Karl Kraus - Karl Kraus - Die letzten Tage der Menschheit

Здесь есть возможность читать онлайн «Karl Kraus - Karl Kraus - Die letzten Tage der Menschheit» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Karl Kraus: Die letzten Tage der Menschheit: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Karl Kraus: Die letzten Tage der Menschheit»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

In kurzen Szenen beleuchtet Karl Kraus in «Die letzten Tage der Menschheit» das Monströse am Denken und Handeln, das den Ersten Weltkrieg ermöglicht hat. Kraus geht es um eine Entlarvung der Sprachmuster, unter denen das Kriegshandeln erst möglich wird. Dabei verwendet er zahlreiche historisch belegte Zitate. «Die letzten Tage der Menschheit» ist wohl eine der facettenreichsten literarischen Behandlungen des Themas Krieg.
Dieses E-Book enthält die vollständige, ungekürzte Fassung.

Karl Kraus: Die letzten Tage der Menschheit — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Karl Kraus: Die letzten Tage der Menschheit», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

(Erst nach einer Weile, während deren Ganghofer gegessen hat, vermag er zu antworten.)

Ganghofer: Majestät, wie es kam, so ist es besser für Österreich und für uns. Der reine Tisch ist immer das beste Möbelstück in einem redlichen Haus.

(Der Kaiser nickt. Ein Aufatmen strafft die Gestalt.)

Der Flügeladjutant(leise zu Ganghofer): Dialekt! Dialekt!

Der Kaiser: Nu Ganghofer haben Se 'n schönes Feijetong fertig? Lassen Se hören – ha.

Ganghofer: Zu dienen, Majestät, aber leider ist es teilweise hochdeutsch –

Der Flügeladjutant (leise): Dialekt!

Der Kaiser: Na wenn schon, ha lesen Se unbesorgt vor.

Ganghofer: Der Anfang, Majestät, ist in schwäbischer Mundart.

Der Kaiser: Na, umso besser, köstlich, lesen Se.

Ganghofer(zieht ein Manuskript aus der Tasche und liest): »Auf halbem Wege erfahren wir, daß der erste feindliche Graben vor dem Rozaner Festungsgürtel schon genommen ist. Da hat's einen feinen Schwabenstreich gegeben. Ein Stuttgarter, der uns auf der Straße entgegenkommt, mit dem linken Arm in der weißen Binde, sagt lachend zu mir: »Den erschte Grawe hawe mer. 's isch e bissele hart gange. D' Russe hawe saumäßig mit Granate herg'schosse. Aber mei, dees macht net viel aus. Weil mer nur de Grawe hawe! Dees isch d' Hauptsach'!«

Der Kaiser: Famos, Ganghofer.

Ganghofer(weiter lesend): »Ich nütze die erste Frühe, um ein gut ausgewachsenes Cousinchen unserer (Der Kaiser lacht.) Ein noch junges Mädchen! Und doch schon von erstaunlicher Kraftfülle! Ihr Mündchen liegt etwa vier Meter oberhalb meines Haardaches. (Der Kaiser lacht aus vollem Halse.) Und eine Stimme hat sie, daß man sich Watte in die Ohren stopfen muß, wenn man unzerrissene Trommelfelle behalten will. Beginnt sie ihr donnerndes Lied zu singen – ein Lied vom deutschen Erfindergeist und deutscher Kraft –, so fährt ihr ein Feuerstrahl von Mastbaumlänge aus der Kehle, und wer hinter dem musizierenden Cousinchen steht (Der Kaiser lacht dröhnend) sieht eine schwarze, kleiner und kleiner werdende Scheibe steil durch die Luft emporfliegen bis zu einer Höhe, die man mit einem vollen Hundert übereinandergeschichteter Kirchtürme noch nicht erreichen würde. Und viele Sekunden später ist in der russischen Festung Rozan eine rauch- und feuerspeiende Hölle los. Ein leistungsfähiges deutsches Kind, diese eiserne Jungfrau! (Der Kaiser schlägt lachend mit der linken Hand auf seinen Schenkel.) Ich verlasse sie mit dem Gefühl verstärkter Zuversicht und höchster Befriedigung, nehme nach vierhundert Schritten die Wattepfropfen aus den Ohren und finde nun, daß die Stimme des trefflichen Mädchens überaus lieblich klingt. (Der Kaiser lacht wie ein Wolf.) Ich gebe zu, daß dieses Urteil einen stark subjektiven Charakter hat. Man darf vermuten, daß ich als Kommandant der Festung Rozan zu einer wesentlich anderen Meinung gelangen würde.«

Der Kaiser(der zuletzt mit leuchtendem Auge und strahlendem Gesicht zugehört hat, schlägt nun mit der linken Hand unaufhörlich auf seinen Schenkel und ruft): Ach, 's ist ja zum Schießen! Bravo, Ganghofer, das haben Se gut getroffen. Lauff hat die dicke Berta besungen und Sie hofieren das Cousinchen, ik lach mich dot, ik lach mich dot! Aber essen Sie doch Ganghofer, Sie essen ja nicht –

(Ganghofer ißt. Der Kaiser, mit raschem Entschluß auf ihn zutretend, sagt ihm etwas ins Ohr. Ganghofer fährt zusammen, ein Stück Zwieback fällt ihm aus dem Mund, sein Gesicht ist wie von einer frohen Begeisterung überglänzt und drückt Zuversicht aus. Er legt den Finger an den Mund, als ob er Schweigen zusichern wollte. Der Kaiser gleichfalls.)

