Till Angersbrecht - Ego - oder das Unglück, ein Mann auf dem Mars zu sein

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Ego - oder das Unglück, ein Mann auf dem Mars zu sein: краткое содержание, описание и аннотация

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Wie bekannt, hatte Borges die gesamte Vergangenheit des Menschengeschlechts vollständig in seinem Kopf gespeichert, kein Geheimnis dieser Welt war ihm fremd – was ihm fehlte, war die Kenntnis der Zukunft. Aus diesem Grund entschloss er sich, von der Maschine Gebrauch zu machen, die Wells vor mehr als einem Jahrhundert erfunden hatte. So gelang es ihm, die rätselhafte Zivilisation auf dem Mars zu erkunden. Unter dem Titel 'Die Besiedelung des Mars' wird dieses außerordentliche Zeitdokument seitdem einem archäologisch und kulturhistorisch interessierten Publikum zur Einsicht geboten. Doch Vorsicht! Der Leser sollte volljährig und in seinen staatsbürgerlichen Ansichten gefestigt sein, bevor er sich an die Lektüre der vorliegenden Chronik wagt. Wenn er dem neuerdings doch recht empfindsamen männlichen Geschlecht angehört, mag ihn manches befremden, im schlimmsten Fall sogar ernstlich erschüttern. Zweifellos hat Borges als profunder Kenner der menschlichen Geschichte erkannt, worin die eigentliche Großtat dieser untergegangenen Zivilisation bestand: in der Überwindung des Mannes.

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Ach, die Frauen auf Marsopolis, lieber Leser, glaube nur nicht, dass sie weniger Mut als die Männer hätten. Mit dem Ausdruck lächelnden Spotts, denn am Steuer hatte sie wirklich alle Schüchternheit verloren, warf Ella dem neben ihr sitzenden Männchen ab und an amüsierte Blicke zu. Sie schien seine Befürchtungen zu erraten und sich daran so recht zu ergötzen.

Dabei wurde sie wirklich übermütig.

Ego, mein Lieber, sagte sie, was hast du nur für ein wahnwitziges Glück! Im Grunde deines Wesens bist du erstaunlich harmlos. Weder Machtmensch noch Macho. Einfach ein liebes kleines Spielzeug in Männergestalt, mein persönlicher Schoßhund!

Das war keineswegs boshaft gemeint. Sie lachte ihr helles klingendes Kinderlachen, aber natürlich konnte sie es nicht unterlassen, ihrem Begleiter zur gleichen Zeit doch noch einen kleinen Stich zu versetzen.

Aber wehe, fügte sie hinzu, wenn dir dieser Vorzug zu Kopf steigt.

Sie nahm ihre rechte Hand vom Steuer und schlug Ego mit schnippischem Schlag auf die Wange. Denk immer daran, mein Lieber, dass du von jetzt an nur mir gehörst. Wenn du mir untreu wirst, jage ich dich zu den Köchen!

Ach, der boshafte Refrain. Wie gut Ego ihn kannte! Das war ja die eigentliche Waffe der Frauen gegen den Quotenmann. Sie wussten genau, dass es keine schlimmere Drohung für jeden von ihnen gab als dieses einzige, furchtbare Wort: die Köche, denn das sind die entmachteten, die elenden, schmutzigen, verachteten Männer unten im Bauche der Stadt. Ego wusste natürlich, dass Ella die Worte ihm nur im Spaß entgegenwarf, aber trotzdem brannten sie ihm wie eine Ohrfeige im Gesicht. Erinnerte sie ihn denn nicht daran, dass er in der Oberwelt nur geduldet war, ein Gast, den man jederzeit nach da unten verbannen konnte?

Der Wagen rüttelte heftig auf dem steinernen Weg. Zu Fuß konnte man den Quell des Himmlischen Lichts in vier, fünf Stunden erreichen; von der Stadt trennten ihn an die dreißig Kilometer. Die meisten Bewohner hatten sich schon nachmittags auf den Weg gemacht; es ging darum, rechtzeitig zur Festrede der Ersten Holden einzutreffen.

Ich brauche nicht hinzufügen, dass der Tag der Revolution natürlich nur von den Bewohnern gefeiert wurde. Die Sklaven im Bauch der Stadt waren zwar ausnahmsweise von ihrer täglichen Arbeitsfron befreit, aber das Licht der Sonne durften sie seit der Revolution nie mehr sehen. Endgültig und mit lautem Knall war damals das Tor zur Oberwelt hinter den Verdammten ins Schloss gefallen. Homo communis sollte nie wieder imstande sein, die Frauen mit seiner Gewaltsamkeit und angeborenen Wildheit zu quälen.

Die bis dahin flache Piste führte mittlerweile an kleineren Sandhügeln vorbei, die sich wie Riegel zwischen die Stadt und die Niagaras schieben. Bald brausten die beiden Ausflügler auch an einigen Nachzüglern vorbei, die den Weg zu Fuß zurücklegten. Die meisten Frauen waren aber schon sehr viel früher aufgebrochen, um die Niagaras bei Dämmerungsbeginn zu erreichen. Die vier Stunden zu Fuß waren für alle beschwerlich, da sie trotz großer Hitze den Helm tragen mussten und die kleine Sauerstoffflasche sich schon nach einer Stunde unangenehm in den Rücken eingrub. Die beiden Insassen des Rovi mussten jetzt einen Umweg einschlagen. Sie konnten das Ziel nicht auf kürzestem Weg ansteuern, weil dieser durch eine enge Schlucht in den Hügeln führte. Deswegen fuhren sie östlich an den Hügeln vorbei. Nur einige andere Rovis, darunter stattliche Gefährte benutzt von den Holden des Fünften Reifs oder von den Frauen aus der Verwaltung im Dritten, trafen sie ebenfalls auf der Piste an.

