Joana Goede - Die Dauerschuld

Здесь есть возможность читать онлайн «Joana Goede - Die Dauerschuld» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Die Dauerschuld: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Die Dauerschuld»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Ein Kind kommt zur Welt und trägt bereits die Last auf seinen Schultern, durch seine bloße Existenz die Ehe seiner Eltern zerstört zu haben. Eine freche Satire – rund um Familie, Schuld und die Suche nach sich selbst

August wird in die Welt geworfen und ist von Anfang an schuldig. Seine Mutter schiebt ihn an seinen Vater ab, der wieder an seine Mutter. Niemand will ihn haben, niemand interessiert sich für ihn.
Deshalb bittet August seinen besten Freund Eduard, dass er, nach seinem Tod, seine Lebensgeschichte aufschreibt und veröffentlicht. Damit endlich jemand Notiz von ihm nimmt. Selbst Eduard hat dazu nicht die geringste Lust. Als er sich trotzdem dazu durchringt und alles aufgeschrieben hat, vergeht noch viel Zeit, bis sich ein Verleger findet, den Augusts Lebensgeschichte aber eigentlich auch nicht interessiert.

Die Dauerschuld — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Die Dauerschuld», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

So lag August auf dem Bauch, sich das Erlegen der Hyänenmutter ausmalend, quasi in eine Art kindlichen Blutrausch verfallen, derweil sich die Szene im Wohnzimmer doch ganz anders abspielte, als man es von einer echten Jagd erwarten kann.

Sie standen sich gegenüber, Vater und Mutter. Der schweigsame Riese, gleich einer märchenhaften Figur (in Kinderköpfen entstehen mitunter verirrte Mixturen), und die herzlose Hyäne. Sie hatte Monster gesagt und August wusste, dass sie ihn meinte. Das kränkte ihn nicht. Man hatte ihn schon als so vieles beschimpft, auf dieses eine zusätzliche Wort kam es nun nicht mehr an. Im Übrigen stand es ihm glasklar vor Augen, dass bei der Kombination aus Riese und Hyäne etwas Monströses herauskommen musste, wie sollte August also kein Monster sein? Besser ein Monster, dachte er, als eine Hyäne.

Der Riese wusste nicht recht, was er mit seinen Händen tun sollte. Mal steckte er sie in die Tasche, dann hielt er sie in der Luft, endlich faltete er sie, wie zum Gebet. August wollte, dass er angriff. Der Riese musste siegen, die Hyäne hatte nicht die geringste Chance! Aber der Riese wollte nicht kämpfen, denn er war ein sanfter Zeitgenosse. Er erwiderte mit seiner tiefen Stimme: Ein Monster! Wie kannst du sowas sagen?

Sie: Weil es wahr ist. Er hat, er hat...

Der Riese: Es war ein Unfall, er hat mir alles erzählt.

Sie: Er lügt. Das hat er schon immer getan. Er biegt sich alles so hin, wie er es haben will. Du kennst ihn nicht.

Der Riese: Willst du behaupten, er hätte es absichtlich getan?

Sie: Ja. Ich, ich kann nicht mehr. Ich kann ihn nicht mehr bei mir haben. Entweder du nimmst ihn oder ich gebe ihn ins Heim. Er, er – ich habe Angst vor ihm.

Der Riese: Du bist verrückt.

Sie: Was ist nun?

Der Riese trat beunruhigt von einem Bein auf das andere und stieß einen schweren Seufzer aus. Er gab zu: Du weißt, ich wollte ihn damals schon nicht. Es, es ist mir zu viel. Kinder, ich tauge nicht für Kinder.

Sie: Ja, ja. Du konntest dich immer gut vor der Verantwortung drücken. Dann bringe ich ihn eben ins Heim.

Er: Das kannst du nicht machen.

Sie: Sag du mir nicht, was ich machen kann und was nicht!

Er (resignierend) : Dann lass ihn hier.

Sie (triumphierend): Na bitte.

Augusts Mutter ging. Ihr Sohn atmete auf. Einen gewissen Ärger konnte er nicht unterdrücken, trotz der Erleichterung, denn er hätte sich viel mehr von seiner Mutter erlöst gefühlt, wenn der Riese kurzen Prozess mit ihr gemacht hätte. Das hätte er problemlos tun können. Riese gegen Hyäne, keine Minute hätte das gedauert. So lebte die Mutter und August musste sie ewig fürchten. Alles konnte man aber auch nicht haben, er meinte sich damit abfinden zu können.

Seufzend beeilte er sich, wieder in die Küche zu kommen. Dort setzte er sich auf den Fußboden vor den Kühlschrank und drehte Däumchen. Das machte er oft, wenn er nicht wusste, wie er sich sonst beschäftigen sollte. Dabei bemühte er sich, die Daumen möglichst schnell umeinander zu drehen, ohne dass sie sich berührten. Leicht war das nicht. Dazu zählte er die Drehungen. Er verzählte sich oft, denn so schnell zählen konnte er nicht. Alles in allem war es ein sehr schweres Spiel, das höchste Konzentration erforderte.

Der Riese kam in die Küche. Er schaute August eine Weile zu, dann meinte er: Sie ist weg.

August: Gut. Kann ich jetzt bei dir bleiben?

Sein Vater atmete einmal tief ein, dann stieß er die Luft kräftig aus. Er sagte: Ja, erstmal.

August: Und wo soll ich schlafen?

