Meine Therapeutin , ist das Tor zu meinem ICH.
Ich möchte ihr danken, für 10 Jahre Begleitung in der Psychiatrie, dass sie mit mir durch die Höhen und Tiefen gegangen ist, die vielen Tränen getrocknet hat, und nicht zuletzt mir mehrmals das Leben gerettet hat.
Oft habe ich nur von einem Termin zum anderen gelebt.
Wichtig war und ist mein Mann Gerd, der immer an meiner Seite stand, der Fels in der Brandung ist, und der immer wieder für mich da ist.
Dieses Buch möchte ich meiner Ärztin und Therapeutin widmen.
Weiterhin danke ich allen Ärzten und Schwestern der Psychiatrie, vor allem denen, die auf der Station P1 arbeiten.
Mein Dank gilt allen die mir helfen „ zu leben“ .
Anna-Maria Hedwig
Geschrieben im Jahr 2010
ein chinesisches Sprichwort sagt :
"Auch eine Reise
von tausend Meilen
beginnt mit einem einzigen Tag"
Mein Weg in die Psychiatrie
Meine Reise begann als ich 38 Jahre war. Ich wurde , nicht ganz freiwillig, in die Psychiatrie eingewiesen. Eigentlich als Notfall, da es zum weiterleben keine Alternative mehr gab. Ich war körperlich und seelisch total am Ende. Ich konnte nicht mehr essen, kaum noch laufen, und alles schien ausweglos.
20 Jahre bin ich bei vielen Ärzten gewesen, nie wurde etwas gefunden, und mir ging es oft sehr schlecht. Als alles am Ende schien, empfahl mir der Chefarzt eines Krankenhauses , einen Psychologen aufzusuchen.
Dann ging alles sehr schnell. Ich kam in die Psychiatrie. Ich habe mich gewehrt, nein „ Psychiatrie „ das wollte ich nicht. Ich doch nicht !
In mir waren Angst und Scham, aber ich hatte keine Wahl. Die Diagnose waren Depressionen und Angstzustände. Später sollte noch einiges mehr dazukommen. Kachecktischer Zustand, Anorexia Nervosa, Bulimie, Selbstverletzungen „ instabile Persönlichkeit „
Nach einigen Wochen Psychiatrieaufenthalt die Diagnose „ Borderline Persönlichkeitsstörung „.
Die Welt begann sich wieder zu bewegen, mit Hilfe von Medikamenten und endlos vielen Gesprächen. Es gab unendlich viele Tränen und Emotionen.
Ich hatte 20 Jahre lang versucht zu „ funktionieren „, mich in eine Welt einzuordnen, die nicht die meine war.
Eugene O`Neill beschrieb es so :
„ Alles sah seltsam aus und klang unwirklich. Nichts war, was es ist. Genau das wollte ich , mit mir allein sein in einer anderen Welt, wo die Wahrheit unwahr ist und sich das Leben vor sich selbst verstecken kann. „
Gedanken
Der Seele Qualen sind die Flügel
Im Leben wie der Landschaft Hügel
Zwei Welten teile ich mit mir
Dort bin ich und da sind wir
Ich liebe und ich hasse mich
Ich hasse und ich liebe dich
Die Welt umarmen, Licht zu sehn
Und dann im Dunkel untergehn
Gib Nähe und entferne dich
Laß mich allein doch halte mich
Schatten oder Licht ?
Ich find mich nicht !
… ein Bild mit mehreren Bedeutungen …
Zum einen sind die Hüte der Frauen extravagant, ausgefallen und ungewöhnlich. Aber schön und anziehend.
Der andere Teil ist der Sinnbildliche. Behütet zu sein heißt sich in Obhut zu begeben. Die Psychiatrie ist der Ort wo man behütet wird. Man wird beschützt vor anderen und oft auch vor sich selbst. Ärzte und Schwestern halten schützend ihre Hände über mich. Ich brauche es, und ich genieße es. Sich fallen lassen und aufgefangen zu werden. Nur dann heilen die Verletzungen der Seele.
Wenigstens während des Aufenthaltes in der Psychiatrie fühle ich mich " BEHÜTET " .
Gefangen in dem dunklen Traum
schafft sich meine Sehnsucht Raum
Ich spüre mich mit Blut und Tränen
in allen Adern fließt ein Sehnen
Blaue Bäume recken sich
leise Stimmen rufen mich

Das Herz ist gefangen, es verblutet.

Wenn ich mich auf eine tiefere Beziehung einlasse, habe ich das Gefühl emotional zu verbluten. Ich gebe alles von mir, so dass ich das Gefühl habe allein gar nicht mehr zu existieren.
Ich mache mich bedingungslos abhängig.
Der Andere gibt mir seine Identität. Ich habe dann das Gefühl ohne ihn nicht mehr leben zu können. Es ist mehr , als das Wort „ Liebe „ bedeutet.
Der Embryo
symbolisiert die erste Zeit in der Psychiatrie.

Ich existiere eigentlich noch nicht.
Ich brauche Schutz vor den Einflüssen der Welt.
Ich bin noch nicht geboren.
Die Psychiatrie gibt mir immer wieder die Gelegenheit mich zu entwickeln und aus der Hülle zu befreien. Die Sterne stehen für die Hoffnung auf etwas Lebensfreude und Lebensqualität auch nach der stationären Entlassung.
Ich möchte mich frei im Universum bewegen können, so wie in der Hülle, so auch im Leben.

… ich werde aufgefangen …
............Hahn, Schild und Kugel sind Tonarbeiten......

Diese Kugel ist während der Ergotherapieentstanden. Sie ist aus gebrannten und glasierten Ton. Ich arbeite gern mit diesem Material.
Im laufe der Jahre sind viele Keramiken entstanden.
Weitere Angebote bei der Ergotherapie sind Korbflechten, Seidenmalerei,
Arbeiten mit Speckstein oder Holz. Jeder kann sich kreativ beschäftigen.
Der Patient kann sich bei diesen Arbeiten von seinen Problemen ablenken, oder sie gerade damit zum Ausdruck bringen. Alles wird mit den Ergotherapeuten besprochen und man bekommt jede benötigte Hilfe.
Außer der Ergotherapie werden noch Musiktherapie, Hauswirtschaft, Sporttherapie und weitere Beschäftigungen angeboten.
...frei von Gefühlen und Gedanken….....und beschützt…
Der Seelenvogel

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