JOANA LEHMANN
EIN HAUCH VON SOMMERGLÜCK
Jasmins lang ersehnter Traumurlaub in der Türkei endet in einem Desaster. Nach einem heftigen Streit fliegen ihr Freund und sein Zwillingsbruder wutentbrannt ohne sie nach Deutschland zurück.
Jasmin ist völlig am Boden zerstört und grenzenlos enttäuscht.
Ein attraktiver türkischer Mann nimmt sich der vollkommen verzweifelten Jasmin an. Sie verbringt eine wundervolle und romantische Zeit mit ihm. Sie verlieben sich unsterblich ineinander. Doch ihr Urlaub währt nicht ewig und sie fliegt schweren Herzens nach Deutschland zurück. Er verspricht ihr nachzukommen, doch er bleibt nur für kurze Zeit.
Dem nicht genug: Er verlangt von ihr, dass sie mit ihm in der Türkei leben soll. Um ihn nicht zu verlieren, gibt sie alles in ihrer Heimat auf und folgt ihm. Jasmin ist zwischen Hoffnung und Verzweiflung hin- und hergerissen und droht an den Problemen, die auf sie zukommen, zu zerbrechen.
Werden sie die Hürden der unterschiedlichen Kulturen überwinden oder scheitert ihre Liebe endgültig daran?
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Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das Recht der elektronischen Vervielfältigung, der Übersetzung in andere Sprachen sowie das Recht der Speicherung und Verarbeitung, nur mit schriftlicher Genehmigung der Autorin.
Alle in diesem Roman vorkommenden Ereignisse, Handlungen und Personen sind ausschließlich fiktiv und frei erfunden.
Sollten dennoch Ähnlichkeiten mit real existierenden oder toten Menschen und ihren Lebensläufen bestehen, so sind diese rein zufällig und keineswegs beabsichtigt.
Covergestaltung: © Tom Jay – Grafikdesign -
Lektorat: Monika Pliska
Korrektorat: Papyrus Autorensoftware
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Joana Lehmann (Pseudonym) wurde 1959 in Frankfurt am Main geboren.
In Frankfurt verbrachte sie auch ihre Jugendzeit. Sie lernte in Frankfurt ihren Mann kennen und zog nach ihrer Heirat in den Main-Taunus Kreis. Nacht acht Jahren Ehe verstarb ihr Mann plötzlich und unerwartet. Einige Jahre später fand sie einen neuen Lebenspartner, heiratete ihn und lebt seitdem glücklich in der Nähe von Kaiserslautern.
Weitere Infos zu den bisher erschienenen Bücher der Autorin finden Sie am Ende des Buches oder unter www.joanalehmann.de
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Schlägt dir die Hoffnung fehl, nie fehle dir das Hoffen! Ein Tor ist zugetan, doch tausend sind noch offen.“
(Friedrich Rückert)
Kein Weg zu dir
Ich bin traurig,
denn ich finde keinen Steg,
der über die uns trennende Entfernung führt.
Kein Wort, das ich dir sagte oder schrieb,
hat je dein Herz berührt.
Kein Weg, den ich gehe,
bringt mich zu dir.
Sag mir nur eins,
warum meldest du dich nicht bei mir?
Du hast doch sicher längst gemerkt,
wie sehr ich dich liebe
und wie gerne ich
für immer bei dir bliebe.
Doch du gönnst mir noch nicht einmal ein Wort,
und so geht die Zeit fort und fort.
Dabei wünsch ich mir so sehr,
du wärst für immer und alle Ewigkeit
für ein Leben zu zweit bereit.
(unbekannter Autor)
Jasmin rekelte sich schlaftrunken im Bett und konnte sich ein Gähnen nicht verkneifen. Sie warf einen Blick auf den Wecker, der auf dem Nachttisch stand. Es war bereits neun Uhr. Ein herrlicher Morgen, die Sonne schien und die Vögel zwitscherten. Mit einem tiefen Seufzer richtete sie sich im Bett auf und streckte sich ausgiebig. Eine leichte Sommerbrise wehte durch das geöffnete Fenster. Jetzt raus mit dir, dachte sie.
Im Grunde war sie sehr zufrieden mit ihrem bisherigen Leben. Im Alter von fünfundzwanzig Jahren hatte sie vieles erreicht. Sie arbeitete bei einem namhaften Elektroverband in Frankfurt. Dort war sie als Chefsekretärin tätig. Ihr Chef Prof. Dr. Weinhaus stellte hohe Anforderungen an sie, die einiges von ihr abverlangten. Der Verdienst erlaubte es ihr eine Vierzimmerwohnung mit Terrasse zu mieten, mit einem herrlichen Ausblick auf den Main. Ihr liebevoll eingerichtetes Zuhause erfüllte sie mit Stolz.