Ganghofer: Ein neues Stahlband des Zusammenhaltens!

Der Kaiser: Erst am Tage der Erfüllung bekannt geben!

Ganghofer: Und dieser Tag wird kommen!

Der Kaiser: Essen Sie Ganghofer!

(Ganghofer ißt. Eine Ordonnanz bringt eine Nachricht für ihn.)

Ganghofer: Von Mackensen! (Er liest in freudiger Erregung.) »Fahren Sie so früh als möglich los. Die russischen Stellungen bei Tarnoo wurden von uns genommen –

Der Flügeladjutant (leise): Dialekt!

Ganghofer: – Morgen fällt Lemberg.« Juchhe! (Er beginnt zu schnadahüpfeln. Dann, sich sammelnd, ernst, mit einem Blick gen Himmel.) Majestät!

Der Kaiser: Nu was haben Se denn Ganghofer, tanzen Se doch noch 'n bisken.

Ganghofer: Soll ich es denn länger verschweigen?

Der Kaiser: Nu was is denn los?

Ganghofer: Was Majestät mir soeben anvertraut haben – mei Gmüat kann es nicht länger zruckhalten – daß Majestät (herausplatzend) drei Waggon Bayrisches für unsere braven österreichischen Truppen bestimmt haben!

Der Kaiser: Na rufen Sie's meinswegen in die Welt hinaus! Sie sollen wissen, daß sie was Gutes aus Ihrem schönen Bayernland zu trinken bekommen! Aber Sie selbst – essen Sie Ganghofer, essen Sie doch!

Ganghofer (ißt und schnadahüpfelt zugleich, der Kaiser schlägt den Flügeladjutanten auf den Hintern, der Photograph knipst. Das Gefolge ordnet sich zum Aufbruch. Indem der Kaiser das Auto besteigt und noch einmal Ganghofern zuwinkt, ertönt das Signal: tatü-tata – . Während man dieses noch aus der Ferne hört, schnadahüpfelt Ganghofer weiter. Dann bleibt er stehen und sagt, mit völlig verändertem Ton): Das kommt als Leitartikel!

(Verwandlung.)

24. Szene

Zimmer des Generalstabschefs. Conrad v. Hötzendorf allein. Haltung: die Arme gekreuzt, Standfuß und Spielfuß, sinnend.

Conrad(mit einem Blick gen Himmel): Wann nur jetzt der Skolik da wär!

Ein Major(kommt): Exlenz melde gehorsamst, der Skolik ist da.

Conrad: Was denn für ein Skolik?

Major: Na der Hofphotograph Skolik aus Wien, der was seinerzeit, während des Balkankrieges, die schöne Aufnahme gemacht hat, wie Exlenz in das Studium der Balkankarte vertieft sind.

Conrad: Ach ja, ich erinnere mich dunkel.

Major: Nein, ganz hell, Exlenz, volle Beleuchtung.

Conrad: Ja, ja, ich erinnere mich, das war glorios.

Major: Er beruft sich darauf, daß ihn Exlenz wieder bestellt haben.

Conrad: No bestellt kann man grad nicht sagen, aber eine Anregung hab ich ihm zukommen lassen, weil der Mann wirklich hübsche Aufnahmen macht. Er schreibt, er weiß sich vor die illustrierten Blätter nicht zu helfen, die Aufnahme damals hat seltenen Sükses ghabt, kurzum –

Major: Er hat auch die Bitte, ob er jetzt in Einem die Herrn Generäle aufnehmen könnt.

Conrad: Wär mir nicht lieb! Die solln sich nur ihre eigenen Photographen kommen lassen.

Major: Er sagt, die ham kan Kopf, da macht er eh nur a Brustbild.

Conrad: Ah, das is was andres. Also herein mit dem Skolik! Warten Sie – sollen wir wieder beim Studium der Balkankarte – das war ja außerordentlich – aber ich denk, zur Abwechslung vielleicht die italienische –

Major: Das paßt jetzt entschieden besser.

(Conrad v. Hötzendorf breitet die Karte aus und versucht verschiedene Stellungen. Er ist, wie der Photograph mit dem Major eintritt, bereits in das Studium der Karte vom italienischen Kriegsschauplatz vertieft. Der Photograph verbeugt sich tief. Der Major stellt sich neben den Tisch. Er und Conrad blicken starr auf die Karte.)

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Karl Kraus: Die letzten Tage der Menschheit»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Karl Kraus: Die letzten Tage der Menschheit» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Karl Kraus: Die letzten Tage der Menschheit»

Обсуждение, отзывы о книге «Karl Kraus: Die letzten Tage der Menschheit» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x