Cosima Cos - Eleonore - Der verlorene Kampf

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Eleonore - Der verlorene Kampf: краткое содержание, описание и аннотация

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"S a n k t B a r t h o l o m ä u s – K i n d e r h e i m… !"
Norwin erschrak, als er das Wort gelesen hatte. Er schaute seine Mutter entsetzt an. Eleonore wäre auf der Stelle am liebsten im Erdboden versunken. Seit wann konnte Norwin denn lesen? Sie ertrug die ganze Situation nicht mehr und wünschte sich, nie geboren worden zu sein, geschweige denn, eigene Kinder in die Welt gesetzt zu haben. Sie verstand auch nicht, warum ausgerechnet sie das alles ertragen musste. Wenn es denn einen Gott gab, warum strafte er sie? Vorsichtig fragte Norwin:
"Was wollen wir hier?"
Mit zittriger Stimme antwortete seine Mutter:
"Hier wohnt Schwester Elisabeth."
Ungläubig hinterfragte Norwin:
"In einem Kinderheim?"
Eleonore versagten fast die Nerven und sie hätte ihn jetzt am liebsten angeschrien, das er mit seiner Fragerei endlich aufhören sollte. stattdessen riss sie sich gewaltig zusammen und auf einmal hatte sie das Gefühl, eine Schauspielerin in einem fremden Film zu sein. Das verhalf ihr, so zu antworteten, als stände sie völlig über den Dingen:
"Ja, sie hat woanders keine so große Wohnung für ihre vielen Kinder, die sie liebt, gefunden. Also ist sie letztendlich in die Räume des Kinderheims gezogen. Das ist sehr praktisch, weil dort sehr viel Platz ist für alle Kinder. Außerdem gibt es dort jede Menge Spielzeug, was alle Kinder benutzen dürfen."
"Ach so, ich dachte schon, wir kommen jetzt in ein Kinderheim", gab Norwin völlig erleichtert von sich.
Eleonore schaffte es nicht, Norwin die volle Wahrheit zu sagen.

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Liebe Tante Auguste, hier in Schwerin habe ich das erste Mal den Kopf hängen lassen. Wir kamen nicht weiter. Kein Zug fuhr mehr. Nichts zu essen gab es. Das Baby schrie schon gar nicht mehr. Es wurde auch immer apathischer. Doch das war mir egal! Mein einziger Gedanke war Hitler. Es war das Letzte, woran ich glauben konnte und an irgend etwas muss man sich doch klammern. Meine Mundharmonika hat mir auch viel geholfen.

Nach zwei schrecklich Nerven aufreizenden Tagen konnten wir schließlich Schwerin verlassen. Ein Lazarettzug nahm uns mit. Wir wurden von einem Viehwagen in den anderen geschickt, um endlich irgendwo für die drei kommenden Tage zu bleiben. Sie wurden die bisher schwersten der Flucht. Mit einem großen Schritt konnte man auf einen Steigbügel steigen und mit einem abermaligen Beinausreißen gelangte man in das Innere des dunklen Wagons. Links stand ein Blockwagen, der einer schwangeren Frau mit ihren fünf Kindern gehörte. Weiter zurück stand noch ein hoch bebauter Wagen. Auf allem Gepäck wiederum lag mein Affe. Das Ganze schloss und gipfelte in meiner Persönlichkeit. Um eine Verbindung zur übrigen Welt herzustellen, streckte ich einen Arm aus. Mit diesem Arm hielt ich drei Tage und Nächte den an der Decke hängenden Kinderwagen mit dem Kind. Mutti war nicht mehr ansprechbar, sie wirkte geistig abwesend. Sie lag auf dem noch nicht beschriebenen Teil des Fußbodens, welcher von Menschenmassen belagert wurde. Die Stimmung war eine gereizte, überspannte, wie ich sie früher oder später nie mehr fand.

In Lübeck hatte ich einen Herzfehler und konnte nicht sprechen. Wochenlang hat mir die Lunge nicht gehorcht. Woher sollten wir wissen: Lübeck ist eine freie Stadt! Englische Truppen stehen auf dem Hauptbahnhof! Schwerster Bombenangriff auf Kiel! Hitler in Berlin untergegangen! U.s.w., u.s.w. - Wir ließen unsere Koffer bei einem Ehepaar, was seine Heimat in Lübeck wiederfand. Dann stiegen wir ohne Gepäck in einen Transportzug. Er brachte uns aus Lübeck. Kaum 14 Kilometer hinter der Stadt kamen die englischen Flieger und beschossen uns und wir standen und sahen in den herrlichen blauen Himmel.

Wohin sollten wir? War das nun das Ende? Die Lokomotive wurde durch Bombenabwurf zerschlagen. Was tun? Familie Müller haut ab! Per Kompass wird der Zug erst einmal in schnurgerader Richtung verlassen. Und zwar nicht, wie es viele machten, zur Straße, sondern auf die Felder. Der Affe, ach er war zu schwer! Im Graben lag er besser.

Auf unserer Flucht entdeckte man uns öfter. Mutti musste zum Beispiel einmal in einem kleinen Fluss stehen bleiben, weil sie sonst von Kugeln getroffen wäre. Aber im Großen gesehen hatten wir Glück. Plötzlich standen wir vor einer Hütte. Wir gehen hinein und werfen uns todmüde auf das Heu. Unser Kind war nackend und vom Draht blutig gerissen. Mein Gehirn war völlig taub. Auf dem Zuge hatte ich vom Tode Hitlers gelesen. Nun wusste ich, dass eine Wendung kam, kommen musste. Ich habe geweint, sehr sogar. Dann dachte ich plötzlich ganz anders: Hitler ist tot und das ist gut. Er erlebt das Schwere, was nun kommen muss, nicht mehr, das wirst du alles tragen müssen; aber du hast für ihn gelebt und wirst es können. Seine Idee geht verloren, er ist für dich eingereiht in die Reihe der vielen Helden unserer Geschichte, die gelebt haben und untergegangen sind. Seine Zeit ist vorüber und du bist jung, du musst dich der kommenden Zeit anschließen, um leben zu können.

