Indem sie solcherart angeleitet werden, wird sich für diejenigen, für die sich der Bardo noch nicht erschöpft hat, der Bardo zweifelsohne auch erschöpfen. Jene Individuen aber, die zu Lebzeiten Anweisungen zur Yidampraxis von einem Lama erhalten haben, sich aber nur wenig mit dieser Meditation vertraut gemacht haben, werden von sich aus keine Klarheit über den Bardo gewinnen; ein Lama oder ein Dharmabruder bzw. eine Dharmaschwester muss sie daran erinnern. Auch wenn der Verstorbene zwar mit der Yidam -Meditation vertraut war, jedoch aufgrund vorangegangener schwerer Krankheit im Tod irgendwelchen Täuschungen erliegt, so dass es ihm unmöglich ist, sich an seine Yidampraxis zu erinnern, ist es ausserordentlich wichtig, ihm jene Anleitungen zu präsentieren. Auch wenn der Verstorbene mit der Yidam -Meditation zuvor (131) vertraut war, aber seine Praxisgelübde gebrochen oder seine Wurzelgelübde (132) verletzt hat, besteht die Möglichkeit, in niedere Daseinsbereiche (133) zu geraten; deshalb sind für jene Individuen diese Anleitungen unerlässlich.
Am besten ist es, wenn der Verstorbene das erste Bardo des Sterbens nutzbar machen kann; gelingt ihm dies nicht, wird er im zweiten Bardo des Erwachens aus der Bewusstlosigkeit klare Anleitungen erhalten, wodurch die Möglichkeit geboten wird, dass er dadurch die Befreiung erlangen kann. Darüberhinaus verfügen Verstorbene im zweiten Bardo des Erwachens aus der Bewusstlosigkeit über einen unreinen Illusionskörper (134). Ihr Nicht-Wissen, ob sie tot sind oder nicht, weicht plötzlich einem Zustand geistiger Klarheit; wenn ihnen zu jenem Zeitpunkt erfolgreich Unterweisungen übermittelt werden, stehen sie nicht länger unter der Herrschaft des Karma, wenn das ‚Mutter-Klare Licht‘ (135)und das ‚Sohn-Klare Licht‘ (136) zusammentreffen. So wie beispielsweise das Sonnenlicht die Dunkelheit überwindet, wird durch das Klare Licht des Pfades der Bardo-Anweisungen die Macht des Karma überwunden und die Befreiung erlangt.
Anschliessend (137) dämmert dem Geistkörper dasjenige auf, was man den zweiten Bardo des Erwachens aus der Bewusstlosigkeit nennt, während sein Bewusstsein wie zuvor in Hörweite um seine Leiche kreist; mündliche Unterweisungen, die zu diesem Zeitpunkt in unmittelbarer Nähe der Leiche bzw. am bevorzugten Aufenthaltsort des Verstorbenen gegeben werden, erbringen den angestrebten Nutzen tatsächlich , und weil die illusionären Projektionen des Karma nun noch nicht in Erscheinung getreten sind, ist der Geistkörper fähig, beliebige Veränderungen durchzumachen. Selbst wer auf jene Weise das Klare Licht des Sterbens nicht erkannt hat, das Klare Licht des zweiten Bardo des Erwachens aus der Bewusstlosigkeit jedoch erkennt, erlangt also die Befreiung.
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