Joana Goede - Schlussakt

Здесь есть возможность читать онлайн «Joana Goede - Schlussakt» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Schlussakt: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Schlussakt»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Wer möchte nicht seine richtigen Eltern kennen?
Benvolio, ein siebzehnjähriger Junge, lebt schon lange bei einer Familie, die nicht seine ist. Er empfindet sich selbst als Fremdkörper und möchte nur eins: herausfinden, wer seine richtigen Eltern sind. Dabei kommt er einer unglaublichen Geschichte auf die Spur, die nicht nur aufdeckt, wie er zu seinem außergewöhnlichen Namen gekommen ist.

Schlussakt — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Schlussakt», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Dann war alles schwarz und still. Mit einem Mal war alles fort, die Stimmen, die Musik, die Angst, einfach alles. Mit einem Mal lag ich im Bett unter meiner Decke und nahm die Hände von meinen Ohren, die ich mir immer noch zuhielt. Mein Körper war verkrampft und schwach, noch schwächer als vorher und ich fühlte mich wie ausgesaugt, mein Kopf war völlig leer. Und ich spürte Kälte in mir, als wäre ich von innen gefroren und würde nur langsam wieder auftauen. Als ich die Augen einen Spalt weit öffnete, sah ich Madeleines besorgtes Gesicht und ihre erschrockenen Augen. Sie saß neben mir auf der Bettkante, streckte eine Hand aus und streichelte meinen Kopf. „Wir dachten schon, wir hätten dich verloren.“, sagte sie leise, doch ich antwortete nicht. Meine Zunge war so schwer, dass ich kaum schlucken konnte und in meinem Kopf fand ich keine Worte. Ich hörte zwar, was Madeleine mir sagte, konnte es aber nicht verstehen, die Worte ergaben keinen Sinn. Ich wollte schlafen. Nicht nachdenken und auch nicht sprechen, ich wollte nur vergessen und schlafen, also schloss ich die Augen wieder. Ich wollte Ruhe.

Tatsächlich musste ich wohl eingeschlafen sein, denn als ich die Augen das nächste Mal öffnete, war es draußen schon wieder dunkel. Nur meine Nachttischlampe brannte und spendete etwas Licht. Neben mir in meinem Schaukelstuhl saß Madeleine und schlief. Sie hatte wohl die ganze Zeit an meinem Bett gewacht, aus Angst, dass sich so etwas noch einmal wiederholen könnte.

Ich betrachtete sie. Sie sah erschöpft aus und unruhig, ihre blonden Haare, die mit vielen grauen Strähnen durchzogen waren, wirkten zerzaust und ungekämmt, ihr Gesicht war bleich und grau.

Ich sah mich suchend um, doch die Kätzchen waren nicht da. Bernhard hatte sie sicherlich nach unten gebracht, wo sie fressen und spielen konnten, ohne jemanden zu stören oder gestört zu werden. Ich richtete mich mühsam auf und griff nach der Wasserflasche auf meinem Nachttisch, die ich gestern Abend dort abgestellt hatte. Es kostete mich viel Kraft, sie zu öffnen, doch als sich der Deckel unter lautem Zischen drehte, öffnete Madeleine erschreckt die Augen. Als sie mich erblickte, schien sie allerdings erleichtert. „Ich bin wohl eingeschlafen.“, sagte sie, überflüssigerweise und lächelte, als wäre es ihr peinlich. Ich schwieg und nahm einen Schluck aus der Flasche. Das Wasser schmeckte säuerlich, als hätte es jemand mit Essig versetzt, doch ich trank es trotzdem, um meinen fürchterlichen Durst zu stillen und meinen trockenen Mund zu besänftigen. Was war das für ein Alptraum?

„Was war denn los mit dir?“, fragte Madeleine, als ich die Flasche wieder geschlossen und zurückgestellt hatte. Ich starrte sie nur an und bekam kein Wort heraus. Einerseits hätte ich mir gern all das von der Seele geredet, um es mit jemandem zu teilen, es belastete mich so sehr, doch andererseits wollte ich mich auf keinen Fall erinnern. So zog ich es vor zu schweigen und Madeleine schien das zu akzeptieren, auf jeden Fall fragte sie nicht mehr weiter nach. So ging der erste Tag im neuen Jahr also zu Ende, ohne dass ich irgendetwas von den anderen Geschichten mitbekommen oder erfahren hätte, denn auf einmal war ich mitten in meiner eigenen Geschichte, auf deren Suche ich mich hatte machen wollen, doch die nun scheinbar mich gefunden hatte, lange, bevor ich dazu bereit gewesen wäre. Welch Ironie, die sich hinter der Fassade des Schreckens verbarg, der mich heimsuchte. Ich hatte Angst davor, noch einmal etwas Vergleichbares zu erleben und ich hatte Angst vor den Folgen. Aber eigentlich hatte ich mir doch ein abenteuerliches Leben gewünscht. Ich hatte es mir jedoch völlig anders vorstellt und war nun durchaus bereit wieder auf dieses Neue zu verzichten. Doch leider war ich schon mitten darin.

