Maren Panitz
J o h n n y
Er geht niemals allein
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel Maren Panitz J o h n n y Er geht niemals allein Dieses ebook wurde erstellt bei
Johnny Johnny Die Autorin Maren Panitz wurde 1965 als Kieler Sprotte geboren. Im Jugendalter verpflanzten deren Eltern sie in die Bergische Idylle. Land- und Dorfleben inspirierten sie, sich mit den Menschen, die sie zwischen den grünen Hügeln rund um Schloss Burg zu lieben und zu schätzen lernte, mit aufmerksamer Empathie zu studieren und Geschichten über das Leben in den verwinkelten Fachwerkhäusern und schattigen Kleinstadtgassen zu schreiben. Ihr Roman „Johnny - er geht niemals allein“ versteht sich als satirische Liebeserklärung an Begegnungen und Erlebnisse, mit denen sich Kleinstadtfamilien tagtäglich konfrontiert sehen. Bereits in der Studienzeit verdiente Maren Panitz sich ihr Studium mit der Arbeit als freie Journalistin. Noch immer schreibt sie regelmäßig humoreske Glossen, Lokalberichte und Reportagen für die Rheinische Post. Und warum er nicht alleine geht Wenn eine Idee gezeugt wird, sie im Herzen und im Kopf zu wachsen und gedeihen beginnt, sie weiter und weiter konkrete Formen annimmt und letztlich ihre vollendete Gestalt erhält, dann ist es eine Geburt. Als Mutter dieses Buches verspürte ich glücklicherweise keine schmerzhaften Wehen. Nur Freude und Stolz und Erleichterung, als ich endlich genug geformt und geändert und korrigiert habe, um mein Baby in die Welt zu schicken. „Johnny“ wurde mit standhafter und treuer Unterstützung zahlreicher mitfiebernder Geburtshelfer auf die Welt gebracht. Danke an all jene Menschen, die mir so oft einen Schubs gaben, mir die notwendige Zeit zum Schreiben gönnten und sich mit neuen Vorschlägen und Verbesserungen an der Gestaltung meines „Kindes“ beteiligten.
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Impressum neobooks
Die Autorin Maren Panitz wurde 1965 als Kieler Sprotte geboren. Im Jugendalter verpflanzten deren Eltern sie in die Bergische Idylle. Land- und Dorfleben inspirierten sie, sich mit den Menschen, die sie zwischen den grünen Hügeln rund um Schloss Burg zu lieben und zu schätzen lernte, mit aufmerksamer Empathie zu studieren und Geschichten über das Leben in den verwinkelten Fachwerkhäusern und schattigen Kleinstadtgassen zu schreiben. Ihr Roman „Johnny - er geht niemals allein“ versteht sich als satirische Liebeserklärung an Begegnungen und Erlebnisse, mit denen sich Kleinstadtfamilien tagtäglich konfrontiert sehen.
Bereits in der Studienzeit verdiente Maren Panitz sich ihr Studium mit der Arbeit als freie Journalistin. Noch immer schreibt sie regelmäßig humoreske Glossen, Lokalberichte und Reportagen für die Rheinische Post.
Und warum er nicht alleine geht
Wenn eine Idee gezeugt wird, sie im Herzen und im Kopf zu wachsen und gedeihen beginnt, sie weiter und weiter konkrete Formen annimmt und letztlich ihre vollendete Gestalt erhält, dann ist es eine Geburt. Als Mutter dieses Buches verspürte ich glücklicherweise keine schmerzhaften Wehen. Nur Freude und Stolz und Erleichterung, als ich endlich genug geformt und geändert und korrigiert habe, um mein Baby in die Welt zu schicken. „Johnny“ wurde mit standhafter und treuer Unterstützung zahlreicher mitfiebernder Geburtshelfer auf die Welt gebracht. Danke an all jene Menschen, die mir so oft einen Schubs gaben, mir die notwendige Zeit zum Schreiben gönnten und sich mit neuen Vorschlägen und Verbesserungen an der Gestaltung meines „Kindes“ beteiligten.
Endlich Achtzehn
Der Garten ist eine Disco.
