Peter U. Schäfer - Erleuchtet? Im Namen des Volkes...

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In dem Buch schildere ich anhand einer begangenen Straftat in den letzten 10 Jahren der DDR die Tätigkeit von Strafverfolgungsorganen, Staatsanwaltschaften, Gerichten, die Motive und Anreize für die Tätigkeit der Mitarbeiter dieser Strafverfolgungsorgane, die Erfahrungen, die nicht schuldige Beteiligte eines Strafverfahrens machen mussten, wenn politischer Opportunismus, persönliche Interessen, Machtmissbrauch, Angst vor Versagen und Untertanengeist das Handeln der Angehörigen der Strafverfolgungsorgane, dominierte.
Der Roman zeigt die Möglichkeiten und Grenzen einer Strafverteidigung unter den konkreten Bedingungen in der ehemaligen DDR auf und wie es unter den besonderen Bedingungen sich abzeichnender Entspannung in Europa möglich war, derartige Tendenzen im Interesse des Beschuldigten zu nutzen.
Der Roman beginnt mit der Feststellung der Brandstiftung in einem volkseigenen Betrieb in einer Kreisstadt. Er zeigt zu Beginn erste Ermittlungshandlungen und stellt die Ermittlung des oder der Täter in einen Zusammenhang mit den politischen Verhältnissen im Territorium. Er zeigt in diesem Teil, wie die Feststellungen am Tatort, der zeitliche Zusammenhang zum bevorstehenden Jahrestag der Republik und interne Erfolgsaussichten und Karrierevorstellun-gen von Angehörigen der Strafverfolgungsorgane letztendlich zur Festlegung auf ein bestimmtes Täterprofil führten. Der erste Abschnitt endet mit der Verhaftung von Johann Klinger als der Tat Verdächtigen.
Im nächsten Kapitel wird zuerst geschildert, wie die Vorstellungender Ermittler von einem Tatverdächtigen zu den bestimmenden Fakten der weiteren Ermittlungen der Kriminalpolizei und den Entscheidungsträgern der Bezirksverwaltung des Ministeriums für Staatssicherheit wurden, wie der Verdächtige isoliert und in eine körperliche und seelische Verfassung gebracht wurde, in der er die von ihm zunächst bestrittene Handlung in einem Geständnis zugab.

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Petra ging nach Hause. War Hans schon da? Sie rannte fast die Treppe hinauf. Sie klingelte, niemand reagierte. Sie durchsucht ihre Taschen und fand vor Aufregung den Wohnungsschlüssel nicht. Frau Neumann, hoffentlich ist sie zu Hause. Sie war eine Nachbarin, die einen Wohnungsschlüssel hatte, um bei ihrer Abwesenheit gelegentlich nach dem Rechten zu sehen. Petra lief in die untere Etage und klingelte. Frau Neumann öffnete und erschrak. Petra Schöne, immer lebensfroh, fröhlich, gut angezogen stand vor ihr, völlig von der Rolle. Sie sah erschöpft aus, die Haare ungekämmt, die Gesichtshaut stumpf und grau, die Kleidung zerknittert. Selbstverständlich hatte sie die Hausdurchsuchung wahrgenommen. Besonders rücksichtsvoll waren ja die Polizisten nicht vorgegangen.

Sie nahm Petra an den Händen und führte sie in ihre Küche. Dort reichte sie ihr zunächst frisch gebrühten Kaffee und schmierte ihr zwei Brötchen. Petra griff fast gierig nach den Speisen. Sie hatte seit Sonnabend früh 10:00 Uhr nichts zu essen und kaum zu trinken erhalten, jetzt war es Montag am Mittag. Nachdem Petra gegessen und getrunken hatte, erzählte sie der Nachbarin den Verlauf der vergangenen Stunden, es musste einfach raus. Die Nachbarin war eine gute Zuhörerin. Nein, Johann Klinger hatte sie seit der Festnahme nicht gesehen, sie hätte es bestimmt bemerkt. Petra ging mit der Nachbarin in die eigene Wohnung. Frau Neumann heizte den Kohlebadeofen an und 20 Minuten später konnte Petra erst einmal baden Sie war der Nachbarin für die wie selbstverständlich erbrachte Hilfe dankbar.

