Die besten Interviews aus der WELT und WELT am SONNTAG

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Lassen Sie sich entführen in die Leben von 25 der spannendsten Zeitgenossen dieser Welt. Lesen Sie, warum Star-Dirigent Daniel Barenboim «schon 1000 falsche Töne gespielt» hat, Formel-1-Pilot Fernando Alonso «das Leben eines Roboters» führt und Steven Spielberg vor dem Denken warnt. In ungewöhnlich offenen Gesprächen geben Weltstars auf Politik, Wirtschaft und Gesellschaft Auskunft über das, was sie bewegt – aufgezeichnet von den besten Interviewern aus der Redaktion der «Welt» und «Welt am Sonntag.»
Fernando Alonso+++Giorgio Armani+++Paul Auster+++Mohammed al-Baradei+++Daniel Barenboim+++Boris Becker+++Vicente del Bosque+++Frank Elstner+++Bill Gates+++Hans-Dietrich Genscher+++Steffi Graf+++Carl H. Hahn+++Stéphane Hessel+++Peer Juhnke+++Henry Kissinger+++Jogi Löw+++Jonathan Meese+++Benjamin Netanjahu+++Lionel Ritchie+++Jacques Rogge+++George Shultz +++Steven Spielberg+++Britta Steffen+++Twiggy+++Martin Walser

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"Ich hätte Springer gerne als Verbündeten gehabt"

Schriftsteller Martin Weser gilt als einer der bedeutendsten Erzähler und - фото 5

Schriftsteller Martin Weser gilt als einer der bedeutendsten Erzähler und Dramatiker der Nachkriegszeit (Patrick Seeger/dpa)

Ist Günter Grass ein Antisemit? Woher kam der Zorn der Gruppe 47 auf Axel Springer? Ein Gespräch zwischen dem Schriftsteller Martin Walser, Verlagschef Mathias Döpfner und "Welt"-Herausgeber Thomas Schmid

Eine Woche vor dem 100. Ge­burts­tag Axel Springers trafen sich der Schrift­stel­ler Martin Walser und der Vor­stands­vor­sit­zende der Axel Springer AG, Mathias Döpfner, zu einem Gespräch über den Verleger und den von ihm ge­grün­de­ten Verlag. Moderiert wurde die Dis­kus­sion von Thomas Schmid, dem Her­aus­ge­ber der "Welt"- Grup­pe. Wir ver­öf­fent­li­chen im Folgenden Auszüge aus dem Gespräch.

Martin Walser möchte zu Anfang einen Auszug aus seinem Tagebuch aus dem Jahr 1978 vorlesen, der sich mit Axel Springer befasst -ein Text aus einer anderen Zeit.

Martin Walser:

Ja, der kommt bei mir im Tagebuch auch vor, also kann ich das von 1978 auch mal vorlesen. Aber ich muss sagen, ich bin in der Zwi­schen­zeit im Fernsehen ab­sichts­los in einen Film über Springer hin­ein­ge­kom­men. Fazit: Ich habe diesen Springer nicht gekannt - also die Person, die Tem­pe­ra­tur, die At­mo­sphä­re, die Ge­fühls­art, die Be­we­gun­gen. Davon habe ich nie etwas erfahren, von diesem Menschen, der da gezeigt wurde, sondern ich habe eben nur diesen ver­öf­fent­lich­ten Springer wahr­ge­nom­men. Was ich da im Tagebuch ge­schrie­ben habe, ist ein un­schul­di­ger Versuch, auf eine zeit­ge­schicht­li­che Größe zu rea­gie­ren. Denn wenn man das schreibt, denkt man überhaupt nicht daran, dass man das je ver­öf­fent­licht. Also: Am 19.4.1978 war ich auf Le­se­rei­se, wie immer. Und ich habe in Gießen in der Pension "Betty Dorn­ber­ger" im dritten Stock gewohnt, neben einer Apotheke, die auch den Dorn­ber­gers gehörte, in der Sel­ter­stra­ße. Im Reiseplan war der nächste Tag das Hotel "Dorn­ber­ger Hof". Und dann habe ich, weil ich noch Zeit hatte, etwas ge­schrie­ben. Da heißt es dann:

