Katrin Maren Schulz - Rapsgezeiten

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Marielou aus Berlin ist voller Fragen an sich und ihr Leben, als sie zum ersten Mal allein nach St. Peter-Ording reist. Dort entdeckt sie ihre Liebe zur Nordseeküste, die eine besondere Magie auf Marielou ausübt, und sie immer wiederkehren lässt. Im Lauf der Zeit sind es die See, das Watt und die Gezeiten, die ihr mehr und mehr Antworten auf ihre Lebensfragen geben.
Was Marielou nicht weiß ist, dass sie dabei von einer rätselhaften Frau begleitet wird …
. – .
" … setze mich auf eine Bank am Deich, und sehe sie mir von der erhobenen Ferne aus an: die Majestätische, die Nordsee. Sie steht in voller Blüte des Hochwassers, ist groß und präsent, kräftig und entschlossen. Sie weiß, was sie wann zu tun hat, und lebt jeden einzelnen Moment ihres Daseins so, wie er ist:
als Element eines großen Ganzen.
Und ich bitte sie: Lass mich Deine Schülerin sein."
. – .
Eine Liebeserklärung an die Nordsee.

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Nach der Verabschiedung von Herrn Hansen stehe ich am Bahnhof und weiß, felsenfest: ich werde wieder hier her kommen. Die Vision, die ich schon als Teenager hatte, flackert auf. Die Vision vom Arbeiten in einem Haus mit Garten an der Nordsee. Sehe mich, als sei es Realität, in einem Garten vor einem Haus sitzen, und schreiben. Aber sie flackert nur auf, die Vision. Ebenso wie die Frage, ob sich für eine längere Zeit in diesem Häuschen wohl ein günstigerer Preis aushandeln ließe. Nur ein Flackern. Schon ist es wieder weg.

Der Gong der Schranke ertönt, lässt die Autos anhalten, den Weg frei machen für meinen Zug, der sich mit seinem typischen Tuten aus der Ferne ankündigt. Es hat tatsächlich zwei Bahnhöfe, dieses kleine St. Peter-Ording. Macht Sinn, weil es so langgestreckt ist an der Küste entlang: eine Haltestelle in Bad, und eine hier in Böhl. An der ich warte, und eigentlich gar nicht weg will.

Es war ergreifend schön zu erleben, wie Ebbe und Flut meinen Rhythmus bestimmt haben hier: ihn gleichmäßig gemacht haben, ruhig und beständig. Ich kann mir mich als Städterin gar nicht mehr vorstellen. Und freue mich doch auf meine Freunde, auf bekannte Gesichter, auf meinen Kiez, mein Biotop in der Stadt. Auf meine Familie: die beiden Menschen, die mich kennen, gut kennen, um mich wissen, seit Jahren. Ein wenig habe ich die beiden wichtigsten Menschen in meinem Leben doch vermisst, und den Austausch mit ihnen. Denn der ist einfach etwas anderes als diese zwischenmenschlichen Momentaufnahmen, die hier stattfinden.

In der Stadt wird es wieder wesentlich lauter sein. Aber ich habe mich mit Stille gut aufgetankt. Vollgefüllt mit Stille fühle ich mich, als könnte ich sie mitnehmen, in ein Glas packen, es fest zuschrauben - für schlechte, laute Zeiten.

Ich stehe am Rand des Bahnhofs Süd, und sehe dem Zug hinterher. In ihm sitzt eine, die mir aufgefallen ist unter den Touristen, denn Alleinreisende sind selten hier in der Hochsaison.

„Marielou“ wurde sie von Herrn Hansen genannt, der sie zum Bahnhof gebracht hat. Sie hat in dem Haus von Frau Martens am Waldrand gewohnt, das zugerankt ist von Hagebuttensträuchern und Efeu. Als ich daran vorbeiging, habe ich sie dort entdeckt, und sie war mir sofort auf mir unerklärliche Weise sympathisch und fast schon vertraut. Das hat mich neugierig gemacht auf sie und ihr Leben, und ich habe versucht, möglichst viel davon mitzubekommen. Wenn ich ohnehin den ganzen Tag draußen unterwegs bin, kann ich mich ihr auch ein bisschen an die Fersen heften, dachte ich mir.

Und so war ich oft bei Marielou, oder zumindest in ihrer Nähe, ohne dass sie es merkte. Ich kenne ihre Lieblingswege inzwischen und weiß, dass sie morgens losstreunt und erst abends wiederkommt, dass sie sich treiben lässt in diesem friedlichen Land, wie ich es tue. Sie scheint kein starres Tagesprogramm zu haben wie die anderen hier. Sie wirkte eher wie eine, die sich von ihren Eindrücken leiten lässt, und von ihren Wahrnehmungen unterwegs. Vielleicht ist sie eine kleine Vagabundin, wie ich?

Ich habe ihr angesehen, wie verzaubert sie von diesem Ort ist, wahrscheinlich deshalb weil ich es kenne, denn mir ging es vor vielen Jahren genau so: seit ich zum ersten Mal hier war, wollte ich nicht mehr weg von Eiderstedt.

