichtshaut, Augenringe. Minna hielt sie für eine Raucherin um die Vierzig. Mit Schlafstörungen, einem Alkoholproblem – und vermutlich wirkte sie deutlich älter als sie tatsächlich war. Sie blickte sich irritiert und mit hochgezogenen Schultern im Raum um, entdeckte Minna, die wie erstarrt dasaß und sich nicht mehr regen konnte. Die Fremde starrte Minna an, Minna senkte den Blick in ihren Schoß und hörte die leisen Worte: „Ist das hier diese Gruppe? Wegen, wegen Sex?“

Für Minna war es meistens unmöglich, mit einem klaren Ja oder Nein auf Fragen zu antworten, selbst wenn sie sich relativ sicher war. Denn selbst dann war es immer noch nur eine relative Sicherheit, kein gesichertes Wissen. Deswegen erwiderte sie stockend: „Ich denke, ja.“

Die Frau blieb unschlüssig in der Tür stehen, fragte: „Dann bist du das erste Mal hier? Entschuldige, ich, ich dachte, es wäre die falsche Tür. Ist bei mir auch erst das zweite Mal, dass ich hier bin.“

Offenbar zögerte die andere, sich zu Minna in den Stuhlkreis zu setzen. Zumindest verweilte sie ungewöhnlich lang in der Tür stehend, leblos wirkend, ohne jede Mimik. Ihr Blick war starr, die Körperhaltung defensiv. Minna war das ja ganz recht, denn sie hatte Angst vor der anderen, hatte Angst, sich mit ihr unterhalten zu müssen, hatte Angst vor der Spannung, wenn beide schweigen würden – sie verabscheute solche Situationen. Ihre Hände waren eiskalt und bebten leicht. Aufstehen und wegrennen, ihr einziger Gedanke. Vielleicht hatte die andere auch ähnliche Bedenken.

Dann kamen sie, gleich drei auf einmal. Plappernd. Laut. Eine kicherte. Die Nächste lachte. Die dritte Dame schüttelte den Kopf. Minna beobachtete die Frauen. Zu viele Menschen in einem Raum. Ungeniert setzten sich die drei in den Stuhlkreis, die Fremde näherte sich langsam, letztlich waren sie zu fünft. Minna schaute betreten auf ihre Knie. Traute sich nicht, den Blick zu heben, um ja nicht das Risiko einzugehen, angesprochen zu werden. Immerhin hatte sich keine direkt neben sie gesetzt. Was, dachte sie, tust du hier eigentlich? Du willst nicht reden, du willst keinen sozialen Konakt, du willst diese Nähe nicht. Was willst du hier?

„Guten Abend, schön, dass ihr da seid.“

Minna zuckte und sah unbedacht auf. Offenbar war die Gruppenleiterin erschienen, sie hatte Minna gegenüber im Stuhlkreis Platz genommen und richtete ihre lächelnden Augen auf sie. „Besonders begrüße ich ein neues Gesicht in unserer Runde, möchtest du dich vielleicht vorstellen?“

Minna wollte sich nicht vorstellen. Und auch nicht geduzt werden. Das empfand sie als Eindringen in ihre Privatsphäre, als Belästigung, doch sie hätte sich nie getraut, das zu sagen. Folglich spulte sie rasch ab, um es hinter sich zu bringen: „Minna, ich bin Minna.“

Die Gruppenleiterin, die das Äußere einer mittelalten Sozialpädagogin mit dunkelgrünem Schal und kleinen, braunen Augen hatte, sagte: „Willkommen Minna. Sagst du uns noch, warum du hier bist?“

Minna kaute auf ihrer Unterlippe, es war ihr peinlich, es auszusprechen, es fühlte sich krank und gestört an, außerdem weckte es unangenehme Erinnerungen. Wahrscheinlich war die Unterlippe längst rot und ihre Finger, die sie ineinander verkrampft hielt, blau. Da sagte sie so leise wie möglich: „Weil ich Sex eklig finde.“

Danach war sie aus dem Schneider, sie merkte es. Nach dieser Aussage beachtete man sie nicht mehr, sie wurde nicht mehr hervorgehoben, sondern war eingefügt worden in die Gruppe, stach nicht mehr heraus. Es nahm niemand mehr Notiz von ihr.

Stattdessen erkundigte sich die Gruppenleiterin bei der Gruppe, ob jemand etwas sagen, berichten wollte. Und die Frau, die vorhin so mit dem Kopf geschüttelt hatte, meldete sich. Sie wirkte unscheinbar, etwas pummelig, trug ein viel zu enges T-Shirt, eine blaue, sehr niedrig sitzende Jeans, hatte blonde strähnige Haare und ein aufgequollenes Gesicht. Ihre Wangen glühten rötlich, als sie den Mund öffnete. Vielleicht schämte sie sich, vielleicht war sie aufgeregt, vor den anderen zu sprechen. In jedem Fall zog sie beim Sprechen permanent ihr T-Shirt herunter. Erfolglos, denn es rutschte umgehend wieder hoch und entblößte mehr als gewünscht. Minna bemühte sich, möglichst unterzugehen, eins mit dem Stuhl zu werden und nicht als Mensch aufzufallen, während die andere sprach. Sie profitierte sehr davon, dass sich die volle Aufmerksamkeit auf die Aufgequollene richtete.

Das künstliche Licht strahlte unschön von der öligen Haut der Sprechenden wieder. Minna verzeichnete auch hier Schlafmangel, vermutlich Heißhungerattacken, viel Süßes, viele Kohlenhydrate. Die junge Frau lächelte, peinlich berührt, mochte so Mitte Zwanzig sein. Sie sagte mit recht hoher Stimme, die zu ihrer Erscheinung gar nicht passen wollte: „Bei mir hat es jetzt endlich geklappt.“ Die Grinsende, die vorhin mit ihr zusammen angekommen war, rief: „Oh, wie schön für dich! Du musst unbedingt erzählen, wie es war!“

Minna dachte bei sich: Nicht doch, bloß nicht, behalt es bitte für dich. Aber sie wusste schon, dass eine Selbsthilfegruppe nicht dazu da war, egal was für sich zu behalten, sondern eher dazu, alles öffentlich zu machen, Zuspruch von anderen zu ernten, sich nicht allein zu fühlen und so weiter.

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