Maren Panitz - J o h n n y

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Johnny hat es schwer. Helikoptermama Katja Hesselbach umsorgt ihn sein ganzes junges Leben lang mit hypernervöser und zweihundertprozentiger Hilfspädagogik.
Spätestens an seinem «Independence Day No. 18» rebelliert der junge Mann gegen die ständige Bevormundung und bricht aus dem engen Familienkokon aus. Und während Johnny bei seinem Weg in die Selbstständigkeit den exzessiven Aufstand probt, räumt Mutter Katja so manch eine Scherbe zusammen, die bei seinen Jugendabenteuern anfällt. Dabei erinnert sie sich rückblickend wehmütig immer wieder an die früheren Kindheitsjahre ihres Sohnes und die eine oder andere Katastrophe, die die Familie gemeinsam durchzustehen hat. Immer frei nach dem Motto: «Gejammert wird später».
In nicht immer bierernster Humoreske und gewürzt mit einer guten Portion Ironie und Situationskomik begleitet Katja Hesselbach ihren Sohn ins Erwachsenenleben und zwingt sich dazu, endlich die imaginäre Nabelschnur zu lösen.

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Ich marschiere nun selbst mit großen Schritten auf die Fünfzig zu, genau wie meine Freundinnen. Meine Freundin Sabine würde mir mit ihren gepflegten künstlichen Fingernägeln den Hals umdrehen und mir mit ihren High-Heels in den Hintern treten, wenn ich es wagen würde, sie als „ältere Frau“ zu bezeichnen. Die Mütter aus der Generation meiner Mutter kochten und buken für die Familie und gönnten sich als Auszeit hin und wieder den Besuch in einem guten Restaurant oder im Theater.

Ich hätte mir meine Mutter beim besten Willen nicht auf einem Open-Air-Festival wie „Rock am Ring“ vorstellen können. Sabine hingegen kocht und backt zwar auch – aber vegan. Und sie geht auch gern geschniegelt und angemalt ins Theater, um ihrem intellektuellen Statement gerecht zu werden. Aber viel lieber zieht sie ihre verwaschenen Jeans und ihre Sneaker an und wirft sich in die feiernde Menge.

An dem Toilettentürspruch „Die früheren Fünfzigjährigen sind die heutigen Vierzigjährigen“ scheint schon ein bisschen Wahrheit dran zu haften.

Warum also dann sollen nicht die heutigen Fünfzigjährigen auch fit genug sein, um sich mit Familienplanung zu beschäftigen?

Wir Menschen suchen doch immer nach unseren körperlichen und geistigen Grenzen: Wir suchen sie bei der Besteigung des Mount Everest ohne Sauerstoffgerät, bei der Wanderung durch die Mongolei, bei einem Fallschirmsprung und bei Marathonläufen.

Ich bin keine Marathonläuferin. Für mich war Johnnys Geburt ein Hochleistungssport, bei dem ich meine körperlichen Grenzen kennengelernt habe. Heute betrachte ich jede Wurzelbehandlung beim Zahnarzt als Witzveranstaltung.

Und über Henriks Gejammer, der sich mit Kopfschmerzen plagt oder sich beim Joggen den Meniskus verrenkt hat, kann ich als Mutter nur träge lächeln.

Komisch, als Jungen sind die Kerle doch noch robust und leidensresistent. Wie oft kam Johnny mit aufgeschürften Knien vom Bolzplatz. Pflaster drauf, Pusten und ein leckeres Vanilleeis: Sofort war die Welt wieder in Ordnung und die Tränen vergessen.

Ab welchem Zeitpunkt in ihrer Entwicklung werden Männer zu wehleidigen Sensibelchen? Ein vierjähriger Bube ist selbst mit 39 Grad Fieber und Windpocken kaum davon abzuhalten, sich mit den Freunden auf dem Bolzplatz zu tummeln. Ein vierzigjähriger gestandener Mann lässt sich mit einer Erkältung am liebsten auf die Intensivstation verlegen.

Kein Sprung vom Zehnmeterturm ins kalte Wasser und kein Formel 1 Rennen kann diesen gleichen gewaltigen Adrenalin- und Endorphin Kick hervorrufen wie die Geburt meiner kleinen Milchnase.

Plötzlich zu spüren, dass die Beinchen des kleinen Lebewesens nun nicht mehr unter, sondern über der Bauchdecke in die Rippen stoßen.

Johnnys winzige Schrumpelfingerchen zu halten, die sich mit erstaunlicher Kraft um meine Finger schließen.

Den warmen Mund zu spüren, der beharrlich nach der Milchquelle sucht, sie findet und friedlich schmatzt, während Mutter die Zähne zusammenbeißt, um nicht vor Schmerzen aufzuheulen, weil der kleine hartnäckige liebenswerte Schmarotzer die empfindlichen Brustwarzen hemmungslos bearbeitet, um sein Recht auf Nahrung einzufordern.

Die Natur ist so gewalttätig. Das Leben ist brutal. Es fordert seine Existenzrechte mit aller Kraft und ohne Kompromiss. Dieses Gesetz lehrt dich dein eigenes Kind, kaum dass es von der Nabelschnur befreit worden ist und Mutter die erste Brustwarzenentzündung hinnehmen muss.