"Der wahrhaft kühne Versuch, sich vor­zu­stel­len, wie A. C. Springer, R. Mohn, Gruner und Jahr und Abs auf einen Kafkatext rea­gie­ren. - Lächeln sie? Können Herr­schende lesen? Herr­schende können beten. Das konnten sie immer schon. Ich stelle mir vor: A.C.S. betet so: Lieber Gott, Gott sei Dank bist du ein lieber Gott, sonst wäre es nicht aus­zu­hal­ten in dieser Welt. Du bist wirklich ein lieber Gott. Du lässt die Bol­sche­wis­ten leben. Ich habe Geduld mit deiner Geduld, lieber Gott. Ir­gend­wann wirst du ihnen schon alle Haare vom Kopfe fallen lassen, dass sie dann ein wenig frieren. Ich bin ein Sünder, lieber Gott, du weißt es, trotzdem schlägt dein Blitz nie in meinen Jet. Du bist eben ein derart erhabenes Prinzip, lieber Gott, dass es dir gleich­gül­tig ist, ob ich mit meinem Jet unter dir herrase oder ob ich barfuß, die Sandalen in der Hand, durchs abend­li­che Watt wandere. Du findest es gut, dass es die, Bild’-Zei­tung gibt. Ich auch. Mein Gott, lass auch Wallraff ruhig schlafen. Verzeihe den bösen Linken, sie wissen wieder einmal nicht, was sie tun. Ich will jetzt noch eine Seite Kafka lesen, lieber Gott, weißt du, so eine Seite, auf der die Prosa bis zum Exzess nach Ge­rech­tig­keit strebt. Ich finde, Kafka war sehr streng, vor allem gegen sich. Und das gefällt mir an ihm. Ich bin auch streng gegen mich. Gegen meine Umwelt aber bin ich milde. Wenn es nach mir ginge, sollte die, Bild’-Zei­tung nicht in Dru­cke­rei­en, sondern in Gärt­ne­reien ent­ste­hen. Überleg dir das einmal, lieber Gott, ob du die, Bild’-Zei­tung nicht unter die Gewächse der Schöpfung aufnehmen könntest, dass sie gediehe wie Gurken und Tomaten und so na­tür­lichs­ten Rang erhielte. Du bist ein ge­wal­ti­ges Prinzip, lieber Gott, ent­schul­di­ge, wenn ich mich dir als Partner an­bie­de­re. Ich schäme mich. Ich bin eben so fromm. Manchmal hab ich das Gefühl, ich sei dein zweiter Sohn. Also verfolgt genug bin ich. Was war Pilatus gegen Wallraff? Aber bitte, tu, wie du willst. Ich gebe nur zu bedenken, dass auch du dabei gewinnen könntest, wenn die Blätter der, Bild’-Zei­tung un­mit­tel­bar aus deinen Händen wüchsen. Es wäre für dich eine gute Werbung. Die du nicht brauchst. Das weiß ich. Viel­leicht reden wir morgen Abend noch einmal darüber. Jetzt lese ich noch eine Seite dieses un­er­bitt­li­chen Kafka. Das finde ich ei­gent­lich ganz nett von mir. Denn nötig habe ich es wirklich nicht." Soweit 1978.

Mögen Sie das aus heutiger Per­spek­tive und Kenntnis kom­men­tie­ren?

Martin Walser:

Das kann man gar nicht kom­men­tie­ren. Ein po­li­ti­scher Schrift­stel­ler, der zu sein ich nie be­an­sprucht habe, würde wahr­schein­lich so über Springer nicht ge­schrie­ben haben. Für mich war das einfach ein Versuch, mich mit dieser zeit­ge­schicht­li­chen Größe und jetzt vor allem auch Macht einfach einmal per Prosa via Kafka zu be­schäf­ti­gen. Ich weiß nicht, ob Sie sich das vor­stel­len können oder wollen, aber es ist ja nicht ein rea­lis­ti­sches Ver­hält­nis. Es ist ja kein Ur­teils­ver­hält­nis, sondern ein reines Ge­fühls­ver­hält­nis zu diesem Menschen, der da mit dem Jet unter Gott herrast oder mit Sandalen in der Hand durchs Watt geht. Das ist ja noch nicht einmal Satire. Man denkt einfach: Wie könnte man die "Bild"-Zei­tung in diesem Kosmos un­ter­brin­gen? Dann kommt es zu solchen Stim­mun­gen.

