Karl Kraus - Karl Kraus - Die letzten Tage der Menschheit

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Karl Kraus: Die letzten Tage der Menschheit: краткое содержание, описание и аннотация

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In kurzen Szenen beleuchtet Karl Kraus in «Die letzten Tage der Menschheit» das Monströse am Denken und Handeln, das den Ersten Weltkrieg ermöglicht hat. Kraus geht es um eine Entlarvung der Sprachmuster, unter denen das Kriegshandeln erst möglich wird. Dabei verwendet er zahlreiche historisch belegte Zitate. «Die letzten Tage der Menschheit» ist wohl eine der facettenreichsten literarischen Behandlungen des Themas Krieg.
Dieses E-Book enthält die vollständige, ungekürzte Fassung.

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Der Erste: Bittsie, Höfer – da war ich mehr draußen wie Höfer!

Der Zweite: Mir paßt das alles nicht. Ich wer' mit dem Divisionär sprechen, was mit dem Fronttheater is.

Der Erste: Fronttheater? Wie meinen Sie das? – Ah so.

Der Zweite: Die Idee hat ihm imponiert und da bin ich in meinem Feld. Heut bei Tisch will ich ihn erinnern. Ich sag ihm ins Gesicht, daß mir der Dienst nicht paßt.

Der Erste: No ja, Erfolge wie Ganghofer blühn für unsereins nicht. Für unsereins wird nicht eigens ein Gefecht arrangiert.

Der Zweite: Wieso, davon weiß ich gar nicht.

Der Erste: Davon wissen Sie nicht? Bei seinem letzten Besuch an der Tiroler Front! Siebzehn Eigene sind sogar durch zurückfliegende Geschoßböden getötet oder wenigstens verwundet worn, das war die größte Anerkennung der Presse, die ihr bis jetzt im Weltkrieg widerfahren is!

Der Zweite: Wieso, das is doch ein Witz aus'm Simplicissimus, daß sie mit der Schlacht warten, bis Ganghofer kommt.

Der Erste: Ja, zuerst war es ein Witz aus'm Simplicissimus und dann is es wahr geworn. Der Graf Walterskirchen, der Major, is auf und davongegangen, wütend. Er war kein Freund der Presse, er is nie genannt worn, vorgestern, hab ich gehört, is er gefallen.

Der Zweite: Sehn Sie, zu solchen Ehren kommt unsereins doch nicht. Ich sprech mit ihm heut wegen dem Fronttheater! Wenn man noch dazu kein Hüne is wie Ganghofer. Was wollen Sie von mir haben? Schaun Sie sich den Maler Haubitzer an – dort steht er und malt. Ein Riese is das gegen mich. Der hat in der Kaiserbar den Prinz Eugen gesungen, daß man geglaubt hat, der allein muß schon siegen. Jetzt? Was glauben Sie, wie der zittert beim Malen! Der fürcht sich mehr wie wir alle!

Der Erste: Vielleicht wie Sie! Wie ich nicht! Überhaupt lassen Sie Haubitzer in Ruh. Er hat genug Mut, er malt die Schlacht im Freien, wiewohl er erkältet is. Haben Sie sein Bild gesehn? Ich mein die Photographie von ihm im Interessanten Blatt, Maler Haubitzer im Felde.

Der Zweite: Von mir aus – ich geh um keinen Preis weiter.

Der Erste: Nehmen Sie sich ein Beispiel an Ludwig Bauer im Balkankrieg!

Der Zweite: Bauer is im Weltkrieg in der Schweiz, wär ich auch in der Schweiz!

Der Erste: Nehmen Sie sich ein Beispiel an Szomory, oder zum Beispiel an den Soldaten. Die beißen die Zähne zsamm, die lassen sich nicht unterkriegen – (duckt sich.) Sie wollen also, daß wir zurückgehn?

Der Zweite: Ja, bis Wien! Ich hab Stimmungen einzufangen. Da geb ich meinen Namen! Wenn er im Blatt steht neben ihr, neben Irma von Höfer, gut. Aber neben ihm – hab ich das nötig? Da schäm ich mich offengestanden.

Der Erste: Ich nicht! Ich stehe hier in Ausübung einer einmal übernommenen Pflicht. (Er wirft sich auf die Erde.)

Der Zweite: Sie haben von jeher für das strategische Moment eine starke Schwäche gehabt. (Man hört einen Krach.) Gotteswillen!

Der Erste: Was sind Sie so erschrocken?

Der Zweite: Jetzt – hab ich geglaubt – das is ja fast – wie die Stimme – vom Chef!

Der Erste: Sie Held Sie – das war doch nur der große Brummer!

(Beide laufen weg, hinter ihnen, gleichfalls im Laufschritt, der Maler Haubitzer mit Zeichenmappe, ein weißes Taschentuch schwingend.)

(Verwandlung.)

22. Szene

Vor dem Kriegsministerium. Der Optimist und der Nörgler im Gespräch.

