Jay Baldwyn - Sie kommen nachts

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Leh, der Hauptort der indischen Region Ladakh ist Schauplatz eines Dramas. Ein kleiner Junge verschwindet schon als Baby mehrmals, um anschließend wieder aufzutauchen. Bis er nicht mehr wiederkommt. Die verzweifelte Mutter glaubt, ihn nach sieben Jahren in einem fremden Jungen wiederzuerkennen. Fortan lässt sie nichts unversucht, ihr Kind zurückzubekommen. Ein geheimnisvoller Mann, dessen beide Töchter ebenfalls vermisst werden, nimmt sie zu einer Selbsthilfegruppe nach Neu-Delhi mit. Schnell stellt sich dabei heraus, dass es sich bei den Betroffenen um Hinterbliebene handelt, deren Angehörige zu großer Wahrscheinlichkeit von Außerirdischen entführt wurden. Voller Skepsis erschließt sich der jungen Inderin eine neue, geheimnisvolle Welt. Als ihr gestattet wird, den Jungen kurzzeitig in Pflege zu nehmen, erweist sich dieser als verhaltensauffällig. Auch besitzt er Talente und Fähigkeiten, die seine Umgebung verstören und ängstigen. Ein spannender Mystery-Roman, der neben guter Unterhaltung und sanftem Gruseln viel indisches Lokalkolorit vermittelt und die Leser mit auf eine Reise nimmt, die ihnen eine gewisse Toleranz abverlangt. Wer sich darauf einlässt, erfährt womöglich Dinge, von denen er bisher keine Ahnung hatte.

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»Also wenn du das nicht inszeniert hast, um mich herzulocken, was ist es dann? Bist du geistig verwirrt und siehst Dinge, die gar nicht da sind, beziehungsweise umgekehrt? Vielleicht sollten wir einen Geshe kommen lassen?«

Der Geshe, Hüter des buddhistischen Wissens und Spezialist für Logik, Texte, Rituale und korrekte Abläufe verkörperte in ländlichen Gegenden außerhalb der Städte die spirituelle Macht, er war der eigentliche Arzt des Dorfes. Bei einem Sterbenden wurde zusätzlich ein Amchi, der Naturarzt in den Dörfern, hinzugezogen, um die Medizin zuzubereiten. Der Geshe gab dann Anweisungen, was zu tun sei. Zum Beispiel die Mönche einladen, die Tormas, kleine Figuren aus Mehl anfertigen und die Medizin segnen, um ihr Kraft zu verleihen. Die hohe Heilungsquote durch die Rituale ließ die Einwohner der Schulmedizin kaum eine Chance geben.

»Ich brauche keine ärztliche Hilfe«, begehrte Ananda auf. »Etwas mehr Verständnis und Vertrauen von dir würden mir schon reichen.«

»Deine Eltern hätten dir eben eine andere Familie aussuchen sollen, dann könntest du jetzt wechseln.«

Bhavin spielte auf die in Ladakh gebräuchliche Polyandrie – Vielmännerei an, bei der eine Frau mit mehreren Männern, meist Brüdern, verheiratet sein konnte.

»Ich wollte aber nicht mehrere, sondern nur einen – dich, deshalb war ich mit der Wahl meiner Eltern einverstanden. So langsam glaube ich, dass das ein Fehler war.«

Die Ehe von Bhavin Gyatso und Ananda Tsomo wurde zwar nicht geschieden – Scheidung war in Indien immer noch äußerst verpönt –, aber Bhavin machte sich kaum sechs Monate später aus dem Staub. Das Schicksal von Frau und Kind schien ihm egal zu sein. Ananda führte daraufhin den Laden mit ihren Brüdern, Pouya Gönpo und Kumar Sangpo weiter. Und das Geschäft lief besser denn je, weil es unmittelbar am Srinagar-Leh-Highway lag und quasi niemand daran vorbei konnte.

Dann ereignete sich ein weiteres Jahr später der dritte Vorfall, der schlimmste von allen. Als die Lampen aufgehört hatten zu flackern, die Technik Ruhe gab und Ananda sich wieder ungehindert bewegen konnte, lief sie sofort ins Kinderzimmer hinauf. Wie befürchtet, war Irshalus Bettchen leer. Es gab lediglich einen Abdruck des kleinen Körpers auf dem Laken, der sich noch warm anfühlte.

Ananda lief zu ihren Brüdern, die nur ein paar Häuser weiter wohnten, und hämmerte mit den Fäusten an die Tür. Pouya Gönpo öffnete ihr schlaftrunken.

»Was machst du denn für einen Krach? Du weckst ja die gesamte Nachbarschaft auf.«

»Irshalu ist weg. Habt ihr auch das Beben gespürt und die seltsame Lichterscheinung gesehen?«

»Nein, bei uns ist alles ruhig, und außer dass wir heute Vollmond haben … aber was hat das mit Irshalus Verschwinden zu tun?«

»Man hat ihn geholt, wie schon zweimal davor.«

»Bist du sicher, nicht geträumt zu haben?«

»Du redest genau wie Bhavin … Nein, ich habe nicht geschlafen und bilde mir das nicht ein. Irshalu ist weg, und etwas in meinem Inneren sagt mir, dass er diesmal nicht wiederkommt.«

»Jetzt beruhige dich erst einmal und geh’ wieder nach Hause. Hier findet er dich nämlich nicht. Er wird sich irgendwo im Haus versteckt haben. Wenn nicht, informierst du die Polizei. Vielleicht irrt er draußen irgendwo herum.«

