Karl Kraus - Karl Kraus - Die letzten Tage der Menschheit

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Karl Kraus: Die letzten Tage der Menschheit: краткое содержание, описание и аннотация

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In kurzen Szenen beleuchtet Karl Kraus in «Die letzten Tage der Menschheit» das Monströse am Denken und Handeln, das den Ersten Weltkrieg ermöglicht hat. Kraus geht es um eine Entlarvung der Sprachmuster, unter denen das Kriegshandeln erst möglich wird. Dabei verwendet er zahlreiche historisch belegte Zitate. «Die letzten Tage der Menschheit» ist wohl eine der facettenreichsten literarischen Behandlungen des Themas Krieg.
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v. Eisner: Das waren zwei Fliegen auf einen Schlag.

Nepalleck: Sehr richtig. »- ganz außerordentliche Anforderungen an Sie, lieber Fürst, herantreten lassen und Ihnen neuerlich Gelegenheit geboten –«

v. Eisner: Gewiß, Seine Durchlaucht muß glücklich gewesen sein, daß ihm das Hinscheiden Gelegenheit geboten hat. Das kann man ihm nachfühlen.

Nepalleck: So ist es. »– Ihre aufopfernde Hingebung an Meine Person und an Mein Haus in hohem Maße zu bewähren.« Also bitte! Und wärmsten Dank und volle Erkenntlichkeit für ausgezeichnete treue Dienste, was will man mehr, da dürften wohl manche Herrschaften zersprungen sein.

v. Eisner: Das Allerhöchste Anerkennungsschreiben kann wohl nicht überraschend für Seine Durchlaucht gekommen sein?

Nepalleck: Gar keine Spur, Durchlaucht hat gleich nach der Leich die Initiative ergriffen – das heißt, ich meine –

v. Eisner: Ach ja, Sie wollen sagen, die Ereignisse haben sich überstürzt. Sehn Sie, lieber Hofrat, und jetzt haben wir gar den Weltkrieg.

Nepalleck: Ja, eine gerechte, eine erhebende Sühne! Ja, ja. Wenn Durchlaucht nicht die Initiative ergriffen hätte –

v. Eisner: Wie? zum Weltkrieg?

Nepalleck: Ah was red ich. Ich wollte sagen, Allerhöchstes Ruhebedürfnis ganz einfach.

v. Eisner: Wie? Für'n Weltkrieg?

Nepalleck: Nein – verzeihen S' – ich hab an was anderes gedacht. Ich wollte sagen, so hat das nicht weitergehn können, so nicht. Wissen Sie, seit der Annexion –

v. Eisner: Ich hab's dem Ährenthal vorausgesagt. Ich denk's wie heut, das war doch in dem Jahr, wo die Alin' Palffy in die Welt gegangen is. Ich hab ihn noch bis am Ballplatz begleitet –

Nepalleck: Wenns auch für den einzelnen eine schwere Last ist –

v. Eisner: Ja, freilich, wer hat nicht zu klagen, ich habe Verluste –

Nepalleck: Was? Auch Sie Baron?

v. Eisner: Ja, ja, kaum daß man sich mit ein paar Lieferungen herausreißt. Ich bin eben grad auf dem Weg da hinüber – dann treff ich vielleicht noch den Tutu Trauttmansdorff – ja jetzt heißt es durchhalten, durchhalten – die Hauptsache ist und bleibt, daß sich unsre Leut gut schlagen, das Weitere findet sich – Kompliment, Handkuß an Seine Durchlaucht –

Nepalleck: Danke, danke. Wer's bestellen, Kompliment, Wedersehn –

(Man hört den Gesang: Es broost ein Ruf)

(Verwandlung.)

23. Szene

Am Janower Teich. Ganghofer tritt jodelnd auf. Er trägt Lodenjoppe, Smokingilet, Kniehose, Rucksack und Bergstock, eisernes Kreuz erster Klasse; unter dem Hut mit Gamsbart ist ein blonder, ein wenig angegrauter Haarschopf sichtbar. Auf der etwas gebogenen Nase sitzt ein goldener Zwicker.

Hollodriohdrioh, Jetzt bin ich an der Front, Hollodriohdrioh, Dös bin i schon gewohnt. Bin ein Naturbursch, wie Man selten einen findt, Leider schon zu alt Zum Soldatenkind. Z'wegn dem stell ich noch immer Allweil meinen Mann. Hab in Wean beim Szeps gedient, Sehn S' mich nur an. I hab ein Jagagmüat Holldrioh, dös is wie echt Und bekanntlich schreib ich Gar net schlecht. Als Schmock in Wean, da war Zu groß die Konkurrenz, Da bin ich schon verkracht Im Lebenslenz. Ins Lodengwandl bin Ich gschwind hineingeschlieft Und hab sogleich mich in Den Wald vertieft. Erst war ich Schmock im Blatt, Jetzt bin ich Schmock im Wald, Jetzt find ich glänzend meinen Unterhalt. In Bayern merken s' nicht, Wie sehr ich bin verschmockt, Da merken s' nur, daß ich Bin blondgelockt. Und in Berlin, da fliagen s' Auf meinen Dialekt. Den Erdgeruch der Preuß' Am liebsten schmeckt. Wo er an Lodenjanker Und an Gamsbart sieht, Wird dem Berliner wohlig Ums Jemiet. Durch Biederkeit hab ich Die höchsten Herrn entzückt Und Willem selber ist Von mir berückt. Daß ich ein alter Schmock, Das fallt jetzt ins Gewicht, Für die Freie Press' mach ich Den Frontbericht. Der Roda Roda kriecht Nicht überall hinein, Das höxte Interview Gehört schon mein. Als Jaga spricht mit mir Der Kaiser Wilhelm gern, Das ist doch schön von einem Solchen Herrn. Dann liest er mich als Schmock, Das macht ihm wieder Freud, Und so wart ich auf ihn Am Anstand heut. Hollodriohdrioh (man hört ganz fern ein Auto) Tatü – tata – tatü – Die ganze Welt spitzt auf Die Entrevü.

