Hans-Gerd Pyka - DER WELS

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Max Weidendorf war eine schillernde Gestalt: Von 1967 bis 1982 holte er als Fluchthelfer mehr als 1000 Menschen aus der DDR in den Westen – anfangs gemeinsam mit US-Soldaten in ihren Dienstfahrzeugen, später mit immer ausgefeilteren Methoden als Chef einer professionellen «Fluchthilfe-Firma». Dabei war er nicht nur von dem Gedanken getrieben, der DDR dadurch zu schaden, dass er vor allem Ärzte und Ingenieure zur Flucht verhalf und dem ostdeutschen Staat dadurch viele seiner Fachkräfte nahm – Max Weidendorf verdiente auch gut an den Flüchtlingen: Bis zu 20.000 D-Mark nahm er pro Person und stieg so zu einem erfolgreichen Geschäftsmann auf. Bis zu einem Anschlag 1982: In seinem Bad Tölzer Hotel explodierte eine Briefbombe, Weidendorf wurde schwer verletzt. Ob Mitarbeiter der Stasi oder ehemalige Mitglieder seiner «Kriminellen Menschenhändlerbande», wie die DDR-Propaganda sein Fluchthilfe-Unternehmen nannte, für den Anschlag verantwortlich waren, konnte nicht geklärt werden. Es handelt sich bei dem Roman «Der Wels» nicht um eine Biographie des «echten» Fluchthelfers Kay Mierendorff, sondern um eine fiktive Geschichte, die allerdings auf wahren Begebenheiten beruht. Die Idee des Projekts stammt von Kay Mierendorff, der 2012 in Florida gestorben ist – und von seinem Freund Jürgen Weiske, der Mierendorff vor dessen Tode interviewt hat und so die dokumentarische Grundlage für den Roman lieferte.

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Cleopatra war in jenem November 63 ein voller Erfolg. „Die Taylor ist ein Star, ein Weltstar!“, rief Mathilde nach dem Film in den Regen, „und Burton, ja, wenn du so schön wärst wie Richard, dann würde ich’s mir überlegen, Max, du bist wirklich ein Oberidiot, was soll ich dem denn morgen sagen?“ – „Ich!“, antwortete Max. – „Was ich?“ – „Was hast du denn mit der Geschichte zu tun? Außer dass du meine Frau bist, meine ich.“ – „Pass bloß auf, ich knall dir gleich eine!“ Als im Bahnhof Schlossstraße der Zug Richtung Innenstadt ankam, standen sie zufällig an der falschen Bahnsteigseite. „Ich fahre jetzt zu Peter“, sagte sie – und stieg unvermittelt ein! Max schaffte es nicht, hinterher zu springen, die Tür knallte zu, er drückte sie auf, als der Zug schon angefahren war, zwängte sich hinein. Jetzt war Mathilde die Verrückte. „Welcher Peter?“, fragte er. „Eifersüchtig, ja?“ – „Quatsch. Welcher Peter?“ – „Möchteste wissen, ja? Ein Berühmter. Nicht so einer wie du, so ein Nichts. Und berühmter als Burton auf jeden Fall.“ Man sah von den Bänken herüber und Mathilde sah es Max an, dass ihn dieser ominöse Peter beschäftigte, dieser reiche Liebhaber, der in Charlottenburg wohnte, Volkswagen, Ku’damm, Beletage. „Seit wann kennst du ihn?“, fragte er. „Ein Jahr. August. Siebzehnter, glaube ich.“ – „Hat er einen Nachnamen?“ – „Und was für einen! Stand in der BZ. Ich musste gleich weinen.“ – „Weinen?“ – „Natürlich.“ – „Wie heißt er?“ – „Möchteste wissen, ja?“ – „Bist du also mit ihm zusammen?“ – „Nicht direkt. Aber ich denke oft an ihn, muss man einfach, wenn jemand …“ – „Was denn?“ – Mathilde weinte, Max schlug sich auf die Stirn, der Abend gefiel ihm nicht mehr.

Friedenau, Yorkstraße, Anhalter Bahnhof. „Hier raus“, sagte sie. Max wunderte sich. Hinter ihnen die Ruine des Anhalter Fernbahnhofs, vor ihnen nichts als der schwarze, ausgebombte Rand der Innenstadt und eine leuchtende Straßenbahn, die ihnen im Regen davon fuhr. „Nach Charlottenburg geht’s hier nicht“, brummte er. „Wie kommst du darauf?“ – „Wo wohnt der Kerl denn?“ – „Peter? Ganz woanders. Geh wieder nach Hause!“ Max blieb natürlich bei ihr in dieser Einöde und sie ließ es zu, dass er sie umarmte. Eine Schutthalde, unbewohnte Häuser, unheimliche Totenstille mitten in der Großstadt. Eine Viertelstunde später, als er sie so fest im Griff hatte, als wären sie verheiratet, waren sie am Checkpoint Charlie, standen im Peitschenlampenlicht, lief da amerikanische Militärpolizei herum, parkten da Autos, waren da Läden, Schaufenster, ein paar Häuser, Gardinen, fuhr da ein Jeep, war da die Mauer, eine Öffnung, ein Wachtturm, Zickzackweg, Sperren, ein weites Feld, und dahinter, in der Schwärze nur zu ahnen: Ost-Berlin. „Bist du sein Ami-Liebchen?“, fragte Max. „Nein“, sagte Mathilde.

