Marie-Henri Stendhal - Stendhal - Rot und Schwarz

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"Rot und Schwarz" enthält ein Sittengemälde Frankreichs im 19. Jahrhundert. Stendhal beschreibt schonungslos die engen gesellschaftlichen Zwänge und Erwartungshaltungen an alle, die ihr Leben durch Aufstieg verbessern möchten. Der Karrierist, der im Mittelpunkt von Stendhals Roman steht, ist von Ehrgeiz zerfressen und zu jeder Anpassungsleistung bereit. Gleichzeitig registriert er mit psychologischer Tiefgründigkeit, wie ihn das Leben der Unterordnung verändert.
Stendhal hat mit «Rot und Schwarz» ein psychologisches Meisterwerk geschaffen. Dieses E-Book enthält eine ungekürzte Ausgabe in werkgetreuer Übersetzung.

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Herr von Rênal sah seinen Hauslehrer im Geist bereits bei Valenod.

„Hören Sie mal, Herr Sorel!“ sagte er nunmehr, beinahe stöhnend und mit einem Gesicht, als stünde er vor einer sehr schmerzhaften ärztlichen Operation. „Ich füge mich Ihrem Wunsche. Übermorgen ist der Erste. Fortan erhöhe ich Ihr Gehalt auf fünfzig Franken.“

Julian hätte am liebsten laut aufgelacht, aber er verzog keine Miene. All sein Zorn war verlodert.

„Diesen Trottel habe ich noch gar nicht genug verachtet“, sagte er sich. „Zweifellos ist das die höchste Satisfaktion, die einem eine so inferiore Seele zu geben vermag.“

Die Kinder, die bei diesem Auftritt Mund und Ohren aufgesperrt hatten, rannten in den Garten, um ihrer Mutter zu vermelden, daß Herr Julian sehr böse geworden sei, aber nun bekäme er monatlich fünfzig Franken. Julian ging ihnen nach, wie er dies gewohnt war. Herr von Rênal, der keines Blicks gewürdigt ward, schaute ihm ärgerlich nach.

„Der Valenod kostet mich also einhundertachtundsechzig Franken!“ schimpfte er bei sich. „Warte nur, ich werde dir bei deinen Findelkindern ein bißchen mehr auf die Finger sehen!“

Ein paar Minuten später stand Julian abermals vor Herrn von Rênal.

„Herr Bürgermeister, ich möchte in einer Gewissenssache zum Herrn Pfarrer“, sagte er, „und ich bitte gehorsamst, mich gütigst auf einige Stunden beurlauben zu wollen.“

„Aber gern, mein lieber Julian“, entgegnete Herr von Rênal mit heuchlerischer Leutseligkeit. „Den ganzen Tag, wenn Sie wollen, auch morgen noch, Verehrtester! Nehmen Sie den Gärtnergaul und reiten Sie nach Verrières!“

„Aha!“ dachte er bei sich. „Jetzt will er ins Städtchen, Valenod Bescheid geben. Verpflichtet hat er sich mir nicht. Aber so einem Heißsporn muß man Zeit lassen, wieder vernünftig zu werden.“

Julian machte sich unverzüglich auf den Weg nach Verrières, und zwar zu Fuß, auf dem Höhenpfad durch den Wald. Er hatte es durchaus nicht eilig, zu Chélan zu kommen. Vor dem guten Pfarrer die Komödie der Heuchelei weiterzuspielen, dazu spürte er die geringste Lust. Vielmehr hatte er das Bedürfnis, mit sich selbst ins klare zu kommen und das Chaos in seiner Seele zu belauschen.

„Ich habe eine Schlacht gewonnen!“ frohlockte er, als er in der Einsamkeit des Hochwaldes dahinschritt, fern den Blicken der Menschen. „Ich habe eine Schlacht gewonnen!“

Dieser Siegesruf durchsonnte ihm all sein Lebensleid. Etwas wie Frieden zog in seine Brust ein.

„Jetzt habe ich also fünfzig Franken Monatsgehalt. Mich dünkt, Herr von Rênal hat eine Heidenangst vor mir. Warum denn eigentlich?“

Der Gedanke, einem so glücklichen und mächtigen Manne, auf den er vor kaum einer Stunde wütend gewesen, doch Furcht eingejagt zu haben, stimmte ihn vollends heiter. Einen Augenblick lang ergriff ihn sogar die wunderbare Schönheit des Waldes, durch den er wanderte. Hohe nackte Felsenblöcke, vor Urzeiten vom Kamme der Berge hierher gerollt, reckten sich unter den riesigen Rotbuchen, fast gleich hoch wie diese. Aus dem Gestein drang köstliche Kühle, während ein paar Schritte weiter die unerträglichste Sonnenglut brannte.

Im Schatten der hohen Felsen rastete Julian eine Weile. Dann stieg er weiter, einen schmalen, kaum erkennbaren Saumpfad empor, den nur die Ziegenhirten benutzten. So gelangte er auf einen Vorsprung.

Kein Mensch weit und breit. Ungestört stand Julian da droben. Lachend. So frei wie hier körperlich, auch geistig und seelisch zu sein, das war seine heißeste Sehnsucht! Die lichte leichte Höhenluft erfüllte ihn mit heiterem Frieden, ja mit Glückseligkeit.