Kinobesuch

Die Aufregung hatte sich bald gelegt. Nach den Feiertagen war ein Arzt gekommen und hatte mich von oben bis unten genau untersucht, allerdings nichts Ungewöhnliches festgestellt, außer, dass der junge Patient unter Stress litt. Das könne durch alles Mögliche verursacht worden sein, sagte er, doch wie das gerade in der Mitte der Ferien passieren konnte, war ihm schleierhaft. Zwar äußerte ich mich nicht dazu, ich war sowieso sehr viel ruhiger geworden, als vorher, aber im Stillen fragte ich mich das auch. Mein Geheimnis hatte ich mit niemandem geteilt und aus Angst, mich irgendwie zu verraten, zog ich es vor zu schweigen. Musste schließlich niemand wissen, dass ich im Stillen eine Flucht plante. Wäre dieser Fluchtplan nicht von vorneherein zum Scheitern verurteilt und mit zahlreichen Hindernissen gespickt gewesen, hätte ich mich mit Sicherheit wohler gefühlt.

Der Arzt vermutete, dass es sich um einen starken Migräne-Anfall handelte, der mir so zugesetzt hatte und er schrieb mir Tabletten auf, die ich beim nächsten Mal nehmen sollte. Das warf allerdings die Frage auf, wie ich in diesem Zustand der geistigen Umnachtung, in den mich die Migräne versetzt hatte, in der Lage sein sollte zu denken und das Gedachte in die Tat umzusetzen. Ich bezweifelte meine Kompetenzen, in genau diesem Moment eigenständig zu den Tabletten zu greifen und sie zu schlucken. Diese Zweifel behielt ich allerdings für mich, aber ich dachte mir meinen Teil. Dass das eine harmlose Migräne gewesen war, begleitet von starken Kreislaufproblemen und an sich nichts gefährliches, war mir klar, doch ich grübelte Tagelang vor mich hin, was sie denn verursacht haben könnte. Das war die Preisfrage. Leider verhielt es sich mit dieser Frage so ähnlich, wie mit dem seltsamen Traum in der Silvester-Nacht, denn ich konnte mich bald an nichts mehr erinnern, bis auf ein schreckliches Gefühl und die Angst. Die Angst vergaß ich nicht. Alles andere flutschte mir durch die Finger wie ein glitschiger Fisch, ungreifbar für mich. Da ich keine sehr durchsetzungsfreudige und selbstüberzeugte Natur war, gab ich schließlich auf und fügte mich meinem Schicksal, zurzeit mein größter Feind.

Das neue Jahr tat ein paar Sprünge nach vorne und Constanze behandelte mich in seinen ersten Tagen ganz besonders zuvorkommend, wohl aus Angst, sie habe etwas mit meinem merkwürdigen Verhalten zu tun, doch ich wusste, dass wenn sie etwas damit zu tun haben sollte, sie höchstens eine untergeordnete Rolle dabei spielte. Aber ich genoss es, dass sie mich zum ersten Mal so behandelte, wie es sich für eine besorgte Schwester gehörte.

Der Schnee draußen war geschmolzen und nur der graue, scheußliche Matsch am Straßenrand erinnerte noch an die Winterliche Pracht vergangener Tage. Ich verließ das Haus nicht, kein einziges Mal. Ich las auch nicht, oder spielte Gitarre, denn ich hatte alles Produktive und Kreative aufgebenden. Meistens saß ich einfach nur da und starrte vor mich hin, Gedanken nachhängend, die ich niemandem mitteilen wollte. Das schwarze Loch der Motivationslosigkeit hatte mich eingesogen und verschluckt. Jetzt war es mein Problem, es wieder zu verlassen. Doch im Augenblick fühlte ich mich dort eigentlich ganz wohl.

Madeleine schien das zu beunruhigen. Ständig brachte sie mir Erkältungstee und machte viele verschiedene Nudelgerichte, die ich sonst sicherlich sehr gern gemocht hätte, doch in diesen Tagen fehlte es mir an Appetit, so wie an allem anderen auch. Ich stocherte nur in meinem Essen herum, und den Erkältungstee würgte ich nur herunter, um meine Pflegemutter zu beruhigen. Natürlich war ich nicht erkältet und schon gar nicht krank. Bis auf die Schwäche und die Müdigkeit, die mich nicht loslassen wollte, fühlte ich mich gesund und schrieb meine Appetitlosigkeit meiner Verwirrtheit zu. Typisch menschlich, die eigene Schuld immer auf andere zu schieben. Ich hätte lieber einmal mich selbst nach der Ursache durchforsten sollen.

Am dritten Tage meiner Lethargie wurde ich gestört. Das kam mir sehr ungelegen, schließlich hatte ich mich so erfolgreich in meinen Panzer zurückgezogen, dass ich alles um mich herum einfach abgeschaltet und vergessen hatte. Madeleine trug Constanze auf, mit mir ins Kino zu gehen, um mich abzulenken. Danach, sagte sie, könnten wir machen, was wir wollten. Sie gab Constanze genug Geld, um zwei jungen Leuten damit einen angenehmen Abend zu bescheren. Aber ich hatte selbstverständlich keine Lust. Ich fühlte mich nicht danach, das Haus zu verlassen. Constanze sagte, ich sähe bleich und krank aus. Da widersprach ich ihr nicht, denn ich wusste, dass ich aussah, wie eine lebendige Leiche, und dazu kam noch, dass ich schon vier Tage dieselbe Kleidung trug. Das hatte mich bis zu diesem Zeitpunkt allerdings nicht im Mindesten gestört. Und jetzt zwang man mich auch noch dazu, meine ganze Gemütlichkeit abzulegen und mein geliebtes Loch zu verlassen. Eine Zumutung sondergleichen! Meine Privatsphäre wurde eindeutig unterdrückt.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Schlussakt»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Schlussakt» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Schlussakt»

Обсуждение, отзывы о книге «Schlussakt» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x