Das Buch betont wie wichtig es ist nicht ständig zu handeln (aktives Handeln oder auch ständiges Kaufen/ Verkaufen). Jedoch sollten Sie Ihre Vermögenswerte entsprechend veranlagen, da Barmittel oder Spareinlagen über die Zeit von der Inflation (die jährlichen Wertsteigerungen) „ aufgefressen “ werden.
Das Investieren in Aktien und Anleihen kann Sie davor schützen und darüber hinaus an attraktiven Renditen teilhaben lassen. Die Inflation ist der „ Feind “ Ihrer Vermögenswerte. Wie schnell diese Wertsteigerungen gegen einen arbeiten können, soll die folgende Abbildung zeigen.
Abbildung 3: Jährliche Wertminderungen aufgrund der Inflation 
Die Abbildung zeigt, dass sich bei einer jährlichen Inflationsrate von drei Prozent das Geldvermögen in etwas mehr als 20 Jahren um die Hälfte verringert (ohne Veranlagungen). Die Inflationsrate ist bei Ihren finanziellen Plänen (mehr dazu in der Folge) unbedingt zu berücksichtigen, da diese erhebliche Auswirkungen auf die zu veranlagenden Vermögenswerte haben kann.
Warren Buffetts erste Regel des Investierens lautet: „ Verliere niemals Geld.“ Seine zweite Regel lautet: „ Vergiss niemals die erste Regel. “ Buffetts Regeln mögen simpel und naiv klingen, jedoch zeigen unsere langjährigen Erfahrungen, dass die meisten Menschen Geld durch überhebliche Investments, Gier, Angst, ständiges Handeln an den Börsen, Optionen, Kredite oder durch ihre eigenen Geschäfte verlieren. Um nicht Opfer dessen zu werden, gilt es die in diesem Buch aufgezeigten Risiken und Fehler der Vermögensveranlagung zu vermeiden. Dabei sind wir häufig selbst unser „ größter Feind“ . Wir werden zeigen, dass sich Anleger und Investoren aufgrund ihres innerlichen Gebarens zu ihrem eigenen Nachteil ( unbewusst ) irrational verhalten. Heuristische Wahrnehmungsverzerrungen (beispielsweise Selbstüberschätzung ) führen dazu, dass Anleger über die Zeit hinweg schlechtere Resultate erzielen, als ihnen möglich ist.
Eine Vielzahl von Studien zeigen, dass Anleger nicht die Marktrendite (die besagten acht bis zehn Prozent) erzielen, da sie sich selbst im Wege stehen und Fehler und Risiken begehen, die ihren Vermögenszuwachs schmälern. Dieses Buch beschäftigt sich deshalb mit einer langfristig erfolgreichen Strategie für Anleger und Investoren und soll auf eine nachhaltige und umsichtige Vermögensplanung verweisen (zu der auch angrenzende rechtliche und steuerliche Themen zu zählen sind) und den Rahmen liefern, welcher auf Problemstellungen der Anleger und Investoren eingeht und in weiterer Folge Lösungsmöglichkeiten aufzeigt.
3 Es handelt sich dabei um aktive Fonds. Hedgefonds verfolgen mitunter sehr riskante Strategien, um maximale Renditen erzielen zu können.
4 Exchange-traded funds können ebenso aktiv sein, jedoch handelt es sich bei Exchange-traded funds meist um passive Indexfonds.
5 Wichtig in diesem Zusammenhang: Ein Fonds der 20 Prozent im Plus liegt und seine Benchmark (Vergleichsmaßstab) plus 30 Prozent im selben Zeitraum erzielt, weist eine relative Wertentwicklung von minus 10 Prozent auf. Trotz der Erzielung einer positiven Rendite, erleidet der Fonds einen relativen Verlust.
6 Ähnlich wie Casinos und andere Spielstätten Gebühren verlangen.
7 Vermögensveranlagung und -verwaltung sowie Anlage-, Finanz- und Vermögensberater können in den unterschiedlichen Rechtsrahmen verschiedene Bedeutungen haben. Es wäre nun aber zu umfangreich, um auf diese Details einzugehen. Wichtig für Sie ist sich zu merken, dass die Unabhängigkeit gewahrt wird.