Sie haben eben gesagt, es ist ein Ge­fühls­ver­hält­nis gewesen zu Axel Springer. Warum haben zu diesem Verlag, zu seinen Pu­bli­ka­tio­nen, zum Verleger so viele Menschen ein reines Ge­fühls­ver­hält­nis gehabt, das von Fakten nicht ein­ge­trübt werden konnte?

Martin Walser:

Von diesen vielen Menschen haben natürlich auch sehr viele ein Ur­teils­ver­hält­nis und kein Ge­fühls­ver­hält­nis dazu gehabt. Ich weiß nicht, in welchem Jahr das war, als die Gruppe 47 for­mu­liert hat: Enteignet Springer. Das war ja der Versuch, ein Ur­teils­ver­hält­nis zu einer In­sti­tu­tion, zu einer öf­fent­li­chen Macht her­zu­stel­len. Ich muss sagen: Der Haupt­grund, warum sich un­serei­ner so zum Sprin­ger-Ver­lag verhalten hat, lag - zumindest soweit es mich betrifft - in der Art, wie der Verlag Heinrich Böll behandelt hat. An einer anderen Stelle in dem Tagebuch heißt es: "Die 'Bild'-Zei­tung macht für mich Böll zum Heiligen, zum Mär­ty­rer." So haben wir das wahr­ge­nom­men: Böll wurde verfolgt wegen seines Buchs "Die verlorene Ehre der Katharina Blum". Ich könnte auch nicht mehr schil­dern, wie die Argumente waren. Ich weiß nur noch: Für uns, für mich war das der heilige Böll, der unter Springer leiden musste.

Mathias Döpfner, wie be­ur­tei­len Sie den damaligen Umgang des Hauses Springer mit Heinrich Böll?

Mathias Döpfner:

Ich kann nicht be­ur­tei­len, wie das Haus Springer mit Heinrich Böll um­ge­gan­gen ist, weil ich damals nicht dabei war. Ich habe einiges aus den Archiven gelesen. Und ich wie­der­ho­le, was mitt­ler­weile fast schon zu einer Floskel erstarrt ist: Ja, es gab große Fehler. Ja, es gab Es­ka­la­tio­nen. Ja, Springer hat sich leider von seinen Gegnern in den Schüt­zen­gra­ben treiben lassen, und Jour­na­lis­ten des Hauses haben Dinge ge­schrie­ben, die man besser nicht ge­schrie­ben hätte, ganz sicher auch im Umgang mit Heinrich Böll.

Aber, ehrlich gesagt, was mich jetzt mitt­ler­weile mehr in­ter­es­siert als die Frage, wie Springer mit Heinrich Böll umging, ist die Frage, wie Heinrich Böll mit Springer umging. Es gibt diesen berühmten Artikel von Heinrich Böll über das freie Geleit für Ulrike Meinhof. Er hat in diesem Artikel erstens einen Un­ter­su­chungs­aus­schuss wegen Volks­ver­het­zung gegen Axel Springer gefordert und ihm zweitens am Ende des Artikels ge­wünscht, dass er an der ihm im Halse ste­cken­den Gräte des Weih­nachts­karp­fens ersticken möge. Er hat ihm also den Tod ge­wünscht. Das ist ganz harter Tobak. Der Anlass war ein Artikel in der "Bild"-Zei­tung über einen Bankraub der RAF, bei der ein Polizist er­schos­sen worden ist. Und die Über­schrift der "Bild"-Zei­tung war: "Die RAF mordet weiter". So war es auch. Zu dem Zeitpunkt der Ver­öf­fent­li­chung aber war noch nicht im ju­ris­ti­schen Sinne erwiesen, dass es sich tat­säch­lich um einen Anschlag der RAF handelte. Es war nur mit aller­größ­ter Wahr­schein­lich­keit der Fall, und darauf wurde im Text auch hin­ge­wie­sen: Es handele sich mut­maß­lich um einen Anschlag der RAF. Diesen Umstand, dass in der Über­schrift diese Dif­fe­ren­zie­rung nicht vorkam, nahm Böll zum Anlass, Axel Springer den Tod zu wünschen.

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