Von neuem erinnerte er sich des Bürgermeisters von Verrières als des Vertreters aller Reichen und aller derer, die sich etwas anmaßten auf Erden. Aber zugleich fühlte Julian, daß sein Haß, so mächtig er ihn durchloderte, nichts mit der Person eines Einzelnen zu tun hatte. Wenn er nie wieder in das Haus des Herrn von Rênal hätte zurückkehren müssen, so hätte er ihn in acht Tagen vergessen, ihn samt seinem Schlosse, seinen Hunden, seinen Kindern und seiner ganzen Familie.

„Ich habe ihn, ich weiß selber nicht warum, zu einem Opfer gezwungen“, sagte er sich. „Sechsundfünfzig Taler mehr im Jahre... und dies ein paar Minuten, nachdem ich der größten Gefahr entronnen! Also zwei Siege an einem Tage! Der zweite ist allerdings nicht mein Verdienst. Ich muß doch noch erspüren, wie das zugegangen ist. Morgen werde ich das erkunden!“

Hochaufgerichtet stand Julian auf seinem Felsen und schaute in den Himmel, den die Augustsonne durchflammte. Zu Füßen der Felswand zirpten die Grillen. Wenn sie zeitweise verstummten, war Totenstille ringsumher. In der Tiefe dehnte sich das Land zwölf Meilen in die Ferne. Ein Weih flog aus den Felsenhängen zu seinen Häupten auf und zog seine weiten Kreise in der endlosen Stille. Julians Blick folgte dem Raubvogel unwillkürlich. Der ruhige erhabene Flug ergriff ihn. Er beneidete das Tier um seine Kraft. Er beneidete es um seine Einsamkeit.

„Napoleons Schicksal war so!“ dachte er bei sich. „Wird dereinst auch das meine so sein?“

11. Kapitel

Julian mußte sich unbedingt in Verrières zeigen. Als er aus dem Pfarrhause kam, fügte es ein glücklicher Zufall, daß er Herrn Valenod begegnete. Unverzüglich berichtete er ihm die Gehaltserhöhung.

Wieder in Vergy, begab er sich erst nach Anbruch der Dunkelheit hinunter in den Garten. Seine Seele war erschöpft von den vielen Seelenerregungen, die er den Tag über durchgemacht hatte.

„Was soll ich ihnen nur sagen?“ fragte er sich unruhig, als er der Damen gedachte. Er ahnte nicht, daß er sich in einem Zustande befand, in dem er just für Kleinigkeiten Sinn hatte, also für das, was im Leben der Frauen gewöhnlich die Hauptsache ist. Oftmals war er Frau Derville und sogar ihrer Freundin unverständlich, und er seinerseits begriff häufig nur halb, was ihm die beiden sagten. Das war die folge der Kraftfülle und, wenn man das so nennen darf, der Großartigkeit des leidenschaftlichen Innenlebens, das die Seele dieses ehrsüchtigen jungen Mannes verwirrte. In diesem Sonderling war fast Tag für Tag Sturm.

An diesem Abend kam Julian in einer Stimmung in den Garten, die ihn befähigte, sich in der Gedankenwelt der beiden hübschen Frauen zurechtzufinden. Sie hatten ihn mit Ungeduld erwartet. Er nahm seinen gewöhnlichen Platz ein, neben Frau von Rênal. Bald ward es völlig dunkel. Julian wollte die helle Hand ergreifen, die er schon lange neben sich auf der Stuhllehne schimmern sah. Nach einigem Zaudern entwich sie ihm, offenbar zum Zeichen der Ungnade. Julian ließ sich dies gesagt sein, plauderte aber munter weiter, zumal er Herrn von Rênal kommen hörte. Noch lagen ihm die groben Worte vom Vormittag in den Ohren.

„Wäre es nicht die gegebene Verhöhnung dieses Individuums“, sagte er zu sich, „dieses Erbpächters der irdischen Glücksgüter und Vertreters des Mammons, wenn ich ausgerechnet in seiner Gegenwart von der Hand seiner Frau Besitz ergriffe? Ja, das werde ich tun, ich, dem er seine Verachtung genugsam bezeigt hat!“

Fortan war die Ruhe, die Julians Wesen ohnehin ziemlich fremd war, ganz und gar hin. Das bange Verlangen, Frau von Rênal solle ihm ihre Hand überlassen, ließ ihn an nichts andres mehr denken.

Der Bürgermeister sprach in aufgeregtem Tone von Politik. Ein oder zwei Fabrikbesitzer von Verrières seien nahe daran, reicher zu werden denn er. Sie hätten die Absicht, ihn bei den nächsten Wahlen an die Wand zu drücken. Frau Derville hörte ihm zu. Julian, den diese Rederei ärgerte, rückte seinen Stuhl dicht an den der Frau von Rênal. Die Dunkelheit verbarg jedwede Bewegung. Er wagte seine Hand ihrem schönen Arm anzuschmiegen. Sie ging kurzärmelig. Julian ward wirr zumut. Der Verstand verließ ihn. Er bückte sich und berührte den bloßen Arm mit seiner Wange. Schließlich drückte er seine Lippen darauf.

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