Ein Flügeladjutant(erscheint im Laufschritt): Ach da sind Sie ja Ganghofer. Majestät wird gleich hier sein, Sie hörn schon die Tute. Nehmen Sie nur recht 'ne burschikose Haltung an, Sie wissen, Majestät hat das gern, machen Se keene Faxen, bleiben Sie ganz unbefangen,wie Sie sind, wie wenn Se 'nem alten Jagdkameraden gegenüberständen. Sie wissen, Majestät hat in der Kunst nur drei Ideale: in der Malerei Knackfuß, in der Musik den Trompeter von Säckingen und etwa noch Puppchen du mein Augenstern, in der Literatur Sie lieber Ganghofer, und etwa noch Lauff, Höcker und die Anny Wothe. (Man hört das Signal: tatü-tata –) Nu kommt Majestät. Der Photograph der Woche ist mit ihm. Es soll ja mit eine der packendsten Szenen werden,wie Kaiser und Dichter zusammengehn, denn beide wohnen auf der Menschheit Höhn. Ich denke da aber beileibe nicht an Ihre Berge lieber Ganghofer, sondern an die geistigen Höhen. Also Mut lieber Ganghofer – (man hört ganz nah das Signal: tatü-tata –) immer feste druff!

(S. M. mit Gefolge. Im Hintergrund der Photograph der Woche. S. M. geht auf den Dichter zu und streckt ihm unter herzlichem Lachen die Hand entgegen.)

Der Kaiser: Ja Ganghofer, sind Sie denn überall? Hören Sie mal Ganghofer, Sie sind gut!

Ganghofer: Majestät, mei Gmüat hat sich bemüat den Siegeslauf der deutschen Heere einzuholen. Fix Laudon, dös is aber gach ganga! (Er hüpft.)

Der Kaiser(lachend):'s ist gut Ganghofer,'s ist gut. Ha–haben Sie schon Mittagbrot gegessen?

Ganghofer: Nein, Majestät, wer würde denn in so großer Zeit an so etwas denken?

Der Kaiser: Um Gottes willen, da müssen Sie doch gleich etwas essen! (Der Kaiser winkt, es wird ein Topf mit Tee gebracht nebst zwei festen Schnitten Gebäck. Der Kaiser greift selbst mit der Hand in eine Blechdose, stopft Ganghofer die Taschen mit Zwieback voll und sagt dabei immer wieder.) Essen Sie Ganghofer, essen Sie doch! (Der Photograph knipst.)

Der Kaiser: Waren Sie schon in Przemisel, Ganghofer? Essen Sie doch, um Gotteswillen, essen Sie doch! (Ganghofer ißt.)

Ganghofer: Untertänigsten Dank, Majestät. Sell woll, in Pschemisl.

Der Kaiser: Na, sind Sie befriedigt? Ich meine von Przemisel. Aber essen Sie doch, essen Sie doch Ganghofer!

Ganghofer(essend): Sell woll. Fein war's in dem Pschemisl.

Der Kaiser: Haben Sie Sven Hedin gesehen? Essen Sie doch Ganghofer –

Ganghofer: (essend): Sell woll, den hab i gsehn.

Der Kaiser(dessen Auge glänzt): Das freut mich, daß Sie diesen Mann kennen gelernt haben. Dieser Schwede ist ein Prachtmensch. Wenn Sie ihn wiedersehen – aber so essen Sie doch Ganghofer – grüßen Sie ihn herzlichst von mir.

(Ein russischer Flieger kommt von Osten her, er leuchtet in der goldenen Abendsonne wie eingoldener Käfer. Hinter ihm puffen Schrapnells empor.

Der Kaiser (steht ruhig, schaut hinauf und sagt): Zu kurz!

(Die weiteren Schüsse bleiben weit hinter dem Flieger zurück.

Der Kaiser (nickt sinnend.) Ja, Flügel haben, das heißt für die andern immer zu spät kommen. Essen Sie doch Ganghofer. (Es tritt eine Pause ein, während deren Ganghofer ißt. Plötzlich wendet sich der Kaiser zum Dichter und sagt ihm mit gedämpfter Stimme, streng und langsam, jedes Wort betonend:) Ganghofer – was – sagen Sie – zu – Italien?

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