Karl Kraus - Karl Kraus - Die letzten Tage der Menschheit

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Karl Kraus: Die letzten Tage der Menschheit: краткое содержание, описание и аннотация

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In kurzen Szenen beleuchtet Karl Kraus in «Die letzten Tage der Menschheit» das Monströse am Denken und Handeln, das den Ersten Weltkrieg ermöglicht hat. Kraus geht es um eine Entlarvung der Sprachmuster, unter denen das Kriegshandeln erst möglich wird. Dabei verwendet er zahlreiche historisch belegte Zitate. «Die letzten Tage der Menschheit» ist wohl eine der facettenreichsten literarischen Behandlungen des Themas Krieg.
Dieses E-Book enthält die vollständige, ungekürzte Fassung.

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Der zweite Flüchtling: Das muß etwas ein Heerführer sein! (Ab.)

Der Nörgler: Die Masken an der Fassade dieser Sündenburg, die rechts schaut und links schaut machen, sind heute besonders stramm orientiert. Wenn ich länger auf einen dieser entsetzlichen Köpfe schaue, bekomme ich Fieber.

Der Optimist: Was haben Ihnen diese alten martialischen Typen getan?

Der Nörgler: Nichts, nur daß sie martialisch sind und dennoch den Sendboten Merkurs den Eintritt nicht wehren konnten. Zu aller Blutschlamperei noch dieser mythologische Wirrwarr! Seit wann ist denn Mars der Gott des Handels und Merkur der Gott des Krieges?

Der Optimist: Der Zeit ihren Krieg!

Der Nörgler: So ist es. Aber die Zeit hat nicht den Mut, die Embleme ihrer Niedrigkeit zu erfinden. Wissen Sie, wie der Ares dieses Krieges aussieht? Dort geht er. Ein dicker Jud vom Automobilkorps. Sein Bauch ist der Moloch. Seine Nase ist eine Sichel, von der Blut tropft. Seine Augen glänzen wie Karfunkelsteine. Er kommt zum Demel gefahren auf zwei Mercedes, komplett eingerichtet mit Drahtschere. Er wandelt dahin wie ein Schlafsack. Er sieht aus wie das liebe Leben, aber Verderben bezeichnet seine Spur.

Der Optimist: Sägen Sie mir, ich bitt Sie, was haben Sie gegen den Oppenheimer?

(Vor dem Kriegsministerium ist inzwischen die Menschenmenge angewachsen, sie besteht zumeist aus deutschnationalen Studenten und galizischen Flüchtlingen. Man sieht vielfach beide Typen Arm in Arm und plötzlich ertönt der Gesang: Es broost ein Ruf wie Donnerhall –

Nepalleck und Angelo Eisner v. Eisenhof treten auf einander zu.)

v. Eisner: Verehrter Hofrat, servitore, wie steht das Befinden, was macht Seine Durchlaucht? Wir haben uns ja seit damals –

Nepalleck: Djehre. Danke. Kann nicht klagen. Durchlaucht gehts famos.

v. Eisner: Das Allerhöchste Anerkennungsschreiben damals, ja das war Seiner Durchlaucht zu gönnen, das muß seinen Nerven rasend wohl getan haben, die Gesellschaft ist jetzt auch nur einer Ansicht –

Nepalleck: No ja natürlich – und Sie Baron, machen Sie viel mit? Von der Wohltätigkeit sehr in Anspruch genommen, kann mir denken –

v. Eisner: Nein, da überschätzen Sie mich, lieber Hofrat. Ich ziehe mich jetzt zurück. Da ist eine Reihe neuerer Streber, denen man gern das Feld überläßt. Es ist nicht jedermanns Geschmack, mit so einer Klasse – nein, das tentiert mich gar nicht – da –

Nepalleck: No aber die gute Sache, die gute Sache Baron, wie ich Sie kenne, werden Sie die vielen Arrangements doch nicht ganz vernachlässigen, wenn Sie auch, wie ich ganz begreiflich finde, nicht mehr selbst in die Komitees –

v. Eisner: Nein, ich walte jetzt nur im Herrnhaus – ah was red ich, im Hausherrnverein, da gibts Hals über Kopf zu tun, der Riedl, Sie wissen ja, ist nicht mehr der Alte – er muß eine Enttäuschung erlebt haben oder, ich weiß nicht, er scheint sich durch den Krieg halt ein bißl vernachlässigt zu fühlen – ja, ja, die populärsten Persönlichkeiten sind jetzt ein wenig aus ein Geleise gekommen, andere drängen sich vor –