Etwa fünfundzwanzig Kilometer von der Stadt entfernt, legten sie eine Pause ein. Es war ein historischer Ort.

Wer sich den Niagaras im Rovi nähert, lässt sich diesen Halt nur ungern entgehen. Unvergesslich ist nämlich der Anblick, der sich jedem Besucher bietet, der die wenigen Dutzend Meter auf den nördlichen Ausläufer der Hügel erklimmt. Allerdings erlebt man die wahre Pracht unserer Stadt erst bei Anbruch der Nacht und dieser Moment war noch nicht gekommen.

Ich sage Pracht, die aber mit bloßer Größe nicht zu verwechseln ist. Nein, das möchte ich gleich zu Anfang richtig stellen, um keine falschen Erwartungen zu erwecken. Marsopolis ist nicht im Entferntesten so groß wie die Metropolen auf Gaia. Dort herrschten, wie jeder weiß, unglaubliche Zustände. Auf engstem Raum vegetierten Hunderttausende, ja Millionen von Menschen, wie Sardinen in enge Dose gepresst. Die Wohnsilos, die sie auf Gaia neben-, über- und untereinander bewohnen, reichen bis zu den Wolken. Vor solchen Steingebilden empfinde ich, ehrlich gesagt, ein Gruseln und Grauen. Wie sollen Menschen einander kennen und schätzen lernen, wenn sie wie die Ameisen und Termiten aus sämtlichen Poren, Winkeln und Schächten ihrer Behausungen quellen?

In Marsopolis, dem heutigen Zentrum des Alls, ist alles anders: die Stadt licht und übersichtlich. Sie besteht nur aus einem einzigen kuppelartigen Gebäude, in dem etwa dreitausend Menschen leben, die einander persönlich kennen und lieben. Fast alle von ihnen sind, wie schon beschrieben, wohl gestaltete Frauen und außer ihnen noch etwa zwei Dutzend Quotenmänner, zu denen auch der Beifahrer des Rovi gehört (die fünftausend Unterirdischen im Bauch der Stadt werden natürlich nicht mitgezählt). Aus entsprechender Ferne betrachtet – und genau diese Gelegenheit bietet der Hügel – erscheint Marsopolis dem Betrachter in der erhabenen Gestalt einer auf den roten Sand zu Boden geschwebten durchscheinenden Haubenqualle. Ich könnte auch sagen, sie erscheint ihm wie ein glühender und funkelnder Kristall.

Kneift man die Augen zusätzlich noch etwas zusammen, so dass man die Erscheinung nur in ihrem Umrissen wahrnimmt, dann weist der leuchtende Kristall die Form einer Halbkugel auf; erst wenn man näher hinblickt, zeigt sich, dass der gläserne Bau tatsächlich aus fünf sich nach oben verjüngenden konzentrischen Scheiben besteht. Ganz unten befindet sich der Erste Reif und über ihm jeweils etwas verjüngt, der Zweite, Dritte, Vierte bis hin zum Fünften Reif an der Spitze.

Ella und Ego haben den Wagen am Fuß des Hügel zurückgelassen, zuvor den Helm aufgesetzt und den Hügel erklommen, wo gerade eine Mutter ihrem Sprössling die Stadt erklärt.

Der Oberste Reif, mein Kleines, gehört den Holden und ihren Gefährtinnen, das weißt du. Du bist ja schon groß. Du siehst, dieser Reif glüht beinahe so hell wie die Sonne. Die Holden thronen unter der Kuppel wie die Königinnen im Herzen des Bienenstocks. Nur an einem einzigen Tag darf und muss das ewige Licht in der Kuppel erlöschen, dann nämlich wenn die Seele der Ersten Holden zu ihrer göttlichen Herrin Eana fliegt. Doch schon am nächsten Tag wird das helle Licht wieder entzündet, eine Nachfolgerin tritt nimmt ihre Stelle ein. Dann treten wir alle in der großen Halle des Volks zusammen – dem Zweiten Reif oberhalb des Ersten, wo wir alle zu Hause sind, auch Du und ich:

Die Königin ist tot, es lebe die Königin!, piepste das kleine Mädchen aus dem Lautsprecher auf dem Helm.

Pscht, sagte die Holde, pscht! Mit ängstlichem Blick zu Ella und Ego wollte sie ihre Hand auf den Mund der Kleinen legen, aber sie strich nur über den blechernen Helm.

So etwas sagt man nicht, zischte sie der Kleinen zu. Das ist ein böses Omen. Niemand ist tot bei uns.

Ella war auf einmal ganz still geworden – genauso still wie Ego, ihr Begleiter. Doch plötzlich zog sie ihn an sich heran, als wollte sie ihn küssen. Dabei stieß ihr eigener Helm aber nur krachend mit dem Helm Egos zusammen. Da drückte sie nur seinen Arm und lächelte ihm durch das Helmvisier zu.

So ist sie eben, dachte Ego. In einem Augenblick grausam, droht sie mir mit der Verbannung. Im anderen will sie mich küssen. Wie unberechenbar und unbegreiflich die Frauen doch sind.

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