Plötzlich fiel es ihm ein. Wie konnte sie … Er ließ sich nichts anmerken, während sie ihn in der Dunkelheit über ein leergeräumtes Ruinengrundstück zur Zimmerstraße führte, zur Mauer. Dort war ein dünnes Holzkreuz aufgestellt, ringsum schwarze Blumen und Kränze, wie das letzte Grab eines gepflügten Friedhofs. Als sie direkt am Kreuz standen, sagte er: „Peter Fechter.“ – „Richtig!“, rief sie aus, als hätte er ein Kreuzworträtzel gelöst. – „Warum lockt du mich hierher?“ – „Habe ich nicht. Du bist mir nachgelaufen.“ – „Und jetzt?“, fragte er. Sie löste sich aus seiner Umklammerung, ging um die Kränze herum. „Er ist hier nicht begraben“, sagte er. „Muss er nicht, wenn er hier begraben ist, in meinem Herzen …“, sie klopfte sich auf den Brustkorb. „Tust ja so, als hättest du ihn gekannt.“ – „Bist nur eifersüchtig.“ – „Auf einen Toten? Du spinnst, ich geh zurück.“ – „Stell dir vor, du machst das, Little, kommst von drüben, willst über die Mauer, weil ich hier auf dich warte, du kletterst, und die schießen.“ – „Dann wäre ich jetzt tot und du könntest ewig auf mich warten.“ – „Der ist ein Held, der Peter.“ – „Auf den hat hier keiner gewartet, wetten? Der wollte nicht mehr eingesperrt sein, das ist alles.“ – „Der ist mutig.“ – „Gewesen.“ – „Stell dir vor, du wärst in seiner Lage.“ – „Ich hätte es ganz anders gemacht.“ – „Klar, du hättest dir Flügel wachsen lassen.“ – „Auf jeden Fall wäre ich nicht einfach rübergelaufen.“ – „Nachher ist man immer klüger, Max.“ – „Der nicht mehr. Mach, was du willst … und lass dich nicht von den Ratten beißen!“

Am nächsten Tag, Samstag, meldete Mathilde sich krank, Max wurde zum Chef zitiert, der Junior stand dabei, der Vater auch. „Setz dich.“ – Max setzte sich, der Chef sagte: „Wie ich erfuhr, bist du mit Fräulein Maier verheiratet.“ – „Wer sagt das?“ – „Du hast dir einen Spaß erlaubt, nicht wahr, aber man kann nicht mit allem und jedem einen Spaß machen, schon gar nicht mit solchen Dingen. Die Ehe, junger Mann, ist ein heiliges Gut. Wir kennen noch weitere: die Ordnung, die Sauberkeit, die Pünktlichkeit … Die Ehe aber …“ – „Darum wird ja auch so viel rumgeschieden. Ich habe ganz andere heilige Güter, wie Sie das nennen.“ – „So, welche denn?“ – „Ist meine Sache.“ – „Du machst mich neugierig.“ – „Ein volles Portemonnaie.“ – „Du meinst, ich zahle dir nicht genug?“ – „Natürlich nicht. Und die Freiheit, aber die können Sie mir nicht bezahlen. Bin ich jetzt entlassen?“ – „Für wie dumm hältst du mich, Max? An die Arbeit!“

Damit war die Sache erledigt. Max strengte sich weiterhin an, Mathilde auch – bis sie im Frühjahr 1965 tatsächlich heiratete, nicht Max Weidendorf, sondern den amerikanischen Leutnant Steve Garry und mit ihm ein paar Monate später nach Baltimore ging.

Max trug Mathildes Ansichtskarte aus Amerika ein paar Wochen lang mit sich herum. Nicht wegen des Persönlichen, denn es war nicht der Rede Wert, was sie ihm geschrieben hatte, „ich kann in meinen Refrigerator reinklettern“, sondern weil ihm die Tatsache gefiel, etwas aus diesem großen Land in seiner kleinen Aktentasche neben der Butterbrotdose bei sich zu haben. Außerdem klebte eine schöne blaue John-F.-Kennedy-Briefmarke drauf. Am letzten Tag seiner Lehrzeit bei Eisenwaren Gutberg ging er die Drakestraße mit gesenktem Kopf entlang, hatte außer der Karte auch sein Abschlusszeugnis dabei, stellte sich neben den nächstbesten Gullydeckel, hockt sich hin und rief durch die Löcher des Gusseisens: „Sehr gut im Praktischen!“ Und weil es zu seiner Überraschung nicht zurückhallte, ahmte er das Echo nach: „Sehr gut im Praktischen!“ Dann seufzte er und rief in die Tiefe: „Gut im Theoretischen!“ Und endlich das Echo, das er sieben oder acht Mal wiederholte: „Sehr gut im Theoretischen!“

***

Die Luft ist eisig. Frank fährt in einer „Badewanne“, einem gelben Ford Taunus mit Armeekennzeichen und dem Aufdruck MILITARY POLICE – U.S. ARMY seinen Talisman spazieren: ein Stück Berliner Mauer. Max sitzt in Uniform und mit einer Schirmmütze auf dem Kopf neben ihm, grüßt den hiesigen Posten am Checkpoint Charlie und der grüßt zurück, als habe Max ihn gestern befördert. Drüben auf der anderen Seite schaut man als Mitglied der Nationalen Volksarmee auf das abgeschaltete Blaulicht aus dem Westen, auf die US-Antenne oder einfach nur in den diesigen Februar-Morgenhimmel. „Die tun mir leid“, sagt Frank. „Wer?“, fragt Max. „Alle.“ – „Nee, die sind die glücklichsten Menschen der Welt, weil sie im besten System aller Zeiten leben dürfen. Wir tun denen leid. Wir haben alles, dürfen alles und das kann nicht gut sein. Außerdem sind wir böse und das macht die noch glücklicher. Wir sollten öfter rüberkommen, dann werden die unerträglich zufrieden.“ – Gleich darauf sehen sie den russischen Posten, der sie durchwinkt.

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