Karl Kraus - Karl Kraus - Die letzten Tage der Menschheit

Здесь есть возможность читать онлайн «Karl Kraus - Karl Kraus - Die letzten Tage der Menschheit» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Karl Kraus: Die letzten Tage der Menschheit: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Karl Kraus: Die letzten Tage der Menschheit»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

In kurzen Szenen beleuchtet Karl Kraus in «Die letzten Tage der Menschheit» das Monströse am Denken und Handeln, das den Ersten Weltkrieg ermöglicht hat. Kraus geht es um eine Entlarvung der Sprachmuster, unter denen das Kriegshandeln erst möglich wird. Dabei verwendet er zahlreiche historisch belegte Zitate. «Die letzten Tage der Menschheit» ist wohl eine der facettenreichsten literarischen Behandlungen des Themas Krieg.
Dieses E-Book enthält die vollständige, ungekürzte Fassung.

Karl Kraus: Die letzten Tage der Menschheit — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Karl Kraus: Die letzten Tage der Menschheit», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

(Mendel Singer geht vorbei. Müller grüßt.)

Ei, ihr erkanntet ihn nicht? Potz, Meister Mendel wars, ein Singer lobesam und des Kaisers lustiger Rat! Nun aber wollt' ich schier meinen, daß ihr mit mir stracks zur Schenke müßt. Ist euch ein fürtrefflicher Wirt und Leutgeb, wird euch Speis und Trunk bereiten, die euch wohl Munden sollen. Kommt, Freund Zaghaft, laßt alle bösen Zweifel fahren und schlagt dem Teufel Trübsinn ein Schnippchen. Ist euch voller Listen und Nachstellungen und hängt euch wohl gar noch ein Zipperlein an. Steckt in allerlei Mumme und zwackt euch, wo ihr's euch nimmer verseht. Nun, Meister Ratlos, was steht ihr so blöde? Seh' ich aus wie einer, der Nücken im Kopfe hat? Oder wähnet ihr gar, mein Beutel sei leer? Hab' manchen Batzen bei Schaubühnen verdient und mit Kriegssängen mich tapfer durchgeschlagen! Bin kein Spielverderber, mein's euch gut und war auf eure Kurzweil bedacht, nicht, daß ihr bei hellem Tage Grillen fangen mögtet. Verschmähet ihr, weil ihr ein Reisiger seid, den Umgang eines armen Jungen, der daheim geblieben? Bin drum kein Drückeberger nit. Weiß euch manch tapferes Liedlein, das euch den Mut zu neuer Mannestat stählen soll. ((Ein Mann bückt sich, um einen Zigarrenstummel aufzuheben.) Gott grüß euch Alter, schmeckt das Pfeifchen? (Fortfahrend) Auch üb ich immer Treu und Redlichkeit bis zum letzten Hauch von Mann und Roß. Ihr widersprecht vergebens. Laßt mich nur erst zu Worte kommen, dann sing ich euch eine eigne Weis, daß ihr schier vermeintet, ich spielt euch eins zur Fiedel auf. Seht, schon sinkt die Sonne über das Gelände, grüßt mit ihren letzten Strahlen die müden Schnitter, die hier ihres Weges ziehn, manch einer auch von fröhlichem Gejaide weidwund heimkehrend, ein jeglicher den Blick nach dem stillen Ziele gewandt, wo Haus und Herd, die treuliebende Gesponsin und die frohe Kinderschar seiner warten. Gar manche näht sich daheim die Finger wund, denkt frumb an Kriegers Ungemach in rauher Winterszeit und, der Pflicht ledig, den eigenen Tisch wohl zu bestellen, sorgt sie liebend für die weitere Sippe der Volksgenossen. Frauen und Mädchen an Vindobonas altem Nibelungenstrom, Gott grüße euch!

Wagenknecht (wie aus einer Betäubung erwachend zu Sedlatschek): Du, hör mal, Sedlatschek –

Sedlatschek(kommt herbei): Ja hörst, so lang brauchst –

Wagenknecht: Ach nee, ich wollte da austreten, kommt dir so'n Judenjunge und quatscht mir was vor –

Hans Müller(plötzlich verändert): Also das is vielleicht ein Verbrechen, daß ich Sie aus Sympathie für die Waffenbrüderschaft hab ins Bristol einladen wollen? Wer sind Sie? Glauben Sie, mir imponieren Sie? Spielt sich da auf! Worauf herauf! Ich wer' Ihnen nicht salutieren, das wern Sie nicht erleben, von mir nicht! Ich wollte mit Ihnen reden, weil ich für Sonntag ein Feuilleton über die Nibelungentreue schreiben soll – itzt können Sie lang warten! (Ab.)

Wagenknecht(erstaunt nachblickend): Nee, was es hier für Typen gibt in eurem lieben Wien! Der Mann sieht aus wie 'n Jude und quasselt 'n Dialekt wie anno Tobak, wo es noch jar keene Juden gegeben hat. Der Mann ist von der Presse und hat mich geküßt! Anstatt daß so 'ne fesche Wienerin es einem besorgt, muß man hier so was mitmachen. Menschenskind, und da frage ich, ob Warschau nicht zu teuer bezahlt ist!

Eine Zeitungsfrau: Extraausgabee –! Teitscha Bericht! Kroßa Sick da Vabündeteen!