Der Blick des Riesen zeigte deutlich, dass er sich über solche Dinge keine Gedanken gemacht hatte. Eine Weile musterte er August, prüfte offenbar seine Körpergröße, fuhr sich kopfschüttelnd mit der Hand durch die Haare und letztlich kam er zu dem Schluss: Wir stellen ein kleines Klappbett ins Zimmer. Neben mein Bett. Ist das in Ordnung?

August: Klar. Und Mama?

Der Riese: Ich nehme an, sie wird irgendwann deine Sachen bringen.

Wieder an den Leser

Es kann nicht schaden, wenn der Leser bereits zu diesem Zeitpunkt erfährt, dass August seine Mutter in seinen Gesprächen mit mir von diesem Tag an lange nicht mehr erwähnte. Auf mein Nachfragen hin, behauptete er fest, er habe sie nach diesem einen Besuch bei seinem Vater jahrelang nicht gesehen. Tage später standen zwei Reisetaschen und ein Karton mit Spielsachen, Kleidungsstücken und Handtüchern, Bettwäsche und einigen Kleinigkeiten vor der Tür. Aber ich will nicht vorgreifen.

Meine Kinder stören nur permanent meine Fokussierung auf das Wesentliche. Ich musste diese wichtige Information aufschreiben, damit ich es später nicht vergesse. Um ein Haar wäre sie mir ohnehin entglitten, als meine Tochter Maria ihre kleine Schwester Kerstin an einem Ohr zog, Kerstin schrie, ich hinrannte, gleichzeitig das Telefon klingelte und meine Schwiegermutter am Apparat war, die mich bat, für sie einkaufen zu gehen. Ich muss für diejenigen, die mich nicht kennen, erklärend hinzufügen, dass ich mich neben meinen schreienden Blagen, die meine Frau partout nicht in den Kindergarten schicken will (die ganzen Krankheiten etc.), auch noch um meine vom Alter geplagte, angeheiratete Mutter kümmern muss. Sie ist zwar für ihre fast achtzig Jahre ziemlich rüstig, geht ab und an ins Schwimmbad, fährt fleißig Rad (wenn auch recht langsam), allerdings mag sie aus Rücksicht auf ihren Rücken nichts tragen. Was zur Folge hat, dass ich alles trage, was sie nicht tragen kann. Also werde ich häufig herbeigerufen, wenn es darum geht, Getränke aus dem Keller hoch oder in den Keller hinunter zu tragen, eine Kiste mit Dekoration vom Dachboden zu holen, einzukaufen, Wäschekörbe durch das ganze Haus zu schleppen und so weiter. Sie wohnt, man muss es dazu sagen, nur wenige Straßen weiter. Sonst wäre das für mich gar nicht machbar.

Anderseits hätte ich mir schon länger gewünscht, etwas mehr Raum zwischen uns zu bringen, denn meine hilfreiche Nähe führt dazu, dass meine Schwiegermutter des öfteren Dinge nicht selbst tut, die sie selbst tun könnte, die sie aber gar nicht erst ausprobiert. Beispielsweise ruft sie mich, weil der Fernseher nicht funktioniert, obwohl doch in fünf Minuten ihre Lieblingssendung läuft. Ich also klemme mir hastig meine beiden Kinder unter den Arm (zur Oma gehen sie immerhin gern und diskutieren selten mal herum), eile durch die Straßen zu ihrem Haus, nur um festzustellen, dass sie beim Staubsaugen den Stecker des Fernsehers herausgezogen und vergessen hat, ihn wieder hineinzustecken. Ein Problem, das sie natürlich hätte lösen können, wenn sie denn einmal kurz nachgedacht hätte.

Meine Mutter ist folglich verwöhnt.

Meine Kinder sind verzogen, hauptsächlich von meiner Frau.

Und ich kann mich gegen keinen von allen durchsetzen.

Gegen August kann ich das schließlich auch nicht, noch nicht einmal jetzt, wo er nicht mehr lebt.

Aber eigentlich stecken wir ja inmitten der Szene, in der August bei seinem Vater einzieht. Reichlich skurril, diese Geschichte. Von einem zum nächsten gereicht zu werden, obwohl einen eigentlich keiner von beiden haben will. Nun gut.

Autor Ende.

Weil August nicht direkt nach dieser plötzlichen Familienkatastrophe allein in der für ihn neuen Wohnung bleiben sollte, kam er notgedrungen mit seinem Vater zur Arbeit. Vorher nahm er dem Jungen das Versprechen ab, sich ruhig und gesittet zu verhalten, niemanden zu stören und am besten einfach gar nicht da zu sein. August verstand genau, was das bedeutete, und er war geübt in diesem Verhalten.

Der Riese arbeitete, wie August es sich nie hätte vorstellen können, in einem Supermarkt. Daher bekam August den Mund zunächst gar nicht wieder zu, als er den Riesen in einem blauen Kittel sah, der nun gar nicht zu seiner Statur passen wollte. Er wirkte darin etwas lächerlich. August lachte aber nicht, denn er wollte den Vater nicht verärgern. In dem blauen Kittel hatte der Riese etwas von einem ungeschickten kleinen Kind, dass sich beim Malen im Kunstunterricht regelmäßig kräftig einsaut. Den passenden naiven Gesichtsausdruck setzte der Riese auf, als er den Kittel anlegte. Eine merkwürdige Charakterwandlung.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Die Dauerschuld»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Die Dauerschuld» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Die Dauerschuld»

Обсуждение, отзывы о книге «Die Dauerschuld» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x