Der Optimist: Sie legen Scheuklappen an, um die Fülle von Edelsinn und Opfermut, die der Krieg an den Tag gefördert hat, nicht zu bemerken.

Der Nörgler: Nein, ich übersehe nur nicht, welche Fülle von Entmenschtheit und Infamie nötig war, um dieses Resultat zu erzielen. Wenn's einer Brandstiftung bedurft hat, um zu erproben, ob zwei anständige Hausbewohner zehn unschuldige Hausbewohner aus den Flammen tragen wollen, während achtundachtzig unanständige Hausbewohner die Gelegenheit zu Schuftereien benützen, so wäre es verfehlt, die Tätigkeit von Feuerwehr und Polizei durch Lobsprüche auf die guten Seiten der Menschennatur aufzuhalten. Es war ja gar nicht nötig, die Güte der Guten zu beweisen, und unpraktisch, dazu eine Gelegenheit herbeizuführen, durch die die Bösen böser werden. Der Krieg ist bestenfalls ein Anschauungsunterricht durch stärkere Kontrastierung. Er kann den Wert haben, daß er künftig unterlassen werde. Ein einziger Kontrast, der zwischen gesund und krank, wird durch den Krieg nicht verstärkt.

Der Optimist: Indem die Gesunden gesund und die Kranken krank bleiben?

Der Nörgler: Nein, indem die Gesunden krank werden.

Der Optimist: Aber auch die Kranken gesund.

Der Nörgler: Sie denken da an das bekannte Stahlbad?Stahlbad – Hindenburg soll gesagt haben, der Krieg sei für ihn ein verjüngendes Stahlbad gewesen Oder an die bewiesene Tatsache, daß die Granaten dieses Krieges Millionen Krüppel gesund geschossen haben? Hunderttausende Schwindsüchtiger gerettet und ebensoviele Luetiker der Gesellschaft zurückgegeben?

Der Optimist: Nein, dank den Errungenschaften der modernen Hygiene ist es gelungen, so viele im Krieg Erkrankte oder Beschädigte zu heilen –

Der Nörgler: – um sie zur Nachkur an die Front zu schicken. Aber diese Kranken werden ja nicht durch den Krieg gesund, sondern trotz dem Krieg und zu dem Zweck, um wieder dem Krieg ausgesetzt zu werden.

Der Optimist: Ja, es ist nun einmal Krieg. Vor allem aber ist es unserer fortgeschrittenen Medizin gelungen, die Verbreitung von Flecktyphus, Cholera und Pest zu verhindern.

Der Nörgler: Was wiederum nicht so sehr ein Verdienst des Krieges ist als einer Macht, die sich ihm in den Weg stellt. Aber sie hätte es noch leichter, wenn's keinen Krieg gäbe. Oder soll es für den Krieg sprechen, daß er die Gelegenheit geboten hat, ein wenig seinen Begleiterscheinungen beizukommen? Wer für den Krieg ist, hätte diese mit größerem Respekt zu behandeln. Schmach einem wissenschaftlichen Ingenium, das sich auf Prothesen etwas zugute tut anstatt die Macht zu haben, Knochenzersplitterungen vorweg und grundsätzlich zu verhüten. In ihrem moralischen Stand ist die Wissenschaft, die heute Wunden verbindet, keine bessere als jene, die die Granaten erfunden hat. Der Krieg ist eine sittliche Macht neben ihr, die sich nicht nur damit begnügt, seine Schäden zusammenzuflicken, sondern es zu dem Zweck tut, das Opfer wieder kriegstauglich zu machen. Ja, so antiquierte Gottesgeißeln wie Cholera und Pest, Schrecknisse aus Kriegen von annodazumal, lassen sich von ihr imponieren und werden fahnenflüchtig. Aber Syphilis und Tuberkulose sind treue Bundesgenossen dieses Kriegs, mit denen es einer lügenverseuchten Humanität nicht gelingen wird einen Separatfrieden abzuschließen. Sie halten Schritt mit der allgemeinen Wehrpflicht und mit einer Technik, die in Tanks und Gaswolken daherkommt. Wir werden schon sehen, daß jede Epoche die Epidemie hat,die sie verdient. Der Zeit ihre Pest!

Der Optimist: Da wären wir ja vor dem Kriegsministerium angelangt. Das ist heute ein erwartungsvoller Tag –

(Man sieht einen Trupp Schieber aus dem Haupttor kommen.)

Ein Zeitungsausrufer: Extraausgabee – Weltblaad!

Ein Flüchtling(der mit einem andern geht): Geben Sie her! (reißt dem Kolporteur das Blatt aus der Hand, liest vor) »Alles steht gut! Kriegspressequartier 30. August 10 Uhr 30 Minuten vorm. Die Riesenschlacht geht heute Sonntag weiter. Die Stimmung im Hauptquartier ist gut, weil alles gut steht. Das Wetter ist prachtvoll. Kohlfürst.«

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