Papa Henrik lernte zwar keine Wehen und keine Brustwarzenentzündungen kennen, aber er hatte einen Blick in die VIP-Loge werfen dürfen, die eigentlich nur für Mütter und ihre Neugeborenen reserviert ist. Er hat Johnny und mich mit herzergreifender Anteilnahme durch die gesamte Schwangerschaft begleitet. Sozusagen von der Zeugung bis zum Schnitt durch der Nabelschnur. Er war eigentlich gefühlsmäßig genauso schwanger wie ich selbst. Er verzichtete auf sein Feierabendbier, denn Alkohol ist für Babys ungesund. Er verzichtete auf laute Musik und legte lieber Mozart auf, denn klassische Musik soll eine positive Ausstrahlung auf das Wohlbefinden des Bauchbewohners haben.

Henrik wich mir während der fast zehnstündigen Geburtsprozedur im Kreissaal nicht von der Seite.

Und als Johnny dann endlich diese schwere Hürde überstanden hatte, war er es, der die Nabelschnur durchtrennte. Diese Nabelschnur, bei der ich bis heute das Gefühl habe, sie würde noch immer als unsichtbares Band existieren und meinen Sohn auf magische Weise mit mir verbinden.

Die Hebamme erzählte, dass Henriks Hand mit der Schere sosehr gezittert hat, das sie ihm das Instrument hatte abnehmen müssen, weil sie befürchtete, Henrik könnte versehentlich nicht nur die Nabelschnur, sondern vielleicht aus Versehen auch die kleine Männlichkeit erwischen, die nur wenige Zentimeter unterhalb des Bauchnabels vorwitzig aus den Babyhautfalten hervorlugte.

„Oh Mann, war das ein Drama“, bemerkt Henrik mit leicht zittriger Stimme. Die besinnliche Stimmung dieses Abends und der reichliche Weingenuss lassen die überaus heftigen Vateremotionen wieder aufkochen, mit denen Henrik vor 18 Jahren die bislang aufregendste Nacht seines Lebens durchzustehen hatte.

„Dich haben die Ärzte schließlich mit allen möglichen Schmerzdrogen zu gedröhnt.

Ich weiß noch genau, wie mitten in der Nacht dieser Azubi mit schlaftrunkenem Blick und zerwühlten Haaren im Kreissaal auftauchte, um dir diese monströse Spritze in den Rücken zu rammen, weil du in den Wehen fast schon ohnmächtig geworden bist.

Hinterher hast du den Rest der Nacht doch recht entspannt verlebt, abgesehen von diesen Presswehen zum Schluss, bei denen dich die ganze Mannschaft in weißen Kitteln anfeuerte, als ob du beim New York Marathon in die Zielgerade eingelaufen kämst.“

Eigentlich passt der Vergleich.

Die letzten Minuten einer Geburt sind tatsächlich so was wie eine Schlussgerade beim Extremsport.

Letzte Kräfte mobilisieren, tief einatmen, Muskeln anspannen, Schmerz aushalten, bei Besinnung bleiben, und wieder Kräfte mobilisieren….

Es gibt im Verlauf der Geburt Momente, die brennen sich ins Gedächtnis ein wie ein Branding auf der Haut. Lassen sich nie wieder wegwischen.

Dazu gehört dieser Moment, in dem ich mein kleines Knäuel Leben zum ersten Mal in den Armen hielt und seinen Herzschlag auf meinem eigenen spürte und wusste, meine Welt ist vollkommen.

Und dazu gehört dieser Moment, in denen ich selbst noch völlig beduselt und besudelt von der Hebamme versorgt wurde und halb bewusstlos Vater und Sohn selig kuschelnd auf dem Sofa liegend sah.

“Milchnase meets Mister Heavy Metal”.

Henrik in seinem alten „Manowar“-T-Shirt und Johnny unschuldig eingewickelt in weiße Handtücher.

Johnny schlummerte selig wohlig auf Henriks Bauch und beide wirkten in diesem Moment so verbunden und vereint, dass ich wohl vielleicht ein bisschen eifersüchtig geworden wäre, wenn ich überhaupt noch die Kraft zu solchen Gefühlen gehabt hätte.

„Ja, Johnnys Geburt war wirklich ein Drama“, brummt es plötzlich und reißt mich aus den herzergreifenden Familienbildern, die nur Henrik, Johnny und mir gehören. Eine Familie wird erst dann wirklich eine Familie, wenn sie gemeinsam ganz besondere Momente erlebt, an denen der Rest der Welt keinen Anteil hat – und auch bewusst jedem Fremden der Zutritt strikt verweigert wird.

Mein Vater lehnt an der Terrassentür.

Er war bei der Geburt definitiv nicht dabei.

Aber er scheint schon länger in der Tür zu stehen, denn er ist über den Verlauf unserer Unterhaltung erstaunlich gut im Bilde.

„Kind, du warst ja nicht mehr du selbst, als das Würmchen endlich auf der Welt war“, lallt Opa Dieter fröhlich.

„Fast zwei Wochen lang hat dich Mama mit Sekt und Schokolade bei Laune halten müssen, weil du Tage lang Rotz und Wasser geheult hast und mit jedem Streit anfangen wolltest, der dir versehentlich in die Quere gekommen ist. Das Baby hat geschrieen, du hast geschrieen. Es war die Hölle. Eigentlich ein Wunder, dass der arme Henrik damals nicht auf und davon ist.“

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