Astrid Rodrigues - Die Schuldfrage

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Hannelore hat gerade ihren 90. Geburtrstag gefeiert, als ihre älteste Tochter spurlos verschwindet. Am nächsten Tag hat sie ein Erpresserschreiben im Briefkasten und einen toten Mann auf dem Wohnzimmerteppich. Der Erpresser verlangt Hannelores ganzes Geld, um ihre Tochter freizukaufen und eine alte Schuld zu begleichen. Wer der Tote ist, kann zunächst nicht geklärt werden und Hannelore ist sich keiner alten Schuld bewusst. Und so macht sie sich zusammen mit ihren anderen beiden Kindern auf Spurensuche in ihrer Vergangenheit.

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Allmählich kehrt die Erinnerung zurück.

„Mama hatte immer erzählt, wie wir mit einem Pappkoffer und einer Reisetasche am Bahnhof in Hagen-Haspe angekommen sind. Vater hatte den Umzug schon vorher von einem Fuhrunternehmen machen lassen und uns dann am Sonntag in Eiserfeld abgeholt. Onkel Heini und Onkel Ernst hatten uns an den Bahnhof gebracht. Mama erzählte, dass wir zum ersten Mal in eine Wohnung mit einem Badezimmer eingezogen waren. Wir mussten das zwar mit einer anderen Familie teilen, aber die Zeiten der Waschwanne in der Küche hatten ein Ende und es gab auch eine Toilette im Haus. Der pure Luxus.

Ich kann mich noch gut an das Mietshaus erinnern. Es gab ein großes Treppenhaus, die Wände waren gefliest und unten im Parterre standen immer einige Kinderwagen. Vater war so stolz auf die Wohnung. Es war eine Werkswohnung, die nur Mitarbeiter der Firma bekommen konnten. Meine Mutter wollte da nicht wohnen bleiben. Wenn sie morgens die Fenster aufmachte, lag dicker, schwarzer Ruß auf der Fensterbank, aus den Schornsteinen der Fabrik.“

Ines rutscht unruhig auf ihrem Stuhl hin und her.

„Das sind ja wirklich schöne Erinnerungen, aber ich glaube du hast Recht. Das wird uns kaum weiterbringen.“

Klaus unterbricht sie. „Jetzt hören wir gerade mal eine halbe Stunde zu und du hast schon die Schnauze voll. Wenn du willst, dann geh doch!“

„Jetzt sei doch nicht gleich schon wieder beleidigt. Mann oh Mann, wie in alten Zeiten.“, wehrt sich Ines.

„Ines hat recht. Ich glaube auch nicht, dass es viel Sinn macht, uns die Zeit mit diesen alten Geschichten herum zu schlagen.“, versuche ich schlichtend einzuwerfen.

Das bringt Klaus auf den Plan. „Mama, so allmählich bekomme ich das Gefühl, dass du uns wirklich etwas verschweigst. Was ist denn so schlimm daran, deinen Kindern, deine Lebensgeschichte zu erzählen?“

„Das ist halt alles so kompliziert. Und ich bin ganz gut damit gefahren, vieles zu vergessen.“

Doch Klaus gibt nicht nach. „Weißt du Mama, deswegen sitzen wir hier und ziehen das jetzt durch. Du willst doch nicht wirklich einem Verbrecher, einem Erpresser 150.000 Euro von deinem Geld hinterherwerfen. Papa und du habt euch krumm gelegt für das Haus. Versteh mich nicht falsch. Es ist dein Geld. Gib es aus für Reisen und deine Gesundheit, für alles was dir guttut. Hau meinetwegen alles auf den Kopp, aber werf es nicht solchen Leuten kampflos hinterher.“

„Klaus hat recht!“, steht Ines ihrem Bruder bei. „Wir dürfen das nicht zulassen. Lass uns weitermachen. Mal sehen, wie weit wir heute noch kommen.“

„Also gut, wo war ich? Ach ja, unsere erste Wohnung mit Bad und WC. Da war die Küche. Ich sehe den alten Küchenschrank vor mir und den alten Kohleherd. Das Schlafzimmer war gleich gegenüber der Küche. Wir schliefen alle vier dort Am Ende des Flurs war das Wohnzimmer. Hier standen das schwere Sofa, ein Tisch mit einer Marmorplatte und der Wohnzimmerschrank. Hinter der Türe war ein Gusseiserner Ofen, der alleine die ganze Wohnung hätte heizen können.

Das Bad und die Toilette lagen außerhalb der Wohnung. Einen halben Stock tiefer war das Bad, das wir uns mit den Mietern aus dem unteren Stock teilen mussten. Im Siegerland hatten wir kein Bad gehabt. Wir Kinder wurden am Samstag in den Waschzuber in der Küche gesteckt. Das Badewasser erhitzte man in einem großen Topf auf dem Kohleherd. Auch die Erwachsenen mussten damit Vorlieb nehmen. Das müsst ihr euch mal vorstellen. Jetzt hatten wir fließendes Wasser und einen Boiler, der das lästige Eimer schleppen der Vergangenheit angehören ließ. Die Wand war mit blauen Fliesen verkleidet und auf dem Boden waren grau gemusterte Fliesen verlegt worden. Die riesige, weiße Emaillewanne glänzte neu und einladend. Sie stand auf Messingfüßen an der Wand, wie für die Ewigkeit gemacht. Aus einem großen verchromten Wasserhahn konnte die Wanne direkt aus dem Boiler gefüllt werden.

