Samuel Smith - Eno - Die Macht der Naniten
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Ein junger Mann verlässt seine Familie und flieht mit seinen Gefährten vor mächtigen Feinden. Tief in ihm befindet sich die Saat der Macht und gleichzeitig seine und aller Menschen einzige Hoffnung, Naniten, unsichtbare winzig kleine Maschinen, die Eno assimiliert und die ihn stärker machen. Das hat er auch bitter nötig, denn er trifft auf Wesen aus einer anderen Welt und wird sich erst am Ende, wenn es fast schon zu spät ist, seiner eigentlichen Bestimmung bewusst. Kann er das unvermeidliche Schicksal der Menschheit noch abwenden und die dunkle Prophezeiung erfüllen?
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Neves hörte ihn und kam interessiert näher. Unter verhaltenem Stöhnen drehte sich der einst stolze Krieger mühsam auf die Seite. Dem Blutfluss aus seiner Nase und seinem Mund zufolge musste er wohl innere Verletzungen davongetragen haben, nachdem er vom Pferd in den Graben gefallen war. Neves fragte: „Was wollt ihr Kerle hier eigentlich von friedlichen Reisenden?“ Doch der Mann schwieg. Ein Tritt in seine Rippen ließ ihn wieder aufstöhnen und erinnerte ihn daran, wer hier im Vorteil war. „Wir sind vom König beauftragt worden, ein Findelkind zu finden und es zu töten.“ Eno wurde blass. Erschrocken sah er zu Neves. Doch wenn dieser die Panik in seiner Mimik bemerkt hatte, verstand er es hervorragend, sich nichts anmerken zu lassen. Mit seiner unnachahmlich tiefen rostigen und gleichzeitig gutmütigen Stimme sagte Neves: „So so, einen Jüngling sollt ihr töten. Was für Helden seid ihr denn, sich an Kindern zu vergreifen, anstatt es mit euresgleichen aufzunehmen?“ Der Krieger wälzte sich langsam und unter Stöhnen ganz auf den Rücken und blickte erst Eno, dann Neves ängstlich an. Fast entschuldigend entgegnete er hastig „Der Knabe soll extrem gefährlich und schwer bewaffnet sein! Es gibt auch eine große Belohnung. Eine Stelle am Hofe in der Garde des Königs und 100 Goldstücke.“ Dann hustete er, spuckte Blut und sein Körper verkrampfte sich. Neves wandte sich an Eno: „Was sollen wir mit ihm machen? Mitnehmen können wir ihn nicht, und wenn wir ihn hierlassen, wird uns der nächste Haufen Halsabschneider oder Schlimmeres verfolgen.“ Eno überlegte angestrengt, fand aber keine Lösung. Voll Entsetzen sah er, wie Neves sein Schwert zog. Mit schriller Stimme rief Eno: „Nein. Lass ihn! Für heute ist genug Blut geflossen. Er ist verletzt und wird uns sicher nicht verraten. Das stimmt doch oder?“ Er wandte sich dem Krieger zu und dieser antwortete erschrocken mit einem schnellen Kopfnicken. In seinen Augen war Todesangst zu sehen, und er begann mit beiden Händen Neves anzuflehen, ihn zu verschonen. Neves säuberte sein blutverschmiertes Schwert mit etwas Gras, steckte es ein und sagte zu Eno gewandt: „Wie du meinst. Es ist dein Leben.“ Eno pumpte Luft in seine Lungen, bis es nicht mehr ging, und wollte etwas erwidern, aber dann atmete er aus seinen fast geschlossenen Lippen betont aus. „Was meinst du damit? Ich bin doch nicht gemeint!“ „Bist du nicht?“, entgegnete Neves und schmunzelte dabei. Seine blauen Augen lachten und dann wurde er urplötzlich ernst. „Geh zum Wagen und schau nach deinem Bruder. Wir fahren weiter, und zwar sofort.