Die Bässe aufgedreht bis zum Anschlag, donnert der explosive Rocksong „Hell’s Bells“ von Altrockband AC/DC aus den mannshohen Musikboxen, die wohl nur zur optischen Tarnung und aus Angst vor eventuellen Regengüssen unter pinkfarbenen Zeltplanen versteckt worden sind.
Die Bässe wummern durch die gesamte Siedlung.
Die Höllenglocken dröhnen auch in meinem Kopf.
Irgendwann im Laufe des Abends fingen die im Takt dazu hämmernden Kopfschmerzen an.
„Warum musstest Du Dich auch durch jedes knallbunte neumodische Mixgetränk durchprobieren, dass dir das Jungvolk unter die Nase gehalten hat“, schimpfe ich genervt mit mir selbst.
Aspirin hilft.
Noch besser, ich spüle die kleine Tablette mit Sekt herunter.
Das entspannt.
Und dann vielleicht einen Moment ausruhen.
Irgendwo an einem kleinen versteckten Eckchen, wo es in unserem Haus noch Ruhe gibt.
Ich bin leider überzeugt, genau diese hier in diesem meinen Haus ausgerechnet heute nacht lange suchen zu müssen.
Denn Johnny feiert seinen achtzehnten Geburtstag.
Oder, wie es mein komplett euphorischer Sohn ausdrückt „Dies ist meine Nacht. Mein ganz persönlicher ‚Independence Day Number 18‘.“
Jawoll, mein Nesthäkchen, mein kleiner Welpe, mein süßer braunäugiger blonder Augenstern, mein einziger Sohn, lässt es die gesamte Nachbarschaft und alle seine Freunde lautstark wissen: „Jetzt bin ich volljährig, bin ein erwachsener Mann, kann endlich tun und lassen, was immer ich will. Die Welt gehört jetzt mir.
Begleitet mich oder lasst es sein,
ab heute bestimme ich meinen Weg allein.“
So ganz allein will unser gerade mal flügge werdender Sohn diesen Weg dann doch nicht beschreiten.
Alle seine Freunde und Vereinskameraden seiner diversen Freizeitaktivitäten sollen ihn zumindest an seinem Mega-Geburtstagsereignis dann gefälligst doch bitte ordentlich hochleben lassen.
Es ist ganz praktisch, dass zu diesem Anlass seine eingeladenen Mannschaftskameraden auch gleich das Partyequipment mitbringen.
Seit zwei Tagen gleicht unser Haus mit dazugehöriger Doppelgarage und Garten einer improvisierten Kommandozentrale des Technischen Hilfswerks. Kein Anblick, der unsere lärmempfindlichen Nachbarn nachts beruhigt einschlafen lassen könnte.
Schuld daran sind sicher zum Teil auch die vielen knallroten Feuerwehrfahrzeuge und Katastrophenschutzzelte, die sich im Vorgarten und auf dem Bürgersteig häppchenweise und Stück für Stück eingefunden haben.
Und auch das Festzelt mit dem überdimensionalen Schriftzug „DLRG Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft“ ermuntert sämtliche Nachbarn in unserer Straße zu den wildesten Spekulationen.
Herr Keppler von gegenüber fing mich beim Ausräumen meiner Einkäufe ab. „Sa‘n se ma, is dat wat Ernschtes? Habt ihr womöglisch im Keller eine Zwozentnerbombe us’m letzschten Kriech jefunden?“
Der Rentner machte sich wirklich Sorgen um Wohl und Segen seiner Nachbarschaft und seines liebevoll gehegten Häuschens. „Net, dat us hier die Brocken um die Ohren sausen“, beunruhigte es ihn.
„Keine Angst, Herr Keppler“, beschwichtigte ich meinen Nachbarn. „Die einzige Bombe die hier platzt, ist die Eisbombe auf dem Geburtstagsbuffet.“
„Das muss ja ein gewaltiger Wasserschaden sein, den ihr zu beseitigen habt“, bedauerte mich Frau Kusemund gestern nachmittag, als sie mich im Baumarkt an der Kasse traf.
Dabei schweifte ihr Blick über meinen Einkaufswagen, der randvoll mit Schaumstoffrollen, reißfesten Renovierungsfolien, Papierrollen und zehn Paketen Laminat bestückt gewesen ist.
Читать дальше