Gegenüber der Badewanne waren einige Reihen Wäscheleine gespannt und dort hingen ein paar Damenstrümpfe und eine Strickjacke zum Trocknen. Vermutlich hatten die anderen Mieter das Bad genutzt, solange sie es für sich alleine hatten. Die Toilette war einen Stock tiefer. Sie war in einem niedrigen Raum unter der Treppe untergebracht. Das Klo war sauber und hatte eine Wasserspülung, die mit einer Kette hinter der Toilette ausgelöst wurde und das Wasser aus einem Wasserkasten an der Zimmerdecke in das Toilettenbecken entließ. Beleuchtet wurde der Raum nur von einer schummrigen Glühbirne und neben dem Toilettenbecken lagen Abschnitte von alten Zeitungen. Ich kann die feuchte Kälte förmlich spüren und habe den Geruch des kleinen Raumes sofort wieder in der Nase.“

„Mama, alles klar?“ Ines holte mich aus meinen Gedanken heraus.

„Oh, ja. Ich war gerade ganz in Gedanken. Am nächsten Tag irrte Mutter mit uns durch die Stadt und suchte Hermanns neue Schule. Mich schob sie mit dem schnieken Kinderwagen vor sich her. Hermann zog sie an der Hand hinter sich her. Durch ein schmiedeeisernes Tor erreichten wir die Schule. Wir waren spät dran und Mutter ließ mich samt Kinderwagen auf dem Schulhof stehen und rannte mit Hermann hinein. An der Türe wurde sie von einem großen Mann mit einem langen, weißen Bart begrüßt. Das musste wohl der Rektor gewesen sein. Ein paar Jahre später ging ich auch dort zur Schule. Wir gewöhnten uns schnell an den Rhythmus der Stadt, den Lärm, die Straßenbahnen und die vielen Geschäfte. Mutter engagierte sich beim blauen Kreuz und sonntags gingen wir in die lutherisch evangelische Kirche. Meine Mutter ging regelmäßig zum Friseur und ließ sich ihre Haare färben. Ich bekam meine ersten Ohrringe. Wir waren wirklich sehr modern. Ach ja“ Ich muss grinsen. „Da fällt mir der Kaufmann Meyberg ein. Jakob Meyberg hatte ein Bekleidungshaus. Aber nicht nur das! Beim Meyberg konnte meine Mutter auf Pump kaufen.“

Ich sehe die Fragezeichen über den Köpfen meiner Kinder.

„Wir konnten bei ihm Ratenzahlung machen. Mutter kaufte zweimal im Jahr bei ihm ein. Einmal im Frühjahr und dann wieder im Herbst. Sie hat immer geschimpft, dass wir viel zu schnell wachsen würden. Und dann kam Jakob Meyberg einmal in der Woche und hat die fällige Rate abgeholt. Mutter machte ihm dann immer einen Muckefuck und hielt in unserer Küche ein Schwätzchen mit ihm. Jakob war Kaufmann und versuchte ihr natürlich auch immer seine neuesten Angebote nahe zu bringen. Mein Vater hielt gar nichts davon. Trotzdem kam Jakob gerne zu uns. Mutter wäre ihm nie eine Rate schuldig geblieben. Ich sehe ihn noch vor mir. Eine gepflegte Erscheinung. Er trug stets Mantel und Hut.

Ingelein, schau mal, was ich dir heute mitbringe. Ich habe eine Ladung Schuhe erstanden, wie sie in New York nur in den feinsten Warenhäusern angeboten werden. Das ist eine einmalige Gelegenheit. Ich hab dir ein Paar mitgebracht, bevor ich sie in der Zeitung inseriere.

Jakob reichte meiner Mutter einen weißen Schuh aus feinstem Rindsleder über den Tisch. Sie wollte ihn gerade auf dem Tisch abstellen, um ihn genauer zu betrachten, als Jakob sie davon abhielt .

Nicht doch, Ingelein! Neue Schuhe auf einen Tisch zu stellen, bringt großes Unglück. Das darfst du niemals machen.

Ich äffe Jakob nach, kann seine Stimme in meinem Kopf hören.

„Meine Mutter hielt inne und betrachtete den Schuh in ihrer Hand. Ich konnte sehen, dass sie sie gerne gekauft hätte, aber erst wollte sie ihre Schulden bei Jakob vollständig bezahlen, vorher gab es nichts Neues. Das Leben war nicht billig in Hagen und meinen Eltern war klar, dass sie dringend eine zweite Einnahmequelle brauchten, um sich über Wasser zu halten.

Dabei ging es uns eigentlich ganz gut. Im Gegensatz zu Oma Hausen hatten wir immer genug zu essen auf dem Tisch. Oma Hausen war Witwe. Ihre Rente reichte im Winter nicht, um Kohlen zu kaufen und ihre feuchte Kellerwohnung ein wenig wohnlicher zu machen. Oma Hausen ging gebeugt am Stock, sie hatte einen leichten Buckel und trug immer ein kariertes Kopftuch. Wenn die Kinder sie auf der Straße sahen, riefen sie im Chor: " Oma Hausen, lässt einen sausen, von hier bis nach Hückelhausen."

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