Nach dem Bad, – was nun? Der Anblick der Wohnung war niederschmetternd. Überall in den Wohnräumen lag der Inhalt aus Schränken und anderen Behältnissen verteilt herum. Kein Möbelstück stand an seinem ursprünglichen Platz. Frau Neumann legt beruhigend eine Hand auf Petras Schulter: „Das bringen wir schon wieder in Ordnung, ich helfe Ihnen dabei.“

Petra war müde. Sie würde sich erst einmal hinlegen, das Erscheinen von Hans würde sie bestimmt bemerken. Die Aufräumaktion konnte warten.

Kapitel 3

Johann Klinger war genervt. Seit Sonnabend, 10:00 Uhr hatte er nichts mehr gegessen. Was wollten sie von ihm? Der Diebstahl der Instrumente konnte doch nicht der Grund sein. Das Warten zermürbte, er fühlte sich ungewaschen. Es war verrückt, dieses endlose Warten. Die Zelle, beschönigend als „Verwahrraum“ bezeichnet, war ein grauer und mit Ölfarbe gestrichener, zwei Mal drei Meter großer düsterer Raum im Keller des Volkspolizeikreisamtes. An einer Außenwand unter der Decke war ein vergittertes Fenster in der Größe eines Kellerfensters. Durch den vor dem Fenster befindlichen Lichtschacht gelangte nur diffuses Tageslicht in die Zelle. An der Decke befand sich eine vergitterte Glühlampe mit einer Glasabdeckung. Der Raum machte nicht nur einen schmutzigen Eindruck, er war völlig verdreckt. Ein Stahlgestell mit schmutzigen und durchgelegenen Matratzen bildete die Schlafgelegenheit, der Holzschemel komplettierte die spartanische Möblierung. Geschlafen hatte er seit seiner Verhaftung fast nicht, er kam sich wie gerädert vor.

Ein lautes Schließgeräusch weckte Johann aus einem Tagtraum. „Folgen Sie mir“, ein Polizist in der Tür unterstrich die Aufforderung mit einer unmissverständlichen Geste. Johann musste die Hände vorstrecken, es wurden ihm Handschellen angelegt. Über verschiedene Gänge und Treppen wurde er in einen Raum im dritten Stockwerk des Gebäudes gebracht. Bereits anwesend waren Hauptmann Hammer und Leutnant Ehrlich, beide hatte er bereits bei der Hausdurchsuchung gesehen. Im Hintergrund saß eine Frau vor einer Schreibmaschine.

„Wir sind beauftragt, Sie zu vernehmen. Die Vernehmung wird zusätzlich mit einem Tonbandgerät aufgezeichnet.“ Nach einer Zustimmung fragte der Hauptmann nicht. Er schaltete das Aufnahmegerät einfach ein und diktierte: „Vernehmung des Beschuldigten Johann Klinger, Montag, den 30.9. um 12:15 Uhr. Der Staatsanwalt des Kreises beschuldigt Sie, gemeinsam mit Petra Schöne am Freitag den 27.9. gegen 19:00 Uhr aus den Betriebsräumen des VEB Instrumentenbau Musikinstrumententeile gestohlen zu haben. Äußern Sie sich dazu.“

Nach dieser Aufforderung des Hauptmanns übernimmt Leutnant Ehrlich „Wir stellen zuerst Ihre Angaben zur Person fest.“ Mit diesen Bemerkungen eröffnet Leutnant Ehrlich das Verhör. Er sieht von seinen Unterlagen zu Johann Klinger auf und sucht den Blickkontakt zu ihm. „Ich möchte Sie zunächst belehren, dass Sie…“ Hauptmann Hammer fällt dem Leutnant ins Wort. „Die Belehrungen können wir zu einem späteren Zeitpunkt nachholen. Fahren Sie zunächst mit dem Verhör fort.“