Sedlatschek: Sixt es, hörst es, da hast eine fesche Wienerin!

(Verwandlung.)

26.Szene

Südwestfront. Ein Stützpunkt auf einer Höhe von mehr als dritthalbtausend Meter. Der Tisch ist mit Blumen und Trophäen geschmückt.

Der Beobachter: Sie kommen schon!

Die Schalek(an der Spitze einer Schar von Kriegsberichterstattern): Ich sehe, man hat feierliche Vorbereitungen zu unserem Empfange getroffen. Blumen! Die sind wohl den Herren Kollegen zugedacht, die Trophäen mir! Ich danke euch, meine Braven. Wir sind bis zu diesem Stützpunkt vorgestoßen, es ist nicht viel, aber immerhin. Man ist schon zufrieden, daß er wenigstens vom Feind eingesehen ist. Meinen großen Wunsch, einen exponierten Punkt besuchen zu dürfen, konnte der Kommandant leider nicht erfüllen, weil das den Feind aufregen könnte, sagt er.

Ein Standschütze (spuckt aus und sagt): Grüaß Gott.

Die Schalek: Gott wie intressant. Wie gemalt sitzt er da, wenn er kein Lebenszeichen gäbe, so müßte er von Egger-Lienz! Mir scheint, er hängt sogar ein schlau verstohlenes Zwinkern ins Auge. Der einfache Mann, wie er leibt und lebt! Laßt euch, ihr Braven, erzählen, was wir erlebt haben, bis wir zu euch vorgedrungen sind. Also die sonst so belebte Talstraße gehört unbestritten dem Kriegspressequartier. Oben auf dem Joch, da hab ich zum erstenmal etwas wie Genugtuung gefühlt beim Anblick der Verwandlung eines Dolomitenhotels in ein Militärquartier. Wo sind jetzt die geschminkten, spitzenumwogten Signoras, wo ist der welsche Hotelier? Spurlos verschwunden. Ah, das tut wohl! Der Offizier, der uns geführt hat, hat eine Weile überlegt, welche Spitze für uns wohl die geeignetste sei. Er schlug eine vor, die am wenigsten beschossen wird, damit waren natürlich die Herren Kollegen einverstanden, ich aber sagte: nein, da tu ich nicht mit; und so sind wir schließlich hier heraufgekommen. Das ist doch das mindeste. Beantworten Sie mir bitte jetzt nur die eine Frage: Wieso habe ich vor dem Kriege alle die prächtigen Gestalten niemals gesehen, denen ich nun täglich begegne? Der einfache Mann ist einfach eine Sehenswürdigkeit! In der Stadt – Gott wie fad! Hier ist jeder eine unvergeßliche Erscheinung. Wo ist der Offizier?

Der Offizier(von innen): Beschäftigt.

Die Schalek: Das macht nichts. (Er erscheint. Sie beginnt ihm die Einzelheiten förmlich aus dem herb verschlossenem Mund zu ziehen. Nachdem es geschehen ist, fragt sie:) Wo ist der Ausguck? Sie müssen doch einen Ausguck haben? Wo ich noch hingekommen bin, war in dem Graben des Beobachters zwischen den Moosdeckungen ein fünf Zentimeter breiter Ausguck für mich frei. Ach, hier ist er! (Sie stellt sich zum Ausguck.)

Der Offizier (schreiend): Ducken! (Die Schalek duckt sich.) Die drüben wissen ja nicht, wo wir Beobachter sitzen, ein Stück Nase kann uns verraten. (Die männlichen Mitglieder des Kriegspressequartiers greifen nach ihren Taschentüchern und halten sie vor.)

Die Schalek(beiseite): Feiglinge! (Die Batterie beginnt zu arbeiten.) Gott sei Dank, wir kommen gerade recht. Jetzt beginnt ein Schauspiel – also jetzt sagen Sie mir Herr Leutnant, ob eines Künstlers Kunst spannender, leidenschaftlicher dieses Schauspiel gestalten könnte. Jene, die daheim bleiben, mögen unentwegt den Krieg die Schmach des Jahrhunderts nennen – hab' ich's doch auch getan, solange ich im Hinterlande saß – jene, die dabei sind, werden aber vom Fieber des Erlebens gepackt. Nicht wahr Herr Leutnant, Sie stehen doch mitten im Krieg, geben Sie zu, manch einer von Ihnen will gar nicht, daß er ende!

Der Offizier: Nein, das will keiner. Darum will jeder, daß er ende.

(Man hört das Sausen von Geschossen: Ssss – –)

Die Schalek: Sss –! Das war eine Granate.

Der Offizier: Nein, das war ein Schrapnell. Das wissen Sie nicht?

Die Schalek: Es fällt Ihnen offenbar schwer, zu begreifen, daß für mich die Tonfarben noch nicht auseinanderstreben. Aber ich habe in der Zeit, die ich draußen bin, schon viel gelernt, ich werde auch das noch lernen. – Mir scheint, die Vorstellung ist zu Ende. Wie schade! Es war erstklassig.

Der Offizier: Sind Sie zufrieden?

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Karl Kraus: Die letzten Tage der Menschheit»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Karl Kraus: Die letzten Tage der Menschheit» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Karl Kraus: Die letzten Tage der Menschheit»

Обсуждение, отзывы о книге «Karl Kraus: Die letzten Tage der Menschheit» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x