Fabian Holting - Sonne am Westufer

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Marco Bessell, Anfang Vierzig, verbringt seinen ersten Winter am Schweizer Ostufer des Lago Maggiore. Als sein Nachbar mit eingeschlagenem Schädel tot unten am See gefunden wird, gerät er zusammen mit der attraktiven Noch-Ehefrau des Toten in Verdacht. Es beginnt eine Spurensuche, die viele Fragen aufwirft. Ein spannender Krimi um Liebe, gescheiterte Ehen und unerwartete Verwicklungen. Alles eingerahmt von der wunderschönen Landschaft des Tessin.

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Bessell sah aus dem Fenster. Alles war unverändert. Es war niemand zu sehen. Der Himmel klarte sich allmählich auf, doch wenn tatsächlich die Sonne noch herauskäme, dann würde es später nur für ein paar wärmende Sonnenstrahlen unten am Seeufer reichen. Der restliche Teil des Ortes würde wieder leer ausgehen und hatte sich noch einige Wochen zu gedulden, bis die Sonne wieder höher stand. Die beiden Kommissare waren hinunter zum See gegangen. Der tote Herr Hengartner musste mittlerweile seine Reise im Zinksarg angetreten haben, um in der Pathologie in Bellinzona noch genauer untersucht zu werden. Vermutlich waren die Mitarbeiter der Spurensicherung jetzt dabei, alles wieder zusammenzuräumen und in ihren Aluminiumkoffern zu verstauen. Zuvor werden sie zahlreiche Fotos mit der Digitalkamera gemacht haben. Bessell hatte einmal vorgehabt, Krimis zu schreiben, doch es scheiterte an den fehlenden Detailkenntnissen der heutigen Polizeiarbeit. Zumindest war er dieser Meinung und schrieb lieber über die Beziehung von Menschen und den kleinen Abenteuern, die sie im normalen Leben zu bestehen hatten. In der Küche betrachtete Bessell seine Einkäufe und als er den Bon zur Hand nahm, ärgerte er sich über die stolzen Preise für die wenigen Lebensmittel, die er gekauft hatte. Lange würde er damit ohnehin nicht auskommen. Er hatte sich vorgenommen, am Abend wieder häufiger zu kochen. In der Schweiz war es teuer, gerade jetzt, wo der Euro an Wert verloren hatte. Die kleinen Läden in den Schweizer Urlaubsorten am Lago Maggiore langten besonders zu. Doch zum Glück war Italien nicht weit.

Die ganze Angelegenheit hatte Bessell innerlich aufgewühlt. An Schreiben war heute nicht mehr zu denken. Etwas Ablenkung täte ihm daher gut, dachte er. Wenn das Wetter mitspielte und kein besonderer Wellengang war, dann könnte er das Boot klarmachen und auf den See hinausfahren, vielleicht sogar hinüber nach Italien zum Einkaufen. Bisher war er nur einmal mit dem Bus in Luino gewesen. Doch der Bus war teuer und warum sollte er nicht einfach die kurze Strecke mit dem Boot zurücklegen. Er musste wieder an Frau Hengartner denken. Nicht einmal ihren Vornamen kannte er und doch hatte jemand aus dem Ort den Kommissaren erzählt, dass sie sich gut kennen würden oder sogar miteinander befreundet seien. Von seiner zufälligen Begegnung mit Frau Hengartner im Restaurant in San Nazzaro vor vier Wochen hatte er Favalli und Caroni nichts erzählt. Es war das erste und bisher letzte Mal gewesen, dass er mit ihr gesprochen hatte, ohne nur die üblichen Floskeln unter Nachbarn auszutauschen. An diesem Abend hatte sie ein Stück der Unnahbarkeit abgelegt, die sie sonst wie ein unsichtbarer Schleier umwehte. Die Hengartners schienen wohlhabend zu sein. Sie fuhren teuere Autos und dann natürlich das Haus hier am Lago Maggiore, das ihnen gehörte. Bessell hatte vorne an der Hauptstraße im Schaufenster eines Immobilienmaklers schon häufiger die Aushänge gelesen. Selbst für die kleinsten Wohnungen hier im Tessin und erst recht am Lago Maggiore wurden unvorstellbar hohe Kaufpreise verlangt. Bessell mochte sich nicht vorstellen, was schon allein seine Wohnung kosten würde. Seine Vermieterin musste eine reiche Frau sein. Der Tod und nicht der Familienrichter hatte Frau Hengartner von ihrem Mann geschieden. Bessell fragte sich, was er empfinden würde, wenn er die Nachricht von Saskias Tod erhielte. Obwohl er sich sicher war, dass er sie nicht mehr liebte und sie ihn nicht immer fair behandelt hatte und ihn schon früh wie ein Spielzeug, das keine Faszination und Neugierde mehr wecken konnte, beiseitegelegt hatte, war er doch davon überzeugt, dass ihm die Todesnachricht nahe gehen und ihn in einen Schockzustand versetzen würde, der eine ganze Zeit lang anhalten könnte. Die Psychologie eines solchen Schicksalsschlags fing an ihn zu interessieren, und während er darüber nachdachte, wie so etwas schriftstellerisch verarbeitet werden könnte, merkte er, wie schäbig es war, sich jetzt mit solchen Dingen auseinanderzusetzen. Er dachte ernsthaft darüber nach, hinüberzugehen und Frau Hengartner sein Beileid auszusprechen. Doch im nächsten Augenblick wurde ihm klar, dass jetzt nicht der richtige Zeitpunkt war, um mit ihr zu sprechen.