„Nach meinen Informationen wurden Sie am 8.3.1948 geboren. Ihre Eltern sind verstorben. Sie wuchsen in einem Waisenhaus der Karitas auf. Nach dem Abitur haben Sie einen Hochschulabschluss als Diplomvolkswirt erreicht und sind seit dem 1.9.vorigen Jahres bei der Kreisdirektion der Staatlichen Versicherung als Ökonom beschäftigt. Ist das so richtig? “ Johann Klinger bestätigt das. „Erläutern Sie Ihre Beziehung zu Frau Petra Schöne.“

»Ich bin mit Petra seit mehreren Jahren zusammen. Nachdem ich in die Stelle bei der Kreisdirektion der Staatlichen Versicherung durch die Berufslenkungskommission der Universität eingewiesen wurde, war ich froh, dass man auch Petra hierher einwies. Ich möchte mich gern verändern, meine jetzige Tätigkeit gefällt mir nicht besonders. Hier habe ich nur wenige Freunde, meine Mitarbeit in der katholischen Gemeinde wird in der Kreisdirektion nicht gern gesehen, deshalb würde ich gern ins Eichsfeld zurück und dort arbeiten. Ich habe bereits Erkundigungen eingezogen, es gibt dort einen vormals halbstaatlichen Betrieb, der mich einstellen würde. Die dreijährige Bindungsfrist nach der Absolventenlenkungsverordnung steht dem allerdings gegenwärtig entgegen. Die Versicherung hat aber meine Freigabe in Aussicht gestellt. Petra hat noch Bedenken, dies braucht eben seine Zeit.“

Hauptmann Hammer greift erneut in das Verhör ein. „Nehmen Sie zu der Beschuldigung Stellung.“

„Der Vorwurf stimmt. Wir haben versucht, die Teile im Handel zu kaufen, vergeblich. Petra hat versucht, die Teile im Betrieb zu kaufen, das wurde abgelehnt. Der Export ins westliche Ausland geht selbst den Wünschen und Bedürfnissen der Mitarbeiter des herstellenden Betriebes vor. Die Instrumententeile werden für das Schlagzeug in unserer Band benötigt, sonst können wir nicht auftreten. Wir wollten doch die bereits fest vereinbarten Konzerte nicht absagen. Es sind Konzerte heute und am 6.10. in einer nahe gelegenen Kleinstadt, am 4.10. und am 5.10. in der Kreisstadt vereinbart. Der Veranstalter hat schon viele Karten verkauft. Zum Open Air Konzert am 05.10. werden mehrere hundert Zuhörer erwartet. Auch am 6.10. in der Stephanskirche ist mit vielen Zuhörern zu rechnen. Ich weiß, das kann das Ganze nicht ungeschehen machen, aber das ist meine Erklärung.“

„Es kam am 27.9. in den frühen Abendstunden zu einem Brand in der Instrumentenfabrik. Wir gehen nach den bisherigen Erkenntnissen von vorsätzlicher Brandstiftung aus.“ Hauptmann Hammer hebt die Stimme: „Was haben Sie damit zu tun?“

„Nichts.“

„Der Brand wurde mit Brandsätzen aus Kohlenanzünder und Haushaltskerzen gelegt. In Ihrer gemeinsamen Wohnung wurden Kohlenanzünder dieser Art und gleichartige Haushaltskerzen gefunden. Sie waren kurze Zeit vor Brandausbruch heimlich und unerlaubt im Hauptgebäude des Betriebes. Sie besaßen die Mittel und die Gelegenheit zur Brandstiftung und Sie haben ein Motiv“, hält der Hauptmann seinem Verdächtigen vor. „Wir haben damit nichts zu tun. Solche Kohlenanzünder erhalten Sie genau wie die Kerzen in jedem einschlägigen Geschäft. In unserer Altbauwohnung müssen wir mit Kohlenanzündern Feuer anzünden. Um Kohlen aus dem Keller zu holen, müssen wir mit den Kerzen leuchten, weil eine elektrische Beleuchtung in diesen Nebenräumen des Hauses nicht vorhanden ist.“

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