“ Eno schluckte die harte Antwort, die auf seiner Zunge lag, herunter und gehorchte. Neves hatte Recht. Sie sollten schnell von hier verschwinden. Zum Glück schlief Walter fest wie ein Murmeltier. Seine Wunde hatte dank des Verbandes aufgehört zu bluten, doch seine unnatürlich weißglänzende Haut verriet den Schwerverwundeten. Eno zog die Decke etwas höher, in die Walter eingewickelt war. Neves saß bereits auf seinem Pferd und Eno setzte sich ebenfalls auf den Kutschbock, schwang die Peitsche und gemeinsam verließen sie den Ort, an dem so viele Männer ihr Leben gelassen hatten. Mehr noch; an dem Eno zum ersten Mal einen Menschen getötet hatte. Ob aus Notwehr oder nicht spielte keine Rolle. Eno war zu einem Mörder geworden und er hasste sich selbst dafür. Aber jetzt war keine Zeit für Selbstmitleid. Es ging um seinen Bruder Walter, und nur das zählte. Als sie ein gutes Stück zurückgelegt hatten, brach Eno das Schweigen, das sich zwischen ihnen ausgebreitet hatte. „Neves“, begann er: „Was hattest du damit gemeint, als du sagtest, dass ich es bin, nach dem sie suchen? Du glaubst doch nicht etwa, dass ich das gefährliche Findelkind bin? So bärenstark, schwer bewaffnet und breitschultrig wie ich nun mal bin?“ Dabei grinste Eno jetzt ebenfalls, als wenn er einen Witz gerissen hätte, und tatsächlich schmunzelte Neves auch, aber blieb stumm. Das war vielleicht noch schlimmer, als wenn er etwas entgegnet hätte. Eno führte das einseitige Gespräch nicht weiter, und so legten sie bis zum Mittag eine gute Strecke schweigend zurück. Aus diesem Neves wurde er einfach nicht schlau. Plötzlich stöhnte Walter, und Eno drehte sich erschrocken um. Aber sein Bruder schien nur einen Albtraum zu haben, denn er hatte die Augen fest geschlossen. Allerdings bewegten sich seine Augäpfel hektisch unter den geschlossenen Lidern. „Neves, wird er durchkommen?“, fragte Eno ängstlich und hoffte, dass er zumindest diesmal eine Antwort bekam. Neves zog die Zügel an und wartete kurz, bis der Wagen heran war. Dann warf er einen Blick auf Walter und nickte dann bedächtig, trabte an und antwortete: „Wenn wir ihn gleich in die Stadt zu einem Arzt bringen, hat er eine Chance.“ Eno seufzte, doch gleichzeitig dachte er an die Männer in Schwarz, die ein Findelkind suchten. Er war ein Findelkind, wie ihm Vater erst kürzlich mitgeteilt hatte. Natürlich konnte das niemand ahnen, schon gar nicht die Männer oder dieser Neves, der vor ihm ritt. Aber wenn jemand bereits auf dem Hof seiner Eltern war und die Wahrheit kannte? Nein, das glaubte Eno nicht. Seine Familie würde eher sterben als ihn zumindest wissentlich verraten. Mit Schaudern dachte er daran, dass es auch andere Methoden gab, Antworten zu bekommen. Ihn überfiel plötzlich der furchtbare Gedanke, dass die einzigen Menschen, die er wirklich liebte, nicht mehr am Leben sein könnten, wegen ihm. 100 Goldstücke waren ein Vermögen. Mit Gewalt riss er sich aus diesen trüben Gedanken. „Neves“, rief er von seinem Kutschbock, aber nicht zu laut, um Walter nicht zu wecken „Wenn der König einen Jungen von 18 Jahren sucht, ist es dann nicht etwas gefährlich, in die Stadt zu reiten, wo es von Soldaten nur so wimmelt?“ Etwas zögernd setzte er nach: „Nach allem was wir getan haben, werden wir vielleicht bereits verfolgt. Meinst du nicht?“, und dabei zeigte er mit einer vagen Geste zurück, wo die Leichen lagen.
Neves brachte mit einem Ruck sein Pferd zum Stehen. Eno musste ebenfalls hart an den Zügeln ziehen, damit er Neves auf dem schmalen Weg nicht einfach umfuhr. „Wollen wir nun in die Stadt oder nicht, Eno? Deine Entscheidung. Bedenke aber auch, was ich dir gesagt habe. Deinem Bruder geht es nicht gut und er muss dringend zu einem Arzt. Ich begleite dich, wenn du das wünschst. Allerdings können wir auch zu deinen Eltern zurück, aber das dauert länger, und die Gefahr, dass dein Bruder stirbt, ist sehr groß. Ich kenne solche Wunden, damit ist nicht zu spaßen.“ Fragend sah Neves Eno ins Gesicht.