Es schoss ihm plötzlich in den Kopf, dass die Kommissare vielleicht nur deshalb bei ihm waren, weil sie ihn verdächtigten, seinen Nachbarn erschlagen zu haben. Einen anderen Grund konnte es eigentlich nicht geben. Er musste daran denken, wie er als Zwanzigjähriger einen Anruf von der Mordkommission erhalten hatte. Er wohnte noch zu Hause bei seinen Eltern und hatte sich einige Monate zuvor einen alten VW-Passat zugelegt. Der Wagen war eigentlich viel zu groß für seine Bedürfnisse, doch er konnte ihn günstig bekommen und er schien in einem guten Zustand zu sein. Die Mordkommission am Telefon zu haben, war für ihn natürlich ein Schock und der Ermittlungsbeamte teilte ihm auch gleich unverblümt mit, dass es um die Aufklärung eines Raubmordes ging. Mehr wurde nicht verraten und stattdessen ein Termin im Polizeikommissariat vereinbart. Bessell nahm den Termin brav wahr und man verriet ihm, dass sein Auto Schuld am Verdachtsmoment war. Bei einem Raubmord in Süddeutschland hatte ein Zeuge einen Wagen, wie er ihn fuhr, mit der gleichen Farbe und den letzten Ziffern des Kennzeichens gesehen und seine Beobachtungen zu Protokoll gegeben. Auch ein Phantombild existierte, welches gleich im Büro mit Bessells Antlitz verglichen wurde. Nachdem der Kommissar gewisse Ähnlichkeiten festgestellt hatte, wurde Bessell gebeten, noch seine Fingerabdrücke dazulassen. Er musste eine Etage tiefer gehen, alle Finger seiner beiden Hände auf ein Stempelkissen drücken und jeden Einzelnen auf einem Papier abrollen. Ein Vorgang, der sich tief in Bessells Gehirn eingegraben hatte. Mit einem unguten Gefühl fuhr er wieder nach Hause. Er kannte jetzt die Tatzeit, die viele Wochen zurücklag und musste darüber nachdenken, wo er sich wohl zu dieser Zeit aufgehalten haben könnte. Er hatte im Frühjahr sein Abitur gemacht und jobbte gelegentlich für ein Malereiunternehmen. Zum Glück konnte er Stundenzettel vorlegen, die genau in die Tatzeit fielen. Seine Angaben wurden von der Mordkommission beim Malereiunternehmen plump und ohne irgendwelche Erklärungen überprüft. Die Folge war, dass Bessell unter fadenscheiniger Begründung seinen kleinen Gelegenheitsjob verlor. Noch Monate lang hatte er Angst, dass die Mordkommission sich noch einmal melden könnte, um ihm mitzuteilen, dass er noch immer im Fokus der Ermittlungen stand. Doch er sollte nie wieder etwas von dieser Angelegenheit hören. Vor dem Hintergrund dieser Erfahrung spürte er, wie plötzlich das ohnmächtige Gefühl als Mörder verdächtigt zu werden, wie ein schleichendes Gift in sein Innerstes vorzudringen schien. Und vielleicht waren nicht nur seine mangelhaften Kenntnisse der Kriminologie der Grund dafür gewesen, dass er sich literarisch nicht mit diesem Genre beschäftigte, obwohl bei der Leserschaft die Aussicht auf Erfolg wohl weitaus größer gewesen wäre, sondern eben dieses Erlebnis. Er fing an, das Gespräch mit Favalli und Caroni weiter auf sich wirken zu lassen. Möglicherweise folgte der Besuch der beiden Kommissare nur einer vorbestimmten Logik und war damit Teil der Routinearbeit in einem solchen Fall. Auch Bessell wusste, dass bei einem Tötungsdelikt mit hoher Wahrscheinlichkeit der Mörder im direkten Umfeld des Getöteten zu finden war, vor allem dann, wenn es sich nicht um einen Raubmord handelte. Und es war ja verständlich, dass er als Nachbar befragt wurde, zumal die Kommissare auch noch erfahren hatten, dass er mit den Hengartners angeblich befreundet war, obwohl davon nun wirklich nicht die Rede sein konnte. Es war auch nicht ungewöhnlich, dass über Bessell als bunter Hund im Ort geredet und Vermutungen angestellt wurden. Er verhielt sich zwar nicht auffällig, ging nicht mit Strohhut aus dem Haus, trug keine seltsame Kleidung oder trank Absinth in Cafés, während er mit glasigen Augen Leute beobachtete und sich Notizen machte; nein es reichte vollkommen aus, dass alle wussten, dass er sich als Schriftsteller betätigte.

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