Tatsächlich kann zwischen einem Menschen und einem Ort etwas Besonderes existieren, das weder benannt noch erklärt werden kann. Niemand kann es benennen und erklären, weil es rational nicht existiert. Es ist irgendetwas, was als Schwingung, Karma oder Chemie durch das gutbürgerliche Vokabular kursiert, aber nie wirklich für voll genommen wird. Ich nehme es für voll, absolut. Mir schenkt Eiderstedt Zufriedenheit, und somit etwas, was in meinem Stadtleben zuletzt nicht mehr vorkam. Hier kann ich durchatmen und mit den Füssen fest auf dem Boden stehen. Auf festem Boden, der in der Stadt mit ihrer Vielfältigkeit so oft irritierend wankt.

Marielou schien viel nachgedacht zu haben, wenn ich sie unterwegs gesehen habe am Strand. Wer mit Fragen im Gepäck anreist, braucht Geduld, denn es ist sinnlos, ungeduldig auf Antworten zu warten. Wichtig ist, sich den Lebensfragen hinzugeben und ihnen Zeit und Raum zu bieten, um so den Antworten zu ermöglichen in Erscheinung zu treten.

Dabei hilft es, Vertrauen zum eigenen Lebensfluss aufzubauen. Ein Urlaub allein eignet sich wunderbar dafür, denn Alleinsein ist etwas Wesentliches: bewusstes Alleinsein bedeutet, Wahrnehmungen und Gefühle mit sich selbst auszumachen, ohne sie abgeben oder teilen zu können. Negative Empfindungen zulassen zu können und eigenständig in der Lage zu sein, sie umzuwandeln in etwas Produktives, Bereicherndes, das trainiert die Selbstsicherheit im Leben: sich sicher zu sein mit dem Selbst. Und das kann Verschüttetes wieder auftauchen lassen; verschütt gegangene Visionen seiner selbst, die in der Ruhe und Selbstversunkenheit plötzlich auftauchen können wie verschollene Schätze.

Mir selbst ist erst in vielen Jahren des Fragens klar geworden, dass mit sich selbst gut auszukommen das Wichtigste ist, was es zu einem guten Leben braucht, zusammen mit dem Vertrauen in sich selbst. Im umtriebigen Alltag gleicht es aber oft einer Kunst, sich an diesen Lebensfluss zu erinnern. Denn so mancher wird in seinem Alltag mehr von außen geschoben und gelenkt, als selbst von innen zu fließen.

Eigentlich sind mir andere Menschen völlig egal. Aber Marielou hat etwas, was mich interessiert. Vielleicht hat sie ganz einfach etwas von der Person, die ich einmal war, vor vielen Jahren? Wenn das so ist, dann wird sie wiederkommen nach Eiderstedt, und dann will ich wissen, wie sich ihr Leben entwickelt.

Auch wenn ich kaum Kontakte zu den Einheimischen habe, so weiß ich doch, wie ich mir die Informationen beschaffen kann, die ich haben will. Mein Blick ist weit.

Zwiespalt

Zurück in der Stadt. Hochsommerstadt. Es ist schön, meine beiden liebsten und vertrautesten Menschen wieder um mich zu haben. Wir sitzen auf der Terrasse unserer Dachgeschosswohnung, in der Ferne blinkt der Fernsehturm vom Alexanderplatz.

Ich erzähle, viel und lange. Am meisten davon, wie sehr mich das neu entdeckte Land begeistert hat. Linda und Tim freuen sich für mich. Aber ein bisschen bin ich ihnen auch fremd.

„Du bist anders geworden“, meinen sie.

Ich spüre das auch. Erklären kann ich es aber nicht. Mir fehlen die Worte dafür, die beschreiben könnten, was dieses Stück nordfriesische Küste mit mir gemacht hat.

Wir gehen noch auf die Modersohn-Brücke. Das ist Kult hier, in unserem Kiez. Die Brücke führt über die S-Bahngleise, und von ihr aus ist abends der Sonnenuntergang hinter dem Fernsehturm zu beobachten. Wenn die Abende so lau sind, wie heute, ist viel los. Dann versammeln sich die Kiezbewohner auf der Brücke, trinken ihr mitgebrachtes Bier. Einer sitzt mit seiner Gitarre da, und spielt und singt selbstkomponierte Lieder. Von der Liebe, und vom Fernweh. Für mich?

Zu Beginn des Sommers war ich hier gerne. Jetzt aber kann ich diesem Kult nichts mehr abgewinnen: zu viele Menschen, zu viel Stimmengewirr, und hinter unseren Rücken brausen Autos vorbei. Ich kenne das nicht mehr, den Sonnenuntergang zu teilen. Und ich weiß nicht, ob ich es wieder lernen mag.

Ich mag zurück nach Hause. Gestern noch war das mein Haus im Norden.

Das ganze Wochenende liegt noch vor mir, bevor der Büroalltag wieder beginnt. Bekomme Besuch von einem Freund. Wir hatten uns lange Zeit nicht mehr gesehen. Sitzen im Straßencafé über hitzeflirrendem Asphalt und erzählen uns unsere Leben.

„Du wirkst so unglaublich authentisch“, sagt er.

Ja, er bringt es auf den Punkt, so fühle ich mich auch. So echt, so normal, so selbst. Noch habe ich sie bei mir, die Authentizität, die ich im Norden entwickelt habe. Mag sie auch nicht loslassen. Aber verliere sie trotzdem, mit jedem Tag mehr in der Stadt.

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