Schon wieder musste er eine Entscheidung treffen. Sollte er in die Stadt oder zurückreiten? Sie hatten, eigentlich musste sich Eno korrigieren, er hatte einen dieser gedungenen Mörder verschont. Wahrscheinlich hatte der sein Versprechen bereits vergessen und erzählte für klingende Münze jedem, der es hören wollte, wer und was sie waren. Die Gefahr, in der Stadt gefasst zu werden, war groß, aber es gab viele junge Männer in seinem Alter, und man konnte ja nicht alle töten. Wenn er aber zu seinen Eltern zurückging, konnte er sie vielleicht warnen, ja nichts über ihr Geheimnis zu erzählen, niemandem. Eno drehte sich wie schon so oft in den letzten Stunden zu Walter um und der Anblick seines sterbenden Bruders gab den Ausschlag. Eno nickte entschlossen: „Gut. Lass uns in Trangall einen Arzt aufsuchen. Aber keine Pausen mehr, und wenn wir Reiter sehen, verstecken wir uns. Einverstanden?” Eno fügte leise hinzu „Danke“, und flüsterte: „für alles.” Neves nickte nur und sah Eno kurz prüfend an, als ob er plötzlich einen ganz anderen in ihm sah. Dann trieben sie ihre Pferde an, Eno auf dem Kutschbock und Neves auf dem Rappen. Sie machten keine Rast und aßen unterwegs. Die Sonne senkte sich und es wurde kühler. Walter wurde wach und hatte schrecklichen Durst. Er glühte jetzt, ein untrügliches Zeichen von hohem Fieber. Eno befestigte die Zügel am Kutschbock, zog die Wagenbremse an und gab Walter einen Schluck aus der Wasserflasche, die ihre Mutter noch gefüllt hatte. Wie lange war das her? Erst zwei Tage, und doch schien es Eno, als läge eine Ewigkeit dazwischen. Walter glitt in einen unruhigen Schlaf. Eno tupfte ihm mit einem feuchten Lappen den Schweiß von der Stirn und benetzte ihm die rauen Lippen. Als Eno die Lampe am Kutschbock entzünden wollte, verbot Neves es ihm: „Kein Licht.“ Eno aber entgegnete trotzig: „Und wie sollen wir den Weg finden? Wir könnten im Graben landen.“ Neves aber drückte seine Schenkel in die Seiten seines schwarzen Hengstes und preschte voraus. Er tat irgendwas mit seinen Händen und es sah fast so aus, als ob er sich über die Haut und seine Kleidung strich. Erstaunt riss Eno seine Augen auf. Seine Gestalt schien jetzt ein hauchzarter Schimmer zu umgeben, ein Licht in der stockfinsteren Nacht, aber schwach, so schwach, dass man es überhaupt nur auf wenige Meter wahrnehmen konnte. „Was ist das, Neves? Du leuchtest ja!“, rief Eno hinter ihm her. Neves ignorierte den Jungen und ritt weiter. Endlich fasste Eno den Entschluss, mit offenen Karten zu spielen. Er musste herausfinden, was dieser Neves war und warum er ihm half. Das ging doch alles nicht mit rechten Dingen zu: „Neves, wer oder was bist du eigentlich und warum hilfst du mir? Wir haben uns noch nie vorher gesehen.“ Neves antwortete, ohne sich auch nur einmal umzudrehen: „Du kennst mich. Denk nach. Es ist gar nicht so lange her.” Eno überlegte, aber er kam einfach nicht darauf. Sollte es jemand sein, den er in seiner Kindheit kennengelernt hatte? Er ging in Gedanken alle nur erdenklichen Verwandten und Bekannten durch, doch keiner ähnelte Neves. Ihn würde er wiedererkennen. Da war er ganz sicher. „Ich habe dich noch nie zuvor gesehen. Ich wüsste es. Also hilf mir!“, entgegnete Eno trotzig. Neves ritt stumm weiter und dann zog er plötzlich seinen Stab aus dem Sattel, hielt ihn mit ausgestrecktem Arm nach hinten und sagte: „Nimm, Eno. Erkennst du ihn?