Liebe Tante Auguste, Du kennst mich und weißt, dass mir das Herz oft geblutet hat; aber meine eigenen Gedanken haben mich über die schwerste folgende Zeit hinweggebracht. Ich bin oft stundenlang allein spazieren gegangen. Ich habe gesehen, wie das Korn gewachsen ist, habe im Haus mitgeholfen, habe Kühe gehütet. - Was kümmert mich die übrige Welt, wenn ich selbst nicht mit mir einig bin?

In der folgenden Nacht holte ich mein Hab aus dem Graben und einige Tage später konnte ich fast alles vom Zug holen, weil das Lübecker Ehepaar es für uns bewacht hatte. (Nie werde ich den Leuten das danken können.) Dann wohnten wir fünf Wochen im Kuhstall. Zehn Tage nach der Kapitulation wussten wir noch nichts vom Kriegsende. Nur, dass Vati in Kiel war, das wussten wir von einer Verwandten (Schwester Onkel Ottos), die auch da wohnte, welche ich aber gar nicht vorher kannte!! Als Mutti erfuhr, dass Vati lebte, ging es mit ihrer Verfassung langsam bergauf. Später bot uns eine Frau ein Zimmerchen an. Dann kamen die ersten Engländer. Sie waren für mich „Der Feind“. Eines Abends überfiel mich starkes Fieber, da wandten wir uns an die Tommies, der Not gehorchend. Ich bekam von den Sanitätern deutsche Bayertabletten. Ein Blick ihm mitten ins Gesicht, dann war die Scheu überwunden und ich habe das erst Mal Englisch gesprochen.

Und jetzt? Ja, jetzt lebe ich alleine in Wittenberg und arbeite hier als Schuldirektorin. Meine Ausbildung konnte ich nach der Flucht in Kiel beenden. Dort habe ich dann auch fünf Jahre an einer Schule als Lehrerin gearbeitet und nun habe ich meine eigene Schule. Das ist unglaublich schön. Mutti, Vati, Anna wohnen in Kiel-Gaarden. Sie haben dort eine kleine Drei-Zimmer-Wohnung. Anna geht es gut. Sie ist jetzt fünf Jahre alt. Nur leider fehlt Mutti das richtige Verhältnis zu ihr. Du weißt schon warum! Vati hat wieder Arbeit als Schweißer auf der Werft gefunden und alle müssen nicht hungern. Elfrida arbeitete als Haushälterin in einem wohlhabenden Haushalt. Jetzt hat sie Kiel verlassen und wohnt in Stuttgart, um dort in einem Krankenhaus tätig zu sein.

Ihr glaubt gar nicht, wie gut es mir tat, euch diese Zeilen geschrieben zu haben. Es ist, als ob ich endlich einen Schlussstrich unter meine Vergangenheit ziehen könnte. Ein unglaublich befreiendes Gefühl.

Ach, was wäre es schön, wenn wir uns sehen könnten. Vielleicht ist es ja bald einmal möglich. Ich hoffe innigst, dass es euch gut geht.

Alles, alles Liebe

Eure Lori

2 Telefonanruf

Eleonore legte ihren Federhalter zur Seite, nahm den Roller mit dem Löschpapier und fuhr damit einige Male über den Brief. Ganze sechs Seiten hatte sie geschrieben. Was waren das damals für schreckliche Erlebnisse! Langsam tauchte sie aus der Vergangenheit auf und registrierte die Gegenwart. Sie nahm die beschriebenen Briefbögen, faltete sie, steckte sie in einen Briefumschlag, beschriftete diesen und klebte eine Briefmarke herauf. Gedankenverloren schaute sie ihren Hund an. Er lag neben ihr. Als er Eleonores Aufmerksamkeit für ihn spürte, blickte er sie von unten an, ohne den Kopf zu bewegen. Nur seine Augenbrauen hoben sich und ließen seine großen braunen Augen noch größer und treuer wirken. Eleonore sagte zu ihm gewandt:

„Na Rusty, du hast es vielleicht gut. Über all die Dinge musst du gar nicht nachdenken.“

Sie bückte sich und streichelte ihm liebevoll über Kopf und Rücken. Er legte sich sofort auf den Rücken und streckte alle Viere von sich, um am Bauch gekrault zu werden. Eleonores Hund war ein sehr schöner, weißer Schlittenhund. Er war ungewöhnlich intelligent und gehorchte perfekt. Eleonore hatte viel Zeit in seine Erziehung investiert und große Erfolge erzielt. Durch seinen unbedingten Gehorsam benötigte sie keine Leine bei den Spaziergängen. Rusty entfernte sich niemals unerlaubt. Während Eleonore ihn streichelnd verwöhnte und in ihre Gedanken versunken war, klingelte plötzlich das Telefon. Der Hund sprang erschrocken auf, bellte kurz und horchte. Er drehte dabei seinen Kopf und stellte die Ohren noch mehr auf, als sie ohnehin schon hoch standen. Er schaute Eleonore mit geneigtem Kopf an. Sie musste lächeln, tätschelte ihn etwas und besänftigte ihn:

„Ist ja gut, mein Lieber. Das ist nur das Telefon. Das Geräusch kennst du noch nicht so gut, nicht wahr? Es wird auch nicht zu oft zu hören sein.“

Das Klingeln schallte aus der Ferne und drang in den Raum:

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