8 Denken wir an demographische Entwicklungen und Problemstellungen, die das Pensionssystem mit sich bringt.
9 Opportunitätskosten: Wenn wir entscheiden unsere Euros in etwas zu stecken oder zu investieren, geben wir etwas anderes dafür auf. Wir denken jedoch nicht lange genug darüber nach, um die damit verbunden Chancen, Risiken und Kompromisse zu berücksichtigen. Die schöne Uhr oder der teure Wein sind nicht gleich mit den Kosten eines mehrtägigen Urlaubs gleichzusetzen. 500 Euro, welche heute an Kosten aufgewendet werden, bedeuten vielmehr 3.000 Euro für die Pensionsvorsorge aufzugeben.
10 Dies trifft auf die meisten entwickelten Volkswirtschaften und Aktienindizes zu. Streuung (Diversifizierung) ist deswegen zwischen Ländern und Volkswirtschaften so wichtig, da damit Risiken vermindert werden.
11 Auf diese wird später noch separat eingegangen.
12 Wenn Sie bei Ihrer Bank mit 3.000 Euro in der Kreide stehen und die Überziehungszinsen 15 Prozent betragen, so stauen sich Ihre Schulden nach 35 Jahren auf über 300.000 Euro auf.
13 Es wurden keine Steuern berücksichtigt, da diese zwischen den Anlegern zumeist erheblich unterschiedlich ausfallen. Zudem unterliegen diese häufig Änderungen.
√ Lektion I: Vermögensplaner und -berater und welche man vermeiden sollte
Es ist schwierig, dass ein Mann etwas versteht, wenn sein Gehalt davon abhängt, dass er es nicht versteht.
– Upton Sinclair
Die unterdurchschnittlichen Renditen, die Anleger mit ihren Investments erzielen, beruhen zum Teil darauf, dass zumeist ein Fokus auf die Erzielung relativer Wertentwicklungen als auf Vermögensaufbau gelegt wird. Unterschiedliche Interessen der Akteure im Finanzsektor und in Organisationen führen dazu, dass die Steigerung des zu verwaltenden Vermögens im Vordergrund steht und bestmögliche Leistungen und Renditen diesem „ Wachstumsdrang “ zum Opfer fallen – zum Nachteil der Anleger. Dabei kommt es bei einem Zuwachs des Fondsvermögens häufig zu Abhängigkeiten betreffend Gremienentscheidungen und anderen negativen Einflussfaktoren (auch das zum Nachteil der Anleger und Investoren, wie wir noch sehen werden).
In den vielen Jahren, in denen ich mich auf dem Feld des Investierens bewege, bin ich immer wieder dubiosen Akteuren, Kollegen, Freunden und Bekannten begegnet, welchen misslungene Vermögensveranlagungen widerfuhren und deren Portfolio sich sprichwörtlich in „ Luft “ auflöste. Einen Berater an seiner Seite zu haben, welcher die Interessen der Klienten in den Vordergrund stellt, kann dabei als „ Segen “ für die betroffenen Anleger und Investoren gewertet werden. Die Vermeidung von Anlageberatern und Vermögensverwaltern, die hauseigene Fonds absetzen, provisionspflichtige Produkte vertreiben oder solche, die unsinnige aktive Strategien forcieren, zu welchen auch Market-Timing zu zählen ist, gilt als essenziell, soll Vermögen langfristig gemehrt werden.
Anlageberater und Vermögensverwalter mit einem glasklaren Verständnis ihres Berufsethos können mittels kontinuierlicher Beratung Ihrer Familie und auf Basis Ihrer individuellen Lebensumstände ein optimales Portfolio konzipieren und zu besseren finanziellen Entscheidungen, einem höheren materiellen Wohlstand und damit einer erhöhten Lebenszufriedenheit und -qualität beitragen. Wichtig ist, sich ein eigenes Bild des jeweiligen Beraters oder Verwalters zu machen. Eine sorgfältig, abgewogene Entscheidung sollte unbeeinflusst darauf beruhen, ob der potenzielle Vermögensberater frei von Interessenskonflikten ist (häufig nicht der Fall, da Banken und Vermögensverwalter zumeist ihre eigenen Produkte bzw. Fonds offerieren) und eine Philosophie verfolgt, die nachvollziehbar ist und für einen Sinn macht. Auf weitere wichtige Punkte (beispielsweise die fachliche Kompetenz und die Bedeutung der Aufgabenteilung zwischen den involvierten Institutionen) wird in der Folge näher eingegangen. Es sollen die folgenden Frage-/Themenstellungen abgehandelt werden, sodass den Versuchungen der Wahl eines nicht geeigneten Anlageberaters und Vermögensverwalters nicht nachgegeben wird. Diese inkludieren:
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