“ Eno nahm neugierig den Stab und drehte ihn in dem schummrigen Licht, das Neves ausstrahlte. Er konnte nichts Auffälliges erkennen. Wie ein Blitz traf ihn die Erkenntnis. Natürlich, er fühlte sich an wie sein Stab, war genauso leicht und hatte etwa die gleiche Länge, nur war er wesentlich heller. Eno drehte sich zum Wagen und betrachtete seinen Stab mit neuen Augen. Warum war ihm das nicht früher aufgefallen? „Was ist mit diesem Stab? Ich hab auch so einen ähnlichen. Er liegt gut in der Hand. Aber sonst ist er ein gewöhnlicher Stab und das hat mir mein Vater gesagt, der ihn mir gegeben hat.“ Neves drehte sich jetzt vollständig zu Eno um, und das vertraute Lächeln umspielte sein in der Dunkelheit schwach leuchtendes Gesicht. Das Licht war kalt wie der Schein des Mondes, aber zumindest erhellte es den Weg und auch Enos Gesicht, das immer noch fragend zu Neves blickte: „Nun, da muss ich wohl deinem Gedächtnis etwas nachhelfen. Vor einigen Jahren hattest du…“ Diesen Satz sollte Eno nicht zu Ende hören, denn mit einem gewaltigen Krach explodierte etwas neben Neves in der Erde. Das Pferd scheute, und obwohl Neves ein geübter Reiter war, konnte er sich nicht im Sattel halten. Der grelle Blitz, der mit dem Donner kam, blendete Eno. Reflexartig warf er Neves‘ Stab, den er immer noch in den Händen hielt auf den Wagen, griff nach den Zügeln, riss mit aller Kraft daran und galoppierte in die Dunkelheit. Vielleicht war das seine Rettung, denn gleich darauf krachte es erneut an gerade der Stelle, an der sein Fuhrwerk eben noch gestanden hatte. Eno begriff endlich, dass sie angegriffen wurden und diesmal nicht von Männern mit Schwertern, Pfeil und Bogen, sondern von etwas Unheimlichem, welches mit Blitz und Donner um sich warf. Dann tauchte eine weitere Explosion alles in grausame Helligkeit und gleich darauf noch eine. Das Pferd galoppierte vor Angst mit fast schon unheimlicher Geschwindigkeit und zog den schweren Wagen über die holprige Straße. Die Räder rumpelten, und es war abzusehen, wann Eno sich mitsamt Walter, der Ladung und dem Wagen überschlagen würde. Durch die andauernden Blitze geblendet und taub vom Donner hieb Eno von Angst getrieben wie ein verrückter auf den Gaul ein. Er riss die Zügel mal nach links und wieder nach rechts. Der Wagen machte einen Satz nach dem anderen und Eno wurde fast vom Kutschbock geschleudert. Im ersten Moment blieb die Angst aus. Doch sie würde später wie eine Schlange kommen, in seine Gedärme kriechen, den Hals zudrücken, sich schließlich in seinen Kopf einnisten und die übrig gebliebenen klaren Gedanken im Keim ersticken. Noch war es nicht so weit. Noch floh er und der Wagen hielt. Es war fast ein Wunder, und Enos Glückssträhne schien zu halten, denn mit einmal sah er die Gestalt Neves‘ neben sich mit erschreckender Schnelligkeit rennen. Sein Pferd schien er verloren zu haben. „Schnell Junge, gib mir …“, rief er. Der Rest ging im Tosen eines weiteren Donnerschlages unter, und der Blitz zerriss die Dunkelheit und tauchte alles in unbarmherziges grelles Licht. Fast gleichzeitig raste eine Druckwelle heran und ließ den Wagen mitten im rasenden Lauf umstürzen. Sein Bruder, das Getreide, und alles andere verschwanden in der Dunkelheit. Eno aber fühlte sich wie von einer Faust getroffen und flog davon. Er landete auf einer völlig durchnässten Wiese am Straßenrand, überschlug sich gleich mehrfach und blieb schwer atmend liegen. Gebrochen hatte er sich nichts, zumindest vermutete er das, denn er konnte seine Gliedmaßen bewegen, ohne gleich vor Schmerz aufschreien zu müssen. Im Licht einer weiteren Explosion glaubte er, den umgestürzten Wagen und die Sachen, die auf ihm gelegen