Nepalleck: Na ja, wird sich schon wieder ausgleichen – auch bei uns ist –

v. Eisner: Ja, wir müssen alle Geduld haben. Ich für meine Person habe sehr bittere Erfahrungen gemacht. Wissen Sie, die Wohltätigkeit, das ist auch so ein Kapitel. Uje, da könnt ich der Fackel Stoff geben – wenn man sich mit dem Menschen einlassen könnte heißt das. Wissen Sie, Hofrat, nur opfern und nichts wie opfern und gar keinen Dank? Mein Gott ja, ich entziehe mich natürlich nicht – meine Freunde Harrach, Schönborn und die andern geben ihre Feste, sie schicken mir ihre Karten – erst gestern hat mich der Pipsi Starhemberg, Sie wissen doch, der was sich mit der Maritschl Wurmbrand –

Nepalleck: Gehn S', ich war der Meinung, daß er sich mit der Mädi Kinsky –

v. Eisner: Aber im Gegenteil, wo denken Sie hin, da kommt doch nur der Bubi Windischgrätz in Betracht, wissen S' der Major, der jetzt bei der Gard is – also ich sag Ihnen, bestürmt wird man von allen Seiten, erst gestern sagt mir der Mappl Hohenlohe bei der Meß, wissen S', der wo sie eine Schaffgotsch is, du, sagt er, warum machst du dich jetzt so rar, sag ich ihm lieber Mappl tempora mutatur, was jetzt für Leut obenauf sind, ich begreif euch alle nicht, daß ihr da noch mittuts. Ich für meine Person bin rasend gern dort, wo's still is. Mit einem Wort, wo man nicht bemerkt wird. Wissen Sie lieber Hofrat was er drauf gesagt hat? Recht hast du, hat er gesagt! Ich denk nämlich darin ganz wie der Montschi. Selbstverständlich leiste ich pünktlich mein Scherflein – aber hingehn? Nein, da kennen Sie mich schlecht. Ich war nie ein Freund von der Öffentlichkeit. Wissen Sie, da kann es einem noch passieren – man ist da harmlos bei einem Tedeum, und am nächsten Tag steht man unter den Anwesenden in der Zeitung!

Nepalleck: No das is zwider, das kenn ich. Jetzt hab ich wenigstens drauf gedrungen, wenn's mich schon nennen müssen, so wenigstens mit dem vollen Namen. Nicht mehr wie bisher Hofrat Nepalleck, oder Hofrat Wilhelm Nepalleck, sondern weil ich also eigentlich Wilhelm Friedrich heiß – Hofrat Friedrich Wilhelm Nepalleck. Was, das macht sich jetzt ganz gut, da könnt ich gleich nach Potsdam übersiedeln –

v. Eisner: Das macht sich famos! Aber – nach Potsdam übersiedeln? Hätten S' denn dazu Lust?

Nepalleck: Woher denn, es is nur wegen der Nibelungentreue. Ich – meine Durchlaucht verlassen! Noch heut is mir die Durchlaucht für das Arrangement des höchsten Begräbnisses dankbar.

v. Eisner: Das war aber auch schön!

Nepalleck: Mit strikter Einhaltung – wie eben ein Begräbnis dritter Klasse –

v. Eisner: Das ist Ihnen wieder einmal gelungen, erstklassig. Wirklich furchtbar nett war das damals auf der Südbahn. (Er grüßt einen Vorübergehenden.) War das nicht ein Lobkowitz? Dann beklagt er sich wieder, daß ich ihn nie erkenn – Also in Artstetten natürlich, da – da hat man leider schon ein bißl gemerkt, daß Sie Ihre Hand nicht im Spiel ghabt haben, da is ziemlich ordinär zugegangen.

Nepalleck: Selbstverständlich – weil es uns unmöglich gemacht wurde! Das Belvedere hat sichs nicht nehmen lassen. Oh, wir haben drauf bestanden, ich hab gsagt: nach dem spanischen Zeremoniell, da gibts keine Würschtel! No, und da hats dann leider, weil die Herrschaften so entetiert warn, also in Artstetten halt doch Würschtel gegeben.

v. Eisner : Wie?

Nepalleck: No ja, die Feuerwehrleut habens neben die Särge Ihrer Hoheiten gfressen, wie's Gewitter war, die Särge sind nämlich im Kassenraum vom Frachtenbahnhof gstanden, Zigarren hams graucht, das war ein Skandal, na Sie wissen ja, wir sind unschuldig, am Südbahnhof wars so schön feierlich.

v. Eisner: Ich denk's wie heut, ich bin damals zwischen dem Cary Auersperg und dem Poldi Kolowrat gestanden. Wir haben uns ja seit dem historischen Augenblick nicht gesehn.

Nepalleck: Ja, wir haben unser Möglichstes getan. Das Allerhöchste Anerkennungsschreiben hat aber auch den gewissen Herrschaften die p. t. Münder gestopft: »Stets in Übereinstimmung mit meinen Intentionen.« Und vor allem, daß anerkannt worn is, wie sich Durchlaucht, das heißt also wir sich mit dem Begräbnis geplagt haben. Ich kanns auswendig: »In den jüngsten Tagen hat das Hinscheiden Meines geliebten Neffen, des Erzherzogs Franz Ferdinand, mit welchem Sie andauernd vertrauensvolle Beziehungen verbanden –«

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