„...das Schwert oder den Brief zu erwähnen, natürlich!“
Caro sprang auf.
„Heißt das, wir behalten das Schwert?!“ Sie stürzte auf ihn zu und drückte ihn an sich. „Du bist der eigentliche Schatz, Falk!“
*
Der Wind frischte auf und beinahe wäre der Grundriss über die Brüstung geweht. Im letzten Moment erwischte Falk das Blatt. Er werde jetzt erst mal alles wieder sicher in seinem Zimmer verstauen, verkündete er. Caro nickte, in Gedanken schon bei dem Interview, und begann, ihre Sachen zusammen zu suchen. Erst als Falk nach ein paar Minuten immer noch nicht wieder aufgetaucht war, ging sie nach oben, wo sie ihn in die Betrachtung des Planes der Leuchtenburg versunken vorfand.
„Ich war vor Jahren mal mit meiner Klasse auf der Leuchtenburg.“, sagte er, als sie ins Zimmer trat. „In diesem Gebäude hier war damals das Museum. Das Zimmer im zweiten Stock, das hier markiert ist, vielleicht ist es ja ein ganz normaler, öffentlich zugänglicher Raum von dem Museum.“
„Ich hab mich schon gefragt, wann du auf die Idee kommst. Ich meine, wenn wir nun schon eine Schatzkarte haben, können wir ja auch gleich richtig auf Schatzsuche gehen.“
„Also erst mal ist das ein Grundriss. Nix weiter.“
Caro sah zu, wie er die Papiere zu dem Schwert in den Beutel steckte, und die Sachen in dem Bettkasten unter seinem Schlafsofa verstaute. Sie machte sich auf den Weg nach unten und schlug dabei beiläufig vor, dass sich, egal wie sie den Plan nun nannten, der morgige Sonntag doch wunderbar eignen würde, um der Leuchtenburg mal einen Besuch abzustatten. Da sie kein Auto hätten, könnten sie mit dem Zug nach Kahla fahren. Falk, der ihr gefolgt war, hatte sich in den Türrahmen zur Küche gelehnt, die Arme vor der Brust verschränkt. Caro zog sich ihre Schuhe an.
„Ich könnte dich morgen früh hier abholen.“, sagte sie, im Kopf schon eine Einkaufsliste mit Proviant zusammenstellend. „Und bevor wir zum Bahnhof gehen, zeigst du mir noch das alte Holzhaus, in dem du das Schwert gefunden hast! Wie klingt das?“
„Du gibst nicht auf oder? Aber das kannst du vergessen, ich gehe keinesfalls noch mal in die Nähe dieses Hauses! Außer natürlich…“
Caro bemerkte einen hinterlistigen Ausdruck in Falks Augen, als sie sich im Halbdunkel des Flurs aufrichtete. Ihre Kopfschmerzen hatten plötzlich wieder eingesetzt und sie überlegte, ob sie noch Aspirin zu Hause hatte. Falk fuhr unterdessen fort:
„Außer natürlich, wir fahren mit dem Rad zur Burg. Da kommen wir praktisch an dem Haus vorbei.“
Caro sah ihn entgeistert an.
„Mit dem Fahrrad? Bis zur Leuchtenburg? Das ist doch viel zu weit!“, rief sie entsetzt.
„Etwa 20 Kilometer. Das ist locker zu schaffen.“
„Ich hab aber gar kein Rad.“, quengelte sie.
Da solle sie sich mal keine Sorgen machen, versicherte Falk. Bis morgen hätte er ihr ein Spitzenfahrrad organisiert. Und für den Rückweg könnten sie ja immer noch mit dem Zug fahren.
Könne er nicht lieber ein Auto statt eines Fahrrades organisieren?, rief Caro verzweifelt. Sie könne auch fahren!
„Keine Widerrede, Fräulein Schubert. Wenn du das Holzhaus sehen und auf der Leuchtenburg auf Schatzsuche gehen willst, fährst du mit mir mit dem Fahrrad hin! Und rauchst bis dahin besser keine Zigaretten mehr, damit du überhaupt Luft kriegst.“
Als Caro kurz darauf die Straße vor Falks Haus hinunter zur Bushaltestelle eilte, wusste sie immerhin, dass sie dem Geheimnis des alten Schwertes nach wie vor auf der Spur waren. Ihr schien es, als würde sich eine nahtlose Kette an Ereignissen abspulen, die schon vorher untrennbar miteinander verbunden gewesen waren. Momentan wirkte es zwar, als stolperten sie und Falk diesen Ereignissen nur hinterher, aber sie hatte das Gefühl, dass sie so langsam begannen, Einfluss auf das Geschehen zu nehmen. Und was war da schon eine lächerliche Anstrengung wie eine Radtour, wenn es galt, einen Schatz zu finden!
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