Der Alltag stimmte sie jedoch des Öfteren etwas traurig. Jasmin fehlte einfach der richtige Mann an ihrer Seite. Sie war durchaus in der Lage sich selbst zu versorgen und wollte auch niemals abhängig von einem Mann sein, das war unvorstellbar für sie. Es gab für sie nichts Wichtigeres, als eigenständig zu sein und es auch in der Zukunft zu bleiben. Sie wünschte sich einen Partner, mit dem sie ihre Alltagssorgen teilen konnte und eine breite Schulter zum Anlehnen, wenn es ihr danach war. Denn auch solche Phasen gab es in Jasmins Leben.
Seit mehreren Jahren verband sie eine lockere Beziehung zu Gunnar. Er war neunzehn Jahre älter als sie. Das Handicap in ihrer Beziehung war sein Zwillingsbruder Hendrik.
Die beiden waren unzertrennlich, da sie eineiige Zwillinge waren. Bekam Gunnar Kopfschmerzen, so hatte sein Bruder Hendrik garantiert auch welche. Hendrik besaß das Talent, sich ständig zwischen sie und Gunnar zu drängen, was Jasmin äußerst wütend machte.
Ungestörte Momente gab es zwischen Gunnar und ihr praktisch zu keiner Zeit. Die Augenblicke der Zweisamkeit konnten sie lediglich in Jasmins Wohnung genießen, wenn sein Bruder schmollend Zuhause zurückblieb.
Gunnar und Hendrik ähnelten sich bis auf das Haar. Blaue Augen, kurze blonde Haare, ein Grübchen am Kinn und einem durchtrainierten Körper. Ein Gesamtpaket, dass sich sehen lassen konnte, aber vom Charakter her waren jedoch beide von Grund auf verschieden.
Gunnar war eher der heitere und lockere Typ und ständig zu einem Späßchen aufgelegt. Jasmin gefiel das nette Lächeln und die schelmischen Blicke, die Gunnar ihr bei jeder Gelegenheit zuwarf, wenn sie ungestört waren. Er war galant und äußerst hilfsbereit. Er las ihr für gewöhnlich jeden Wunsch von den Augen ab. Jedoch erinnerte er sie fortwährend an den immensen Altersunterschied von neunzehn Jahren, der zwischen ihnen bestand. Jasmin ignorierte seine diesbezüglichen Bemerkungen. Sie fühlte sich wohl und geborgen an Gunnars Seite und das war für sie die Hauptsache! Was spielte das Alter für eine Rolle, wenn man sich gut verstand. Höchstwahrscheinlich würde sich das in späteren Jahren zeigen, aber darüber wollte sie derzeit noch nicht nachdenken. Die Zwillinge erfreuten sich bester Gesundheit und sprühten förmlich vor Tatendrang ständig etwas Neues zu unternehmen und auf dem Laufenden zu bleiben.
Hendrik war der Ruhigere von beiden und eher der in sich gekehrte, aber auch der Intellektuellere, mit dem man bis spät in die Nacht reden und über brisante Themen diskutieren konnte. Das Grübeln gehörte ebenso zu seinem Alltag, wie einfach nur stundenlang seinen Gedanken nachzuhängen, und Löcher in die Luft zu starren. In Sachen Technik war er seinem Zwillingsbruder allerdings weitaus überlegen. Sein Beruf als Fotofachverkäufer hatte er sich zum Hobby gemacht. Er liebte ebenso die Kunst als auch die Fotografie.
Gunnar hingegen hatte, wenn man so sagen darf, zwei linke Hände. Er arbeitet bei einem namhaften Chemiewerk in Frankfurt. Vor einigen Jahren hatte er es sogar fertiggebracht, während einer Versuchsreihe, die missglückte, das Labor in die Luft fliegen zu lassen. Seitdem begleitete er eher einen ruhigeren Job in der Firma. Er durfte im Laboratorium nur noch die Reagenzgläser abstauben oder andere leichte Tätigkeiten verrichten, bei denen er keinen größeren Schaden anrichten konnte. Die ihm übertragenen Aufgaben trugen erheblich zum allgemeinen Firmenfrieden bei.
Hendrik arbeitet am Frankfurter Flughafen bei einem namhaften Fotogeschäft und ging vollständig in seinem Beruf als Fotofachverkäufer auf. Sein Verdienst ließ eher zu wünschen übrig. Meistens arbeitete er bis spät abends und musste nach Dienstschluss mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nach Hause fahren. Des Öfteren verschlief er den Haltepunkt und wurde vom Zugbegleiter an der Endstation geweckt, dann war es an Gunnar, der sich wütend auf den Weg machte, um seinen Zwillingsbruder dort abzuholen.
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