»Ach, die haben doch nie etwas unternommen. Aber für den Fall, dass Irshalu unbemerkt aus dem Haus gelaufen ist, solltest du Kumar wecken und mit ihm zusammen die Gegend absuchen. Das kann ich doch wohl von meinen Brüdern erwarten.«

»Ja, schon gut. Wir machen uns gleich auf den Weg.«

Ananda Tsomos Ahnung schien sich zu bestätigen, denn auch nach fünf Stunden war Irshalu noch immer nicht zurückgekehrt. Kumar Sangpo und Pouya Gönpo hatten erschöpft ihre Suche abgebrochen und geraten, doch die Polizei zu informieren. Ananda hatte fast die gesamte Zeit vor dem Gebetsschrein kniend verbracht, bis sie ihre Beine kaum noch spürte und geschworen hätte, dass der lächelnde Buddha ihr zugezwinkert habe. Gleichzeitig war sie sich aber darüber bewusst, dass ihr tränenumflorter Blick oder ihre überreizte Fantasie ihr einen Streich gespielt haben konnten.

Am nächsten Morgen machte sie sich besonders adrett zurecht, indem sie ihre langen, dunklen Haare kunstvoll, aber schmucklos aufsteckte und einen ihrer besten Saris anzog. Dann sagte sie kurz im Laden Bescheid und ging gleich weiter zur Polizeistation am Markt. Ihren Kleinwagen, einen weißen Tata Nano, ließ sie stehen, weil sie viel zu aufgeregt zum Autofahren war.

Auf der Polizeistation herrschte schon reges Treiben, verursacht von einigen geprellten Touristen und einem randalierenden Jugendlichen. Ananda wartete geduldig, bis sie an der Reihe war und legte dann die Handflächen in Brusthöhe aneinander, wobei sie den Kopf leicht senkte, um den „Namaste“-Gruß auszuführen. Das Wort bedeutete übersetzt in etwa „Ich verbeuge mich vor Dir!“ und war die übliche Begrüßung in Indien. Dabei gaben ihre Armreifen einen leise klingenden Ton von sich, obwohl sie an diesem Tag ungewöhnlich wenige davon trug. Ihre Mehendi, kunstvoll auf die Haut aufgetragene Verzierungen und Ornamente an den Füssen und in den Handflächen hatte sie nicht so einfach abwaschen können.

Der Wachtmeister streckte den Arm aus und bewegte die Hand nach unten, eine Aufforderung, näher zu treten, denn ein Heranwinken wie in europäischen Ländern wurde in Indien als beleidigend gewertet.

»Maaf kii dschiye ga ... – Entschuldigung, mera naam ... – mein Name ist Ananda Tsomo«, sagte sie auf Urdu.

»Dschii haan – ja, ich kenne Sie aus dem Souvenirladen am Highway. Was kann ich für Sie tun?«

»Ich möchte meinen Sohn Irshalu vermisst melden.«

»Einen Moment, bitte.« Der Wachtmeister stand auf und ging in einen Hinterraum.

Kurz darauf kehrte er in Begleitung eines Kollegen wieder, der ebenfalls beige gekleidet war, aber kein dunkelblaues Schiffchen wie der Wachtmeister auf dem Kopf trug, sondern eine Kappe, die ihn als Offizier auswies, und Ananda aufforderte, nach hinten zu kommen. In seinem Büro bot er Ananda einen Platz an.

»Das ist jetzt das dritte Mal, dass Ihr Sohn verschwunden ist, wenn ich recht informiert bin«, sagte er übergangslos.

»Ja, innerhalb von drei Jahren …« Ananda wunderte sich nicht einmal, dass der Offizier von dem zweiten Vorfall wusste, obwohl sie damals nicht die Polizei informiert hatte. In Leh sprachen sich derlei Ange-legenheiten offensichtlich schnell herum.

»Was ist diesmal anders, dass Sie sich persönlich herbemühen?«

»Das will ich Ihnen sagen. Die beiden Male zuvor kehrte Irshalu nach zirka einer Stunde wieder. Diesmal ist es bereits über neun Stunden her, und er ist noch immer nicht da.«

»Was schließen Sie daraus, eine Entführung?«

»Ich weiß nicht … doch, er muss entführt worden sein!«

»Sie leben von Ihrem Mann getrennt, nicht wahr? Könnte es sein, dass er den Jungen geholt hat?«

»Nein … ja, ich weiß nicht recht. Wohl eher nicht.«

»Warum nicht? Es ist schließlich auch sein Kind.«

»Ja, aber Bhavin würde mir das nicht antun. Irshalu ist das Letzte, was mir geblieben ist.«

»Nun, Ihr Mann hat Ihnen das Haus und den Laden überlassen. Das ist mehr als großzügig, nicht?«

»Wahrscheinlich, um sein schlechtes Gewissen zu beruhigen. Auch hing er nicht so sehr an unserem Sohn wie ich. Aber nein, je länger ich darüber nachdenke … Bhavin kann es nicht gewesen sein. Er würde sich nicht wie ein Dieb ins Haus schleichen … Außerdem hätte ich ihn doch hören müssen.«

»Wie jeden anderen auch. Haben Sie gestern Nacht überhaupt etwas gehört oder gesehen?«

Ananda antwortete nicht gleich, schüttelte aber dann den Kopf. »Für einen Moment glaubte ich, über das Babyphon fremdartige Geräusche zu hören. Es klang wie eine unbekannte Sprache. Aber das kann eigentlich nicht sein. Es war niemand da, als ich nachgesehen habe.«

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