hatten, nicht weit von ihm zu erkennen. Eno erlebte alles wie in einem Traum, als ob er gar nicht real hier war und sich selbst dabei beobachtete, wie er ungläubig in dieser fremden, von Donner und Blitz erfüllten Welt agierte. Wie aus dem Nichts tauchte Neves auf, wischte sich hastig mit irgendetwas über Gesicht, Arme und Hände und voll Erstaunen beobachtete Eno wie das schwache Licht auf seiner Haut verblasste. Dann wiederholte Neves seine vor einigen Minuten gestellte Frage, nun in einem gehetzten drängenden Ton; „Wo ist mein Anschuk? Schnell Eno, mein Stab!“ Eno wusste nicht, was ein Anschuk war, aber wenn er die Stäbe meinte, die auf dem Wagen gelegen hatten, dann lagen sie nicht weit von hier. Eno fühlte sich schwach und erst jetzt spürte er das warme Blut, das ihm die Sicht nahm und aus einer Wunde am Kopf zu kommen schien. Er blinzelte, als wieder ein Blitz in ihrer unmittelbaren Nähe einschlug, aber den darauffolgenden Donner spürte er nicht. Apathisch zeigte er über seine Schulter zu dem umgestürzten Wagen und Neves sprang in die angegebene Richtung und wurde eins mit der Dunkelheit. Nur wenige Sekunden später krachte es an der Stelle, an der Neves sich jetzt befinden musste, und eine Kugel aus purem Licht, gefolgt von einem Donner sprang in die Nacht hinaus. Dann folgte gleich noch eine und dann noch eine. Eno lag noch immer am Boden und sah teilnahmslos zu, wie Neves anscheinend Lichtkugeln abfeuerte. Jedes Mal wenn er das tat, rissen die Blitze seine Konturen aus der Nacht und Eno sah Neves in diesen kurzen Momenten überdeutlich. Eno hatte den Eindruck, Neves benutze diesen langen Stab zum Schießen, denn er hielt ihn in Richtung der Angreifer und tatsächlich kamen die Blitze aus der Stabspitze. Staunend beobachtete er das Geschehen wie aus weiter Ferne, wie ein Theaterstück, dass irgendjemand ganz speziell für ihn veranstaltete. Neves warf sich in Deckung, schoss, rollte blitzschnell herum und schoss wieder. Dann aber, wie aus weiter Ferne, sah er, wie Neves versuchte, mit ihm in Kontakt zu kommen. Aus den Gebärden entnahm er, gefälligst in Deckung zu gehen. Das tat Eno dann auch, indem er sich einfach rechts in den Straßengraben rollte. Dann suchte er vorsichtig Neves, aber entweder hatte der sich gerade in Luft aufgelöst und war wie durch Zauberei am gegenüberliegenden Waldrand erschienen, oder jemand anderes feuerte dort diese grellen Blitze in die Nacht. Nach einer Weile wurde es ruhig. Nur noch vereinzelt hörte Eno aus der Ferne das furchtbare Donnern. Ganz allmählich realisierte er, was geschehen war. Schreckliche Schmerzen explodierten in seinem Kopf und Eno presste sich wie gelähmt in das kühle Rinnsal, das sich vom letzten Regen im Straßengraben gesammelt hatte. Die Sorge um Walter ließ die Schmerzen nur größer werden. Er musste ebenfalls vom Wagen gefallen sein und war vielleicht schon tot. Eno wollte aufspringen, aber Neves nahm ihm die Entscheidung ab. Er stand wie aus dem Nichts erschienen einfach vor ihm und hatte zu Enos großer Freude seinen Bruder über der Schulter. In der anderen Hand hielt er jetzt beide Stäbe und auch sein Bündel, was er vom Vater mitbekommen hatte. Als Neves Walter vorsichtig auf den Boden gelegt hatte, bedeutete er Eno still zu sein. Dann setzte er sich neben ihn in den Straßengraben und legte alles neben sich. „Das war knapp. Sie hätten uns beinahe erwischt“, flüsterte er mit wachsamem Blick in die Dunkelheit, in die sich seine Augen festgesaugt hatten.
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