ist immer unterwegs.
Manchmal verhält er sich „ normal „ , manchmal ist er Überglücklich, ja euphorisch, um im nächsten Augenblick todtraurig zu sein.
Die schützende Hand meiner Therapeutin über mir.
Die Sterne symbolisieren ihre Hilfe.
… Überlebenshilfe ....
Ihre Hand ist immer in meiner Nähe, selbst wenn ich sie nicht sehe, ich weiß, sie ist da.

ist etwas Beständiges. Man kann an ihm Halt finden. Er steht immer an einer Stelle. Darauf kann man sich verlassen. Seine Wurzeln sind tief im Boden verankert, sein Stamm und die Äste bieten Schutz.

Ichverstecke mich vor der Welt. Ich lebe in meiner eigenen Welt, worauf andere keinen Zugriff haben. Es ist der Kampf zwischen Rationalität und Irrationalität

… im Park der großen Bäume....

Ich hab wieder mal einen Baum gefunden, den ich umarmen kann er gibt halt, so wie Gerd und meine Therapeutin.
Die Psychiatrie hat mich sanft aufgefangen, in ihre Hände genommen und behütet.
Ich, der Embryo, der in seiner eigenen Welt lebt. Ich soll mich zum Kind entwickeln, um nicht mehr so einsam zu sein.
Ich werde es schaffen, immer wieder.


So empfinde ich meine Beziehung zu meiner Therapeutin.
Ich bin das Kind und sie ist die Mutter.
Aber sie ist mehr als eine Mutter.
Mich verbindet mit ihr eine sehr intensive zwischenmenschliche Beziehung.
Die schwarzweiße Welt der Borderline Persönlichkeit
ist das Leben in einer Intensität zwisch tiefschwarz und grellweiß. Lieben und Leiden in einem Augenblick, ohne das auch nur eine kleine Nuance des " kreativen Chaos " verloren geht.

In Anlehnung der Bilder von der Malerin Rosina Wachtmeister habe ich während eines stationären Aufenthaltes allerhand farbenfrohe Katzenbilder gemalt. Es war ein Ausdruck der wiederentdeckten Lebensfreude.
Borderliner zu sein bedeutet auch Türen zu öffnen, die anderen verschlossen bleiben. Die Kreativität die daraus hervorgeht möchte ich nicht missen.
Es ist Segen und Fluch gleichermaßen.

Was beinhaltet für mich die Borderline Persönlichkeitsstörung
Neurotische und psychotische Anteile
Depressionen
Angstzustände ( Panikatacken )
Essstörungen ( Anorexia Nervosa , Bulemie )
Selbstverletzungen
Latente Suizidalität
Zwangsvorstellungen und Zwangshandlungen
Alopecia ( der Verlust aller Körperhaare )
In der klinisch Fachsprache verbergen sich 8 Punkte, wobei 5 von ihnen zutreffen müssen um die Diagnose „ Borderline Störung „zu erstellen.
Impulsivität bei potentiell selbstschädigenden Verhaltensweisen
Essstörungen
Starke Stimmungsschwankungen
Häufige und unangemessene Zornausbrüche
Wiederkehrende Selbstmorddrohungen oder –versuche und Selbstverletzungen
Das Fehlen eines klaren Identitätsgefühls
Chronische Gefühle von Leere
Verzweifelte Bemühungen, die reale oder eingebildete Angst vor dem Verlassenwerden zu verhindern
Für mich muss ich sagen , dass alle Punkte, außer Punkt 4 zutreffen.
Zornausbrüche kenne ich nicht. Wenn, dann würde ich sie nach Innen ausleben. Es gab aber Zeiten zu denen ich Wutausbrüche hatte, meist wegen dem Gefühl ungerecht behandelt worden zu sein. Wenn ich ehrlich bin war es immer die Angst verlassen zu werden.
Mein größtes Problem zur Zeit ist das „ Nähe - Distanz -Problem „
Ich suche die bedingungslose Nähe zu meiner Therapeutin und kann andererseits die Nähe anderer nur schwer ertragen. Die Anwesenheit anderer erzeugt in mir das unangenehme Gefühl von Leere, deshalb ziehe ich mich meist zurück. Ich habe oft den Wunsch nach Regression.
Der Grund einer meiner letzten stationären Einweisungen
war der sehr unangemessene Wunsch nach Nähe, nach Verschmelzung mit meiner Therapeutin.
Ich konnte das Warten, die Stunden bis zur nächsten Therapiestunde kaum aushalten. Ich habe noch nie eine so intensive Beziehung zu einem anderen Menschen erlebt. Ihr gehört mein uneingeschränktes Vertrauen.
Aber ich weiß, dass meine Wünsche zu weit gehen.
Ich bin ihr Patient, aber sie hat viele andere auch zu betreuen.
Sie ist Leiterin der Tagesklinik, und hat auch oft noch zusätzlich Dienst im Krankenhaus.
Ich bin dankbar für jede Stunde Zeit, die ich während der Therapie mit ihr verbringen kann.
Eines meiner wichtigsten Worte lautet die „ therapeutische Distanz „.
Ich habe Schwierigkeiten diese einzuhalten, deshalb weiß ich oft nicht wie ich mich zu verhalten habe. Ihre Nähe berührt meine Seele. Manchmal raubt es mir fast den Verstand auf diese Momente warten zu müssen.
Ich habe das Gefühl, dass diese emotionale Bindung eigentlich zu weit geht. Mein Verstand weiß das, meine Seele ruft nach Mehr.
Aber ohne diese Distanz könnte ich auch nicht leben. Zu viel Nähe würde ich am Ende auch nicht aushalten.
Ich habe deshalb auch schon Beziehungen abgebrochen, weil ich es einfach nicht mehr ertragen konnte.
Aber bei uns habe ich vor allem um meine Therapeutin Angst. Es gab schon viele Borderliner, die ihre Therapeuten eingebüßt haben, weil es einfach zu viel, vielleicht zu intensiv wurde.
Deshalb gebe ich mir Mühe „ Normal „ , und trotzdem authentisch zu sein.
Manchmal finde ich bei unseren Sitzungen nicht die richtigen Worte, was mich danach sehr traurig macht. Ich muss dann wieder 4 Wochen warten. Wir haben diesen Rhythmus gewählt.
Manchmal drohe ich in meinem Gefühlschaos zu versinken und dann schreit alles in mir nach schneiden.
Sicher sind das sehr blutige Phantasien.
Tropfen für Tropfen soll es sickern bis in die Ewigkeit. Meine Oma hat mir erklärt, dass die Ewigkeit ist, wenn jedes Jahr ein Vögelchen kommt und an einem riesigen Felsen ein Körnchen abpickt. Wenn der Felsen dann abgetragen ist, ist die Ewigkeit erreicht.
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